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  1. WeltenzyklopÀdie
  2. Habitable Zone
Habitable Zone 👆 Click Here!
aus Wikipedia, der freien EnzyklopÀdie

Als habitable Zone (auch Lebenszone, bewohnbare Zone oder veraltet ÖkosphĂ€re) bezeichnet man im Allgemeinen den Abstandsbereich, in dem sich ein Planet von seinem Zentralgestirn befinden muss, damit Wasser dauerhaft in flĂŒssiger Form als Voraussetzung fĂŒr erdĂ€hnliches Leben auf der OberflĂ€che vorliegen kann.

Gelegentlich wird das Konzept einer Umgebung, in der Leben in bekannter oder Ă€hnlicher Form möglich ist, auch auf andere Parameter als Klima und flĂŒssiges Wasser ausgedehnt. So wird von einer UV-habitablen Zone gesprochen, in der die ultraviolette Strahlung der der (frĂŒhen) Erde entsprechen muss, oder von einer habitablen Zone einer Galaxie, in der sich bereits genĂŒgend schwere Elemente gebildet haben, aber andererseits nicht zu viele Supernova-Explosionen ereignen. Schließlich gibt es noch das Konzept des kosmischen habitablen Alters.

Im englischen Sprachraum wird die habitable Zone auch ‚goldilocks zone‘ und zudem teilweise lehnĂŒbersetzt Goldlöckchen-Zone[1] genannt, nach dem MĂ€rchen Goldlöckchen und die drei BĂ€ren (Goldilocks and the Three Bears), in dem das richtige Mittelmaß zwischen zwei Extremen eine Rolle spielt.

Das Vorkommen von Gesteinsplaneten in habitablen Zonen um sonnenĂ€hnliche Sterne wurde auf ~300 Mio. in der Milchstraße und ~4 innerhalb von 30 Lichtjahren geschĂ€tzt.[2][3][4] Neben der relativen Entfernung von Planeten zu deren Sternen gibt es noch zahlreiche weitere Kriterien, die in der Diskussion um Außerirdisches Leben, Chemische Evolution und Panspermie eine Rolle spielen.

Begriffe

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Der Begriff der habitablen Zone geht zurĂŒck auf den Astronomen Su-Shu Huang und wurde Ende der 1950er geprĂ€gt.[5][6]

Andererseits gilt Leben auch durchaus außerhalb der habitablen Zone als möglich, denn fĂŒr Leben muss flĂŒssiges Wasser nicht zwingend an der OberflĂ€che eines Planeten vorliegen, es kann beispielsweise auch tief unter der gefrorenen OberflĂ€che eines Eismonds sein, der sich weit außerhalb der habitablen Zone befindet. Insofern ist der Begriff der habitablen Zone auch dadurch irrefĂŒhrend, dass sein Konzept zu exklusiv ist.

Eine habitable Zone wurde auch schon als ÖkosphĂ€re bezeichnet. Der ÖkosphĂ€re-Begriff geht zurĂŒck auf Hubertus Strughold (1953/1955).[7][8] Doch in dieser Bedeutung wird ÖkosphĂ€re heute nicht mehr verwendet. Das liegt eben an der Begriffsalternative habitable Zone, die sich inzwischen durchgesetzt hat.[9]

Zirkumstellare habitable Zonen

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Die klassische habitable Zone

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Ein Beispiel eines Systems, basierend auf der stellaren Leuchtkraft fĂŒr die Vorhersage der Lage der habitablen Zone um Typen von Sternen

PrimĂ€r hĂ€ngt die zirkumstellare habitable Zone (circumstellar habitable zone, CHZ) von der Temperatur und Leuchtkraft des Sterns ab, um den der Planet kreist. Nur innerhalb eines bestimmten Abstandbereichs liegt der Wert der Energie pro FlĂ€cheneinheit, die der Planet empfĂ€ngt, in einem Bereich, der ĂŒber die daraus resultierende OberflĂ€chentemperatur fĂŒr ausreichende Mengen flĂŒssigen Wassers sorgt.

