
Laser [], auch [] oder [] (Akronym fĂŒr englisch light amplification by stimulated emission of radiation âLichtverstĂ€rkung durch stimulierte Emission von Strahlungâ) bezeichnet ein GerĂ€t, mit dem Licht mit besonderen Eigenschaften, sogenanntes Laserlicht, erzeugt wird. Der dabei ausgenutzte physikalische Effekt wird meistens Lasereffekt oder kurz ebenfalls Laser genannt.
Laserstrahlen sind daher elektromagnetische Wellen. Vom Licht einer zur Beleuchtung verwendeten Lichtquelle, beispielsweise einer GlĂŒhlampe, unterscheiden sie sich vor allem durch die sonst unerreichte Kombination von hoher IntensitĂ€t, oft sehr engem Frequenzbereich (monochromatisches Licht) und damit groĂer KohĂ€renzlĂ€nge und scharfer BĂŒndelung des Strahls. Auch sind, bei sehr weitem Frequenzbereich, extrem kurze und intensive Strahlpulse mit exakter Wiederholfrequenz möglich.[1]
Laser haben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in Technik und Forschung sowie im tĂ€glichen Leben, vom einfachen Lichtzeiger (z. B. Laserpointer bei PrĂ€sentationen) ĂŒber EntfernungsmessgerĂ€te, Schneid- und SchweiĂwerkzeuge, Auslesen von optischen Speichermedien wie CDs, DVDs und Blu-ray Discs, NachrichtenĂŒbertragung bis hin zum Laserskalpell und anderen Laserlicht verwendenden GerĂ€ten im medizinischen Alltag.
Laser gibt es fĂŒr Strahlungen in verschiedenen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums: von Mikrowellen (Maser) ĂŒber Infrarotstrahlung (dann auch IRASER genannt),[2] sichtbares Licht, Ultraviolettstrahlung bis hin zu Röntgenstrahlung. Die besonderen Eigenschaften der Laserstrahlen entstehen durch ihre Erzeugung in Form einer stimulierten Emission. Der Laser arbeitet wie ein optischer VerstĂ€rker, typischerweise in resonanter RĂŒckkopplung. Die dazu erforderliche Energie wird von einem Lasermedium (bspw. Kristall, Gas oder FlĂŒssigkeit) bereitgestellt, in dem aufgrund Ă€uĂerer Energiezufuhr eine Besetzungsinversion herrscht. Die resonante RĂŒckkopplung entsteht in der Regel dadurch, dass das Lasermedium sich in einem elektromagnetischen Resonator fĂŒr die Strahlung bestimmter Richtung und WellenlĂ€nge befindet.
Neben den diskreten Energieniveaus atomarer ĂbergĂ€nge gibt es auch Laserbauarten mit kontinuierlichen EnergieĂŒbergĂ€ngen, wie den Freie-Elektronen-Laser.
Grundfunktionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundlegende Bestandteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Laser besteht konzeptionell aus drei Bestandteilen:
- Aktives Medium (Lasermedium)
- Im aktiven Medium entstehen durch den optischen Ăbergang angeregter Atome oder MolekĂŒle in einen energetisch gĂŒnstigeren Zustand Photonen. Zentrale Bedingung fĂŒr ein Lasermedium ist, dass sich eine Besetzungsinversion herstellen lĂ€sst. Das bedeutet, dass der obere Zustand des optischen Ăbergangs mit einer höheren Wahrscheinlichkeit besetzt ist als der untere. Ein solches Medium muss mindestens ĂŒber drei Niveaus verfĂŒgen und kann gasförmig (z. B. CO2), flĂŒssig (z. B. Farbstofflösungen) oder fest (z. B. Rubinkristall, Halbleitermaterial) sein.[1]
- Pumpe
- Um eine Besetzungsinversion herbeizufĂŒhren, muss in das Lasermedium Energie hineingepumpt (englisch pumping) werden. Damit dieser Pumpprozess nicht mit der stimulierten Emission konkurriert, muss dieser auf einem anderen quantenmechanischen Ăbergang basieren. Das Pumpen kann optisch (Einstrahlung von Licht) oder elektrisch (z. B. Gasentladung, elektrischer Strom bei Laserdioden) die Atome oder MolekĂŒle des Lasermediums in angeregte ZustĂ€nde bringen.[1]
- Resonator
- Ein Resonator besteht zum Beispiel aus zwei parallelen Spiegeln, zwischen welchen sich das aktive Lasermedium befindet. Photonen, deren Propagation senkrecht zu den Spiegeln verlĂ€uft, verbleiben im Resonator und können daher mehrfach die Emission weiterer Photonen im aktiven Medium auslösen (stimulieren). Ein auf diese Weise entstehendes Photon entspricht in allen Quantenzahlen dem auslösenden Photon. Spontane Photonen, die den Resonator zum Beispiel quer verlassen, stimulieren dementsprechend eher keine weiteren Photonen. Diese Selektion des Resonators fĂŒhrt zur engen Abstrahlrichtung von Laserstrahlung. Manche Resonatoren sind auch wellenlĂ€ngenselektiv (dichroitische Spiegel, Bragg-Gitter) und können dadurch die anschwingenden longitudinalen Moden weiter einschrĂ€nken. In manchen hochverstĂ€rkenden Lasermedien ist ein Resonator zum Erzielen stimulierter Emission nicht zwingend erforderlich (siehe Superstrahler).[1]
Funktionsweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]ZunĂ€chst werden Atome im Lasermedium durch die eingespeiste Leistung von unteren Energieniveaus (z. B. Grundzustand) in energetisch höhere, d. h. angeregte ZustĂ€nde versetzt. Dabei soll die mittlere Zerfallszeit der angeregten ZustĂ€nde (in der Regel durch spontane Emission) möglichst lang sein. Somit bleibt die Pumpenergie dort âlĂ€ngereâ Zeit gespeichert, sodass eine Besetzungsinversion aufgebaut werden kann. Nun genĂŒgt eine Stimulierung eines Atoms durch ein Photon mit der auszustrahlenden Energie, damit das angeregte Atom wieder in seinen Grundzustand zurĂŒckfĂ€llt und dabei ein Photon der identischen Energie (also identischer WellenlĂ€nge und Frequenz) sowie identischem Phasenwinkel wie das stimulierende Photon aussendet. Beide Photonen bewegen sich in die gleiche Richtung. Durch diese Verdoppelung des stimulierenden Photons wirkt das Lasermedium wie ein LichtverstĂ€rker. Das âfrisch entstandeneâ zweite Photon kann dann seinerseits andere angeregte Atome zur Ausstrahlung stimulieren, und es kommt zu einer Kettenreaktion.
Zu dieser VerstĂ€rkerwirkung kommt dann noch hinzu, dass sich die Anordnung in einem Resonator (s. u. bei Laserresonator) befindet, der durch seine Abmessungen auf die gewĂŒnschte WellenlĂ€nge abgestimmt ist. So hat ein Photon bei mehrfachem Durchlaufen des Lasermediums genĂŒgend Chancen, andere Atome zu stimulieren. Der Resonator ist im Prinzip aus zwei Spiegeln an den Enden der Anordnung gebildet. Durch diese Spiegel wird auch die Richtung des erzeugten Lichtstrahls endgĂŒltig festgelegt. Einer der beiden Spiegel ist teildurchlĂ€ssig ausgefĂŒhrt, so dass ein Teil des Lichts austreten und seiner Nutzung zugefĂŒhrt werden kann.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Albert Einstein beschrieb bereits 1916 die stimulierte Emission als eine Umkehrung der Absorption. 1928 gelang Rudolf Ladenburg der experimentelle Nachweis. Danach wurde lange gerĂ€tselt, ob der Effekt zur VerstĂ€rkung des Lichtfeldes benutzt werden könnte, da zum Erreichen der VerstĂ€rkung eine Besetzungsinversion eintreten musste. Diese ist aber in einem stabilen Zweiniveausystem unmöglich. ZunĂ€chst wurde ein Dreiniveausystem in Betracht gezogen, und die Rechnungen ergaben eine StabilitĂ€t fĂŒr Strahlung im Mikrowellenbereich, 1954 realisiert im Maser von Charles Hard Townes, der Mikrowellen aussendet. Danach wurde unter anderem auch von Townes und Arthur Leonard Schawlow an der Ăbertragung des Maserprinzips auf kĂŒrzere WellenlĂ€ngen gearbeitet. Optisches Pumpen wurde Anfang der 1950er Jahre von Alfred Kastler eingefĂŒhrt. In den 1950er Jahren entdeckten auch die sowjetischen Wissenschaftler und NobelpreistrĂ€ger Alexander Michailowitsch Prochorow und Nikolai Gennadijewitsch Bassow unabhĂ€ngig das Maserprinzip und Optisches Pumpen und Prochorow schlug 1958 die Realisierung bei kĂŒrzeren WellenlĂ€ngen in einem Rubinlaser vor. Der erste Laser â ein Rubinlaser â wurde von Theodore Maiman am 16. Mai 1960 fertiggestellt.[3][4] Der erste Gaslaser, der Helium-Neon-Laser, wurde ebenfalls 1960 entwickelt (Ali Javan, William R. Bennett, Donald Richard Herriott).
GeprĂ€gt wurde der Begriff Ende der 1950er Jahre[5] durch Gordon Gould in Anlehnung an den Maser; Gould nutzte den Begriff erstmals 1957 in seinen Notizen. FrĂŒhe Veröffentlichungen nannten den Laser noch optical maser (optischer Maser).
Die weitere Entwicklung fĂŒhrte dann zunĂ€chst zu verschiedenen Gaslasern (Sauerstoff-Ionen-Laser, Stickstofflaser, Kohlendioxidlaser, Helium-Neon-Laser[6]) und danach zu Farbstofflasern (das laseraktive Medium ist flĂŒssig) durch Fritz Peter SchĂ€fer und Peter Sorokin (1966). Eine Weiterentwicklung von Kristalltechnologien ermöglichte eine sehr starke Erweiterung des spektralen Nutzbereiches. Durchstimmbare Laser zum Anfahren einer bestimmten WellenlĂ€nge und breitbandige Laser wie z. B. der Titan-Saphir-Laser lĂ€uteten in den 1980er Jahren die Ăra der Ultrakurzpulslaser mit Pulsdauern von Piko- und Femtosekunden ein.
