KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1923 |
Sitz | Klagenfurt am Wörthersee |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 2.058 |
Umsatz | 1.978,5 Millionen Euro[1] |
Branche | Energieversorgung |
Website | www.kelag.at |
Stand: 31. Dezember 2024 |

Der Kelag-Konzern ist ein Energiedienstleister in Österreich. Die Konzernunternehmen sind in den Geschäftsfeldern Energie, Netz und Wärme tätig. Der Schwerpunkt der unternehmerischen Aktivitäten liegt in Kärnten.
Geschichte
Am 28. Jänner 1923 wurde in Klagenfurt die Kärntner Wasserkraftwerke AG (KÄWAG) gegründet, die Rechtsvorgängerin der Kelag. Der KÄWAG wurden die Aufgaben übertragen, Spitzenstrom zu erzeugen und ein regionales Stromnetz in Kärnten zu errichten. Zur Spitzenstromerzeugung baute das Unternehmen das Pumpspeicherkraftwerk Forstsee, das ab Februar 1925 Strom ins Netz lieferte. Vom Kraftwerk Forstsee ausgehend wurden Überlandleitungen nach Klagenfurt, St. Veit und Villach errichtet und so die bestehenden lokalen Stromnetze zu einem überregionalen Netz zusammengeschlossen.
1939 erfolgte die Umbenennung von KÄWAG in Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (Kelag). In diesem Jahr hatte die Kelag 46 Mitarbeiter und versorgte über 18 Trafostationen 68 Ortschaften mit 5,5 GWh Strom. Durch das Umspannwerk Lassendorf erhielt Kärnten 1940 einen Anschluss an das überregionale Verbundnetz.
Während des Zweiten Weltkrieges kam es häufig zu Ausfällen und Störungen. Die eigene Stromerzeugung sank um 31 %, von 5,65 GWh auf 3,9 GWh. Nach Kriegsende wurde die Kelag der öffentlichen Verwaltung mit einem kommissarischen Leiter übergeben. Die Kelag-Anlagen per 31. Dezember 1945: Kraftwerk Forstsee, Kraftwerk Lieserbrücke, fünf Umspannwerke, 76 Schalt- und Transformatorstationen, 380 km Hoch- und 196 km Niederspannungsleitungen, 93 Transformatoren sowie 1.581 eingebaute Zähler.
Mit Beschluss des Nationalrats vom 27. März 1947 wurde die Elektrizitätswirtschaft mit dem Gesetz zur Verstaatlichung der Elektrizitätswirtschaft neu geregelt; alle privaten Haushalte, die Landwirtschaft, das Gewerbe und die Industrie waren verpflichtend mit Strom zu versorgen. Mit Bescheid des Bundesministeriums für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung wurde die öffentliche Verwaltung der Kelag aufgehoben.
Das zweite Verstaatlichungsgesetz trat am 1. März 1948 in Kraft, es regelte die Organisation der österreichischen Elektrizitätswirtschaft neu. Im Zuge dieses Gesetzes wurden die Elektrizitätswerke von Feldkirchen, Spittal, St. Veit, Villach und Wolfsberg mit der Kelag fusioniert, um die „neue Kelag“ als Landesgesellschaft zu gründen. Die neue Kelag verfügte über eine Erzeugungsleistung von 13.000 kW und erzeugte pro Jahr rund von 59 GWh Strom. Das Stromnetz umfasste 362 Transformatorstationen, 2.950 km Hoch- und Niederspannungsleitungen; rund 31.000 Kundenanlagen wurden versorgt. Das Unternehmen beschäftigte 222 Angestellte, 353 Arbeiter und 35 Lehrlinge.