In einer sehr einfachen Betrachtung kann die habitable Zone demnach aus der Leuchtkraft des Sterns berechnet werden. Den Durchschnittsradius dieser Zone eines beliebigen Sternes kann man mit folgender Gleichung berechnen:

d = L S t e r n / L S o n n e {\displaystyle d={\sqrt {L_{\mathrm {Stern} }/L_{\mathrm {Sonne} }}}} {\displaystyle d={\sqrt {L_{\mathrm {Stern} }/L_{\mathrm {Sonne} }}}}
wobei
d {\displaystyle d} {\displaystyle d} ist der Durchschnittsradius der bewohnbaren Zone in AE,
L S t e r n {\displaystyle L_{\mathrm {Stern} }\,} {\displaystyle L_{\mathrm {Stern} }\,} ist die bolometrische Leuchtkraft eines Sternes, und
L S o n n e {\displaystyle L_{\mathrm {Sonne} }\,} {\displaystyle L_{\mathrm {Sonne} }\,} ist die bolometrische Leuchtkraft der Sonne.

Bei einem Stern mit 25 % Sonnenhelligkeit wĂŒrde der Zentralbereich der habitablen Zone etwa 0,5 AE vom Stern entfernt sein, bei einem Stern doppelt so hell wie die Sonne wĂ€re der Abstand 1,4 AE. Das ist das Ergebnis des Abstandsgesetzes der Lichthelligkeit. Der Zentralbereich der bewohnbaren Zone ist in diesem einfachen Modell so definiert, dass ein Exoplanet mit vergleichbarer AtmosphĂ€re der Erde (Aufbau und Dichte) in etwa der globalen Durchschnittstemperatur der Erde entspricht, die RĂ€nder entsprechen den Temperaturen, bei denen Wasser gefriert beziehungsweise siedet.

DarĂŒber hinaus spielt aber auch die OberflĂ€chenbeschaffenheit, insbesondere die Albedo (das RĂŒckstrahlvermögen) des Planeten, eine große Rolle. Moderne Berechnungen berĂŒcksichtigen auch die Entwicklung der PlanetenatmosphĂ€re, wie durch den atmosphĂ€rischen und teilweise rein chemischen Treibhauseffekt hervorgerufen.

1959 beschrieben die Physiker Philip Morrison und Giuseppe Cocconi diese Zone zum ersten Mal in einem SETI-Forschungsbericht. 1961 veröffentlichte Frank Drake die nach ihm benannte Drake-Gleichung.

Da sich sowohl der Stern als auch der Planet im Laufe der Zeit verĂ€ndern, Ă€ndert sich auch die habitable Zone. Die Leuchtkraft eines Sterns nimmt im Laufe seiner Entwicklung zu. Damit sich Leben in einer Form wie auf der Erde auch auf einem anderen Planeten entwickeln kann, muss dieser sich nicht nur im richtigen Abstand befinden, sondern die UmstĂ€nde dĂŒrfen sich auf entsprechend langen Zeitskalen auch nicht Ă€ndern. Der Planet muss sich die ganze Zeit innerhalb der habitablen Zone befinden, auch wenn diese sich langsam zu einem grĂ¶ĂŸeren Abstand vom Zentralstern verschiebt. Normalerweise nimmt man fĂŒr diese Zeit einen Mindestzeitraum von 4 bis 6 Milliarden Jahren an. Will man den zeitlichen Aspekt hervorheben, spricht man auch von der kontinuierlichen habitablen Zone; meist meint man aber auch in der Kurzform „die kontinuierliche“.

Habitable Zone unter BerĂŒcksichtigung des planetaren Klimas

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Das Konzept der CHZ wurde seit den oben skizzierten AnfÀngen durch Einbeziehung von Klimarechnungen, insbesondere des Treibhauseffekts durch Kohlendioxid, wesentlich verfeinert.

