Hewland Engineering Ltd. ist ein britischer Hersteller von Getrieben für Rennfahrzeuge und wurde 1957 von Michael „Mike“ Hewland (1922–18. August 2012[1]) gegründet. Hewland war der erste Anbieter für speziell nach Kundenwunsch gefertigte Renngetriebe[2].
Das erste Renngetriebe, das „Hewland Mk1“, war ein für die Formel-Junior-Fahrzeuge von Lola angepasstes Getriebe aus dem VW Käfer; 12 Mk1-Getriebe entstanden 1960 bis 1961.[3] Binnen einiger Jahre benutzte Hewland nur noch die Gehäuse von VW und fertigte Zahnradsätze und Getriebedeckel selbst. Diese Produkte waren in der Formel Junior und der Formel 3 weit verbreitet.

Das erste von Hewland selbst konstruierte Getriebe war 1963 das HD4, wobei HD für Hewland Design steht. Durch Weglassen der Synchronisierung des Käfergetriebes blieb Platz für einen fünften Vorwärtsgang. Die Zahnräder standen in ständigem Eingriff, waren gerade verzahnt und mit Klauenkupplungen versehen. Die Fahrer kamen schnell mit den Schaltstößen zurecht, weil die rotierenden Massen gering waren. Außer dem fünften Gang und der engen Stufung hatten die Getriebe den Vorteil, dass Übersetzungsverhältnisse schnell vor einem Rennen an die Strecke angepasst werden konnten. Diese Getriebe wurden in vielen US-amerikanischen und britischen Rennwagen verwendet. Michael Hewlett nannte 500 Stück pro Jahr und schätzte die Gesamtstückzahl auf 10.000.[5]
Auch der Lola T70 mit V8-Motoren hatte in der ersten Version ein Hewland-Getriebe (1965).[6] 1974 wurde das FG400 in der Formel 1, unter anderem von Lotus, eingesetzt.[7]
Weiter lieferte Hewland Fünf-Gang-Getriebe für die Formel E (2016).[8]
2020 kommt das sequentielle Sechs-Gang-Getriebe des Supersportwagens Apollo IE von Hewland.[9]
2021 übernahm das indische Unternehmen Hero Motors Corporation Hewland;[10] Hero Motors hat ein Joint Venture mit ZF.[11] Zur Hero Motors Corporation gehört unter anderem Hero Cycles, ein großer Fahrradhersteller, der 19.000 Fahrräder am Tag fertigt.[12]
Weblinks
- www.hewland.com
- The Hewland Story (englisch, Archivlink)
Einzelnachweise
- ↑ Roman Wittemeier: Hewland-Gründer verstorben. In: motorsport-total.com. 20. August 2012, abgerufen am 11. April 2025.
- ↑ Hewland Engineering Introduction. Archiviert vom am 29. September 2007; abgerufen am 5. September 2007 (englisch).
- ↑ Roger James: The Hewland Story. Archiviert vom am 29. September 2007; abgerufen am 5. September 2007 (englisch).
- ↑ 1965 Lotus 32B. In: ultimatecarpage.com. 16. Februar 2015, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ The Hewland Gearbox. In: motorsportmagazine.com. November 1999, abgerufen am 12. April 2025 (englisch).
- ↑ Lola Heritage. In: lolaheritage.co.uk. Abgerufen am 11. April 2025 (englisch).
- ↑ chris: Sequential gearbox origins. In: highpowermedia.com. 12. Oktober 2009, abgerufen am 12. April 2025 (englisch).
- ↑ Thomas Harloff: Wie Serienautos von Formel-E-Rennwagen profitieren. In: sueddeutsche.de. 8. Oktober 2016, abgerufen am 11. April 2025.
- ↑ The Apollo Intensa Emozione. In: carrozzieri-italiani.com. 7. November 2020, abgerufen am 11. April 2025 (englisch).
- ↑ Hero Motors buys stake in British EV transmission company Hewland Engineering. In: Autocar Professional. 18. Januar 2021, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ ES admin: ZF enters joint venture with Hero Motors Ltd. of India. In: electronicspecifier.com. 9. März 2010, abgerufen am 13. April 2025 (englisch).
- ↑ Mark Sutton: India's Hero Cycles on the cusp of becoming world's largest bicycle manufacturer. In: cyclingindustry.news. 25. April 2018, abgerufen am 13. April 2025 (englisch).