In der abstrakten Algebra ist ein Ideal eines Verbandes
eine Teilmenge
die bezüglich beider Verbandsoperationen und bezüglich
sogar mit Elementen aus dem gesamten Verband abgeschlossen ist. Die Bezeichnung ist angelehnt an den Begriff des Ideals in der Ringtheorie.
Sei
ein Verband. Ein Ideal
von
ist eine nicht leere Teilmenge von
für die gilt:
ist ein Unterverband von
und
- für alle
und
ist 
Eine Halbordnung
heißt bedingter Oberhalbverband (englisch conditional upper semi-lattice, kurz: Cusl), falls jedes beschränkte Paar ein Supremum besitzt, also falls für alle
gilt: Existiert
mit
, so existiert eine kleinste obere Schranke
.[1]
Sei
ein Cusl. Eine nicht-leere Teilmenge
heiße ein Ideal von
, falls gelten:[1]
ist nach unten abgeschlossen, d. h., für
,
und
gilt
.
- Sind Paarmengen
in
beschränkt, d. h., es gibt ein
mit
, so ist
.
Ein Cusl heißt σ-Cusl, falls für alle abzählbaren Teilmengen
von
gilt: Ist
nach oben beschränkt, so gibt es ein Supremum
.
Ein Ideal
eines σ-Cusl
heißt σ-Ideal, falls alle in
nach oben beschränkten, abzählbaren Teilmengen von
ihr Supremum in
haben. Das heißt, ist
und gibt es ein
, sodass
für alle
, so ist
.
Offenbar ist jeder Verband ein Cusl; in einem Verband definiert man
als
.
Die allgemeine Definition schließt die für Verbände mit ein.
- ↑ a b Viggo Stoltenberg-Hansen, Ingrid Lindstrom und Edward R. Griffor: Mathematical theory of domains. Cambridge Tracts in Theoretical Computer Science, 1994.