Der Treibhauseffekt auf einem unbelebten Gesteinsplaneten oder -mond in der habitablen Zone wird hauptsÀchlich durch den Carbonat-Silicat-Zyklus reguliert:[10]

  1. AtmosphÀrisches CO2 regnet in Form von KohlensÀure auf das Gestein der OberflÀche, wo die SÀure Silicat-Gesteine erodiert und der Kohlenstoff in Calcium-Silicat-Mineralen gebunden wird.
  2. Das kohlenstoffhaltige Gestein wird durch tektonische VorgÀnge in die planetare LithosphÀre transportiert und dort zu Magma geschmolzen.
  3. Vulkanismus setzt den Kohlenstoff als CO2 wieder frei.

Der Zyklus ist selbstregulierend, da bei sinkenden Temperaturen die Regenmenge abnimmt, weshalb weniger Kohlenstoff aus der AtmosphĂ€re entfernt wird als der Vulkanismus langfristig, also aufgrund des frĂŒheren Klimas, liefert. Dadurch wird der atmosphĂ€rische Kohlenstoff angereichert, der Treibhauseffekt steigt und wirkt der AbkĂŒhlung entgegen. Bei steigenden Temperaturen reguliert sich der Zyklus ĂŒber eine zunehmende Regenmenge ebenfalls selbst zu einem niedrigeren Treibhauseffekt.

Die innere Grenze der CHZ kann durch einen sich selbst verstĂ€rkenden Treibhauseffekt definiert werden, in dessen Verlauf das Wasser des Planeten in den interplanetaren Weltraum entkommt, und somit die Regulation des Carbonat-Silicat-Zyklus außer Kraft setzt. Diese Grenze liegt im Sonnensystem bei etwa 0,95 AE. An der Ă€ußeren Grenze können selbst Wolken aus gefrorenem Kohlendioxid keinen ausreichenden Treibhauseffekt mehr bewirken. Die Ă€ußere Grenze der CHZ des Sonnensystems liegt, je nach Modell, bei 1,37 bis 2,4 AE.

Im Sonnensystem befindet sich nur die Erde klar innerhalb dieses GĂŒrtels um die Sonne. Die Venus liegt am inneren Rand der Zone, der Merkur steht der Sonne zu nahe. Der Mars liegt je nach Modell noch knapp innerhalb der CHZ und könnte somit einen ausreichenden Treibhauseffekt gehabt haben. Allerdings ist der Planet zu klein, um eine Plattentektonik ĂŒber Jahrmilliarden in Gang zu halten. Damit fiel nach dem Erstarren der marsianischen LithosphĂ€re ein wichtiges Element des nichtbiologischen Klimagleichgewichtes, der Vulkanismus innerhalb des Carbonat-Silicat-Zyklus, weg, und so konnte sich das Klima auf dem Mars nicht langfristig stabilisieren.[11] Ein Planet von Erdmasse könnte somit im Abstand von Mars, abhĂ€ngig von den Modellparametern, noch Leben beherbergen. In der Entfernung des Jupiters wĂŒrde ein Planet unter keinen UmstĂ€nden genug Strahlungsenergie erhalten, um Wasser schmelzen zu lassen.

Rasool und De Bergh (1970) konnten berechnen, dass auf der Erde ein galoppierender Treibhauseffekt eintrĂ€te, wenn sie sich ca. 10 Millionen km nĂ€her an der Sonne befĂ€nde[12] (also ca. 7 % nĂ€her). Umstritten ist, ob im Rahmen des Klimawandels auf der Erde ein solcher Treibhauseffekt eintreten könnte, der, Ă€hnlich wie dies fĂŒr die Venus angenommen wird, zu einer vollstĂ€ndigen Verdunstung aller Wasserozeane fĂŒhren wĂŒrde. Inwiefern die Position eines Planeten in einer habitablen Zone daher wirklich zu einer theoretischen Bewohnbarkeit fĂŒhrt, hĂ€ngt somit vom aktuellen Zustand des Klimasystems des Planeten ab und kann sich im Zeitverlauf durch einen Regimewechsel des Systems Ă€ndern.

