Karl Theodor Heinrich Frantzen (* 1. Oktober 1880 in Köln; † 13. Mai 1953 ebenda[1][2]) war ein deutscher Militärmusiker und Karnevalskomponist.
Leben
Heinrich Frantzen wurde in Köln als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. Er war Schüler am Kölner Konservatorium, lernte das Trompetenspiel und spielte schon im Alter von 16 Jahren im Orchester des Kölner Scala-Theaters. Während des Ersten Weltkriegs war er Militärkapellmeister. Später machte er sich als Komponist von Karnevalsliedern, Büttenmärschen und Potpourris einen Namen. In den 1930er Jahren führte er das Reiter-Korps „Jan von Werth“ im Sattel an. Zum 1. Mai 1932 trat Frantzen in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 1.118.092).[3][4]
Sein bekanntestes Werk ist das Marschlied Der treue Husar, das er zur Gründung der Karnevalsgesellschaft Treuer Husar 1925[5] auf den Text eines seit Beginn des 19. Jahrhunderts überlieferten Volkslieds komponierte. Das Lied wurde rasch zu einer heimlichen Kölner Hymne. Später verfasste Frantzens Sohn Joseph „Jupp“ Frantzen einen erweiterten Text zu dem Marsch.[5]
Werke
- Der treue Husar
- Fidele Altstädter (Marsch)
- Colonia-Alaaf-Marsch
- Jan von Werth-Marsch (Mer sin kölsche Junge)
- Die schneidige Feuerwehr
- Mariechentanz
- Kannst du mir was pumpen?
- Meer rigge met däm Essel op d’r Drachefels
- Mir Kölsche sin nen eige Schlag
- Jung, dat häss do got gemaht
Literatur
- Frantzen, Heinr. In: Paul Frank, Wilhelm Altmann: Kurzgefaßtes Tonkünstler-Lexikon, 1. Teil, Neudruck der Ausgabe von 1936, 15. Auflage. Heinrichshofen’s Verlag, Wilhelmshaven 1983, ISBN 3-7959-0083-2, S. 171.
- Klaus Schlegel: Köln und seine preußischen Soldaten. Die Geschichte der Garnison und Festung Köln von 1814 bis 1914. Bachem, Köln 1979, ISBN 3-7616-0496-3, S. 145–146; 199 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Andreas Vollberg: Von Trizonesien zur Starlight-Ära: Unterhaltungsmusik in Nordrhein-Westfalen (= Band 4 von Musikland NRW). Agenda, Münster 2003, ISBN 3-89688-172-8, S. 240 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 1765f. online
Weblinks
- Werke von und über Heinrich Frantzen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kompositionen von Heinrich Frantzen bei Kölsche Lieder-Sammlung
- Heinrich Frantzen bei Discogs
- Heinrich Frantzen bei AllMusic (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Sterbeurkunde Nr. 2236 vom 13. Mai 1953. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 3. Mai 2018.
- ↑ falsche Lebensdaten bei Klaus Schlegel: Köln und seine preußischen Soldaten. Die Geschichte der Garnison und Festung Köln von 1814 bis 1914. Bachem, Köln 1979, ISBN 3-7616-0496-3, S. 145, 199 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): 1871–1950
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/9441267
- ↑ Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 1765.
- ↑ a b KG Treuer Husar Blau-Gelb von 1925 e.V. Köln: Chronik
Personendaten | |
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NAME | Frantzen, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Frantzen, Karl Theodor Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 1. Oktober 1880 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 13. Mai 1953 |
STERBEORT | Köln |