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(Weitergeleitet von LLNL)
Lawrence Livermore National Laboratory
Logo
Rechtsform Lawrence Livermore National Security, LLC
Gründung 2. September 1952
Sitz Livermore, CA
Zweck Wissenschaft und Technologie auf einer Mission
Geschäftsführung Kimberly S. Budil
Beschäftigte 8968
Website https://www.llnl.gov/

Das Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) – umgangssprachlich bekannt als das „Amerikanische Labor“ – ist eine US-amerikanische wissenschaftlich-technische Forschungseinrichtung in der Stadt Livermore, die etwa 70 km östlich von San Francisco im Norden des Bundesstaates Kalifornien liegt.

Das LLNL ist auch bekannt als das „zweite Labor“[1] und dient mit seiner Expertise und Technologie der nationalen nuklearen Abschreckung der Vereinigten Staaten. Es ist das Schwesterlabor des Los Alamos National Laboratory (LANL) und bildet gemeinsam mit den Sandia National Laboratories (SNL) den Kern der heutigen US-amerikanischen strategischen Waffenlabore. Es findet jedoch auch zivile Forschung statt. Das Gelände des Labors ist abgesichert und gilt als Sperrgebiet.

Geschichte

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Stanley Livingston und Ernest Lawrence vor einem 27-Zoll Zyklotron am ehemaligen Rad Lab. Diese ersten Teilchenbeschleuniger waren Teil der damals neu aufkommenden Kernforschung und -technik, noch vor der Entdeckung der Kernspaltung Ende 1938. Sie wurden genutzt, um Proben zu beschießen (zu bestrahlen), und so Kernreaktionen zu erforschen. So wurden z. B. verschiedene Isotope des Elements Neptunium durch Deuteron-Beschuss von Uran entdeckt.[2] (1934)

Das Labor wurde nach dem Kernphysiker Ernest Lawrence benannt, der von 1931 bis 1958 als Direktor des ursprünglichen Lawrence Radiation Laboratory (LRL)[3] in Berkeley tätig war und die Gründung des Labors in Livermore forderte und konzipierte. Das Lawrence Radiation Laboratory in Livermore wurde auch als „Rad Lab“ bekannt.

LLNL wurde folglich 1952 als Lawrence Livermore Laboratory gegründet, um im Rahmen des nationalen Verteidigungsprogramms an der Planung und Entwicklung von Kernwaffen mitzuwirken. Die Errichtung des LLNL geht mit Edward Teller einher. Teller forcierte ein neues Labor für den Bau der Wasserstoffbombe. Die Gründung war durch die University of California (UC) und die Organisation war lange Zeit der Betreiber, unter der Schirmherrschaft der Atomic Energy Commission (AEC). Es war auch bekannt als University of California Radiation Laboratory (UCRL).

Das LLNL war viele Jahrzehnte Teil des AEC-Komplex und untersteht heute der National Nuclear Security Administration (NNSA), einer Behörde des US-Energieministeriums (DOE). Es ist Teil des sogenannten Nuclear Security Enterprise (NSE) und arbeitet mit weiteren militärischen Organisationen und Instituten zusammen.

Mission

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Das LLNL ist für die nukleare und nichtnukleare Technologie der nationalen nuklearen Verteidigung zuständig, d. h. für das Design und die Entwicklung von Atomwaffen und anderen militärischen Systemen.

Insbesondere während der Zeit des Kalten Krieges trug das Labor wesentlich zur Entwicklung, Sicherheit und Zuverlässigkeit von US-Kernwaffen bei. LLNL entwickelte eigenständig Kernwaffen, z. B. der W62 Kernsprengkopf, welcher später durch den W78 ab 1979 und dann W87 ab 2010 ersetzt wurde. Der W62 wurde von 1963 bis 1968 entwickelt und von 1970 bis 1976 produziert. Rund 2/3 aller US-Atomwaffen wurden jedoch vom LANL entwickelt. Das LLNL betreibt zahlreiche Speziallabore, darunter auch ein Labor für Plutoniumforschung und -analysen.

