Erich Konrad (Kurt) Gustav Gilbert von Monbart, eigentlich Kurt von Monbart,[1] (* 13. August 1881 in Minden; † 24. Mai 1945 in Eschwege) war ein deutscher Verwaltungsjurist.
Leben
Familie
Konrad, eigentlich Kurt von Monbart, entstammte dem preußischen Adelsgeschlecht derer von Monbart.[2] Er war der Sohn Hans von Monbarts[3] (* 18. September 1838 in Benrath; † 20. April 1898) und dessen Ehefrau Dorothea von Vietsch (1857–1917), Tochter des 1874 nobilitierten Oberstleutnants Konrad von Vietsch und der Berta von Vietsch aus der 1832 geadelten Linie.[4] Sein Vater war Generalleutnant z. D. und zuletzt Kommandeur des 54. Infanterie-Brigade[5] in Ulm. Der Kommendator des Johanniterordens, kgl. preuß. Kammerherr und kgl. preuß. Rittmeister Gustav Freiherr von Plettenberg-Mehrum wurde sein Schwager.
Kurt von Monbart heiratete am 13. Oktober 1917 in Berlin Hildegard von Sydow (* 28. April 1882 in Halle a. S.; † 24. Mai 1945 in Eschwege),[6] wobei derzeitig nicht nachweislich geklärt ist, ob sie aus der deutschen uradeligen Familie von Sydow stammte oder aus der schwedischen Familie von Sydow.[7] Das Ehepaar starb durch Freitod am gleichen Tag in einem Krankenhaus in Eschwege.[8] Beide waren Mitglieder der Deutschen Adelsgenossenschaft. Nachfahren sind bis 1941 nicht belegt. Wohnsitz war 1942 Kassel. Kurt von Monbart war SA-Sturmbannführer (Major).
Laufbahn
1903 bestand Monbart sein erstes juristisches Staatsexamen, war 1905 Referendar in Düsseldorf.[9] Nach am 2. November 1907 bestandener großer Staatsprüfung und anschließender Referendarzeit war er seit dem 22. März 1911 als Regierungsassessor im preußischen Ministerium in der Gewerbeabteilung tätig. Ab dem 21. September 1914 fungierte er als kommissarischer Landrat in Züllichau. Ab 1920 wirkte er auch als Vorsitzender des Provinzialausschusses der Provinz Brandenburg. 1932 war er vorübergehend als Sonderbeauftragter des preußischen Innenministeriums für die öffentlichen Kreditanstalten in der Provinz Hannover zuständig. Zum 1. April 1933 wurde er zum Regierungspräsidenten in Kassel ernannt. Am 24. Mai 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 4.625.483).[10] Nach seiner 1944 erfolgten Abberufung übernahm er als Generaldirektor bis 1945 die Geschäftsführung der Landeskreditkasse Kassel.[11]
1944 wurde er zum Ehrensenator der Universität Marburg ernannt. Diese Ehrung wurde damit begründet, dass Monbart die Hochbauverwaltung des Regierungspräsidiums für die Universität eingesetzt und bei Neubauten, baulichen Erweiterungen und Instandhaltungen großzügig Mittel zur Verfügung gestellt habe.
Er starb 1945 mit seiner Ehefrau durch Suizid.[12]
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil B (Briefadel). 1942. Vierunddreißigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha Herbst 1941, S. 339–340. Siehe: FamilySearch. Erstaufnahme: Gotha B (Briefadel) 1934. Sechsundzwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1933, S. 333.
- Bärbel Holtz (Bearb./Hrsg.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1925–1938/38. Bd. 12/II: (1925–1938). In: Acta Borussica. Neue Folge. Hrsg. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften; Olms-Weidmann, Hildesheim 2004, ISBN 3-487-12704-0.
- Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945. In: Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70, Hrsg. Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 176.
Weblinks
- Biographie bei der Universität Marburg
- Monbart, Erich Konrad Gustav Gilbert von. Hessische Biografie. (Stand: 13. August 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil B (Briefadel). 1942. 34. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha Herbst 1941, S. 339–340. Siehe: FamilySearch.
- ↑ Die Nachfahren des Oberzoll- u. Akziserates Ludwig v. Monbart, der von Frankreich nach Danzig kam und die preußische Adelsanerkennung erhielt, waren größtenteils Offiziere.
- ↑ PDF-Datei der Universität Köln, 56. Konrad v. Monbart
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadelige Häuser 1909. Dritter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1908, S. 852.
- ↑ Kriegsministerium Württemberg (Hrsg.): Militär-Handbuch des Königreiches Württemberg nach dem Stande vom 6. Mai 1913. (Große Ausgabe), Druckerei des Königlichen Kriegsministeriums, Stuttgart 1913.
- ↑ Matthias Graf von Schmettow: Gedenkbuch des deutschen Adels. (Hautband). In: Aus dem Deutschen Adelsarchiv, Band 3, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1968, S. 221.
- ↑ Vgl. Ausgaben: GGT A (Uradel). Justus Perthes, Gotha. (Redaktion und Drucks jeweils im Vorjahr).
- ↑ Marcus Dittrich: Bündeln & lenken. Das Regierungspräsidium Kassel zwischen verwalten und gestalten. Auflage Online-Ressource, Kassel Univ. Press, Kassel 2008, ISBN 978-3-89958-400-4, S. 218.
- ↑ Rainer Bookhagen: Die evangelische Kinderpflege und die Innere Mission in der Zeit des Nationalsozialismus. Band 1: 1933 bis 1937. Mobilmachung der Gemeinden. In: Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte. Reihe B: Darstellungen. Band 29; Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-55729-9, S. 1036.
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/29091482.
- ↑ Marcus Dittrich: Bündeln & lenken. Das Regierungspräsidium Kassel zwischen verwalten und gestalten. Auflage Online-Ressource, Kassel Univ. Press, Kassel 2008, ISBN 978-3-89958-400-4, S. 218.
- ↑ Rainer Bookhagen: Die evangelische Kinderpflege und die Innere Mission in der Zeit des Nationalsozialismus. Band 2: 1937 bis 1945: Rückzug in den Raum der Kirche. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2002, ISBN 3-525-55730-2, S. 1036.
Personendaten | |
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NAME | Monbart, Konrad von |
ALTERNATIVNAMEN | Monbart, Erich Konrad Gustav Gilbert von; Monbart, Kurt von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verwaltungsjurist |
GEBURTSDATUM | 13. August 1881 |
GEBURTSORT | Minden |
STERBEDATUM | 24. Mai 1945 |
STERBEORT | Eschwege |