Herbert Kannegiesser GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 3. April 1948 |
Sitz | Vlotho, Deutschland |
Leitung | Tina Kannegiesser, Engelbert Heinz, Michael Harre |
Mitarbeiterzahl | ca. 2100 (2024)[1] 1100 in Vlotho[2] |
Umsatz | 450 Mio. Euro (2023)[2] |
Branche | Wäschereitechnik |
Website | www.kannegiesser.de |
Die Herbert Kannegiesser GmbH ist ein deutsches mittelständisches Unternehmen aus Vlotho (Westfalen), das Maschinen für industrielle Wäschereitechnik herstellt und in diesem Bereich Weltmarktführer ist.[1][3]
Geschichte des Unternehmens
Der Unternehmensgründer Herbert Kannegiesser war in der Zeit des Nationalsozialismus Ingenieur bei den Focke-Wulf-Flugzeugwerken. Nach der Flucht vor der russischen Armee gelangte die Familie nach Ostwestfalen, wo Kannegiesser am 3. April 1948 in der Gemeinde Valdorf, einem heutigen Ortsteil der Stadt Vlotho, ein Unternehmen mit vier Mitarbeitern gründete.[4] Das zunächst unter dem Namen Valdorfer Maschinenfabrik GmbH gegründete Unternehmen wurde ein Jahr später am 10. Mai 1949 in Kannegiesser & Co. Maschinenfabrik GmbH umbenannt. Im Jahr 1951 wurde Herbert Kannegiesser zum alleinigen Gesellschafter des Unternehmens.
Das Unternehmen produzierte mit großem Erfolg Bandmesser- und Bügelmaschinen für die Bekleidungsindustrie, in der in dieser Zeit besonders in Ostwestfalen viele Unternehmen tätig waren. Es spezialisierte sich in der Folge auf Bügelpressen für das maschinelle Bügeln von Oberhemden und verkaufte diese auch im Ausland. Schon 1961 hatte das Unternehmen 180 Beschäftigte, die rund 25 Millionen DM Jahresumsatz erwirtschafteten.
1966 wurde sein Sohn Martin Kannegiesser Vertriebsleiter in dem elterlichen Unternehmen. Nach dem Tod des Vaters rückte er ab 1974 zum Inhaber des Unternehmens auf, dessen Geschäftsführung er aber schon 1968 übernommen hatte. In der Folge baute er das Unternehmen zum Weltmarktführer für Großwäschereitechnik[1] aus.
Bereits 1983 stellte die Herbert Kannegiesser GmbH eine „Mangelstraße aus einem Guss“ vor – Anfänge einer angestrebten „kompletten Systemlösung“, die kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Heute produziert das Unternehmen nahezu sämtliche Aggregate der industriellen Wäschereitechnik – von der Waschschleudermaschine über die Waschstraße bis hin zur automatischen Sortiertechnik – mit den vier Sparten Nass-Bereich, Formteile-Bereich, Flachwäsche-Bereich sowie Technische Dienstleistungen. Diese weitgefächerte Angebotspalette ermöglicht ganzheitliche Verbundlösungen, die das gesamte Spektrum der industriellen Wäschereitechnik abdecken.
2009 arbeiteten im Jahresschnitt 673 Beschäftigte ohne Tochterunternehmen bei dem Unternehmen, davon 349 gewerbliche Arbeitnehmer und 324 Angestellte. Der Jahresumsatz betrug 2009 167 Mio. Euro, was einem Rückgang von 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach.
2014 wurde das Unternehmen zu 100 Prozent in eine Familienstiftung übertragen.[5] 2021 ist Tina Kannegiesser zur Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt worden und wurde bis Ende 2023 von den drei weiteren Geschäftsführern Otto Burger, Thomas Doppmeier und Engelbert Heinz unterstützt.[6] Seit November 2023 besteht die Geschäftsführung aus Frau Kannegiesser, Engelbert Heinz und Michael Harre.
Standorte und Tochterunternehmen
- Die Herbert Kannegiesser GmbH hat sechs Produktionsstandorte in Deutschland:
- Das Unternehmen hat eigene Vertriebstöchter in 5 Ländern, Vertretungen bzw. Stützpunkte in insgesamt 63 Ländern.
- 2005 übernahm die Herbert Kannegiesser GmbH zu 100 % das britische Unternehmen Ducker Engineering Ltd. (heute Kannegiesser UK Ltd., 130 Mitarbeiter, 28 Mio. Euro Jahresumsatz) mit Produktionsstandorten in Kendal und Banbury.
Bekannte Unternehmensangehörige
Weblinks
Quellen
- ↑ a b c Oliver Horst: Neuer Anlauf für Nachfolgeregelung – Wäscherei-Roboter in Serienreife Kannegiesser feilt an der Zukunft. In: westfalen-blatt.de. Westfalenblatt, 8. Juni 2018, abgerufen am 28. Dezember 2018.
- ↑ a b Jahresabschluss 2017 abrufbar unter Bundesanzeiger
- ↑ 450 deutsche Unternehmen – Elf Firmen aus OWL weltweit führend. In: westfalen-blatt.de. Westfalenblatt, 14. Dezember 2018, abgerufen am 28. Dezember 2018.
- ↑ Karl Großmann: Geschichte der Gemeinde Valdorf …; Hrsg. Gemeinde Valdorf; daselbst 1955; S. 164ff.; ohne ISBN
- ↑ Neue Westfälische: Kannegiesser bringt Unternehmen in Familienstiftung ein
- ↑ Neue Westfälische: Eine Familie, ein Team
Koordinaten: 52° 8′ 15″ N, 8° 49′ 30″ O