Hans Heinrich Wieck (geboren am 23. August 1918 in Hamburg; gestorben 2. Januar[1] 1980[2]) war ein deutscher Psychiater und Neurologe. Von 1967 bis 1980 leitete er die Psychiatrische Abteilung am Universitätsklinikum Erlangen.[3]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hans Heinrich Wieck wurde 1918 in Hamburg geboren. Er absolvierte sein Medizinstudium.
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er arbeitete zunächst von 1946 bis 1950 als Assistenzarzt bei Werner Scheid auf der Neurologischen Abteilung des Krankenhauses Hamburg-Heidberg. Bei Kurt Schneider in Heidelberg erhielt er anschließend eine psychiatrische Weiterbildung.[1] Als Dr. med. habilitierte Wieck am 4. Februar 1953 an der medizinischen Fakultät der Universität zu Köln mit der Arbeit Zur Psychologie und Psychopathologie der Erinnerungen.[4] Es schloss sich eine Lehrtätigkeit an der Universität in Köln an, während der ihm 1957 eine außerplanmäßige Professorenstelle und 1962, bei gleichzeitiger Leitungsübernahme der Forschungsabteilung für Erkrankungen des Nervensystems,[1] eine außerordentliche Professur übertragen wurde. 1957/58 hielt er sich im Rahmen einer Gastprofessur an der University of California, Los Angeles (UCLA) auf. 1966 wechselte Wieck an die Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen, wo ihm in der Nachfolge des emeritierten Fritz Flügel die Leitung der Nervenklinik übertragen wurde und leitete sie bis 1980.[5]
Neben seiner medizinischen Hauptaufgabe und der Haupt- und Mitautorenschaft bei zahlreichen Fachpublikationen, gehörte Hans Heinrich Wieck verschiedenen Ausschüssen an: so war er Mitglied des Großen Senats für ärztliche Fortbildung und des wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer, sowie Sachverständiger des Instituts für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen.[5]
Er starb an einer Lungenembolie, ausgelöst durch eine Beinthrombose.
Vermächtnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wieck prägte den Begriff Durchgangssyndrom, als einen Sammelbegriff für alle sich in der Regel im Rahmen von wenigen Stunden bis Tagen ohne medizinische Therapie zurückbildenden psychopathologischen Symptome, von körperlicher Ursache.[6]
„Sein großer Wurf: Die Lehre der Psychopathometrie, der quantitativen Meßverfahren psychischer Störungen, insbesondere der Bewußtseinsstörungen und der Erinnerungen, ist in vielen Büchern in immer neuen Ansätzen ausgebreitet.“
Bücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neurologie und Psychiatrie in der Praxis. - Stuttgart : Schattauer, 1967–1982, 4 Auflagen / von August Hillemacher
- Lehrbuch der Psychiatrie - Stuttgart, New York : Schattauer, 1967, 1977, 2 Auflagen.
- Klinische Psychopathometrie, Konstanz : Byk-Gulden-Pharmazeutika, 1972
- Nervöse Erschöpfung. Wiesbaden : Aesopus-Verl., 1969
- Zur Psychologie und Psychopathologie der Erinnerungen - Stuttgart : Thieme, 1955
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felix Böcker (Hrsg.): Forschung an der Universitäts-Nervenklinik Erlangen. Festschrift zum 60. Geburtstag von H. H. Wieck. incl. Bibliografie auf S. 178–207, Schattauer, Stuttgart / New York 1980, ISBN 3-7945-0747-9. Inhaltsverzeichnis
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Hans Georg Mertens, Georg Przuntek: Pathologische Erregbarkeit des Nervensystems und ihre Behandlung. (Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Pathologie, Band 1) Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 1980, ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1980, ISBN 978-3-540-10214-4, S. XXIX (Bild auf S. XXVII).
- ↑ Wer ist wer? Das deutsche who’s who. XXI. Ausgabe 1981. Schmidt-Römhild, Lübeck 1981, ISBN 3-7950-2002-6, S. 1308.
- ↑ Wieck, Hans Heinrich In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1976. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart, 12. Ausgabe, Band II N–Z, Walter de Gruyter, Berlin 1976, ISBN 3-11-004470-6, S. 3493.
- ↑ Erschienen Thieme, Stuttgart 1955.
- ↑ a b Wer ist wer? Das deutsche who’s who. XIX. Ausgabe 1976/77. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-7973-0296-7, S. 1088.
- ↑ Katrin Reiß: Delir, Apoplex, Tod oder kognitive Beeinträchtigung nach koronarer Bypassoperation in Abhängigkeit von Anzahl und Art der präoperativ eingenommenen Medikamente. Dissertation, Medizinische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 2012, S. 8 ff. online
Personendaten | |
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NAME | Wieck, Hans Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Wieck, Hans-Heinrich; Wieck, Hans H. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Psychiater und Neurologe |
GEBURTSDATUM | 23. August 1918 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 2. Januar 1980 |