SchĂ€tzungen fĂŒr das Sonnensystem

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Zweidimensionales inneres Sonnensystem mit den planetaren Orbits, ĂŒberlagert mit der geschĂ€tzten minimalen (dunkelgrĂŒn) und maximalen (hellgrĂŒn) Ausdehnung der fĂŒr das Sonnensystem vorhergesagten habitablen Zone

SchĂ€tzungen fĂŒr die habitable Zone im Sonnensystem reichen von 0,725 bis 3,0 Astronomische Einheiten, basierend auf verschiedenen wissenschaftlichen Modellen:

Innere Grenze Äußere Grenze Referenz Anmerkung
0,725 AU 1,24 AU Dole 1964[13] Die Studie nutzte optisch ausgedĂŒnnte AtmosphĂ€ren und feste Albedos.
0,95 AU 1,01 AU Hart u. a. 1978, 1979[14] Sterne der Klasse K0 oder spĂ€ter können keine habitable Zone haben.
0,95 AU 3,0 AU Fogg 1992[15] Fogg nutzte Kohlenstoff-Zyklen.
0,95 AU 1,37 AU Kasting u. a. 1993[16]
– 1 % 
 2 % weiter außen Budyko 1969[17] 
 und die Erde wĂ€re weltweit vergletschert.
– 1 % 
 2 % weiter außen Sellers 1969[18] 
 und die Erde wĂ€re weltweit vergletschert.
– 1 % 
 2 % weiter außen North 1975[19] 
 und die Erde wĂ€re weltweit vergletschert.
4 % 
 7 % nĂ€her – Rasool & DeBurgh 1970[20] 
 und die Ozeane wĂ€ren nie auskondensiert.
– – Schneider and Thompson 1980[21] Dem widersprach Hart.
– – Kasting 1991[22]
– – Kasting 1988[23] Wasserwolken können die habitable Zone verkleinern, soweit sie dem Treibhauseffekt mit höheren Albedos entgegenwirken.
– – Ramanathan and Collins 1991[24] Treibhauseffekt: Der Einschluss von Infrarotstrahlung ist grĂ¶ĂŸer als der KĂŒhleffekt von Wasser und Albedo, und Venus hĂ€tte „trocken“ beginnen mĂŒssen.
– – Lovelock 1991[25]
– – Whitemire u. a. 1991[26]

Beispiele habitabler Zonen von Sternen der Hauptreihe:[27]

Spektralklasse in AU[28]
O6V 450–900
B5V 20–40
A5V 2,6–5,2
F5V 1,3–2,5
G5V 0,7–1,4
K5V 0,3–0,5
M5V 0,07–0,15

Habitable Zonen um andere als sonnenÀhnliche Sterne

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Rote Zwerge

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Nachdem man zunĂ€chst davon ausgegangen war, dass nur um solche Sterne habitable Zonen möglich sind, die eine Ă€hnliche GrĂ¶ĂŸe wie die Sonne haben, bezieht man mittlerweile auch Rote Zwerge in die Überlegungen mit ein. Zwar lĂ€ge bei Sternen mit Massen unter 0,5 Sonnenmassen die Zone ausreichender Energie so nahe an dem Stern, dass die Rotation eines Planeten dort im Regelfall mit seiner Umlaufzeit synchronisiert wĂ€re, d. h., er wendet seinem Zentralgestirn immer dieselbe Seite zu (so wie der Mond beim Umlauf um die Erde).[29] Allerdings kann eine ausreichend dichte AtmosphĂ€re die Strahlungsenergie des Sterns ausreichend effizient umverteilen, um auf weiten Teilen des Planeten flĂŒssiges Wasser zu ermöglichen.[30][31]

Sterne mit grĂ¶ĂŸerer Masse als die Sonne

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Bei wesentlich massereicheren Sternen als der Sonne ist die Lebensdauer zu kurz, als dass eine habitable Zone mehrere Milliarden Jahre bestehen kann. So leben Sterne mit dem 3–4-Fachen der Sonnenmasse schon nur noch etwa eine Milliarde Jahre.