1949 begann der Bau des Kraftwerks Kamering. Mit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1951 stieg die Stromproduktion der Kelag um 50 %. In den folgenden Jahren übernahm die Kelag viele kleinere EVU. 1955 startete das Programm zur Restelektrifizierung „Strom in jedes Kärntner Dorf“. 1957 eröffnete die Kelag ihre Lehrlingsschule in St. Veit/Glan, in der bis heute mehr als 1.300 Elektrotechniklehrlinge ausgebildet wurden. Mit Berufsschule, Werkstatt und Internat war die Lehrlingsschule bei der Eröffnung die erste ihrer Art, seit 1997 ist die Kelag ein staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb. 1958 nahmen das Speicherkraftwerk Freibach und 1961 das Gailkraftwerk Schütt II ihren Betrieb auf.[2] Neben dem eigenen Kraftwerksbau erwarb die Kelag Strombezugsrechte an Kraftwerken anderer Gesellschaften. Außerdem beteiligte sie sich schrittweise an der ÖDK/Draukraft. 2000 wurde die 49-%-Beteiligung an der Draukraft in eine 10-%-Beteiligung an der Verbund Hydro Power AG umgewandelt.
Die Kraftwerksgruppe Fragant wurde in den Jahren 1962 bis 1986 errichtet und von 2006 bis 2011 mit dem Pumpspeicherkraftwerk Feldsee erweitert. Die Kraftwerksgruppe dient heute der Spitzenstromerzeugung. 1987 begann die Kelag mit dem Bau des Speicherkraftwerkes Koralpe, das 1990 fertiggestellt wurde. An diesem Kraftwerk ist das slowenische Unternehmen ELES mit 20 % beteiligt. 2009 erfolgte eine Erweiterung mit einer Pumpe, die seit 2011 in Betrieb ist. Mit ihr verdoppelte sich die Jahreserzeugung des Pumpspeicherkraftwerks nahezu auf rund 160 GWh Spitzenstrom.[3]
1972 übernahm die Kelag alle Anteile an der Kärntner Ferngas GmbH, 1982 wurde diese mit der Kelag fusioniert. 1972 stieg die Kelag auch in das Geschäftsfeld Wärme ein. Die KELAG Energie & Wärme GmbH ist heute der größte Anbieter von Wärme auf Basis von Abwärme und Biomasse in Österreich – und auch in Kärnten. 1998 erwarb die Kelag die Wärmebetriebe Gesellschaft mbH (WBG), 2007 die Österreichische Fernwärmegesellschaft mbH, die am 1. Juli 2008 mit der Wärmebetriebe Gesellschaft mbH zur KELAG Wärme GmbH fusionierte.
Nach dem EU-Beitritt Österreichs 1995 und mit dem Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetz (ElWOG) ist die österreichische Elektrizitätswirtschaft liberalisiert worden. Im Jahr 2000 brachte das Land Kärnten seine Kelag-Anteile in die Kärntner Energieholding ein. 2001 wurden 49 % der Kärntner-Energieholding-Anteile an RWE verkauft. 1 % der Kelag-Aktien erwarben Mitarbeiter des Unternehmens.
Die KNG-Kärnten Netz GmbH ist ein Tochterunternehmen der Kelag, gegründet im Jahr 2005. Seit 1996 wird die gesamte leitungsgebundene Energieversorgung Kärntens von der Hauptschaltleitung in Klagenfurt überwacht und ferngesteuert.
Unternehmen
Eigentümer
- 51,07 % Kärntner Energieholding (51 % Land Kärnten, 49 % GBV Zweiunddreißigste Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH (100%-Tochter der RWE))
- 35,17 % Verbund AG
- 12,85 % GBV Zweiunddreißigste Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung mbH (100%-Tochter der RWE)
- 0,91 % Streubesitz[4]
Konzernstruktur
- KNG-Kärnten Netz GmbH 100 %
- KELAG Energie & Wärme GmbH 100 %
- KI-KELAG International GmbH 100 %
- Interenergo d.o.o. 100 %
- Kärntner Restmüllverwertungs GmbH 74,9 %
- Windpark Nikitsch GmbH 75 %
Wesentliche Beteiligungen
- VERBUND Hydro Power GmbH 10,02 %
- Stadtwerke Kapfenberg GmbH 35,00 %
Einzelnachweise
- ↑ Jahresabschluss 2024 auf kelag.at
- ↑ Jubiläumsausgabe "Energie für Kärnten" 1988
- ↑ Chronik der Kelag ( des vom 10. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Seite aufgerufen am 3. September 2013
- ↑ Struktur des Kelag-Konzerns. In: Kelag. Abgerufen am 28. März 2021.