Langenegg
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Bregenz | |
Kfz-Kennzeichen: | B | |
Hauptort: | Oberlangenegg | |
Fläche: | 10,47 km² | |
Koordinaten: | 47° 28′ N, 9° 54′ O | |
Höhe: | 700 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.187 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6941 | |
Vorwahl: | 05513 | |
Gemeindekennziffer: | 8 02 23 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Bach 127 6941 Langenegg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Thomas Konrad | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2025) | ||
Lage von Langenegg im Bezirk Bregenz | ||
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Blick auf das Kirchdorf von Langenegg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |


Langenegg ist eine Gemeinde mit 1187 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im österreichischen Bundesland Vorarlberg.
Geografie
Langenegg liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südöstlich des Bodensees im Vorderen Bregenzerwald. Die Grenze im Südwesten bildet die Bregenzer Ach, die im Nordwesten die Weißach. An deren Zusammenfluss ist mit 690 Meter der tiefste Punkt der Gemeinde. Dazwischen steigt das Land nach Osten bis auf 912 Meter am Rotenberg an.
Die Gemeinde hat eine Fläche von etwas über zehn Quadratkilometer. Davon ist mehr als die Hälfte landwirtschaftliche Nutzfläche, rund vierzig Prozent sind bewaldet.[1]
Der Ort ist Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftsprojekts Naturpark Nagelfluhkette.
Gliederung
Langenegg gliedert sich in die Katastralgemeinden Oberlangenegg und Unterlangenegg.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Langenegg grenzt an fünf andere Vorarlberger Gemeinden. Diese ebenfalls im Bezirk Bregenz liegenden Gemeinden sind im Uhrzeigersinn beginnend im Norden: Doren, Krumbach, Hittisau, Lingenau und Alberschwende.
Doren | Krumbach | |
Alberschwende | ![]() |
Hittisau |
Lingenau |
Geschichte
Der Ort wurde 1249 erstmals als "Langunegge" urkundlich erwähnt. Unterlangenegg gehörte zum Kloster Mehrerau, Oberlangenegg den Grafen von Bregenz. 1537 wurden die Gemeinden kirchlich vereinigt, 1775 wurde die Kirche erbaut.
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Langenegg seit der Gründung 1861.
Bis zum Jahr 1924 war die heutige Gemeinde Langenegg in zwei Ortsgemeinden aufgeteilt: Oberlangenegg und Unterlangenegg. Diese beiden Gemeinden fusionierten mit 1. Jänner 1924 zur neuen Gemeinde Langenegg, nachdem der kinderlose Bauer Johann Georg Fuchs sein Legat an die Bedingung der Vereinigung geknüpft hatte.[2] Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich. Am 6. Juli 2010 wurde Langenegg Sieger des Wettbewerbs um den 11. Europäischen Dorferneuerungspreis.
In der Biedermeierzeit soll in Unterlangenegg (Gfäll) eine salinische Eisenquelle als Heilquelle genutzt worden sein, um chronische Ausschläge und Geschwüre zu heilen.[3]
Bevölkerungsentwicklung

Der Ausländeranteil lag 2002 bei 7,1 %.
Die starke Zunahme der Bevölkerungszahl nach 1981 geht auf eine positive Geburtenbilanz und eine positive Wanderungsbilanz zurück. Nach 2001 wurde die Geburtenbilanz negativ, dies wurde aber durch die Zuwanderung ausgeglichen.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Skulpturenweg Langenegg
2007 und 2009 haben sich jeweils neun Künstler aus Österreich, Italien, Deutschland und der Schweiz einem Baum der Wahl – noch im Walde stehend, liegend als Stamm oder in Form von Holzspänen gewidmet. Insgesamt 18 Skulpturen sind entstanden und können entlang der ehemaligen Trasse der Bregenzerwaldbahn, an der Langenegg von 1902 bis 1983 einen Bahnhof hatte, wie an einer Perlenschnur aufgereiht besichtigt werden. Eine dazugehörige Beschreibung als Prospekt ist im dortigen Tourismusbüro erhältlich.
Wirtschaft und Infrastruktur
Größter Arbeitgeber am Ort ist der Automobilzulieferer Hoeckle mit ca. 200 Mitarbeitern.[5]
Wirtschaftssektoren
Von den 48 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 23 im Haupt- und 25 im Nebenerwerb geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 116 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung, 53 in der Energieversorgung und 12 im Baugewerbe. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (87), Handel (40) und Beherbergung und Gastronomie (18 Mitarbeiter).[6][7][8]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 48 | 59 | 31 | 34 |
Produktion | 22 | 9 | 181 | 53 |
Dienstleistung | 50 | 33 | 168 | 147 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Bildung
Am Ort gibt es eine Schule mit 104 Schülern (Stand 2024), einen Kindergarten und eine Kleinkindbetreuung.