Weiße Zwerge

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Eine habitable Zone existiert auch in einem Abstand von 0,02 bis 0,1 AE um Weiße Zwerge. Sie entwickeln sich entlang einer AbkĂŒhlungssequenz von extrem heißen Weißen Zwergen mit OberflĂ€chentemperaturen von mehreren 100.000 K innerhalb der Hubble-Zeit zu Temperaturen von 3000 K bei abnehmender Leuchtkraft. Dementsprechend wandert die habitable Zone im Laufe der Entwicklung nach innen auf den Stern zu. Obwohl um diese Sterne eine habitable Zone existiert, ist anzunehmen, dass sich kein Leben wie auf der Erde entwickeln kann, da in der FrĂŒhphase des Weißen Zwerges harte Ultraviolettstrahlung die MolekĂŒle vorhandenen Wassers in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten hat, und der dabei entstandene molekulare Wasserstoff bei erdgroßen Planeten gravitativ nicht gebunden ist.[32]

Weitere mögliche habitable Bereiche

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Das obige Konzept der habitablen Zone macht nur eingeschrĂ€nkte Annahmen, unter welchen Bedingungen Leben entstehen kann. Als Hauptvoraussetzung gilt flĂŒssiges Wasser. Problematisch ist jedoch, dass das klassische Konzept der habitablen Zone auf rein atmosphĂ€rischen Annahmen basiert.
Mit den Jupitermonden Ganymed und Europa, den Saturnmonden Enceladus und Titan sowie weiteren Eismonden (siehe extraterrestrischer Ozean) werden mittlerweile jedoch auch Himmelskörper als Kandidaten fĂŒr die Beherbergung außerirdischen Lebens angesehen, die sich weit außerhalb der Marsbahn und damit der klassischen habitablen Zone befinden.
Dies wird in der folgenden Einteilung berĂŒcksichtigt:[33]

  • Ein Klasse-1-Habitat entspricht einem erdĂ€hnlichen Planeten in der oben beschriebenen CHZ.
  • Ein Klasse-2-Habitat ist ein Planet, der sich zwar ebenfalls in einer wie oben definierten Zone befindet, sich aber aufgrund anderer Parameter dennoch anders als die Erde entwickelt, also zum Beispiel Planeten um M-Sterne, oder ein Planet am Rand einer habitablen Zone wie zum Beispiel der frĂŒhe Mars, bevor der Vulkanismus zum Stillstand kam.
  • Klasse-3-Habitate sind Monde oder Planeten mit Ozeanen unter der OberflĂ€che, die aber mit GesteinsoberflĂ€chen in Kontakt sind. Beispiele fĂŒr solche Objekte im Sonnensystem sind die Jupitermonde Ganymed und Europa. In ihnen kann das gefrorene Wasser der Ozeane z. B. durch Gezeitenreibung oder radioaktive Nuklide verflĂŒssigt werden.
  • Als Klasse-4-Habitate werden reine Wasserumgebungen bezeichnet, entweder Monde wie Enceladus mit einer dicken Eisschicht, die nur innerhalb der Eisschicht flĂŒssig sein könnten, oder reine Ozeanplaneten.

Bekannte Exoplaneten in einer habitablen Zone

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Vergleich der GrĂ¶ĂŸe und orbitalen Position des Planeten Kepler-22b (mit Fantasie­darstellung einer möglichen Ober­flĂ€chen­ansicht) mit Planeten des Sonnensystems

Anfang 2011 hatte die NASA vorlĂ€ufige Beobachtungsdaten der Kepler-Mission veröffentlicht, gemĂ€ĂŸ denen mehr als 50 der 1235 dabei gelisteten Planetenkandidaten innerhalb einer habitablen Zone zu liegen kĂ€men.[34][35][36] Im Dezember 2011 bestĂ€tigte die NASA die Entdeckung von Kepler 22b, des ersten Exoplaneten, dessen Lage in einer habitablen Zone nachgewiesen wurde.[37] Ein weiterer Kandidat war vor den Ergebnissen der Kepler-Mission der etwa 20 Lichtjahre von der Erde entfernte Gliese 581 c, der zweite Planet des Roten Zwerges Gliese 581, der aber inzwischen nicht mehr als ein eventuell habitabler Planet angesehen wird, da er zu intensive Strahlung von seinem Stern erhĂ€lt.[38] Diese Annahmen beruhen jedoch nicht auf direkten Beobachtungen, sondern auf Modellrechnungen, und sind von zahlreichen Modellparametern abhĂ€ngig. Seit April 2014 gilt Kepler-186f, der den etwa 500 Lichtjahre entfernten Roten Zwerg Kepler-186 umkreist, als erdĂ€hnlichster der bisher in einer habitablen Zone nachgewiesenen Planeten.[39] Galt Kepler-452b seit Juli 2015 zwischenzeitlich ebenfalls als habitabel, ist diese Annahme seit dem Jahr 2018 infrage gestellt. Nach einer Mitteilung der NASA vom April 2020 kann der Exoplanet Kepler-1649c auch in diese Kategorie eingestuft werden.[40]