Die ersten Halbleiterlaser wurden in den 1960er Jahren entwickelt (Robert Noel Hall 1962, Nick Holonyak 1962 im sichtbaren Spektralbereich, Nikolai Bassow), praktikabel aber erst mit der Entwicklung von Halbleiterlasern auf Basis von Heterostrukturen (Nobelpreis fĂŒr Herbert Kroemer, Schores Iwanowitsch Alfjorow). In den spĂ€ten 1980er Jahren ermöglichte die Halbleitertechnik immer langlebigere, hocheffektive Halbleiter-Laserdioden, die mit kleiner Leistung in CD- und DVD-Laufwerken oder in Glasfaser-Datennetzen eingesetzt werden und inzwischen nach und nach als Pumpquellen mit Leistungen bis in den kW-Bereich die wenig effektive Lampenanregung von Festkörperlasern ersetzen.
In den 1990er Jahren wurden neue Pumpgeometrien fĂŒr hohe Laserleistungen verwirklicht, wie der Scheibenlaser und der Faserlaser. Letztere fanden zur Jahrtausendwende aufgrund der VerfĂŒgbarkeit von neuen Fertigungstechniken und Leistungen bis 20 kW zunehmend Anwendungen bei der Materialbearbeitung, bei der sie die bisher gebrĂ€uchlichen Typen (CO2-Laser, lampengepumpte Nd:YAG-Laser) teilweise ersetzen können. Ende der 1990er Jahre erreichten blaue und ultraviolette Laserdioden die Marktreife (Shuji Nakamura).
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden erstmals nichtlineare Effekte ausgenutzt, um Attosekundenpulse im Röntgenbereich zu erzeugen. Damit lieĂen sich zeitliche AblĂ€ufe im Inneren eines Atoms verfolgen. Inzwischen ist der Laser zu einem bedeutenden Instrument der Industrie, Medizin, Kommunikation, Wissenschaft und Unterhaltungselektronik geworden.
Physikalische Grundlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im aktiven Medium im Resonator befindet sich eine feste Anzahl Atome oder MolekĂŒle mit jeweils mehreren, aber immer den gleichen, Energieniveaus. Zwei dieser Niveaus, bezeichnet als unteres Laserniveau und oberes Laserniveau (wobei ), bilden den LaserĂŒbergang. Der LaserĂŒbergang ist derjenige optische Ăbergang, dessen Energiedifferenz der Frequenz des Laserlichts entspricht. Die Differenz zwischen der Anzahl der Teilchen im unteren und oberen Laserniveau wird als âInversionâ bezeichnet und ist maĂgeblich fĂŒr die Funktionsweise des Lasers.
Es existieren zwei grundlegende Bedingungen, die gleichzeitig erfĂŒllt sein mĂŒssen, damit ein Laser funktioniert:
- (Besetzungsinversion) â es mĂŒssen sich mehr Teilchen im oberen als im unteren Laserniveau befinden.
- Sofern ein Resonator verwendet wird, muss die VerstĂ€rkung des Laserlichts durch stimulierte Emission bei einem Durchlauf durch den Resonator gröĂer als seine Verluste durch Absorption, Streuung und Spiegelverluste, insbesondere Auskoppelverluste, sein. Die Resonatorspiegel mĂŒssen wenigstens auf einer Seite eine ReflektivitĂ€t kleiner eins haben, damit Laserlicht den Laser verlassen kann und ĂŒberhaupt genutzt werden kann. Dieses Auskoppeln eines Teils des Laserlichts wird als Auskoppelverlust bezeichnet, weil dieser Anteil nicht mehr zur weiteren VerstĂ€rkung im Lasermedium durch stimulierte Emission beitrĂ€gt.
Jeder Ăbergang zwischen den zwei Niveaus entspricht der Emission oder Absorption eines Photons mit Frequenz bzw. der Kreisfrequenz , wobei die Energiedifferenz zwischen den beiden Niveaus ist, die Planck-Konstante und die reduzierte Planck-Konstante. Bei der Emission entsteht solch ein Photon, bei Absorption geht entsprechend ein Photon verloren. Die Wahl des Lasermediums gibt somit die Frequenz bzw. die Farbe des Lichtes vor.
Die mathematische Beschreibung der Besetzung erfolgt ĂŒber spezielle gekoppelte Differentialgleichungen, sogenannte Ratengleichungen. Diese beschreiben den zeitlichen Verlauf der BesetzungszustĂ€nde, also die zeitliche Ănderung von und . Die genaue Form der Ratengleichungen hĂ€ngt davon ab, wie viele Energieniveaus neben den zwei Laserniveaus zur VerfĂŒgung stehen und genutzt werden sowie von der Art bestimmter NĂ€herungen.
Zweiniveausystem
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Zwei stabile Energieniveaus reichen nicht fĂŒr die Konstruktion eines Lasers aus, wie im Folgenden gezeigt wird. Die Betrachtung von Zweiniveausystemen liefert jedoch die Grundlage fĂŒr Betrachtungen von Lasermedien mit mehr als zwei Energieniveaus, bei denen Laserbetrieb möglich ist. In einem theoretischen Zweiniveausystem wĂŒrde direkt vom unteren in das obere Laserniveau gepumpt werden. FĂŒr ein Zweiniveausystem lauten die Ratengleichungen:
Dabei ist der Einsteinkoeffizient fĂŒr die spontane Emission, der Einsteinkoeffizient fĂŒr Absorption bzw. stimulierte Emission und die IntensitĂ€t des Lichts im Resonator. Die einzelnen Terme stehen jeweils fĂŒr die Absorption bzw. Emission von Photonen und damit die Ănderung der Teilchenzahl in diesem Zustand. Da fĂŒr den Laserbetrieb die Inversion wichtig ist, wird die Differenz dieser zwei Ratengleichungen gebildet, sowie und durch und die ErhaltungsgröĂe ausgedrĂŒckt:
Nach einer gewissen Zeit wird sich ein Gleichgewicht in den Besetzungen einstellen, wodurch die zeitliche Ănderung der Inversion verschwindend klein wird (Fixpunkt). Um diesen Gleichgewichtspunkt zu finden, setzt man Die sich ergebende Gleichung kann dann nach umgeformt werden:
wobei als SĂ€ttigungsintensitĂ€t bezeichnet wird (der Index steht fĂŒr âstationĂ€râ). Diese Besetzungsinversion ist immer positiv, unabhĂ€ngig davon, wie groĂ die IntensitĂ€t wird. Das heiĂt, es sind immer weniger Teilchen im oberen Laserniveau als im unteren. Somit ist eine Besetzungsinversion in einem stabilen Zweiniveausystem nicht möglich. Es ist somit unmöglich, in dieser Weise einen Laser zu konstruieren.
Eine anschauliche BegrĂŒndung liefern die Einsteinkoeffizienten. Sobald die HĂ€lfte aller Teilchen im Lasermedium im oberen Laserniveau sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Atom im unteren Laserniveau ein Photon absorbiert, genauso hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass ein Atom im oberen Laserniveau ein Photon durch stimulierte Emission abgibt. Die zusĂ€tzliche spontane Emission sorgt weiterhin dafĂŒr, dass nicht einmal diese theoretische Grenze erreicht wird.
Dreiniveausystem
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]ZusĂ€tzlich zu den beiden Niveaus im Zweiniveausystem existiert in einem Dreiniveausystem ein weiteres Energieniveau oberhalb des oberen Laserniveaus, so dass gilt . Das Pumpen erfolgt diesmal vom unteren Laserniveau in das neue Niveau . FĂŒr das dritte Niveau wird auĂerdem die Bedingung aufgestellt, dass es viel schneller in den Zustand ĂŒbergeht als nach , so dass gilt oder wieder . Dieser schnelle Ăbergang geschieht entweder strahlungslos oder ĂŒber spontane Emission. Analog zum Zweiniveausystem werden auch hier wieder Ratengleichungen aufgestellt:
Im Gegensatz zum Zweiniveausystem fehlt hier die stimulierte Emission durch den Pumpvorgang. Wieder können diese Ratengleichungen durch Differenzbildung, AusdrĂŒcken durch und und anschlieĂender Betrachtung des Gleichgewichtszustandes zu einer Gleichung fĂŒr die Besetzung umgeformt werden:
Diese Gleichung wird negativ (), sobald die Bedingung erfĂŒllt wird. Dies bedeutet, dass sich in einem Dreiniveausystem mehr Teilchen im oberen Laserniveau befinden können und somit Besetzungsinversion möglich ist. Voraussetzung ist eine hohe IntensitĂ€t des Lichts im Resonator. Dreiniveaulaser sind somit möglich.
Vierniveausystem
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei einem Vierniveausystem kommt gegenĂŒber dem Dreiniveausystem ein weiteres Energieniveau hinzu. Dieses befindet sich unterhalb des unteren Laserniveaus , so dass gilt . Der Ăbergang von nach hat wieder als Bedingung, dass er sehr schnell geschieht. Damit Ă€ndert sich die genĂ€herte Bedingung fĂŒr die Gesamtteilchenzahl zu , und die Gleichung fĂŒr die Besetzung wird zu . Der Pumpvorgang geschieht hierbei von nach . Die Ratengleichungen ergeben sich damit zu:
Auch hier ist es wieder möglich, und durch und auszudrĂŒcken sowie die Gleichgewichtsbedingung anzusetzen und nach aufzulösen:
In diesem Fall ist die Besetzung immer negativ. Das bedeutet, dass ein extern angeregtes Vierniveausystem sehr gut als Lasermedium geeignet ist. Praktisch alle modernen Laser werden als Vier- oder Mehrniveausysteme konzipiert.
