Joan Cañellas (2013)
| |
Spielerinformationen | |
---|---|
Voller Name | Joan Cañellas Reixach |
Geburtstag | 30. September 1986 |
Geburtsort | Santa Maria de Palautordera, Spanien |
Staatsbürgerschaft | spanisch |
Körpergröße | 1,98 m |
Spielposition | Rückraum Mitte |
Rückraum links | |
Wurfhand | rechts |
Vereinsinformationen | |
Verein | Karriere beendet (2024) |
Vereinslaufbahn | |
von – bis | Verein |
2004–2005 | BM Granollers |
2005–2008 | FC Barcelona |
2008–2009 | BM Granollers |
2009–2011 | BM Ciudad Real |
2011–2013 | Atlético Madrid |
2013–2014 | HSV Hamburg |
2014–2016 | THW Kiel |
2016–2018 | RK Vardar Skopje |
2018–2021 | Pick Szeged |
2021–2024 | Kadetten Schaffhausen |
Nationalmannschaft | |
Debüt am | 29. Oktober 2008 |
gegen | Zypern |
Spiele (Tore) | |
Spanien | 236 (567)[1] |
Stand: 18. Juli 2024 |
Joan Cañellas Reixach, kurz Joan Cañellas (* 30. September 1986 in Santa Maria de Palautordera) ist ein ehemaliger spanischer Handballspieler. Der 1,98 Meter große und 95 Kilogramm schwere Rückraumspieler stand zuletzt von 2021 bis 2024 bei den Kadetten Schaffhausen unter Vertrag.
Vereinskarriere
- Spanien (bis 2013)
Joan Cañellas stammt aus Santa Maria de Palautordera. Da der ansässige Verein keine Handball-Jugendmannschaften hatte, gründete Cañellas gemeinsam mit Freunden und Eltern eine Mannschaft.
Mit 18 Jahren debütierte er bei BM Granollers in der Liga ASOBAL und gab 2004/05 im EHF-Pokal sein internationales Debüt. Ein Jahr darauf wurde er vom FC Barcelona unter Vertrag genommen und gewann 2006 die spanische Meisterschaft sowie 2007 die Supercopa und die Copa del Rey. Von 2008 bis 2009 spielte er erneut für BM Granollers. Anschließend lief er für BM Ciudad Real bzw. Atlético Madrid auf. Dort wurde er 2010 Meister und 2011 Pokalsieger. In der EHF Champions League stand er mit seinem Team 2011 und 2012 im Finale, unterlag aber jeweils dem FC Barcelona bzw. dem THW Kiel.
- Deutschland (2013–2016)
Im Juli 2013 wechselte er, nachdem sein spanischer Verein Atlético Madrid sich aus finanziellen Gründen vom Spielbetrieb zurückgezogen hatte, nach Deutschland zum Bundesligisten HSV Hamburg.[2][3] Zum 1. Juli 2014 unterschrieb er einen Drei-Jahres-Vertrag beim THW Kiel, nachdem er von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag mit dem HSV Hamburg Gebrauch machte.[4] Mit den Kielern wurde er 2015 Deutscher Meister sowie 2014 und 2015 Pokalsieger.
Bundesligabilanz Saison Verein Spiele Tore 7-Meter Feldtore 2013/14 HSV Hamburg 33 143 41 102 2014/15 THW Kiel 36 133 58 75 2015/16 THW Kiel 29 66 14 52 2013–2016 gesamt 98 342 113 229
- Nordmazedonien (2016–2018)
Im Februar 2016 wurde bekannt, dass der Vertrag mit dem THW vorzeitig aufgelöst wird und Cañellas zur Saison 2016/17 zum nordmazedonischen Klub RK Vardar Skopje wechselt.[5] Dort errang er 2017 das Triple aus Meisterschaft, Pokal und EHF Champions League.
- Ungarn (2018–2021)
Ab dem Sommer 2018 stand er beim ungarischen Verein Pick Szeged unter Vertrag,[6] mit dem er 2019 den ungarischen Pokal sowie 2021 die ungarische Meisterschaft gewann.