Siehe auch: Liste potentiell bewohnbarer Planeten

Exoplaneten, die eine habitable Zone durchqueren

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Ein Planet, der sich auf seiner Umlauf­bahn nur zeitweise in der habitablen Zone befindet

Auch Planeten, die sich auf ihrer exzentrischen Umlaufbahn nur zeitweise in der habitablen Zone aufhalten, könnten Leben beherbergen. Mikroorganismen, die bei sehr hohen oder niedrigen Temperaturen „schlafen“ und beim Passieren der habitablen Zone wieder „aufwachen“, könnten solche Planeten besiedeln.[41]

Ultraviolette habitable Zone

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Analog zu einer durch das Klima definierten Zone wurde eine Zone vorgeschlagen, in der die Ultraviolettstrahlung des Zentralsterns eine Ă€hnliche IntensitĂ€t aufweist, wie sie die frĂŒhe Erde erhalten hat. Dieser Zone liegt die Überlegung zugrunde, dass die chemische Evolution nicht nur Energie, sondern auch eine Quelle negativer Entropie benötigt. Andererseits darf die UV-Strahlung nicht zu intensiv sein, da sie sonst die MolekĂŒle der frĂŒhen Biochemie zu schnell wieder zersetzt.[42][43][44]

Eismonde

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Von mehreren Eismonden der großen Gasplaneten unseres Sonnensystems (insbesondere Jupiters und Saturns) wird vermutet, dass sie unter der Eisschicht einen verborgenen Ozean haben, etwa vom Jupitermond Europa oder dem Saturnmond Enceladus. Zwei Effekte können fĂŒr eine solche Aufheizung und teilweise VerflĂŒssigung eines Eispanzers sorgen: innere RadioaktivitĂ€t (wie bei der Erde), vor allem aber GezeitenkrĂ€fte („Gezeitenheizung“), ausgelöst durch den Planeten, den sie umrunden. Man vermutet daher, dass es am Grund dieser Ozeane wie auf der Erde Hydrothermalquellen geben könnte. Da Hydrothermalquellen (als Weiße und Schwarze Raucher) offenbar eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und der frĂŒhen Evolution des Lebens auf der Erde gespielt haben, kann fĂŒr solche Eismonde die Möglichkeit von zumindest primitiven Lebensformen nicht ausgeschlossen werden, auch wenn diese außerhalb der regulĂ€ren habitablen Zone liegen â€“ nicht nur fĂŒr unser Sonnensystem, sondern auch fĂŒr andere Planetensysteme.[45][46] Selbst fĂŒr Planemos ganz ohne Zentralstern kann die Möglichkeit von verborgenen Ozeanen auf Eismonden nicht von vornherein ausgeschlossen werden.