Laserresonator
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In einem Laser wird die Strahlung, die anfĂ€nglich durch spontane Emission initiiert wurde, durch eine geeignete Anordnung zweier Spiegel immer wieder durch das Gebiet geleitet, in dem Besetzungsinversion herrscht. Eine solche Anordnung heiĂt optischer Resonator oder Laserresonator. Durch das stĂ€ndige Hin- und Herlaufen kann eine ausreichende VerstĂ€rkung zur Ăberschreitung der Laserschwelle erreicht werden. Die Laserschwelle kann nur ĂŒberschritten werden, wenn die VerstĂ€rkung im Resonator gröĂer ist als der Verlust (z. B. durch spontane Emission, Streuung und ausgekoppelter Leistung). Diese Bedingung stellt neben der Besetzungsinversion die zweite grundlegende Voraussetzung dar, dass ein Laser funktionieren kann.
Ein Laserresonator besteht im einfachsten Fall aus zwei Spiegeln, zwischen denen die Strahlung reflektiert wird, so dass sich der Weg durch das Lasermedium verlĂ€ngert. Dadurch kann ein Photon sehr oft stimulierte Emission hervorrufen. Einer der beiden Spiegel ist teildurchlĂ€ssig und wird Auskoppelspiegel oder Auskoppler genannt. Dieser sorgt dafĂŒr, dass ein Teil der Strahlung das GerĂ€t als Laserstrahl verlassen kann. Lasermedien mit sehr hoher VerstĂ€rkung können unter UmstĂ€nden auch mit nur einem Spiegel oder ganz ohne Spiegel arbeiten.
Im Resonator werden nur Frequenzen verstĂ€rkt, welche die Resonanzbedingung erfĂŒllen, fĂŒr die also gilt:
Dabei ist eine natĂŒrliche Zahl und die ResonatorlĂ€nge. Andere Frequenzen werden durch destruktive Interferenz ausgelöscht. Ein anderer Aufbau ist der Ringresonator, bei dem das Licht durch mehrfache Reflexion einen geschlossenen Pfad durchlĂ€uft.
Die GĂŒte des Resonators (d. h. das VerhĂ€ltnis zwischen hin- und herreflektierter Strahlung zu austretender Strahlung) muss bei gering verstĂ€rkenden Medien besonders hoch sein. Ein Beispiel hierfĂŒr ist der Helium-Neon-Laser. Die ResonatorgĂŒte kann oft mittels in ihm befindlicher optischer Komponenten zeitabhĂ€ngig, aber auch hinsichtlich der WellenlĂ€nge und des lateralen Strahlprofiles beeinflusst werden, um eine gute StrahlqualitĂ€t, Frequenzkonstanz und KohĂ€renz sowie Pulsformung des Laserstrahls zu erzielen. Solche Komponenten sind z. B. Blenden, optische Schalter (GĂŒteschalter) oder frequenzselektive Endspiegel.
Die ResonatorstabilitĂ€t kann bei einfachen Resonatoren (Spiegel â aktives Medium â Spiegel) mit den sog. g-Faktoren berechnet werden. Sie sind definiert als:
Hierbei sind und die KrĂŒmmungsradien der beiden Resonatorspiegel und die GesamtlĂ€nge des Resonators. Die StabilitĂ€tsbedingung lautet
Ein paraxialer Strahl verlĂ€sst selbst nach beliebig vielen Reflexionen den Resonator nicht. Ist das Ergebnis gerade 0 oder 1, ist der Resonator grenzstabil. Ein Beispiel hierfĂŒr ist der konfokale (), hemisphĂ€rische (), konzentrische () oder plan-plan Resonator (), welcher auch als Fabry-PĂ©rot-Resonator bekannt ist. In der Praxis sind diese Art Laser sehr schwierig zu justieren und laufen meistens nur dadurch, dass andere Linseneffekte den Resonator in den Bereich der StabilitĂ€t fĂŒhren. Ein solcher Effekt kann beispielsweise ein thermischer Linseneffekt sein, bei dem durch einen Temperaturgradienten im Resonator eine thermische Linse entsteht. Stabile Resonatoren beeinflussen die StrahlqualitĂ€t und die KohĂ€renzeigenschaften des Laserstrahls positiv. Der Nachteil ist die schlechte Ausnutzung des Lasermediums, da der Lichtstrahl immer wieder auf dieselben Teilchen trifft, anstatt neue Teilchen anzuregen.
Bei instabilen Resonatoren gilt oder . FĂŒr diese sind die Beugungsverluste sehr hoch, jedoch können durch ein Lasermedium mit groĂem Durchmesser instabile Resonatoren vorteilhaft genutzt werden, da diese eine gleichförmige IntensitĂ€tsverteilung im Resonator erzeugen. Voraussetzung hierfĂŒr ist jedoch eine hohe VerstĂ€rkung des Lasermediums. Instabile Resonatoren werden daher meistens in Lasern verwendet, die eine hohe VerstĂ€rkung pro Resonatorumlauf besitzen und bei denen vorrangig hohe Ausgangsleistung und weniger die StrahlqualitĂ€t maĂgebend sind. Von besonderer Bedeutung ist der asymmetrische konfokale instabile Resonator, da dieser einen parallelen Ausgangsstrahl liefert.
Da bei der Erzeugung von Laserstrahlung ein nicht unerheblicher Teil der aufgewendeten Energie in WĂ€rme umgewandelt wird, ist bei der Konstruktion von Laserresonatoren, gerade im Hochleistungsbereich, auch stets auf eine effiziente KĂŒhlung des Laseraktivenmediums zu achten. Hierbei spielen auch durch einen Temperaturgradienten im Laseraktivenmedium verursachte optische Effekte eine groĂe Rolle, wodurch die Fokuslage innerhalb des Resonators von dessen Temperatur abhĂ€ngt. Bei Gaslasern kann eine effiziente KĂŒhlung beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das verwendete Gas stĂ€ndig umgewĂ€lzt wird, um es auĂerhalb des eigentlichen Lasers zu kĂŒhlen.[8]
Longitudinale Moden
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Unterschiedliche Schwingungsformen werden Moden genannt. Als longitudinal bezeichnet man die Schwingung lĂ€ngs der Ausbreitungsrichtung der Strahlung. Bildlich ausgedrĂŒckt handelt es sich dabei um IntensitĂ€tsberge und âtĂ€ler im Abstand einer halben WellenlĂ€nge. Bei einem He-Ne-Laser von einigen Zentimetern LĂ€nge könnte man zwischen den Spiegeln etwa 600.000 IntensitĂ€tsberge zĂ€hlen, bei einer kurzen Laserdiode nur einige Tausend.
Je nach Bauart werden vom Resonator bestimmte WellenlĂ€ngen und deren Vielfache besonders verstĂ€rkt, weil sich nur fĂŒr bestimmte WellenlĂ€ngen eine stehende Welle zwischen den Spiegeln ergibt.
Das Bild zeigt die IntensitÀtsverteilung rund um die Grundmode (angegeben als mittlere IntensitÀt in AbhÀngigkeit von der Frequenz ).
FĂŒr die möglichen Lichtfrequenzen in einem Laserresonator gilt der Zusammenhang:
- ,
ist dabei die zulĂ€ssige Frequenz der -ten Mode, die Lichtgeschwindigkeit und die ResonatorlĂ€nge (Abstand zwischen den Resonatorspiegeln). In dieser Formel kann man die Frequenz durch den gebrĂ€uchlicheren Begriff WellenlĂ€nge ersetzen und erhĂ€lt fĂŒr die möglichen WellenlĂ€ngen in einem Resonator:
Ein optischer Resonator wirkt also wie ein Kammfilter, das bestimmte aufeinanderfolgende Frequenzen verstÀrkt oder abschwÀcht.
Durch gauĂförmige Dopplerverbreiterung der an sich scharfen Emissionslinie entsteht die gauĂförmige EinhĂŒllende ĂŒber eine gewisse Anzahl von âKammzinkenâ. Auf Grund obiger Resonatoreigenschaft (und der wieder anschlieĂenden Dopplerverbreiterung) werden mehrere Teillinien der Emissionslinie des aktiven Mediums im Resonator verstĂ€rkt. Die einzelnen im Resonator verstĂ€rkten Teillinien haben ein Lorentzprofil mit sehr geringen Linienbreiten wegen der groĂen LĂ€nge der WellenzĂŒge im Resonator, und weil bei der Resonanz Störeffekte wie der Doppler-Effekt in den Hintergrund treten. Somit erhĂ€lt man das nebenstehende Spektrum mit mehreren Lorentz-Kurven (den sogenannten Lasermoden) mit einer gauĂförmigen EinhĂŒllenden. Da jedoch eine MindestintensitĂ€t nötig ist, damit im Resonator noch eine VerstĂ€rkung stattfinden kann, erhĂ€lt man nur eine begrenzte Anzahl Moden, da Moden, die zu weit vom Linienschwerpunkt entfernt sind, zu wenig intensiv sind, um noch verstĂ€rkt zu werden.
Der Frequenzabstand zwischen zwei benachbarten Moden ist:

Es kann sich auch ein Zustand einstellen, bei dem der Strahl zweimal durch den Resonator hin- und herlaufen muss, um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen. Dadurch wird die effektive ResonatorlÀnge verdoppelt, und die ModenabstÀnde werden auf halbiert.
Die Halbwertsbreite der Maxima ist
Der dabei auftretende Faktor wird als Finesse bezeichnet und ist die entscheidende Kennzahl fĂŒr Resonatoren, die das spektrale Auflösungsvermögen angibt. gibt den freien Spektralbereich des Resonators an. Die Finesse hĂ€ngt bei VernachlĂ€ssigung der Verluste im Resonator nur vom Reflexionsfaktor der Spiegel ab:
Je nach verwendeten Spiegeln kann die Finesse Werte von etwa 10 bis zu mehreren 100.000 annehmen.
