Hans Bastian III. von Zehmen (* 11. Juni 1691 in Markersdorf; † 14. September 1763 in Stauchitz) war königlich-polnischer und kursächsischer Hof-, Justiz- und Appellationsrat.
Leben und Wirken
Hans Bastian studierte zusammen mit seinem Bruder Moritz Christoph ab 1709 an der Universität Alma mater Lipsiensis und ab 1712 an der Friedrichs-Universität in Halle Jura. Danach gingen beide zum älteren Bruder Hans Georg v.Z. nach Dresden, um Exerzitia zu treiben. Er ritt auf der Königlichen Bahn und lernte den Hof kennen. Wie in damaliger Zeit üblich,[1] unternahm er eine Kavalierstour und reiste 1714 durch Europa, z. B. nach Holland, England und Frankreich. Hans Bastian III. wurde am 4. November 1716 Kammerjunker der Kurfürstin Witwe Anna Sophie von Dänemark und Norwegen und trat später in die Dienste des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. (August der Starke). Am 13. August 1717 wurde er cum voto et sessione (mit Sitz und Stimme)[2] Königlich-Polnischer und Kurfürstlich-Sächsischer Hof- und Justizrat sowie am 4. August 1727 Rat beim Appellationsgericht.[3] Kurfürst Friedrich August II. bewilligte ihm den vom Vater (August dem Starken) verweigerten Abschied am 17. Juli 1733, jedoch mit dem Befehl die Erbhuldigung noch in elf Ämtern einzunehmen. Hans Bastian III. von Zehmen stammte aus dem meißnisch-sächsischen Geschlecht der von Zehmen mit dem gleichnamigen Stammhaus Zehmen bei Leipzig. Ferner war er Erb- und Gerichtsherr auf Weißig, Stauchitz und anderen Rittergütern. Er hatte sich am 2. Juli 1720 mit Magdalene Elisabeth Bose vermählt. Zusammen hatten sie 21 Kinder, von denen jedoch 13 früh verstorben sind.[4]
Literatur
- H.M. von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Dresden, Druck von Wilhelm Baensch, 1906.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band XXI, Band 98 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1990, ISBN 3-7980-0700-4, S. 481
- Johannes-Franciscus Buddeus: Allgemeines historisches Lexicon, in welchem das Leben und die ...ferner ausführliche Nachrichten von den ansehnlichsten Gräflichen, Adeligen und anderer Familien, Band 4, Thomas Fritschens sel. Erben, Leipzig 1732, S. 287/288. Informationen zu Hans Bastian III. v. Zehmen.
Weblinks
- Josef Matzerath: Hans Bastian III. von Zehmen, auf landtag.sachsen.de, Seite 19 (PDF; 3,6 MB)
- Informationen zu Hans Bastian III. v. Zehmen bei "Weißig" und "Biehla", Historische Fahrradtour von Dresden nach Warschau, www.dresden-warszawa.eu
- www.archive-in-thueringen.de: Hofrat Hans Bastian von Zehmen in Weißendorf gegen Graf Heinrich XXIV. Reuß in Trift-Turbationssachen, 1738–43, Referenz Z 66b-1 sowie weitere Akten.
Einzelnachweise
- ↑ Martina Schattkowsky: Adlige Lebenswelten in Sachsen. Kommentierte Bild- und Schriftquellen. Böhlau Verlag GmbH & Cie., Köln, Weimar, Wien 2013, ISBN 978-3-412-20918-6. Aufsatz Kathrin Keller: Bildungsreise und Hofkarrieren, S. 279
- ↑ C. L. Salzmann: Gemeinnütziges Verdeutschungswörterbuch zum richtigen Lesen, Schreiben und Verstehen der in unserer Schrift und Umgangssprache häufig vorkommenden fremden Ausdrücke. Band 1, in Commission bei Chr. Hausmann, Stuttgart 1832, S. 199
- ↑ H.M. von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Dresden, Druck von Wilhelm Baensch, 1906, S. 99/100
- ↑ H.M. von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Dresden, Druck von Wilhelm Baensch, 1906, S. 103
Personendaten | |
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NAME | Zehmen, Hans Bastian III. von |
KURZBESCHREIBUNG | königlich-polnischer und kursächsischer Hof-, Justiz- und Appellationsrat |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1691 |
GEBURTSORT | Markersdorf |
STERBEDATUM | 14. September 1763 |
STERBEORT | Stauchitz |