Kraftfahrausbildungszentrum Celle | |
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Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 1. April 1994 bis 11. Juni 2010 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Heeresfliegertruppe |
Typ | Kampfunterstützungstruppen |
Unterstellung | Heeresfliegerregiment 16 (truppendienstlich) I. Deutsch-Niederländisches Corps (fachlich) |
Standort | Celle-Wietzenbruch, Heeresflugplatz Celle |
Führung | |
Letzter Kommandeur | Hauptmann Ingo Motl |
Das Kraftfahrausbildungszentrum Celle (KfAusbZentr Celle) war ein Kraftfahrausbildungszentrum des Heeres der Bundeswehr in der Immelmann-Kaserne in Celle-Wietzenbruch.
Geschichte
Am 1. April 1994 wurde das Kraftfahrausbildungszentrum Celle in der Immelmann-Kaserne in Celle-Wietzenbruch aufgestellt. Es unterstand truppendienstlich dem Heeresfliegerregiment 16 und fachlich der Fahrschulorganisation des I. Deutsch-Niederländischen Corps im westfälischen Münster.
Das Ausbildungszentrum bildete Militärkraftfahrer in den Fahrerlaubnisklassen A1, B, BC und E aus. Mit drei Offizieren und 25 Fahrlehrern wurden jährlich etwa 1000 Soldaten zu Militärkraftfahrern geschult, die überwiegend Lastkraftwagen mit und ohne Anhängern im öffentlichen Straßenverkehr führen sollten.
In der Motorradausbildung der Fahrerlaubnisklasse A1 wurde wie in der zivilen Fahrschule theoretischer Unterricht und praktische Fahrausbildung im Wechsel unterrichtet. Der Schwerpunkt lag jedoch in der Fahrausbildung im Gelände und in der technischen Ausbildung. Die Soldaten wurden so ausgebildet, dass sie durch tiefe und schwer befahrbare Sandlöcher, unebenen Waldwegen, großen Wasserstellen, durch aufgewühlte Panzerspuren und steile Abhänge mit ihrem Krad bei Tag und Nacht ihr Ziel sicher erreichten. Durch die technische Ausbildung wurde der Fahrschüler in die Lage versetzt, sein defektes Krad mit eigenen Mitteln durch kleine Reparaturen wieder instand zu setzen. Hier war Einfallsreichtum und technisches Geschick besonders gefragt.
Eine weitere Hauptaufgabe war die Lastkraftwagenausbildung der Fahrerlaubnis BC und E. Während dieses vierwöchigen Lehrganges wurde Unterricht in gesetzlichen, militärischen und technischen Themen und Fahrausbildung täglich im Wechsel durchgeführt. Jeder Fahrschüler erhielt etwa 50 Fahrstunden auf einem Lastkraftwagen mit Anhänger. Zum Abschluss der Fahrausbildung wurde eine ganztägige Ausbildungsfahrt auf der Autobahn und eine Nachtfahrt durchgeführt. Jeder Fahrlehrer bekam vier Soldaten als Fahrschüler zugeteilt, die er dann auch technisch soweit ausbildete, dass kleine Defekte erkannt und behoben werden konnten. Inspektionsarbeiten wie Ölwechsel, Radwechsel, Filterwechsel und Abschmierarbeiten waren Bestandteil der Ausbildung.
Da bei der Bundeswehr die Fahrschulausbildung nach gesetzlichen Vorgaben umfassend und gründlich durchgeführt und von unabhängigen Prüfern geprüft wurden, konnte der Führerschein in eine zivile Fahrerlaubnis erweitert werden.
Das Kraftfahrausbildungszentrum Celle wurde 2010 aufgelöst.[1]
Literatur
- Das Kraftfahrausbildungszentrum Celle in Mein Standort Celle, S. 21, WEKA Verlagsgesellschaft für aktuelle Publikationen mbH, November 1998.
- Traditionsbeauftragter des Heeresfliegerregiment 16: Chronik des Heeresfliegerregiment 16 und der Immelmann-Kaserne. Celle 2003.
Einzelnachweise
- ↑ Cellesche Zeitung – BW-Fahrschule fährt nicht mehr (13. Juni 2010)
- Gegründet 1994
- Aufgelöst 2010
- Militärischer Verband (Geschichte der Bundeswehr)
- Organisation (Celle)
- Organisation (Münster)
- Geschichte (Celle)
- Historische Organisation (Niedersachsen)
- Niedersächsische Militärgeschichte
- Niedersächsische Geschichte (20. Jahrhundert)
- Niedersächsische Geschichte (21. Jahrhundert)