In vielen Anwendungen sind mehrere longitudinale Moden unerwĂŒnscht. Eine VerkĂŒrzung der ResonatorlĂ€nge, um nur eine Mode zu erzeugen, ergibt aber meist keinen Sinn, da dadurch nicht die gewĂŒnschte Lichtleistung erzielt werden kann. Man behilft sich, indem im Resonator ein sogenanntes Etalon eingebracht wird. Das Etalon stellt im Prinzip einen âResonator im Resonatorâ dar, welcher nur Wellen der gewĂŒnschten Mode verstĂ€rkt, andere Moden aber unterdrĂŒckt. Man spricht in diesem Fall von Monomode- oder Singlemode-Lasern (im Gegensatz zu Multimode-Lasern).
Transversale Moden
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Als transversale Moden bezeichnet man die Verteilung der Phasenlage der Wellen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Bildet sich also eine Mode aus, die nicht den Raum senkrecht zu den Resonatorspiegeln ausfĂŒllt, sondern etwas schrĂ€g verlĂ€uft, so wird der Licht- und Resonatorweg lĂ€nger, und die Frequenz verschiebt sich etwas. Dieses fĂŒhrt einerseits zum Konkurrieren um angeregte MediumsmolekĂŒle zwischen den verschiedenen Frequenzen (Mode Competition), andererseits können sich so stehende Wellen ausbilden, die Knotenlinien innerhalb des Laserprofils aufweisen. Ob und wie sie in einem Laserstrahl vorkommen, lĂ€sst sich durch optische Bauelemente wie Polarisationsfilter oder diffraktive optische Elemente bestimmen.
Die Art der transversalen Moden hÀngt von der Konstruktion des Lasers ab:
- Bei Verwendung ebener Reflektoren treten TEM-Moden auf, das heiĂt, in Ausbreitungsrichtung besitzt die elektromagnetische Welle keine elektrischen oder magnetischen Komponenten. Das trifft auch fĂŒr die Lichtausbreitung im Freiraum zu.
- Die Mehrzahl der Laser verwendet gekrĂŒmmte Spiegel, dann treten fast immer Hybrid-Moden auf, die auch in Ausbreitungsrichtung elektrische und magnetische Komponenten besitzen.
(In Hohlleitern mit metallischer HĂŒlle beobachtet man auch reine TE- bzw. TM-Moden, weil in der HĂŒllflĂ€che elektrische Ströme flieĂen können.)
Bei zylindrischem Querschnitt des Lasers hat die StrahlintensitĂ€t im Idealfall ein GauĂ-Profil; diese Mode wird als TEM00-Mode bezeichnet (siehe auch: Moden#Weitere akustische Moden). Es können aber auch andere Profile mit Winkel- und radialen AbhĂ€ngigkeiten auftreten, die sich durch Laguerre-Polynome berechnen lassen. Ist diese Zylindersymmetrie durch Polarisationsfilter oder Brewster-Fenster gestört, treten rechteckige Symmetrien auf, die durch Hermitesche Polynome berechnet werden. AbhĂ€ngig von der Anzahl ihrer Knotenlinien in horizontale und vertikale Richtung werden sie als TEMxy-Mode bezeichnet. FĂŒr diese Moden ist teilweise der Lichtweg durch den Resonator bis zum Ausgangspunkt anders, das heiĂt, die ResonatorlĂ€nge erscheint verĂ€ndert. Dies kann zu einer VerfĂ€lschung der Longitudinalmodenspektren fĂŒhren, indem sich die Spektren verschiedener Transversalmoden ĂŒberlagern.
Eigenschaften von Laserstrahlung
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1. Nahfeld mit FĂŒllfaktor und Energiedichte,
2. StrahlqualitÀt im Fernfeld,
3. Pulsdauer und spektrale Breite (Linienbreite)
Die Strahleigenschaften eines Laserstrahles werden wesentlich durch die Art des Laser-Resonators bestimmt, insbesondere spielen dabei die Geometrie des aktiven Mediums und die Spiegelanordnung eine wichtige Rolle. Mit Lasern gelingt es, Licht in hohem Grade zu kontrollieren bzw. zu manipulieren (Brillanz, IntensitĂ€t, Richtung, Frequenz, Polarisation, Phase, Zeit). Eine allgemeine Aussage ĂŒber die Strahleigenschaften ist daher nicht möglich. Es ist auch nicht richtig, dass ein Laserstrahl immer ein enggebĂŒndelter Strahl mit geringer Frequenzbreite sein muss, wofĂŒr er allerdings oft gehalten wird. Je nach Zielsetzung ist eine Erzeugung derartiger Strahlen aber durchaus möglich. Eine herausragende, allgemeine Eigenschaft stellt jedoch die Möglichkeit zur starken BĂŒndelung dar, mit der sehr hohe Leistungsdichten erzielt werden können. Die laterale Leistungsdichteverteilung von Laserstrahlen ist bei guter StrahlqualitĂ€t ein GauĂprofil (GauĂ-Strahl).
Generell kann man zu den Strahleigenschaften sagen, dass Laserstrahlen sich gegenĂŒber gewöhnlichen Lichtquellen durch viele Unterschiede auszeichnen, die im Folgenden genannt werden.
KohÀrenz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei einer normalen GlĂŒhlampe werden Lichtwellen nicht nur mit unterschiedlicher WellenlĂ€nge ausgesendet, sondern auch in unbestimmter Phasenlage zueinander. Bei einem Laser dagegen sind die Wellen ĂŒber mehr oder weniger lange Strecken (KohĂ€renzlĂ€nge) phasengleich, was man sich zum Beispiel in der Holografie zunutze macht.
Polarisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Polarisation von Laserstrahlen ist aufgrund polarisierender optischer Bauteile im Resonator (schrĂ€ge Umlenkspiegel und Brewster-Fenster, geringe Höhe des Resonators bei Halbleiterlasern) meistens linear. Oft ist das erwĂŒnscht, um polarisationsabhĂ€ngige Kopplung und Strahlteilung durchfĂŒhren zu können. Beim Schneiden von Metallen tritt jedoch insbesondere bei der linear polarisierten CO2-Laserstrahlung im Schneidspalt eine polarisationsabhĂ€ngige Absorption auf, was eine schlechte und richtungsabhĂ€ngige SchnittkantenqualitĂ€t zur Folge hat. Daher wird beim Metallschneiden mit zirkularer Polarisation gearbeitet, die durch phasendrehende Verzögerungsplatten im Strahlengang des Laserstrahls erzielt wird.
Frequenz, WellenlÀnge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Frequenz von Laserstrahlung wird durch das aktive Medium und dessen zum Lasern geeignete EnergieĂŒbergĂ€nge bestimmt. Es gibt Stoffe, die auf vielen WellenlĂ€ngen zum Lasern angeregt werden können â jedoch meistens bei einer WellenlĂ€nge besonders gut. Laser können sehr schmalbandige Strahlquellen sein, die VerstĂ€rkungsbandbreite (beim Kohlenstoffdioxidlaser zum Beispiel 9 bis 11 ”m) ist jedoch meist höher als die Bandbreite der abgegebenen Strahlung â entweder schwingt der Laser von selbst im Maximum der VerstĂ€rkungsbandbreite (beim Kohlendioxidlaser zum Beispiel 10,6 ”m) an oder man sorgt durch frequenzbestimmende Elemente fĂŒr eine schmalbandige Emission auf einer einzigen Frequenz. Extreme Schmalbandigkeit ist z. B. bei der interferometrischen LĂ€ngenmessung mittels Lasern von Bedeutung. Bei extremer Breitbandigkeit spricht man von Superkontinuum-Lasern, welche z. B. in der optischen KohĂ€renztomographie und zur Erzeugung von FrequenzkĂ€mmen eingesetzt werden. Die minimal erreichbare Bandbreite wird durch die fundamentale Laser-Linienbreite[9] beschrieben. Das Schawlow-Townes-Limit[10] ist eine vierfache NĂ€herung dieser fundamentalen Laser-Linienbreite.[9]
Lasertypen nach der Signalform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dauerstrich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Dauerstrichlaser ist ein Laser, der im Gegensatz zu Pulslasern eine Lichtwelle konstanter IntensitÀt abstrahlt.
Laserstrahlung von Dauerstrichlasern (englisch continuous-wave laser, cw-laser) ist im Idealfall schmalbandig (monochrom, einfarbig), d. h., sie besteht nur aus Strahlung einer WellenlĂ€nge. Insbesondere ist Dauerstrich-Laserstrahlung aus stabilen Laserresonatoren aufgrund des Vielfachumlaufes zeitlich bzw. longitudinal (entlang ihrer Ausbreitungsrichtung) kohĂ€rent, was bedeutet, dass die ausgesandten WellenzĂŒge nicht nur mit der gleichen Frequenz schwingen, sondern auch in der Phase ĂŒber eine lange Strecke (die KohĂ€renzlĂ€nge) konstant sind. Dadurch zeigt ein solches Licht besonders ausgeprĂ€gte Interferenzerscheinungen.[1]
WĂ€hrend des Einschwingvorgangs des Dauerstrich-Lasers tritt zunĂ€chst oft Spiking auf, eine unregelmĂ€Ăige Abgabe von Laserpulsen. Dieses Verhalten nutzt ein modengekoppelter Laser gezielt aus, indem er die Spikes z. B. triggert oder synchronisiert.