Ein Blick in das Containment bzw. die Zielkammer der Kernfusionsanlage National Ignition Facility (NIF), welche von Servicepersonal auf einem Lift gewartet wird. Das LLNL führt im Auftrag des DOE Experimente zur Laserfusion und Hochenergiedichtephysik durch. (2008)

In den 1980er Jahren wurden signifikante Teile des SDI-Programms am LLNL erdacht und bearbeitet. Vor allem auf dem Gebiet von Hochleistungsrechnern und Lasertechnologie leistete das LLNL Pionierarbeit. Das LLNL war bzw. ist Standort vieler bekannter Supercomputer, z. B. ASC Purple, ASCI White, IBM Sequoia und Sierra.

Daneben befasst sich das Labor mit der Entwicklung neuer Technologien zur Nutzung von Energiequellen, der Bereitstellung biologischer und umweltrelevanter Daten im Zusammenhang mit dem Einsatz verschiedener Energieformen sowie mit Sicherheitsaspekten zur Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen.

Die wichtigsten Einrichtungen sind:

  • Labore für nichtnukleare oder nukleare Materialien
  • Labore für Materialwissenschaften, Radiochemie uvm.
  • Forschungseinrichtungen zur Kernfusion, speziell die Anlage National Ignition Facility (NIF)
  • Geothermische Testanlagen
  • Anlagen und Labore für Simulation, Computerphysik usw.
  • Forschungs- und Testanlagen zur Felsmechanik, Chemie, Metallurgie, Meteorologie etc.

Direktoren

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  • 1952–1958 Herbert York
  • 1958–1960 Edward Teller
  • 1960–1961 Harold Brown
  • 1961–1965 John S. Foster junior
  • 1965–1971 Michael M. May
  • 1971–1988 Roger E. Batzel
  • 1988–1994 John Nuckolls
  • 1994–2002 C. Bruce Tarter
  • 2002–2006 Michael R. Anastasio
  • 2006–2011 George H. Miller
  • 2011–2013 Penrose C. Albright
  • 2013–2014 Bret Knapp (kommissarisch)
  • 2014–2021 William H. Goldstein[4]
  • seit 2021 Kimberly S. Budil

Literatur

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  • Hugh Gusterson: Nuclear Rites: A Weapons Laboratory at the End of the Cold War. University of California Press, Berkeley, CA 2008, ISBN 978-0-520-21373-9 (englisch, archive.org). 
  • C. Bruce Tarter: The American Lab (= Johns Hopkins Nuclear History and Contemporary Affairs). Johns Hopkins University Press, Baltimore, MD 2018, ISBN 978-1-4214-2531-3, doi:10.1353/book.59590 (englisch). 
  • Tom Ramos: From Berkeley to Berlin. How the Rad Lab Helped Avert Nuclear War. Naval Institute Press, Annapolis, MD 2022, ISBN 978-1-68247-754-0 (englisch). 

Weblinks

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Commons: Lawrence Livermore National Laboratory – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website LLNL. Abgerufen am 23. November 2025 (englisch). 

Einzelnachweise

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  1. ↑ Neben dem Los Alamos National Laboratory (LANL)
  2. ↑ L. B. Magnusson, S. G. Thompson, G. T. Seaborg: New Isotopes of Neptunium. In: Physical Review. Band 78, Nr. 4, 15. Mai 1950, ISSN 0031-899X, S. 363–372, doi:10.1103/PhysRev.78.363 (englisch, aps.org [abgerufen am 23. November 2025]). 
  3. ↑ Heute ist es ein eigenständiges, ziviles Labor.
  4. ↑ William H. Goldstein named director of LLNL. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. April 2014; abgerufen am 15. August 2018. 

37.686111111111-121.70944444444Koordinaten: 37° 41′ 10″ N, 121° 42′ 34″ W

Normdaten (Körperschaft): GND: 131902-4 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81036582 | VIAF: 132530755
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