Jocelyne Béroard (* 12. September 1954 in Fort-de-France, Martinique, Frankreich) ist eine französische Zouk-Sängerin und Schauspielerin. Sie ist sowohl als Solistin als auch als Sängerin der Zouk-Band Kassav’ bekannt.[1] Béroard ist Trägerin des Ordens der Ehrenlegion.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie wurde auf Martinique geboren und wuchs mit zwei älteren Brüdern und drei jüngeren Schwestern im Viertel Petit Paradis in Schœlcher auf. Als Tochter eines Zahnarztes und einer Englischlehrerin wurde sie streng erzogen. Sie besuchte die Grundschule im Kloster von Cluny und die Gemeindeschule Plateau Fofo in Schoelcher (die im Juni 2019 in „Ecole primaire Jocelyne Béroard“ umbenannt wurde[2]) und anschließend das Lycée Annexe in Fort-de-France, wo sie 1972 ihr Abitur ablegte.[3] Danach studierte sie Pharmazie in Caen und begann in karibischen Gruppen als Backgroundsängerin aufzutreten.[1] Zunehmende Angebote aus der Musikbranche führten dazu, dass sie sich dieser Richtung zuwandte.
Ab 1980 arbeitete sie mit der Gruppe Kassav’ zusammen, der sie sich ab 1983 dauerhaft anschloss. 1986 erhielt sie ihre ersten Goldenen Schallplatten für das Album Siwo und für die Single Kolé séré.[1] Sie war damit die erste karibische Sängerin, die in Frankreich einen solchen Erfolg verbuchen konnte.[4] Ab 2001 war sie Teil des Künstlerinnen-Kollektivs Les Voix de l'espoir (Stimmen der Hoffnung).[5] Sie trat in verschiedenen Filmen auf.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Officière de l'Ordre du Mérite Sénégalais (1996)
- Officière de la Légion d’honneur (2014, chevalière seit 1999)[6]
- Officière de l’Ordre des Arts et des Lettres (2020)[7]
Preise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1982: Prix de la chanson d'Outre-Mer (für Le concerto pour la fleur et l'oiseau)
- 1991 bis 1995 und 2008: 5 Auszeichnungen der SACEM Martinique[1][8]
Diskographie (ohne Kassav’)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1986: Siwo (GD Productions, Neuauflage 2016 NOTA MUSIC)
- 1991: Milans (Columbia Records)
- 2003: Madousinay (Créon music)
- 2011: Yen ki lanmou (Warner Music, Compilation)
Filme (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1992: Siméon (Regie Euzhan Palcy)
- 2005: Nèg maron (Regie Jean-Claude Flamand-Barny)
- 2016: Le gang des Antillais (Regie Jean-Claude Flamand-Barny)
Autobiographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jocelyne Beroard und Bertrand Dicale, Loin de l'amer, Édition La Cherche Midi, 2022, ISBN 2749135532
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jocelyne Béroard bei IMDb
- Jocelyne Béroard bei Discogs
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Taratata. Abgerufen am 5. November 2021 (französisch).
- ↑ Une école au nom de Jocelyne Béroard. In: France-Antilles. 21. Juni 2019, abgerufen am 2. Januar 2024 (französisch).
- ↑ Béroard und Dicale 2022, S. 11–21
- ↑ France Inter (Archiv). Abgerufen am 5. November 2021 (französisch).
- ↑ rfi Musique: Les voix de l'espoir. Abgerufen am 5. November 2021 (französisch).
- ↑ Seite der Ehrenlegion, Seite 25. Abgerufen am 5. November 2021 (französisch).
- ↑ Nomination dans l'ordre des Arts et des Lettres. Abgerufen am 5. November 2021 (französisch).
- ↑ DOMactu.com SACEM. Abgerufen am 5. November 2021 (französisch).
Personendaten | |
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NAME | Béroard, Jocelyne |
ALTERNATIVNAMEN | Béroard, Jocelyne Raphaëlle |
KURZBESCHREIBUNG | französische Sängerin und Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 12. September 1954 |
GEBURTSORT | Fort-de-France, Martinique, Frankreich |