Honigpalme | ||||||||||||
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![]() Honigpalme (Jubaea chilensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Jubaea chilensis | ||||||||||||
(Molina) Baill. |
Die Honigpalme (Jubaea chilensis (Molina) Baill., Syn.: Jubaea spectabilis Kunth) ist die einzige Art der Pflanzengattung Jubaea innerhalb der Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Sie wächst in mediterran-ähnlichem Klima in Chile.
Beschreibung
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Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Honigpalme ist eine Palme mit einem massiven grauen Stamm, der bei alten Exemplaren bis zu 1,5 Meter Durchmesser und eine Höhe von 30 Metern erreichen kann. Die Honigpalme ist eine fiederblättrige (pinnate) Palme mit 4 bis 5 Meter langen Blättern.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Honigpalme ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die bis zu 1,5 Meter langen Blütenstände (Infloreszenzen) tragen eingeschlechtige Blüten.
Bei den Früchten handelt es sich um 3 bis 4 Zentimeter große, grüne und in der Reife gelbe Steinfrüchte, die einen Samen enthalten, der aussieht wie eine kleine Kokosnuss, und dessen weißes, fleischiges Nährgewebe (Endosperm) von Geruch und Geschmack ebenfalls daran erinnern, weshalb man sie in Chile coquitos (dt. Kokosnüsschen) nennt.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung erfolgte 1809 unter dem Namen (Basionym) Cocos chilensis durch Juan Ignacio Molina in Saggio sulla storia naturale de Chili, „ed. Angl.“, Band 1, Seite 146, 292. Die Neukombination zu Jubaea chilensis (Molina) Baill. wurde 1895 durch Henri Ernest Baillon in Histoire des Plantes (Baillon), Band 13, Seite 397 veröffentlicht. Der Gattungsname Jubaea ehrt König Juba II. von Mauretanien (etwa 50 v. Chr. – 23 n. Chr.), der sich auch für die Flora von Nordafrika interessierte.[1]
Verwendung und Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Palmenart verdankt ihren deutschen Trivialnamen Honigpalme dem zuckerhaltigen Saft, aus dem man Palmzucker, Palmhonig und auch Palmwein herstellt. Für die Gewinnung des Saftes muss man die Palme fällen, weshalb sie in ihrer Heimat in ihrem Bestand gefährdet ist und inzwischen geschützt wird.[2] Im Alter von etwa 60 Jahren fängt sie an zu blühen und Früchte zu tragen. Die Samen der Früchte werden zur Herstellung von Süßwaren oder als Knabberei verwendet.


Besonderheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jubaea chilensis wird auch in Europa angepflanzt: vor allem am Mittelmeer in Südfrankreich und Norditalien (im Botanischen Garten von Pisa stehen zwei imposante Exemplare), aber auch in Südtirol (etwa in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff), im Schweizer Kanton Tessin, in der Bretagne und Südengland.
Die Honigpalme benötigt weniger Sommerhitze als viele andere frostverträgliche Palmen, da die Sommer in ihrer Heimat nicht besonders heiß sind. In schwülem, tropischem Klima wächst sie dagegen nicht so gut. Aufgrund ihrer Frosttoleranz (ausgepflanzte Exemplare können ohne größere Schäden Temperaturen bis −15 °C überstehen) und Seltenheit erfreut sich die chilenische Honigpalme daher vor allem bei Sammlern in gemäßigten Breiten großer Beliebtheit.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jubaea chilensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015.4. Eingestellt von: González, 1998. Abgerufen am 6. Februar 2016.
- Anzucht- und Pflegeanleitung der Honigpalme in der gemäßigten Zone
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lotte Burkhardt 2022: Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen – Berlin: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin. – online, Berlin 2022.
- ↑ Chilean wine palm. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. Oktober 2021; abgerufen am 15. November 2021 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.