Die Kissi sind eine Ethnie in Westafrika. Sie sind in Liberia, Sierra Leone und im Süden Guineas (Waldguinea) ansässig und haben eine Bevölkerungszahl von etwa 526.000[1]. In Sierra Leone leben (Stand 2015) knapp 176.000 Kissi, die 2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes ausmachen.[2]
Kultur
Ihre Sprache ist die atlantische Sprache Kissi, wobei auch viele andere, verbreitetere Sprachen, wie in Sierra Leone Mende, Temne oder Krio verwenden. Es gibt unter den Kissi sowohl Christen als auch Muslime und Animisten. Die alten Menschen spielen in der Gesellschaft der Kissi eine wichtige Rolle. Die Beschneidung von Frauen und Mädchen ist unter ihnen verbreitet[3].
Typische Kissi-Namen sind für Jungen Saa, Saah, Sarh (erster Sohn) und Tamba (zweiter Sohn) und für Mädchen Sia (erste Tochter), Kumba (zweite Tochter) und Finda (dritte Tochter)[4].
Wirtschaft
Die meisten Kissi sind Pflanzer, ihre wichtigste Nahrungsquelle ist der Reis, auf dessen Anbau sie spezialisiert sind. Das Alltagsleben wird vom Anpflanzen in der Regenzeit und vom Ernten und Verarbeiten in der Trockenzeit bestimmt. Trockenreis wird auf Berghängen und Hügelrücken der südlichen Feuchtsavanne angebaut. Nassreis wird ohne künstliche Bewässerung, sondern in natürlichen Sümpfen von Talsenken, die von Flüssen durchzogen sind, im nördlichen Regenwald angelegt. Sie werden von den Kissi und auch andern Ethnien bafond genannt.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zusammenrechnung der Angaben auf ethnologue.com für den südlichen und nördlichen Dialekt der Kissi-Sprache
- ↑ Sierra Leone 2015 Population and Housing Census national analytical report. Statistics Sierra Leone, Oktober 2017, S. 89ff.
- ↑ West Africa Gateway.org: The Kissi ( des vom 17. Februar 2005 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Seite über typische Namen der Völker Liberias ( des vom 23. März 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Denise Paulme: Les gens du riz. Paris: Plon, 1954