Pulse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gegensatz zum Dauerstrichlaser erzeugt ein gepulster Laser pulsierende Strahlung. Pulse können durch gepulste Anregung oder auch durch MaĂnahmen im Laser selbst (GĂŒteschaltung) erzeugt werden. Bei sehr kurzen Pulsen benötigt das aktive Medium prinzipiell eine gröĂere VerstĂ€rkungsbandbreite, innerhalb derer die beteiligten Frequenzen gekoppelt sind (Modenkopplung) und sich zu einem Impuls zusammensetzen. Je kĂŒrzer die Pulsdauer, desto breiter ist entsprechend den Gesetzen der Fourier-Analyse das erzeugte Spektrum und umso breiter muss das Frequenzband sein, innerhalb dessen das aktive Medium verstĂ€rken kann. Die geringsten erzielbaren Pulsdauern liegen in der GröĂenordnung von Femto- und Attosekunden (â Femtosekundenlaser).[1]
Laser können sich auch selbst zur Abgabe einer Pulsfolge synchronisieren, wenn im Resonator zum Beispiel ein nichtlinearer (sĂ€ttigbarer) Absorber vorhanden ist. Die Wiederholfrequenz, mit der die Pulse in einem solchen Laser erzeugt werden, hĂ€ngt u. a. bei der instantanen Kerr-Linsen-Modenkopplung (englisch Kerr lens mode locking, ein Verfahren zur Erzeugung einer stabilen Pulsfolge von Pulsen geringer Dauer) von der ResonatorlĂ€nge ab: Bei einem Resonator mit einer LĂ€nge von einem halben Meter betrĂ€gt diese etwa 300 MHz â die Periodendauer entspricht einem Hin- und Herlaufen (Umlauf) des Pulses im Resonator. Die Spitzenleistung wird bei jedem Umlauf gröĂer, die Pulsdauer bleibt von allein sehr gering. Aus solchen Pulslasern werden zum Beispiel einzelne Pulse mittels optischer Schalter herausgelassen und weiterverstĂ€rkt. Mit weiteren MaĂnahmen gelingt es, Spitzenleistungen bis in den Petawatt-Bereich zu erzeugen, die nur im Vakuum ungestört ĂŒbertragen und fokussiert werden können. Luft wird von der hohen elektrischen FeldstĂ€rke des Lichts ionisiert.
Die GĂŒtemodulation (Q-switching) des Resonators mit akustooptischen GĂŒteschaltern oder Pockelszellen sind weitere Techniken zur Erzeugung energiereicher Laserpulse mit geringer Dauer: Dabei wird die stimulierte Emission zunĂ€chst unterbunden, um sie dann bei inzwischen durch das Pumpen gestiegener Besetzungsinversion (hohe, im aktiven Medium gespeicherte Energie) schlagartig zu ermöglichen.
Einteilung anhand des Lasermediums
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]| Grobe Einteilung von Lasertypen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Laser werden oftmals anhand der Eigenschaften des eingesetzten optischen Lasermediums kategorisiert und benannt. Die gröbste Einteilung erfolgt dabei anhand des Aggregatzustandes.
Wichtige Gaslaser sind beispielsweise der bei 632,8 nm emittierende Helium-Neon-Laser und der bei 10,6 ÎŒm emittierende Kohlendioxidlaser. Spezielle Klassen der Gaslaser sind Excimerlaser, bei denen das Lasermedium ein Excimer-MolekĂŒl ist, und Metalldampflaser, bei denen das gasförmige Lasermedium zuerst durch Verdampfen von Metall gewonnen werden muss.
Laser mit flĂŒssigem Lasermedium werden als Farbstofflaser bezeichnet. Diese Laser kennzeichnen sich durch eine sehr groĂe, kontinuierliche und abstimmbare Bandbreite an WellenlĂ€ngen. Bei den eingesetzten Farbstoffen handelt es sich in vielen FĂ€llen um Stilbene, Cumarine und Rhodamine.
Die Gruppe der Festkörperlaser beinhaltet Laser, deren Lasermedium Kristalle sind. Dabei kann es sich unter anderem um dotiertes Glas, Yttrium-Aluminium-Granat und andere Wirtskristalle oder Halbleiter handeln. Wichtige Beispiele sind der Nd:YAG-Laser, die Laserdiode und der Titan:Saphir-Laser. HĂ€ufig verwendete Dotanden sind Titan, Chrom und Neodym. FĂŒr die Form der Festkörper existieren viele Möglichkeiten, wie z. B. der Stablaser, Slablaser, Faserlaser und der Scheibenlaser. Eine besondere Form der Festkörperlaser sind die Farbzentrenlaser, die Ă€hnlich funktionieren, aber Farbzentren zur Erzeugung der LaserĂŒbergĂ€nge nutzen.
Eine besondere Form ist der Freie-Elektronen-Laser (FEL). Er ist eine Synchrotronstrahlungsquelle, die gerichtete Strahlung im Mikrowellenbereich bis in den Röntgenbereich emittiert. Ein FEL ist allerdings kein Laser im eigentlichen Sinne, da die Strahlung nicht durch stimulierte Emission in einem Lasermedium erzeugt wird.
Anwendungen
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Laser werden in sehr vielen Lebens- und Arbeitsbereichen, Forschungs- und Industriezweigen und medizinischen Aufgabenfeldern verwendet. Folgende Abschnitte geben einen groben Ăberblick ĂŒber die wichtigsten Einsatzgebiete der Lasertechnik.
Alltag und Unterhaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laser haben Einzug in vielen Bereichen des tÀglichen Lebens gefunden. In jedem Laserdrucker und allen optischen Laufwerken, wie beispielsweise CD-, DVD- und Blu-ray-Disc-Spieler, befinden sich Laserdioden.
Laserpointer enthalten schwache Laser mit sichtbaren WellenlĂ€ngen. In Diskotheken und Lasershows werden Laser mit bis zu mehreren Watt Ausgangsleistung zu Lichteffekten eingesetzt. Bei der sogenannten Laserharfe wird ein aufgefĂ€cherter Laserstrahl als EingabegerĂ€t zum Ansteuern von Musikinstrumenten benutzt. In Planetarien werden Laser vereinzelt als Projektoren eingesetzt. Eine Variante ist der âAll Dome Laser Image Projectorâ, wie er zum Beispiel im Planetarium Jena verwendet wird. In BarcodelesegerĂ€ten werden teilweise Laser zum Abtasten der Strichcodes verwendet.
In der Holografie sind Laser aufgrund ihrer hohen KohÀrenzlÀnge unverzichtbar.
Datengewinnung und -ĂŒbertragung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein bedeutendes Einsatzgebiet von Diodenlasern und Faserlasern ist die DatenĂŒbertragung mittels Lichtwellenleitern. Der optische Richtfunk ist zwar möglich, aber wegen der StöranfĂ€lligkeit wenig verbreitet. Die DatenĂŒbertragung zwischen Satelliten oder Raumfahrzeugen mittels Laser ermöglicht aufgrund der höheren Frequenz eine weit höhere Datenrate als die bisher ĂŒblichen Radiowellen. Insbesondere als Relais wurde die Technik bisher eingesetzt, beispielsweise von Artemis. Die Kommunikation zur Erde mit Laser ist durch die AtmosphĂ€re behindert. Die zugehörige Technologie befindet sich noch in der Erprobungsphase, könnte aber in Zukunft eine gröĂere Rolle spielen.
Weitere Anwendungen sind die Holografie und das Laserscanning zur Objektvermessung oder in NivelliergerÀten.
Industrie und Materialbearbeitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Industrie und der Fertigungstechnik werden Laser fĂŒr verschiedene Fertigungsverfahren (DIN 8580) eingesetzt. Sie werden hierzu an einer Laserbearbeitungsmaschine oder einem Laserscanner betrieben. Laser eignen sich zum Umformen, Trennen, FĂŒgen, Beschichten und Ăndern von Stoffeigenschaften verschiedener Materialien, wie Holz, Kunststoff, Papier und Metallen.
Zu den wichtigsten Verfahren gehören das Lasersintern, die Stereolithografie, das Laserstrahlbiegen und laserunterstĂŒtzte Biegen, das Laserschneiden und -bohren, die Laserablation, das Lasertrimmen, LaserstrahlschweiĂen, -auftragschweiĂen und -löten, die Laserbeschriftung, das Laserspritzen und Laserstrahlverdampfen, das Laserpolieren.
Laser werden auch im 3D-Druck eingesetzt. Bei diesem Fertigungsverfahren wird das pulverförmige Material Schicht fĂŒr Schicht von einem Laser aufgeschmolzen. Dadurch können GegenstĂ€nde mit komplexer Form hergestellt werden.
Weiterhin können mit Lasern Strukturen im Mikrometer- und Submikrometerbereich auf fotosensitive Materialien geschrieben werden. Mittels mikrofotolithografischer Systeme werden im Direktschreibverfahren hochaufgelöste Vorlagen (Masken) fĂŒr verschiedene Anwendungen erzeugt, die z. B. mittels breitbandiger Hochleistungslaser in der Produktion auf die endgĂŒltigen Materialien umkopiert werden. Andere Anwendungen schlieĂen das Direktschreiben von Strukturen auf Silizium-Wafern in niedrigen StĂŒckzahlen oder das Schreiben von Strukturen auf fotoempfindlichen Filmen (z. B. Dehnungssensoren) ein. Auf diese Weise lassen sich Bildschirmmasken, Leiterplatten, integrierte Schaltkreise und Sensoren herstellen.
Medizin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Allgemeinmedizin wird der Laser hauptsÀchlich in der Diagnose eingesetzt, z. B. bei der Messung von Blutstrom (Flowmetrie) und -zirkulation. Es existieren auch Low-Level-LasertherapiegerÀte zur Wund- und Schmerzbehandlung.
In der Augenheilkunde wird Laserlicht mit unterschiedlichen WellenlĂ€ngen eingesetzt, wobei WellenlĂ€nge, Einwirkzeit (Expositionszeit) und Energie die physikalische Reaktion und Eindringtiefe beeinflussen. Der Argon-Laser wird genutzt, um mit seinen thermischen Effekten Koagulation (z. B. bei diabetischer Retinopathie, Thrombosen) deren GefĂ€Ăneubildungen zu verhindern oder Retinopexie (VerschweiĂung von Gewebeschichten bei Netzhautloch oder Netzhautablösung) durchzufĂŒhren. Der Neodym-YAG Laser und femto-LASER verursacht durch den hervorgerufenen hochenergetischen ultrakurzen Suprapuls eine prĂ€zise eng umschriebene GewebezerreiĂung (Photodisruption) und der Excimer-Laser durch das ihm eigene PhĂ€nomen der Gewebeverdunstung (Photoablation/Sublimation) eine Umgestaltung der Hornhaut-OberflĂ€che (z. B. PRK oder LASIK) zur Beseitigung der Fehlsichtigkeit. Die Femtosekundenlaser-Kataraktoperation ist eine neue Methode in der Chirurgie des Grauen Stars (Katarakt), die bei einigen wichtigen Schritten wĂ€hrend dieses Eingriffs von besonders hoher PrĂ€zision ist.[11] DarĂŒber hinaus sind mit dem Laser dreidimensionale bildgebende Verfahren möglich wie optische Coherenz-Tomographie (OCT) oder online-Pachymetrie, optische Pfadmessung und Fotodokumentation aller Augenstrukturen mit einer Auflösung im Mikrometerbereich.