- Schweiz (2021–2024)
Seit der Saison 2021/22 stand er beim Schweizer Erstligisten Kadetten Schaffhausen unter Vertrag.[7] Mit Schaffhausen wurde er 2022 erstmals Schweizer Meister. Zudem wurde er zum MVP der Schweizer Liga gewählt. Auch in den Jahren 2023 und 2024 gewann er mit den Kadetten die Meisterschaft.
Cañellas beendete im Sommer 2024 seine Karriere.[8][9]
Auswahlmannschaften
Am 16. April 2003 stand erstmals im Aufgebot einer spanischen Auswahl. Mit der spanischen Jugendnationalmannschaft bestritt er 16 Spiele, in denen er 63 Tore warf.[1]
Mit der Juniorenauswahl war er vom 25. März 2005 bis 8. April 2007 in 33 Spielen für Spanien eingesetzt und warf dabei 121 Tore.[1] Er nahm mit der Mannschaft an der U-21-Weltmeisterschaft 2005 (5. Platz) und der U-20-Europameisterschaft 2006 (9. Platz) teil.
Mit der spanischen Nationalmannschaft, für die er erstmals am 29. Oktober 2008 in einem Länderspiel gegen Zyperns Nationalmannschaft eingesetzt wurde, nahm er an der Weltmeisterschaft 2009 (13. Platz) teil. Er gewann mit der Mannschaft die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2011 und belegte den Platz 4 bei der Europameisterschaft 2012. Im Sommer 2012 nahm er an den Olympischen Spielen in London teil und belegte mit den Iberern den 7. Platz. Im Jahr darauf wurde er Weltmeister mit Spanien und gewann die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 2013. Bei der Europameisterschaft 2014 führte er sein Team als Torschützenkönig des Turniers mit 50 Treffern zur Bronzemedaille für den dritten Platz, bei der Weltmeisterschaft 2015 belegte er Platz 4 mit dem spanischen Team. Bei der Europameisterschaft 2016 konnte er mit der Auswahl den zweiten Platz belegen, die Weltmeisterschaft 2017 beendete er mit Spaniens Mannschaft auf Platz 5. Er gewann mit der spanischen Nationalmannschaft die Europameisterschaft 2018 und die Europameisterschaft 2020,[10] bei seiner nächsten Teilnahme an einem Großturnier belegte er mit der Auswahl der RFEBM den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 2021. Die Teilnahme an den im Jahr 2021 ausgetragenen Olympischen Spielen 2020 verpasste er verletzungsbedingt.[11] Bei der Europameisterschaft 2022 gewann er mit Spanien die Silbermedaille, er bestritt sechs von neun Spielen und warf 18 Tore.[12] Mit der spanischen Auswahl zur Weltmeisterschaft 2023 gewann er die Bronzemedaille. Er wurde auch für die spanische Olympiaauswahl für das olympische Handballturnier 2024 nominiert,[13] verletzte sich aber in der Turniervorbereitung und konnte nicht an Olympia teilnehmen.[14]
Erfolge
Joan Cañellas gewann acht nationale Meisterschaften in fünf europäischen Ligen (Spanien, Deutschland, Nordmazedonien, Ungarn, Schweiz)[11] und wurde Weltmeister (2014) und zwei Mal Europameister (2018, 2020).
Verein
- EHF Champions League: 2017
- Spanischer Meister: 2006, 2010
- Copa del Rey: 2007, 2011
- Spanischer Supercup: 2007
- Deutscher Meister: 2015
- DHB-Supercup: 2014, 2015
- Mazedonischer Meister: 2017
- Mazedonischer Pokalsieger: 2017
- Ungarischer Meister: 2021
- Ungarischer Pokalsieger: 2019
- Schweizer Meister: 2022, 2023, 2024
- Schweizer Pokalsieger: 2024
- Schweizer SuperCup: 2022, 2023
Nationalmannschaft
- Weltmeister 2013
- Europameister 2018 und 2020
- Silber bei den Europameisterschaften 2016 und 2022
- Bronze bei der Weltmeisterschaft 2011 und 2023
- Torschützenkönig Europameisterschaft 2014
Sonstiges
Joan Cañellas ist verheiratet und hat zwei Töchter. Sein Vater und Großvater waren bereits Handballer. Sein jüngerer Bruder Marc Cañellas spielt in der ersten spanischen Liga.[15][16] Er hat ein Pharmazie-Studium begonnen, aber auf Grund seiner Profikarriere nicht abgeschlossen.
