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aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lorient
An Oriant
Lorient (Frankreich)
Lorient (Frankreich)
Staat Frankreich Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Morbihan (56)
Arrondissement Lorient (Unterpräfektur)
Kanton Lorient-1, Lorient-2
Gemeindeverband Lorient Agglomération
Koordinaten 47° 45′ N, 3° 22′ W47.745833333333-3.3663888888889Koordinaten: 47° 45′ N, 3° 22′ W
Höhe 0–46 m
Fläche 17,48 km²
Einwohner 58.202 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 3.330 Einw./km²
Postleitzahl 56100
INSEE-Code 56121

Blick auf den Scorff und (links) Lorient

Lorient [lɔʁjɑ̃] ⓘ (bretonisch An Oriant) ist eine französische Stadt und Gemeinde mit 58.202 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Morbihan in der Region Bretagne. Sie ist Unterpräfektur des Arrondissements Lorient und Sitz des Gemeindeverbandes Lorient Agglomération.

Geografie

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Stadtplan mit Hafenanlagen und wichtigen Verkehrsverbindungen

Die Hafenstadt Lorient liegt am Ufer des Flusses Blavet an der Einmündung des Nebenflusses Scorff in einer Höhenlage von 15 Metern.

Geschichte

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U-Boot-Bunker Keroman III
Yachthafen Port de Plaisance

Der Name Lorient stammt von L’Orient (der Orient), da hier früher der Heimathafen der französischen Ostindien-Kompanie war. Von Beginn an bildete der Hafen den Mittelpunkt eines ausgedehnten Handelsgeflechts, das die Geschäfte zahlreicher Händler, Kaufleute und Produzenten in ganz Europa miteinander verband. Hier legten die Schiffe ab in Richtung der Maskarenen, Indien oder China, um aus dem Orient mit den begehrten Gütern Seide, Gold und Gewürze zurückzukehren.

1770 wurde der Hafen mit all seinen Einrichtungen vom Staat übernommen. 1792 heuerte die Korsin Louise Antonini als Mann verkleidet auf einer Fregatte an, die als Freibeuter in die Karibik segelte. Unter Napoleon wurde er dann zum Kriegshafen. 1927 entstand der Fischereibetrieb Kéroman,[1] der erstmals industriell produzierte. Die Straßenbahn Lorient fuhr von 1901 bis 1944.

Im Zweiten Weltkrieg – am 25. Juni 1940 – besetzte die deutsche Wehrmacht den Hafen und unterhielt ein Marinelazarett. Am 28. Oktober 1940 ordnete Hitler auf Anregung von BdU Karl Dönitz an, die Organisation Todt in Lorient betonierte U-Boot-Unterstände bauen zu lassen.[2] Wie kaum eine andere Stadt hatte Lorient unter dem Zweiten Weltkrieg zu leiden: Da die alliierten Luftangriffe den U-Boot-Bunker nicht zerstören konnten, wurden die Versorgungslinien zum U-Boot-Stützpunkt bombardiert, so dass 1943 fast die ganze Stadt zerstört wurde. Die U-Boot-Bunker blieben zwar intakt, waren ohne Nachschub aber kaum mehr zu nutzen. Nach der Invasion in der Normandie (Operation Overlord) im Sommer 1944 wurde die Stadt in der Schlacht um die Bretagne von amerikanischen Streitkräften belagert. Die Deutschen konnten die Atlantikfestung aber bis zum 10. Mai 1945 halten. 25.000[1] Stadtbewohner mussten nach den Bombenschäden des Krieges in Baracken oder auf Bauernhöfen wohnen.

Der Wiederaufbau ab 1947–1949[1] verstärkte die Identität einer ville nouvelle, einer „neuen Stadt“. Die Place Alsace-Lorraine[1] wurde stark vergrößert neu angelegt und die Kirche Notre-Dame-des-Victoires entstand als völliger Neubau. Um die Mitte der 1960er[1] Jahre waren die meisten Arbeiten abgeschlossen. Zuvor waren noch einige Überreste von Jugendstil und Architektur der 1930er Jahre erhalten geblieben. Mit seinem durch und durch modernen Charakter fällt Lorient aus der Reihe der üblichen bretonischen Typisierung heraus.

vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen
Marina und U-Boot-Bunker in Lorient

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2011 2019
Einwohner 60.566 66.444 69.769 62.554 59.271 59.189 57.408 57.246
Quellen: Cassini und INSEE

Wirtschaft

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Lorient ist heute neben Boulogne-sur-Mer der größte Fischereihafen Frankreichs. Etwa zwölf Kilometer westlich liegt der Flughafen Lorient. Die Stadt ist über die Bahnstrecke Savenay–Landerneau an das TGV-Netz angebunden.

