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Der Interpolationsfehler bei der Interpolation mit linearen Splines ist fundamental bei der Gewinnung von Fehlerabschätzungen für die Finite-Elemente-Methode.
Auf dem Intervall
werde eine stetige Funktion
stückweise linear interpoliert. D.h.: in den Gitterpunkten
wird interpoliert, und auf dem Intervall
der Länge
ist die Interpolierende
linear mit
Es sei
. Für eine zweimal stetig differenzierbare Funktion
gilt die Interpolationsfehlerabschätzung
In Hinsicht auf partielle Differentialgleichungen und den zweidimensionalen Fall ist die Voraussetzung der zweimaligen stetigen Differenzierbarkeit unbefriedigend. Anstrebenswert sind Interpolationsfehlerabschätzungen für Funktionen aus gewissen Sobolev-Räumen. Im Fall linearer Splines ist dies der Raum
. Funktionen aus diesem Raum sind stetig, so dass die Interpolierende definiert ist. Aus den Darstellungen
und
erhält man die Interpolationsfehlerabschätzungen in der
-Norm und der Semi-Norm im
:
Im zweidimensionalen Fall hat sich für die Interpolationsfehlerabschätzung eine Technik durchgesetzt, bei der Integrale über die Elemente der Zerlegung auf Integrale über ein Referenzelement transformiert werden, dann das Bramble-Hilbert-Lemma angewandt wird und im dritten Schritt zurücktransformiert wird.
Betrachtet wird ein polygonales Gebiet
und eine zulässige Zerlegung in Dreiecke. Für
sei
die stückweise lineare Interpolierende von
, die in allen Ecken der Dreiecke mit
übereinstimmt. Es sei
ein Dreieck bzw. Element der Zerlegung in der
Ebene und
mit den Ecken
,
und
das Referenzelement in der
Ebene. Besitzt
die Ecken
, so wird die Abbildung
vermittelt durch
Abzuschätzen sei nun zunächst
. Bei der Transformation auf
kommt die (konstante) Funktionaldeterminante
ins Spiel,
seien die transformierten Größen auf
. Schritt 1 liefert
Nun wird das Bramble-Hilbert-Lemma angewandt.
ist ein auf
beschränktes, sublineares Funktional, das für lineare
verschwindet. Also gilt
Im dritten Schritt wird zurücktransformiert. Es müssen dazu die zweiten Ableitungen bezüglich
in Ableitungen bezüglich
umgerechnet werden. Die Kettenregel liefert dies. Die Größen
sind leicht berechenbar, sie können alle durch
(Durchmesser von
) abgeschätzt werden. Das ergibt
Zusammenfügen der Teilergebnisse impliziert mit
die gewünschte Abschätzung in der
norm:
Wichtig für die Fehlerabschätzung für die Finite-Elemente-Methode ist der Interpolationsfehler in der Semi-Norm des
. Schritt 2 und 3 verlaufen analog wie bei der Abschätzung des
Fehlers. Im ersten Schritt muss man jetzt aber die Ableitungen nach
in Ableitungen nach
im Integral
umrechnen. Die Ableitungen
erhält man z. B., indem man die
definierenden Gleichungen nach
differenziert und das entsprechende Gleichungssystem löst. Die Koeffizientendeterminante dieses Systems ist
.
ist gleich dem zweifachen Flächeninhalt von
, und dieser ist das Produkt vom Umfang und dem Inkreisradius
von
. Daraus folgt
Schritt 2 und 3 liefern dann
Ist der Quotient
für alle
gleichmäßig beschränkt, liegt also eine quasiuniforme Triangulierung vor, so folgt die gewünschte Abschätzung
Die Quasiuniformität (Minimalwinkelbedingung) ist hinreichend für diese Abschätzung, aber nicht notwendig. Hinreichend ist auch die Maximalwinkelbedingung.
Interpoliert man mit einer stetigen Interpolierenden, die stückweise polynomial ist vom Grad
, und ist die Triangulierung quasiuniform, so verbessert sich die Appoximationsordnung, falls
glatter ist mit
:
Der Beweis erfolgt analog zu dem für
.
- D. Braess: Finite Elemente. Springer 2013
- P. G. Ciarlet: The finite element method for elliptic problems. North Holland 1978
- A. Ern, L. Guermond: Theory and practice of finite elements, Springer 2004
- S. Ganesan, L. Tobiska: Finite elements, Cambridge 2017
- Herbert Goering, Hans-Görg Roos, Lutz Tobiska: Die Finite-Elemente-Methode. 4. Auflage. Wiley, 2010, ISBN 978-3-527-40964-8.
- Ch. Grossmann, Hans-Görg Roos: Numerische Behandlung partieller Differentialgleichungen, Teubner 2005
- W. Hackbusch: Theorie und Numerik elliptischer Differentialgleichungen, Teubner 1986
- P. Knabner, L. Angermann: Numerik partieller Differentialgleichungen, Springer 2000