Weblinks
- Profil auf der Vereinswebsite
- Joan Cañellas in der Datenbank der Europäischen Handballföderation (englisch)
- Joan Cañellas in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Ausführliches Interview auf eurohandball.com, vom 24. März 2021
Einzelnachweise
- ↑ a b c www.rfebm.com, „JOAN CANELLAS REIXACH“, abgerufen am 9. Juli 2024
- ↑ handball-world.news: Hamburg muss in Zukunft umbauen: Duvnjak geht, Canellas kommt vom 17. Juni 2013, abgerufen am 17. Juni 2013
- ↑ handball-world.news: Hamburg bestätigt Zugang von Canellas vom 19. Juli 2013, abgerufen am 19. Juli 2013
- ↑ thw-handball.de: Weltmeister Joan Canellas verstärkt den THW Kiel vom 12. Juni 2014, abgerufen am 21. April 2019
- ↑ handball-world.news: Joan Cañellas verlässt den THW Kiel vom 9. Februar 2016, abgerufen am 9. Februar 2016
- ↑ handball-world.news: Ehemaliger HBL-Profi Canellas verlässt Vardar Skopje vom 20. April 2018, abgerufen am 20. April 2018
- ↑ handball-world.news: Transfercoup: Schweizer Top-Club Kadetten Schaffhausen verpflichtet Europameister Joan Cañellas vom 25. März 2021, abgerufen am 25. März 2021
- ↑ schaffhausen24.ch „«Es wäre der perfekte Abschied»“, 14. Mai 2024, abgerufen am 9. Juli 2024
- ↑ kadettensh.ch, „DANKE für deine Erfahrung, deine Führungsstärke und deine unvergleichliche Karriere, Joan“, 10. Juni 2024, abgerufen am 9. Juli 2024
- ↑ handball-world.news Handball-EM kompakt: Spanien verteidigt den Titel - alle Ergebnisse und Torschützen des Turniers im Stenogramm vom 26. Januar 2020, abgerufen am 2. Februar 2020
- ↑ a b as.com, „Joan Cañellas, el tercer icono que se retira tras París 2024“, 4. April 2024, abgerufen am 5. April 2024
- ↑ Men's EHF Euro 2022: Spain. In: eurohandball.com. Abgerufen am 22. November 2022 (englisch).
- ↑ www.rfebm.com, „Jordi Ribera confirma la lista para los Juegos Olímpicos de París 2024“, 7. Juli 2024, abgerufen am 9. Juli 2024
- ↑ www.rfebm.com, „Joan Cañellas, baja de última hora para los Juegos Olímpicos de París 2024“, 18. Juli 2024, abgerufen am 18. Juli 2024
- ↑ eurohandball.com: Cañellas brothers: "We are both not favourites" vom 12. Mai 2016, abgerufen am 17. September 2019
- ↑ www.eurohandball.com Marc Cañellas abgerufen am 24. März 2021
Personendaten | |
---|---|
NAME | Cañellas, Joan |
ALTERNATIVNAMEN | Cañellas Reixach, Joan (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Handballspieler |
GEBURTSDATUM | 30. September 1986 |
GEBURTSORT | Santa Maria de Palautordera, Provinz Barcelona, Spanien |
- Handballnationalspieler (Spanien)
- Handballspieler (THW Kiel)
- Handballspieler (Handball Sport Verein Hamburg)
- Handballspieler (FC Barcelona)
- Handballspieler (Atlético Madrid)
- Handballspieler (BM Ciudad Real)
- Handballspieler (BM Granollers)
- Handballspieler (Kadetten Schaffhausen)
- Rückraumspieler
- Weltmeister (Handball)
- Europameister (Handball)
- Deutscher Meister (Handball)
- Mazedonischer Meister (Handball)
- Spanischer Meister (Handball)
- Ungarischer Meister (Handball)
- Schweizer Meister (Handball)
- Olympiateilnehmer (Spanien)
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2012
- Spanier
- Geboren 1986
- Mann