In der Chirurgie, GefĂ€Ăchirurgie und Phlebologie wird der Laser hauptsĂ€chlich im Bereich Endoskopie oder als Laserskalpell eingesetzt. Eine weitere Anwendung ist die Behandlung von defekten Venen (Krampfadern). Hierbei kann der Laser endovenös (Laser-Lichtleiter wird in die Vene eingebracht) angewendet werden. Dieses Laser-Behandlungsverfahren ersetzt dabei das Entfernen der Vene durch âStrippingâ. Die Laser-Behandlung ist in vielen FĂ€llen schonender und ambulant durchfĂŒhrbar.
In der Dermatologie lassen sich mit Laserstrahlen Schnitte und Verödungen durchfĂŒhren. BlutgefĂ€Ăe können durch Laser bestimmter WellenlĂ€ngen koaguliert werden. Pigmentflecken können mit Hilfe ablatierender (= schĂ€lender) Laser abgetragen oder selektiv zerstört werden. Subkutanes (= unter der Haut gelegenes) Pigment kann mit Hilfe eines ultrakurz gepulsten Lasers zerstört und damit entfernt werden, ohne die HautoberflĂ€che stark zu verletzen. Durch Verwendung von langgepulsten Lasern können Haarwurzeln durch Epilation dauerhaft zerstört werden. Laser werden auch zur gezielten Behandlung entzĂŒndlicher Hauterkrankungen, vorrangig der Psoriasis (Schuppenflechte), eingesetzt. OberflĂ€chliche Unebenheiten der Haut (Knötchen, FĂ€ltchen) werden mit zur kosmetischen Verbesserung des Hautbildes geglĂ€ttet (Resurfacing). Durch Laserlicht können auch selektiv dermale Anteile erwĂ€rmt werden, was in erster Linie dem Kollagenaufbau zur Straffung der Haut dienen soll (âSubsurfacingâ).
In der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde werden Laser zur Abtragung von VerĂ€nderungen an den StimmbĂ€ndern bei der Mikrolaryngoskopie verwendet, auĂerdem zur Teilabtragung der Mandeln (Tonsillotomie) und von Tumoren in Mund und Rachen (z. B. beim Zungenkarzinom). Bei der Operation wegen Otosklerose werden Laser zur Perforation der SteigbĂŒgel-FuĂplatte verwendet.
In der Zahnmedizin können Laser fĂŒr den Abtrag von Zahnhartsubstanz (âBohren ohne Bohrerâ) oder in der Parodontologie (Keimreduktion und Konkremententfernung in entzĂŒndeten Zahnfleischtaschen) verwendet werden. Diodenlaser werden in der Zahnmedizin fĂŒr chirurgische Eingriffe, z. B. LippenbĂ€ndchenentfernung, fĂŒr die Keimreduktion in der Endodontie (Wurzelkanalbehandlung) oder fĂŒr die Zahnaufhellung (Bleaching) verwendet. Vorteile der Laserbehandlung gegenĂŒber der konventionellen Methode sind, dass der Patient weniger Schmerzen hat, die Setzung von NĂ€hten teilweise ĂŒberflĂŒssig wird, es weniger blutet, da die Wunde verödet ist und die behandelte Stelle gleichzeitig dekontaminiert (keimfrei) wird. Zum Teil sind allerdings bessere Studien mit einem höheren Evidenzgrad erforderlich, um den Nutzen des Lasers einzuschĂ€tzen.[12]
In der Krebstherapie wird er fĂŒr die photodynamische Therapie eingesetzt; in der Urologie zur Behandlung von Nieren- und Harnleitersteinen und der Prostata. Die Lasermikrodissektion ist ein Verfahren zur Gewinnung von kleinsten Proben aus Gewebsschnitten oder Zellkulturen.
Noch in der Forschung befindliche Techniken betreffen u. a. die Versuche, Nerven unter Einsatz von Laserlicht zielgerichtet wachsen zu lassen.
Die Sicherheitsbestimmungen fĂŒr medizinisch genutzte Laser werden in der EN 60601-2-22 behandelt.
Mess- und Steuerungstechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Reihe von prĂ€zisen MessgerĂ€ten fĂŒr Entfernungen und andere GröĂen funktionieren mit Lasern. Sie werden beispielsweise beim Tunnelbau, im Bauwesen und zur Vermessung der Maschinengeometrie bei Werkzeugmaschinen und Anlagen verwendet.
Weitere MessgerĂ€te, die auf Lasern beruhen, sind KohĂ€renzradar, optische Abstandsmessungen per Light detection and ranging (Lidar) und Laserpistolen, lasergestĂŒtzte Brandmelder, Holografische Interferometrie (im Artikel Holografie beschrieben) und die verwandte elektronische Specklemuster-Interferometrie (ESPI) zur Verformungs- und Formmessung, Lasermikrofone, Laserextensometer, Laser-Doppler-Anemometrie und Particle Image Velocimetry zur Messung von Strömungsgeschwindigkeiten, Laser-Doppler-Vibrometer zur berĂŒhrungsfreien Schwingungsmessung, Laser surface velocimeter, Laser-Wolkenhöhenmesser in der Meteorologie und Laserkreisel.
Energietechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laser können zur Uran-Anreicherung zwecks Gewinnung von Kernbrennstoff verwendet werden.
MilitÀr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim MilitĂ€r und in der RĂŒstungsindustrie werden Laser wie im Alltag zur Kommunikation und zu Messzwecken eingesetzt, aber zusĂ€tzlich auch als Waffen oder waffenunterstĂŒtzende Technik verwendet. Dazu zĂ€hlen Zielhilfen fĂŒr lasergelenkte Bomben und Raketen sowie zur Erzeugung von Zielmarkierungen an Handfeuerwaffen (beispielsweise an der AM180), âLasergewehreâ zum vorĂŒbergehenden Blenden[13] und Hochenergielaser zur Raketenabwehr (Laserkanonen) (siehe auch Energiewaffe und Weltraumwaffe).
Hochleistungs-Laseranlagen im WellenlĂ€ngenbereich um 1 Mikrometer dienen als âTreiberâ in Anlagen zur TrĂ€gheitsfusion wie beispielsweise der National Ignition Facility.
2014 wurde von der US Navy die erste Laserwaffe (englisch Laser Weapon System, kurz LaWS) auf der USS Ponce in Betrieb genommen. In veröffentlichten Videos wird die Waffe an unbemannten Flugobjekten und Schlauchbooten getestet, die nach kurzer Zeit anfangen zu brennen. 2018 wurde die russische Laserwaffe Pereswet in Dienst gestellt, die Drohnen, Flugzeuge und Raketen bekÀmpfen soll.
Im Juli 2024 testete MBDA Deutschland erstmalig den Infanterielaser MILOS-D im scharfen Schuss. Mit diesem Laser sollen SpezialkrĂ€fte und Infanteristen beispielsweise Minen und SprengsĂ€tze sicher entschĂ€rfen, aber auch Drahtsperren und verschlossene TĂŒren ĂŒberwinden können.[14]
Wissenschaft und Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Forschung der Physik, Chemie und Biologie und ihrer jeweiligen Teilgebiete sind Laser ein wichtiges Hilfsmittel. In der Laserspektroskopie werden Laser zur LaserkĂŒhlung und Bestimmung von Energieniveaus in Atomen und MolekĂŒlen, zur Dichtemessung in Gasen und Plasmen oder zur Bestimmung von Materialeigenschaften eingesetzt. Spezielle laserspektroskopische Verfahren sind beispielsweise die Atomspektroskopie, die Tunable Diode Laser Absorption Spectroscopy die Raman-Spektroskopie und die nichtlineare Raman-Spektroskopie. Effekte, wie sie die nichtlineare Optik vorhersagt, können nur mit Lasern erzielt werden. Isotopentrennungen, wie AVLIS und MLIS, sind ebenfalls nur mit Lasern möglich.
In der GeodÀsie dienen Laser zur Vermessung der Erde und der Plattentektonik, beispielsweise mittels Tachymeter, Lasertracker, Kanallaser, Satellite Laser Ranging und LaserDisto.
Die optische Pinzette und das Zwei-Photonen-Mikroskop sind Anwendungen der Zellforschung.
In der Astronomie werden Laser zur genauen Justierung optischer Bauteile und Instrumente sowie zur Beobachtung von Raumobjekten eingesetzt. Dazu zÀhlen Laserteleskope, Laser-Theodolite und -Zielfernrohre sowie die Vermessung der Mondbewegung mittels Lunar Laser Ranging.
In der superauflösenden Mikroskopie mit dem STED-Mikroskop, fĂŒr die Stefan Hell im Jahr 2014 (mit anderen) den Nobelpreis fĂŒr Chemie erhielt, werden zwei konfokale Laserstrahlen eingesetzt, um Bereiche von nur wenigen Atom-Durchmessern abrastern zu können.
Homogenisierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In manchen Anwendungen ist ein rĂ€umlich homogenes Profil nötig. Der Laserstrahl kann dann homogenisiert werden, zum Zwecke der Schaffung einer möglichst ebenmĂ€Ăigen IntensitĂ€tsverteilung der Laserstrahlung ĂŒber den gesamten Bearbeitungsfleck.[15] Ein anfĂ€nglich zum Beispiel vorliegendes GauĂ-Profil der IntensitĂ€tsverteilung soll dabei in ein fast-Rechteckprofil mit möglichst geringer InhomogenitĂ€t ĂŒberfĂŒhrt werden. HĂ€ufiger möchte man jedoch unregelmĂ€Ăige und instabile Strahlprofile homogenisieren. Das Ziel ist die gleichmĂ€Ăige Ausleuchtung einer FlĂ€che zum Beispiel zur WĂ€rmebehandlung. Hauptmethode ist die Mehrfachreflexion in innen reflektierenden Rohren oder Lichtleitern.
Gefahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gefahren fĂŒr die Gesundheit
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Laser können aufgrund der Eigenschaften ihrer Strahlung und aufgrund ihrer z. T. extrem konzentrierten elektromagnetischen Leistung biologische SchĂ€den verursachen. Daher sind Laser je nach Laserklasse nur in eingeschrĂ€nkten RĂ€umen oder durch eingeschrĂ€nktes Personal zu betreiben. Es existieren Grenzwerte der Exposition durch Laserstrahlung, abhĂ€ngig von ihrer BĂŒndelung. Dabei werden Bereiche der WellenlĂ€ngen und Einwirkzeiten unterschieden, die zu charakteristischen Verletzungen durch thermische oder photochemische Prozesse in verschiedenen Komponenten des Auges sowie auf und unter der Haut fĂŒhren.
Anwender und Anlagenbauer mĂŒssen direkte, indirekte (unbeabsichtigt gerichtet reflektierte) und Streustrahlung (unbeabsichtigt diffus reflektierte) hinsichtlich der Grenzwerte berĂŒcksichtigen.
Mögliche SchÀden:
- Bei der medizinischen Anwendung von Lasern kann es zur EntzĂŒndung vorhandener oder gebildeter Gase kommen.
- Laser im Ultraviolettbereich verursachen auch fotochemische VerĂ€nderungen des Gewebes. Dazu gehören Erscheinungen Ă€hnlich einem Sonnenbrand mit dem Risiko einer Krebsentstehung sowie TrĂŒbungen der Hornhaut, der Augenlinse und des Glaskörpers.
- Bei der Lasermaterialbearbeitung entstehen durch Pyrolyse und Verdampfung meistens giftige Gase, StĂ€ube und Aerosole, die abgesaugt und gefiltert werden mĂŒssen.
- Laserstrahlen im Nahinfrarot-Bereich (um 1000 nm) oder deren Streustrahlung dringen tief unter die Haut vor und können im Unterhautgewebe schmerzlose, schlecht heilende Verbrennungen verursachen.
- Verbrennungen im Auge: Bereits bei sehr geringen Leistungen (wenige Milliwatt) einer WellenlĂ€nge, fĂŒr die das Auge transparent ist (etwa 350 bis 1200 nm) treten im ungeschĂŒtzten Auge partielle Erblindungen durch NetzhautschĂ€den auf, da der parallele Laserstrahl durch die Augenlinse auf der Netzhaut fokussiert wird. Auch Streustrahlung stĂ€rkerer Laser dieses WellenlĂ€ngenbereiches ist gefĂ€hrlich. SchĂ€den werden oft nicht bemerkt, sondern erst vom Augenarzt entdeckt.
- Verbrennung von Auge und Haut: Treffen Laserstrahlen oder deren Streustrahlung einer WellenlĂ€nge, fĂŒr die Haut und Hornhaut nicht transparent sind (ab etwa >1400 nm), auf, kommt es bei entsprechender Leistungsdichte zu oberflĂ€chlichen Verbrennungen oder Verkohlungen.
- Ultrakurzpulslaser erzeugen beim Auftreffen auf Material bzw. im Fokus je nach Energie und Pulsdauer Röntgenstrahlung, die bei Exposition GewebeschÀden, ErbschÀden oder Krebs auslösen kann.[16]
Die GefĂ€hrdung durch Laserstrahlung an Maschinen zur Lasermaterialbearbeitung wird oft nach der Maschinenrichtlinie beurteilt und ergibt auf dem Risikograph meistens die bisherige Kategorie 4 beziehungsweise die Sicherheitsanforderungsstufe 3 (auch Sicherheits-IntegritĂ€tslevel 3, kurz SIL-3). Das ist dadurch begrĂŒndet, dass in der Regel irreversible SchĂ€den der Gesundheit zu befĂŒrchten sind.
SachschÀden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laserstrahlen können bei ausreichender Leistung oder Fokussierung BrĂ€nde und Explosionen auslösen. Hochbrillante Laser zur Materialbearbeitung können bei Versagen der Steuerung (zum Beispiel eines Roboters) auch an weit auĂerhalb ihrer Fokusebene liegenden Bauteilen oder Wandungen SchĂ€den verursachen.
Gefahren-PrÀvention
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jede Einrichtung in Deutschland, die Laser ab der Klasse 3R benutzt, muss eine unterwiesene Person, einen Laserschutzbeauftragten, benennen, der/die die Gefahren und die sichere Verwendung von Lasern kennt und ĂŒberwacht.
Dabei gilt es, wenn immer möglich, die Laserstrahlung so wirksam und sicher abzuschirmen, dass die GefĂ€hrdung ausgeschlossen ist (Maschinenrichtlinie). Auch Lichtgitter können zur Absperrung angewendet werden, wenn die Streustrahlung ausreichend gering ist. Ist das nicht möglich oder angeraten (zum Beispiel bei Showlasern, im Laborbetrieb oder in medizinischen Anwendungen), muss durch Qualifikation des Personals, technische MaĂnahmen und durch Schutzbrillen die GefĂ€hrdung auf ein MindestmaĂ gesenkt werden. So dĂŒrfen Showlaser nie, auch bei Versagen der Steuerung oder der Spiegelablenkung, ins Publikum strahlen können.
Die vollstĂ€ndige Abschirmung der Strahlung der Laser mittels einer Umhausung der Maschine oder des Experimentes ist oft nicht möglich. ZugangstĂŒren mĂŒssen dann elektrisch ĂŒberwacht werden und Warnlampen mĂŒssen leuchten, solange der Laser gefĂ€hrliche Strahlung abgeben kann.
Beobachtungsfenster und Schutzbrillen erlauben bei geringer Streustrahlung oft eine Beobachtung, wĂ€hrend der Laser eingeschaltet ist, und bestehen aus Filtermaterialien, die fĂŒr sichtbare WellenlĂ€ngen zumindest teilweise transparent, fĂŒr die spezielle LaserwellenlĂ€nge jedoch intransparent sind.
Laserklassen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]LasergerĂ€te werden entsprechend der schĂ€dlichen biologischen Wirkung von Laserstrahlung in Klassen eingeteilt. MaĂgeblich fĂŒr die nationalen und internationalen Laserklassen ist dabei die Definition von Grenzwerten, bei denen keine SchĂ€digung zu erwarten ist. Neben der amerikanischen ANSI-Norm gibt die International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection Grenzwerte im Spektralbereich zwischen 400 und 1400 nm heraus.[17]
MaĂgeblich ist bei nichtionisierender Strahlung die thermische Leistung pro FlĂ€che sowie die spezifischen wellenlĂ€ngenabhĂ€ngigen Absorptionseigenschaften des Gewebes (Haut sowie Retina, Hornhaut, Glaskörper und Linse des Auges). Durch die Fokussierung der Augenlinse ist die GefĂ€hrlichkeit im sichtbaren und besonders im angrenzenden infraroten Bereich erhöht.
Oberhalb von 1,4 ”m WellenlĂ€nge wird die Strahlung groĂflĂ€chig in der Hornhaut absorbiert. Sie bietet einen Schutz fĂŒr die Retina des Auges. Jedoch reduziert sich die Absorptionstiefe auf weniger als 0,1 mm bei 3 ”m WellenlĂ€nge, weshalb es zu SchĂ€den in der Hornhaut kommen kann. Aus diesem Grund heiĂt der WellenlĂ€ngenbereich von 1,5 bis 2 ”m augensicher (englisch eye safe).
Unterhalb 1,4 ”m sind Hornhaut, Haut und darunter liegendes Gewebe im Bereich 1200 nm (Nahinfrarot) bis rot (700 nm) teiltransparent, sodass hier tiefreichende SchĂ€digungen auftreten können, deren Entstehung aufgrund dort nicht vorhandenen WĂ€rmeempfindens oft nicht bemerkt werden. Auch NetzhautschĂ€den durch Laser-Strahlung im Nahinfrarot werden oft nicht bemerkt und erst durch fĂŒr entsprechende ArbeitsplĂ€tze vorgesehene Ă€rztliche Augenuntersuchungen entdeckt.
Bei WellenlĂ€ngen unterhalb von etwa 400 nm werden organische MolekĂŒlbindungen zerstört, die Absorptionstiefe im Gewebe verlagert sich mit kĂŒrzerer WellenlĂ€nge an die OberflĂ€che von Haut und Auge. Es treten auch bei geringen thermischen Leistungsdichten Linsen- und HornhauttrĂŒbungen sowie SchĂ€digungen der Haut vergleichbar einem Sonnenbrand auf. Dementsprechend sind die Grenzwerte der Leistungsdichte bei diesen kurzen WellenlĂ€ngen geringer als beispielsweise im mittleren Infrarot.
Die Klasseneinteilung von LasergerĂ€ten und -anlagen erfolgt anhand maximal auftretender Leistungs- bzw. Energiedichten, je nachdem, ob es sich um kontinuierliche oder Pulslaser handelt. Dabei ist auch die Expositionsdauer und die WellenlĂ€nge maĂgebend.
Klassifizierung nach DIN EN 60825-1
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Die angegebenen Leistungen gelten nur fĂŒr punktförmige Quellen und stark kollimierte Laserstrahlung. Bei ausgedehnten Quellen und divergenter Strahlung sind höhere Leistungen zulĂ€ssig.