Galaktische habitable Zonen

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Mögliche galaktische habitable Zone der Milchstraße[47]

Das Konzept einer Zone, in der Leben wie auf der Erde entstehen kann, wurde 2001 auf Galaxien erweitert.[48]

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UrsprĂŒnglich bezog sich dieses Konzept (englisch galactic habitable zone, GHZ) nur auf den chemischen Entwicklungsstand einer galaktischen Region, wonach genĂŒgend schwere Elemente in einer Region einer Galaxie vorhanden sein mĂŒssen, damit Leben entstehen kann. Die meisten Elemente mit grĂ¶ĂŸeren Ordnungszahlen als Lithium entstehen erst im Laufe der Zeit durch Kernfusionsprozesse, die im Inneren der Sterne ablaufen, und beim Tod der Sterne ins interstellare Medium abgegeben werden. In den inneren Regionen einer Galaxie lĂ€uft diese Nukleosynthese schneller ab als in den Ă€ußeren Regionen, weswegen man einen maximalen Radius der galaktischen habitablen Zone definieren kann.[49]

SpĂ€ter kam als weiteres Kriterium hierzu die Sternbildungsrate in der jeweiligen Region einer Galaxie hinzu. Befindet sich ein Stern mit einem Planeten zu dicht an einer Supernovaexplosion, die bevorzugt in Regionen mit aktiver Sternbildung stattfinden, wird dadurch die AtmosphĂ€re des Planeten zu sehr gestört und der Planet zu starker kosmischer Strahlung ausgesetzt, als dass sich Leben dauerhaft entwickeln könnte. FĂŒr Spiralgalaxien wie der Milchstraße steigt die Supernovarate zu den inneren Regionen einer Galaxie hin an. Daher kann man auch einen inneren Radius der galaktischen habitablen Zone angeben.

Das bedeutet, dass die galaktische habitable Zone einer Spiralgalaxie wie der Milchstraße einen Ring um das Zentrum der Galaxie bildet. Innerhalb dieses Rings ist die Sterndichte zu hoch, außerhalb ist die Dichte zu gering, als dass genug Sterne schon genug schwere Elemente produziert haben. Im Laufe der Zeit vergrĂ¶ĂŸert sich der Bereich jedoch nach außen. Andererseits sind viele dieser Parameter sehr unsicher, sodass es auch durchaus möglich sein kann, dass die gesamte Milchstraße in diesem Sinne „bewohnbar“ ist.[50]

Kosmisch habitables Alter

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Dem Konzept des habitablen Alters des Universums (engl. cosmic habitable age, CHA) liegen die chemische Entwicklung der Galaxien seit dem Urknall und die Erkenntnisse ĂŒber die Strukturentwicklung der Galaxien und Galaxienhaufen zugrunde. Ausgehend von den Erfahrungen der chemischen Evolution auf der Erde kann im Universum seit mindestens 3,5 Milliarden Jahren Leben existieren und wahrscheinlich seit höchstens 5 Milliarden Jahren. Andererseits wird sich in Zukunft die Nukleosynthese durch Sterne soweit verlangsamen, dass in voraussichtlich 10 bis 20 Milliarden Jahren geologisch wichtige radioaktive Elemente nicht mehr in ausreichender Menge im interstellaren Medium vorhanden sein werden, um auf einem neu entstandenen Planeten Plattentektonik in Gang zu halten und ihn so durch den Carbonat-Silicat-Zyklus fĂŒr die Bildung von Leben im Sinne der zirkumstellaren habitablen Zone geeignet zu machen.[51]

Sonstiges

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Um die Eigenschaften und HabitabilitĂ€t von Exoplaneten besser klassifizieren zu können, schlugen Forscher 2011 den Earth Similarity Index – ESI (dt. etwa ErdĂ€hnlichkeits-Index) und den Planet Habitability Index – PHI (dt. Planeten-Bewohnbarkeits-Index) vor.[52][53][54][55]

Siehe auch

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  • BiosphĂ€re
  • Superhabitabler Planet

Literatur

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  • Margaret C. Turnbull, Jill C. Tarter: Target Selection for SETI. I. A Catalog of Nearby Habitable Stellar Systems. In: The Astrophysical Journal Supp. Ser. 2003, online.
  • J. C. Tarter u. a.: A Reappraisal of The Habitability of Planets around M Dwarf Stars. In: Astrobiology. 7 (2007), bibcode:2007AsBio...7...30T, arxiv:astro-ph/0609799.
  • Michael H. Hart: Habitable zones about main sequence stars. In: Icarus. Band 37, Nummer 1, Januar 1979, S. 351–357; doi:10.1016/0019-1035(79)90141-6.
  • James F. Kasting: How to find a habitable planet. Princeton Univ. Press, Princeton 2010, ISBN 978-0-691-13805-3.
  • Arnold Hanslmeier: Habitability and cosmic catastrophes. Springer, Berlin 2009, ISBN 978-3-540-76944-6.