Kultur und Bildung

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Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Lorient

Anfang August findet hier jedes Jahr für zehn Tage das Festival Interceltique de Lorient statt. Hierzu strömt ein Vielfaches der Einwohnerzahl an Menschen in die Stadt. Regelmäßig werden auch CDs und DVDs mit Auszügen aus den Live-Konzerten herausgegeben.

In Lorient gibt es eine Universität, die Université Bretagne Sud.

Sport

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Der bekannteste Sportverein der Stadt ist der Football Club Lorient-Bretagne Sud (FC Lorient). Erst spät in seiner Geschichte war der Verein im professionellen Bereich (1967–1977 und wieder seit 1995) vertreten. Er spielte seit der Saison 2006/07 in der Ligue 1, stieg 2017 in die Ligue 2 ab, nachdem er das Relegationsspiel gegen den ES Troyes AC verloren hatte, und schaffte zur Saison 2020/21 wieder den Aufstieg in die erste Liga.

Bei der Hochseeregatta Volvo Ocean Race 2011–2012 und 2014–2015 war Lorient Etappenziel und Gastgeber eines In-Port-Race.[3]

Persönlichkeiten

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  • Frédéric Adam (* 1973), Fußballspieler
  • Eugène Anthiome (1836–1916), Komponist
  • Erwan Balanant (* 1971), Politiker
  • Alcide Le Beau (1873–1943), Maler
  • Jean Raymond Bourke (1772–1847), General der Infanterie
  • Redwan Bourlès (* 2003), Fußballspieler
  • Auguste Brizeux (1803–1858), Schriftsteller
  • Jean Caugant (1911–1999), Radrennfahrer
  • Delphine Coulin (* 1972), Autorin, Drehbuchautorin und Filmregisseurin
  • Nicole Le Douarin (* 1930), Entwicklungsbiologin
  • Adolphe Duparc (1857–1946), römisch-katholischer Geistlicher und Bischof
  • Pierre Fatou (1878–1929), Mathematiker
  • Auguste Gougeard (1827–1886), Offizier und Politiker
  • Ernest Hello (1828–1885), Schriftsteller und Philosoph.
  • Viktor Lazlo (* 1960), Pop-Sängerin
  • Ronan Le Crom (* 1974), Fußballspieler
  • Enzo Le Fée (* 2000), Fußballspieler
  • Eddy Le Huitouze (* 2003), Radrennfahrer
  • Mathurin-Pie Le Ruyet (1870–1961), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Bischof von Ajmer in Indien
  • Eli Junior Kroupi (* 2006), französisch-ivorischer Fußballspieler
  • Jean-Paul Maho (* 1945), Radrennfahrer
  • Victor Massé (1822–1884), Komponist
  • Jérémy Morel (* 1984), Fußballspieler
  • Émile de Najac (1828–1889), Librettist
  • Béatrice Patrie (* 1957), Politikerin und Richterin
  • Eugénie Potonié-Pierre (1844–1898), Feministin
  • Edmond Prouhet (1834–1922), Seeoffizier und Konteradmiral
  • François de La Rocque (1885–1946), Politiker
  • Rita Strohl (1865–1941), Pianistin und Komponistin
  • Flavien Termet (* 2002), Politiker
  • Pierre Tixier (1918–1997), Bryologe
  • Georges Vallerey senior (1902–1956), Schwimmer

Partnerstädte

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Wirral Vereinigtes Königreich seit 1957 (bis 1975 als dann
eingemeindetes Bebington)
Ludwigshafen am Rhein Deutschland seit 1963
Galway Irland seit 1974
Ventspils Lettland seit 1974
Vigo Spanien seit 1983
České Budějovice Tschechien seit 1997

Literatur

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  • Le Patrimoine des Communes du Morbihan. Flohic Éditions, Band 1, Paris 1996, ISBN 2-84234-009-4, S. 497–533.

Weblinks

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Commons: Lorient – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Lorient – Reiseführer
  • Les-19-communes.246.0.html Lorient Agglomération

Einzelnachweise

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  1. ↑ a b c d e Alain Croix: La Bretagne – Entre histoire et identité (= Collection Découvertes Histoire. Nr. 526). Éditions Gallimard, Paris 2008, ISBN 978-2-07-034907-4, S. 99, 110 f. 
  2. ↑ Kriegstagebuch des OKW, Seite 132
  3. ↑ About Lorient. Lorient Race Village is now CLOSED. Archiviert vom Original am 5. Februar 2013; abgerufen am 8. Januar 2024 (englisch). 
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Normdaten (Geografikum): GND: 4255337-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81098918 | VIAF: 159458634
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