Konarzewo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Goleniów | |
Gmina: | Nowogard | |
Geographische Lage: | 53° 42′ N, 15° 14′ O | |
Einwohner: | 160 (31. März 2011[1]) | |
Postleitzahl: | 72-200 (Nowogard) | |
Kfz-Kennzeichen: | ZGL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów |
Konarzewo (deutsch Kniephof) ist ein Wohnort in der Gmina Nowogard (Stadt- und Landgemeinde Naugard) im Powiat Goleniowski (Gollnow) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Geographische Lage
Konarzewo (Kniephof) liegt in Hinterpommern, etwa neun Kilometer nordöstlich der Kleinstadt Nowogard (Naugard), 32 Kilometer nordöstlich der Kleinstadt Goleniów und 52 Kilometer nordöstlich der regionalen Metropole Stettin.
Geschichte
Das Gut Kniephof war ursprünglich ein Rittersitz und Lehen der Familie Dewitz, das später, zusammen mit Jarchlin und Külz, durch Kauf in den Besitz der Familie Bismarck überging. Käufer war der Oberst August Friedrich von Bismarck-Schönhausen. Um 1780 gehörten zu Kniephof ein Vorwerk mit Herrenhaus und insgesamt vier Haushalte.[2]
Ab 1816 erlebte der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck in Kniephof die ersten Jahre seiner Kindheit.[3] Hier wurde 1827 Bismarcks geliebte Schwester Malwine von Bismarck geboren. Die Brüder Bernhard von Bismarck und Otto von Bismarck verwalteten die Güter Kniephof, Jarchlin und Külz zwischen 1839 und 1845 gemeinsam. 1845 kam Kniephof an Otto von Bismarck, der es, seit 1862 preußischer Ministerpräsident, 1868 an seinen Neffen Philipp von Bismarck verkaufte. Letzter Eigentümer von Kniephof war bis 1945 Klaus von Bismarck.
Bis 1945 gehörte das Rittergut Kniephof zur Landgemeinde Jarchlin im Landkreis Naugard in der preußischen Provinz Pommern.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und anschließend zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. In Kniephof setzte nun die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein. Der deutsche Ort Kniephof erhielt den polnischen Namen Konarzewo. In den darauffolgenden Monaten wurden die Einwohner aus dem Ort vertrieben.
Einwohnerzahlen
Kirchspiel
Kniephof war in das Nachbardorf Jarchlin eingepfarrt, das zur Synode von Daber gehörte.[6]
Literatur
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des königlich-preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. 313, Nr. 22.
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 5, 1. Abteilung: Eigentums-Ortschaften der Stadt Stargard und vom Naugarder Kreise die erste Hälfte. Berlin und Wriezen a/O. 1872, S. 352.
- Ernst Bahr, Klaus Conrad: Kniephof. In: Helge Bei der Wieden, Roderich Schmidt (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 12: Mecklenburg/Pommern (= Kröners Taschenausgabe. Band 315). Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-31501-7, S. 215.
- Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 178.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 4. Juni 2017
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des königlich-preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. 313, Nr. 22.
- ↑ vergl. z. B. George Hesekiel: Das Buch vom Fürsten Bismarck. Bielefeld und Leipzig 1873, S. 55.
- ↑ Ortschafts-Verzeichniß des Regierungs-Bezirks Stettin nach der neuen Kreis-Eintheilung vom Jahr 1817 nebst alphabetischem Register. Stettin 1817, XI. Naugardsche Kreis, Nr. 161.
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern - Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 5, 1. Abteilung: Eigentums-Ortschaften der Stadt Stargard und vom Naugarder Kreise die erste Hälfte. Berlin und Wriezen a/O. 1872, S. 352.
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des Gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern: Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. 312, Nr. 19.