MTU-20 | |
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Ein erbeuteter MTU-20 in einem israelischen Museum | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 2 |
Länge | 11,64 m (mit Brücke)[1] |
Breite | 3,3 m |
Höhe | 3,4 m |
Masse | 37 Tonnen |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | Wanne 33–100 mm Panzerstahl, vgl. T-55 |
Hauptbewaffnung | unbewaffnet |
Sekundärbewaffnung | unbewaffnet |
Beweglichkeit | |
Antrieb | V12-W-55, 38,88 Liter Hubraum 520 PS (382,5 kW) |
Federung | Torsionsstab |
Geschwindigkeit | 50 km/h |
Leistung/Gewicht | |
Reichweite | 500 km |
Der MTU-20 (russisch МТУ-20; Abkürzung von Мостоукладчик-20, auf Deutsch: Brückenlegefahrzeug-20; Objekt 155А) ist ein Brückenlegepanzer der Sowjetarmee und gehört zur Gruppe der Kampfunterstützungsfahrzeuge. Es basiert auf der Wanne des T-55.
Entwicklungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Anordnung des Verteidigungsministers der UdSSR wurde die Entwicklung eines neuen Brückenlegepanzers auf Kettenfahrgestell am 16. Juli 1962 verabschiedet.[1] Bereits im Jahr 1963 konnte die Serienproduktion aufgenommen werden, welche bis 1977 anhielt. Der auf dem T-55 basierende MTU-20 fungierte als Nachfolger des MTU-12-Brückenlegepanzers.[1] Eine modernisierte Version des MTU-20 ist der MTU-72, der Aluminumbrücke nach demselben Prinzip mit der Wanne des T-72 kombiniert.[2]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schnellbrücke liegt auf dem T-55-Fahrgestell auf und verfügt über zwei umklappbare Enden, die vor dem Verlegen hydraulische umgeklappt werden. Dadurch erreicht die Brücke die Gesamtlänge von 20,0 Meter. Um die Stabilität beim Verlegen der Brücke zu erhöhen, befindet sich an der Wannenfront ein hydraulischer Stabilisator, der im Bedarfsfall abgesenkt wird. Die Schnellbrücke wird anschließend über das maximal 18 Meter breite Hindernis geschoben. Aus Gewichtseinsparungsgründen wurde die Brücke aus der Legierung Duraluminium gefertigt, was sich nachteilig auf die Verwendbarkeit auswirkte, da dadurch lediglich 15 bis 20 Überfahrten[1] mit Panzern möglich waren und die Brücke somit unbrauchbar wurde. Demzufolge verfügte die sowjetische Armeeführung, dass die MTU-20-Brücke nur im Ernstfall genutzt werden darf.[1] Die Panzerung des Basisfahrzeuges entspricht der des T-55. Des Weiteren verfügt das Fahrzeug über eine IR-Nachtkampfausrüstung und über vollständigen ABC-Schutz, zudem kann die Besatzung die Brücke verlegen, ohne dass das Fahrzeug verlassen werden muss.[1]
- Technische Daten der Schnellbrücke[3]
- Masse der Brücke; 7,0 Tonnen
- Traglast: 50 Tonnen
- Aufbauzeit: 5 Minuten
- Breite: 3,3 m
- Gesamtlänge: 20,0 m
- Seitenhöhe der Brücke: 1,0 m
- Maximale Breite des zu überwindenden Hindernisses: 18,0 m
Nutzer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sowjetunion
- Ägypten[4]
- Indien[5]
- Nigeria[6]
- Russland[7]
- Syrien[8]
- Finnland: Fünf Fahrzeuge erhalten[9], mittlerweile ausgemustert.
- Ukraine[10]
- Israel: Ägyptische Fahrzeuge im Sechstagekrieg erbeutet.
- Belarus: Zwanzig Fahrzeuge erhalten.[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung und technische Daten (russisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Мостоукладчик МТУ-20 (Объект-155А)
- ↑ Russell Phillips: Bridging the Gap: Warsaw Pact River Crossing. In: russellphillips.uk. 14. September 2016, abgerufen am 29. Mai 2023 (englisch).
- ↑ Department of the Army [DoD], Headquarters: Engineer Combat Operations, Teil 101. 1979. Seite 22.
- ↑ The Military Balance 2012, S. 320.
- ↑ The Military Balance 2012, S. 244.
- ↑ The Military Balance 2012, S. 447.
- ↑ The Military Balance 2012, S. 194.
- ↑ The Military Balance 2012, S. 349.
- ↑ armstrade.sipri.org
- ↑ The Military Balance 2012, S. 166.
- ↑ International Institute for Strategic Studies: The Military Balance 2021. 121. Auflage. Taylor and Francis, 2021, ISBN 978-1-03-201227-8, S. 183–184.