Die Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet mit Sitz in Bochum ist die zuständige Industrie- und Handelskammer für Bochum, Herne, Witten und Hattingen. Anfang 2018 sind etwas mehr als 27.500 Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen Mitglieder der Kammer. Die IHK unterhält in Herne, Witten und Hattingen seit 2013 Wirtschaftsbüros. Der Sitz der Kammer ist Bochum.
Geschichte
Die Errichtung einer Handelskammer für den Landkreis Bochum wurde durch einen königlichen Erlass vom 19. Mai 1856 genehmigt. Am 27. Dezember 1856 fand die konstituierende Sitzung der aus neun Mitgliedern bestehenden Kammer statt. Der Glashüttenbesitzer Gustav Müllensiefen aus Witten wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt.
Bergbaubetriebe und Gesellschaften, die im Handelsregister eingetragen waren, waren von der Mitgliedschaft noch ausgenommen und durften erst ab 1870 beitreten. Vorangetrieben wurde die Handelskammer von Bochums Bürgermeister Max Greve, der auch erster Geschäftsführer der Kammer war, später vom Wirtschaftspionier Louis Baare (Präsident der Kammer von 1872 bis 1897), der ihr zu ihrem eigenen Dienstgebäude verhalf, das 1899 als erstes seiner Art in Preußen eröffnet wurde.
Im Dritten Reich wurde die Kammer 1933 gleichgeschaltet und 1943 aufgelöst und in die Gauwirtschaftskammer Westfalen-Lippe eingegliedert, 1945 wurde sie wiedergegründet. Nach dem Berufsbildungsgesetz ist die Kammer seit 1969 zuständig für die berufliche Bildung. 1979 fasste die Kammer ihre beruflichen Bildungsangebote im BildungsCentrum BiC zusammen.
Organisation
2017 änderte die IHK ihre Organisationsstruktur verändert. Das IHK-typische Säulen-Modell wurde aufgegeben und durch ein kreisrundes Organigramm ersetzt. Die Mitarbeitenden sind vier Kompetenzfeldern zugeordnet, die kompetenzfeldübergreifend miteinander arbeiten. Hierarchieebenen wurden drastisch abgeflacht. Durch Beschluss der Vollversammlung vom 7. Dezember 2017 hat sich die IHK ebenfalls eine neue Ehrenamtsstruktur gegeben, die eine stärkere Beteiligung der Unternehmen an der Ausrichtung und Arbeit der IHK ermöglicht. In drei Innovationskreisen – Mobilität, Handel, Young Professionals – läuft die Verzahnung zwischen Ehren- und Hauptamt. Beiden organisatorischen Änderungen ist eine mehrmonatige Diskussion vorausgegangen.
Auf Initiative der IHK Mittleres Ruhrgebiet wurde 2017 der Verein QuAZ gegründet, der die Integration von Zugewanderten und Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorantreiben möchte. Mit Unterstützung des Vereins wurde im selben Jahr in der ehemaligen Opel-Lehrwerkstatt in Bochum ein Sprach- und Qualifizierungszentrum für Zugewanderte eingerichtet.
Persönlichkeiten
Präsidenten
Präsident ist seit dem 3. März 2022 Philipp Böhme[1], Geschäftsführer der Creditreform Bochum Böhme KG in Bochum. Frühere Präsidenten waren:
- 1872–1897: Louis Baare
- 1921–1933: Otto von Velsen
- 1933–1934: Otto Heinrich Flottmann
- 1992–2011: Gerd Pieper
- 2011–2017: Jürgen Fiege
Andere Personen, die mit der Kammer verbunden sind
Ehrenpräsidenten sind Gerd Pieper und Jürgen Fiege. Hauptgeschäftsführer ist seit dem 15. Dezember 2021 Michael Bergmann[2].
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Kammer verbunden sind, sind:
- Franz Schily (Vizepräsident)
- Karl Behrens (Vizepräsident)
- Eric Weik (Hauptgeschäftsführer)
- Tillmann Neinhaus (Hauptgeschäftsführer)
- Friedrich Vohwinkel (Mitglied)
- Hans Fusban (Mitglied)
- Arthur Imhausen (Mitglied)
Weblinks
- IHK Mittleres Ruhrgebiet
- BildungsCentrum der IHK Mittleres Ruhrgebiet
- Mitglieder der IHK-Kombi West(Verbund der IHK-Zeitschriften NRW)
- Geschichte der Kammer
- Geschichte der Kammer von 1856 bis 1906
Einzelnachweise
- ↑ Philipp Böhme zum neuen Präsidenten der IHK gewählt. 4. März 2022, abgerufen am 27. Juni 2022 (deutsch).
- ↑ Andreas Rorowski: IHK bestellt neuen Chef – und der dreht die Uhr etwas zurück - waz.de. 16. Dezember 2021, abgerufen am 27. Juni 2022 (deutsch).
Koordinaten: 51° 28′ 51,4″ N, 7° 13′ 26,9″ O