Energie
Langenegg gehört zu den 24 Gemeinden in Österreich (Stand 2019), die mit der höchsten Auszeichnung des e5-Gemeinden Energieprojekts ausgezeichnet wurden. Das e5-Gemeinde-Projekt soll die Umsetzung einer modernen Energie- und Klimapolitik auf Gemeindeebene fördern.[9]
Politik
Gemeindevertretung
In Vorarlberg wählen die Bürger alle fünf Jahre die Mitglieder der Gemeindevertretung durch Ankreuzen eines Listen-Wahlvorschlages bzw. durch Mehrheitswahl wenn kein Listenvorschlag vorliegt.[10] Weiters den Bürgermeister durch Ankreuzen eines Wahlvorschlages.
Die Gemeindevertretung wählt in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte – sofern keine Wahl durch die Bürger zustande kam – gemäß § 61 Gemeindegesetz[11] einen Bürgermeister und dann einen mindestens dreiköpfigen Gemeindevorstand. Die Zahl dieser „Gemeinderäte“ darf aber gemäß § 55 den vierten Teil der Zahl der Gemeindevertreter nicht übersteigen.
Der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den generell öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, in denen kommunale Belange besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Beobachter haben kein Mitspracherecht und kein Stimmrecht. Die Gemeindevertretung kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.
Sitzverteilung nach den Wahlen
- Gemeindevertretungswahlen 1985: Allg. Bürgerliste 12.[12]
- Gemeindevertretungswahlen 1990: Allg. Bürgerliste 12.[13]
- Gemeindevertretungswahlen 1995: Allgemeine Bürgerliste 12.[14]
- Mangels wählbarer Listen erfolgten die Gemeindevertretungswahlen 2000, 2005, 2010 und 2015 per Mehrheitswahl.[15][16][17][18]
- Gemeindevertretungswahlen 2020: Bürgerliste Langenegg 15.[19]
- Gemeindevertretungswahlen 2025: Langenegg verbinden 15.[20]
Bürgermeister
- 1945–1951 Josef Anton Bechter[21]
- 1951–1970 Otto Steurer[21]
- 1970–1990 Alois Bechter[21]
- 1990–2006 Peter Nussbaumer[21][22]
- 2006–2015 Georg Moosbrugger
- 2015–2020 Kurt Krottenhammer
- seit September 2020 Thomas Konrad
Gemeindewappen
Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1969 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold.
Das Wappen zeigt auf silbernem Grund zwei verschlungene grüne Lindenzweige mit je zwei Blättern. Es wurde am 17. März 1970 verliehen.[23]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Konrad Eberle (1903–1961), Mediziner und Politiker
Weblinks
- 80223 – Langenegg. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Langenegg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Juli 2021.
- ↑ Kundmachung der Vorarlberger Landesregierung vom 19. Oktober 1923, betreffend die Vereinigung der Gemeinden Ober- und Unterlangenegg. LGBl. Nr. 66/1923
- ↑ Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 141.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Langenegg, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 25. März 2019.
- ↑ Hoeckle investiert in Automatisierung und sucht Personal. Motor-Freizeit, 9. März 2021, abgerufen am 6. Juli 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde g80223, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Juli 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde g80223, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Juli 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde g80223, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. Juli 2021.
- ↑ e5-Gemeinden in Österreich Stand März 2019
- ↑ Gemeindewahlgesetz GWG. §§ 59–63 Wahlen in die Gemeindevertretung in Ermangelung von Wahlvorschlägen. Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025 (Der Wähler trägt bis zu doppelt so viele Namen, als Gemeindevertreter zu wählen sind, in die Stimmliste ein.).
- ↑ Gemeindegesetz. 2. Abschnitt Gemeindevertretung (ab § 33), 3. Abschnitt Gemeindevorstand (ab § 54), 4. Abschnitt Bürgermeister (ab § 61). Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1985 in Langenegg. Land Vorarlberg, 21. April 1985, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1990 in Langenegg. Land Vorarlberg, 1. April 1990, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1995 in Langenegg. Land Vorarlberg, 2. April 1995, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2000 in Langenegg. Land Vorarlberg, 2. April 2000, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2005 in Langenegg. Land Vorarlberg, 10. April 2005, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2010 in Langenegg. Land Vorarlberg, 14. März 2010, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2015 in Langenegg. Land Vorarlberg, 15. März 2015, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2020 in Langenegg. Land Vorarlberg, 13. September 2020, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2025 in Langenegg. Land Vorarlberg, 16. März 2025, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ a b c d Gemeindedaten von LANGENEGG. Bürgermeister (seit 1945). In: Vorarlberg Chronik. Land Vorarlberg, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Todesanzeigen. Alt-Bürgermeister Peter Nussbaumer. In: Vorarlberger Nachrichten. Russmedia Verlag GmbH, 8. Oktober 2020, abgerufen am 14. Mai 2025.
- ↑ Cornelia Albertani, Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. Hrsg.: Vorarlberger Landesarchiv. 3. Auflage. Bregenz 2011, ISBN 978-3-902622-17-4, S. 33 (vorarlberg.at [PDF]).