Entsprechend der GefĂ€hrlichkeit fĂŒr den Menschen sind die Laser in GerĂ€teklassen eingeteilt. Die Klassifizierung nach DIN EN 60825-1 erfolgt vom Hersteller. (Die alte Klassifizierung nach DIN VDE 0837 (â unten) darf fĂŒr neue Laser nicht mehr verwendet werden.)
| Klasse | Beschreibung |
|---|---|
| 1 | Die zugÀngliche Laserstrahlung ist ungefÀhrlich, oder der Laser befindet sich in einem geschlossenen GehÀuse |
| 1C | Die zugĂ€ngliche Laserstrahlung ist ungefĂ€hrlich fĂŒr das Auge, aber in besonderen FĂ€llen gefĂ€hrlich fĂŒr die Haut.[18] |
| 1M | Die zugÀngliche Laserstrahlung ist ungefÀhrlich, solange keine optischen Instrumente wie Lupen oder FernglÀser verwendet werden. |
| 2 | Die zugĂ€ngliche Laserstrahlung liegt nur im sichtbaren Spektralbereich (400 nm bis 700 nm). Sie ist bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s) auch fĂŒr das Auge ungefĂ€hrlich. |
| 2M | Wie Klasse 2, solange keine optischen Instrumente wie Lupen oder FernglÀser verwendet werden. |
| 3R | Die zugĂ€ngliche Laserstrahlung ist gefĂ€hrlich fĂŒr das Auge. |
| 3B | Die zugĂ€ngliche Laserstrahlung ist gefĂ€hrlich fĂŒr das Auge und in besonderen FĂ€llen auch fĂŒr die Haut. Diffuses Streulicht ist in der Regel ungefĂ€hrlich. (Laser von CD-/DVD-Brennern; Laserstrahlung allerdings nicht direkt zugĂ€nglich) |
| 4 | Die zugĂ€ngliche Laserstrahlung ist sehr gefĂ€hrlich fĂŒr das Auge und gefĂ€hrlich fĂŒr die Haut. Auch diffus gestreute Strahlung kann gefĂ€hrlich sein. Beim Einsatz dieser Laserstrahlung besteht Brand- oder Explosionsgefahr. (Materialbearbeitung, Forschungslaser) |
Anmerkung zu Laserklasse 2 und 2M: Eine wissenschaftliche Untersuchung[19] ergab, dass der Lidschlussreflex (dieser tritt innerhalb 0,25 s auf; eine lÀngere Bestrahlung schÀdigt das Auge) nur bei ca. 20 % der Testpersonen gegeben war. Vom Vorhandensein des Lidschlussreflexes kann daher nicht als Regelfall ausgegangen werden.
Anmerkung zur Leistung: Bei Lasern, die ausgedehnte Lichtquellen darstellen und/oder divergente Strahlung abgeben, können weit höhere Leistungen zulÀssig sein als bei kollimierten Lasern derselben Klasse. So wird z. B. auf Seite 67 von EN 60825-1:2007 das Beispiel B.3.2 angegeben, bei dem eine stark divergente 12-mW-Laserdiode (WellenlÀnge 900 nm) nach Klasse 1M klassifiziert wird.
Klassifizierung nach DIN VDE 0837
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis MÀrz 1997 galten in Deutschland die Laserklassen nach DIN VDE 0837. Diese Einteilung ist heute noch in den USA gebrÀuchlich.
| Klasse | Beschreibung |
|---|---|
| 1 | entspricht der Klasse 1 nach EN 60825-1 |
| 2 | entspricht der Klasse 2 nach EN 60825-1 Laser dieser Klasse werden unter UmstÀnden heute in 1M eingestuft. |
| 3a | Die zugĂ€ngliche Laserstrahlung wird fĂŒr das Auge gefĂ€hrlich, wenn der Strahlquerschnitt durch optische Instrumente verkleinert wird. Ist dieses nicht der Fall, ist die ausgesandte Laserstrahlung im sichtbaren Spektralbereich (400 nm bis 700 nm) bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s), in den anderen Spektralbereichen auch bei Langzeitbestrahlung, ungefĂ€hrlich. Je nach WellenlĂ€nge werden diese Laser heute meistens in Klasse 2M oder 3R eingestuft. |
| 3b | entspricht der Klasse 3B nach EN 60825-1 |
| 4 | entspricht der Klasse 4 nach EN 60825-1 |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Kurt KneubĂŒhl, Markus Werner Sigrist: Laser. 7. Auflage. Teubner, Wiesbaden 2008, ISBN 3-8351-0145-5.
- JĂŒrgen Eichler, Hans Joachim Eichler: Laser. Bauformen, StrahlfĂŒhrung, Anwendungen. 7. Auflage. Berlin/Heidelberg, Springer 2010, ISBN 3-642-10461-4.
- Jeff Hecht: Beam: The Race to Make the Laser, Oxford UP 2005, ISBN 978-0-19-020754-0.
- Anthony E. Siegman: Lasers. University Science Books, Mill Valley, CA 1986, ISBN 0-935702-11-3.
- William T. Silfvast: Laser Fundamentals. 2. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 2004, ISBN 0-521-83345-0.
- Axel Donges: Physikalische Grundlagen der Lasertechnik. Shaker, Aachen 2007, ISBN 978-3-8322-6392-8.
- Charles H. Townes: How the Laser Happened. Oxford University Press, New York/Oxford 1999, ISBN 0-19-512268-2.
- Ute Mauch: Lasermedizin. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): EnzyklopÀdie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 827 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Laser in der Encyclopedia of Laser Physics and Technology (englisch)
- Verschiedene Typen von Halbleiterlasern â Ăbersicht der verfĂŒgbaren WellenlĂ€ngen von Halbleiterlasern
- Samâs Laser FAQ â Sammlung technischer Dokumentationen und Reparaturanleitungen (englisch)
- LaserFest â Website der American Physical Society anlĂ€sslich des 50. JubilĂ€ums des Lasers (englisch)
- Laser â Licht in Formation, Video zum Laser auf Youtube, eingestellt von der Max-Planck-Gesellschaft
- Video: Was ist ein Laser?. Leibniz UniversitĂ€t Hannover 2011, zur VerfĂŒgung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek (TIB), doi:10.5446/393.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- â a b c d e f g Patrick Voss-de Haan: Laser. In: spektrum.de. 1998, abgerufen am 7. November 2019.
- â Peter-Klaus Budig: Langenscheidt Routledge German Dictionary of Electrical Engineering and Electronics: English-German. Psychology Press, 1997, ISBN 978-0-415-17131-1, S. 368.
- â F. K. KneubĂŒhl, M. W. Sigrist: Laser. 3. Auflage. Teubner, 1991, S. 4.
- â T. H. Maiman: Stimulated Optical Radiation in Ruby. In: Nature. 187, 4736, 1960, S. 493â494.
- â R. G Gould: The LASER, light amplification by stimulated emission of radiation. In: The Ann Arbor Conference on Optical Pumping. 1959.
- â A. Javan, W. R. Bennet, D. R. Herriot: Population Inversion and Continuous Optical Maser Oscillation in a Gas Discharge Containing a He-Ne Mixture. In: Phys. Rev. Lett. 6, 1961, S. 106â110.
- â J. Eichler, H.J. Eichler: Laser â Bauformen, StrahlfĂŒhrungen, Anwendungen. 7. Auflage. Springer Verlag, 2010, S. 275, Gleichung (13.31)
- â T. Graf: Laser. Grundlagen der Laserstrahlquellen. 1. Auflage. Vieweg+Teubner, 2009, S. 189ff.
- â a b M. Pollnau, M. Eichhorn: Spectral coherence, Part I: Passive resonator linewidth, fundamental laser linewidth, and Schawlow-Townes approximation. In: Progress in Quantum Electronics. In press. Jahrgang, Journal Pre-proof, 2020, S. 100255, doi:10.1016/j.pquantelec.2020.100255.
- â A. L. Schawlow, C. H. Townes: Infrared and optical masers. In: Physical Review. 112. Jahrgang, Nr. 6, 1958, S. 1940â1949, doi:10.1103/PhysRev.112.1940.
- â Burkhard Dick, Ronald D. Gerste, Tim Schultz: Femtosecond Laser in Ophthalmology. Thieme, New York 2018, ISBN 978-1-62623-236-5.
- â Metastudie der Cochrane Library
- â Non-Lethal Ocular Disruptor. â grĂŒner Blendlaser. In: alfalight.com (PDF)
- â Laser MILOS-D â HochprĂ€zise und kostengĂŒnstige Wirkung. 14. August 2024, abgerufen am 14. August 2024 (deutsch).
- â Homogenisierung von Laserstrahlen ( vom 29. August 2017 im Internet Archive) (PDF; 567 kB).
- â https://www.fs-ev.org/fileadmin/user_upload/90_Archiv/FS-Pub-Archiv-final/FS-2019-181-AKNIR_Leitfaden_Laserstrahlung.pdf Leitfaden âLaserstrahlungâ, Mitteilung des Fachverbandes Strahlenschutz e. V. der IRPA, Seite 15, abgerufen am 13. Jan. 2022
- â Revision of Guidelines on Limits of Exposure to Laser Radiation of Wavelengths between 400 nm and 1.4 mm. (PDF; 1,7 MB) International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection, 30. MĂ€rz 2000, abgerufen am 14. Dezember 2017 (englisch).
- â Deutsches Institut fĂŒr Normung e. V.: DIN EN 60825-1 (VDE 0837-1):2015-07. Hrsg.: DIN und VDE. Berichtigung 3 Auflage. Beuth Verlag, Berlin 19. Juni 2014, S. 23, 31 f.
- â H.-D. Reidenbach, K. Dollinger, J. Hofmann: ĂberprĂŒfung der Laserklassifizierung unter BerĂŒcksichtigung des Lidschlussreflexes. In: Schriftenreihe der Bundesanstalt fĂŒr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Fb 985. Wirtschaftsverlag NW, Bremerhaven 2003, ISBN 978-3-89701-968-3 (Zusammenfassung in Abwendungsreaktionen des Menschen gegenĂŒber sichtbarer Laserstrahlung (PDF; 120 kB).).