Weblinks

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Commons: Habitable Zone â€“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Was ist eine Lebenszone? aus der Fernseh-Sendereihe alpha-Centauri (ca. 15 Minuten). Erstmals ausgestrahlt am 27. Apr. 2003.
  • Forschungsseite von James Kasting, (Memento vom 22. Mai 2013 im Internet Archive) einem Wissenschaftler der sich intensiv mit stellaren habitablen Zonen beschĂ€ftigt (englisch).
  • habitable zone (HZ). Bei: daviddarling.info. Abgerufen am 19. Juli 2011.
  • Calculating the Habitable Zone. Bei: planetarybiology.com. Abgerufen am 7. Oktober 2014.
  • The Habitable Zone Gallery. Bei: hzgallery.org. Abgerufen am 6. Dezember 2011.
  • Circumstellar Habitable Zone Simulator. Ein Simulator (englisch).
  • scinexx.de: Das Geheimnis der HabitabilitĂ€t 10. Januar 2014

Einzelnachweise

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  1. ↑ Stippvisite in der Goldlöckchen-Zone. Wissenschaft.de, 13. September 2012.
  2. ↑ Jessie Yeung: Our galaxy holds at least 300 million potentially habitable planets, NASA finds In: CNN. Abgerufen am 10. November 2020 (englisch). 
  3. ↑ How many habitable planets are out there? In: phys.org. Abgerufen am 10. November 2020 (englisch). 
  4. ↑ Preprint, angenommen durch das The Astronomical Journal: Steve Bryson, Michelle Kunimoto et al.: The Occurrence of Rocky Habitable Zone Planets Around Solar-Like Stars from Kepler Data. Hrsg.: Cornell University. 3. November 2020, arxiv:2010.14812 (englisch). 
  5. ↑ S. S. Huang: Occurrence of life in the universe. In: Amer. Scientist. 47, 1959, S. 397–402.
  6. ↑ S. S. Huang: Life outside the solar system. In: Scientific American. 202, 1960, S. 55–63.
  7. ↑ H. Strughold: The Green and Red Planet. Albuquerque, 1953, S. 43.
  8. ↑ H. Strughold: The ecosphere of the Sun. In: Avia. Med. 26, 1955, S. 323–328.
  9. ↑ James F. Kasting: How to Find a Habitable Planet. (PDF) Princeton University Press, 28. Dezember 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfĂŒgbar) am 15. Juli 2010; abgerufen am 11. Januar 2015 (englisch). , ISBN 978-0-691-13805-3.
  10. ↑ Leben auf Planeten mit exzentrischen Orbits. In: univie.ac.at. Gruppe fĂŒr Astrodynamik und extrasolare Planetensysteme, UniversitĂ€t Wien, 13. November 2007, abgerufen am 21. August 2024. 
  11. ↑ Kasting & Catling: Evolution of a Habitable Planet. In: Annual Review of Astronomy&Astrophysics. Band 41, 2003, S. 429–463, bibcode:2003ARA&A..41..429K (englisch). 
  12. ↑ I. Rasool, C. De Bergh (1970): The Runaway Greenhouse and the Accumulation of CO2 in the Venus Atmosphere. Nature. 226 (5250): 1037–1039, doi:10.1038/2261037a0.
  13. ↑ Asimov Dole: Planets for Man. 1964 (PDF; 7,43 MB).
  14. ↑ Hart u. a.: Icarus. Vol. 37, 1978, 1979, S. 351–335.
  15. ↑ Fogg 1992.
  16. ↑ Kasting u. a.: Icarus. 101, 1993, S. 108–128.
  17. ↑ „
 and Earth would have global glaciation.“ Budyko, 1969.
  18. ↑ „
 and Earth would have global glaciation.“ Sellers, 1969.
  19. ↑ „
 and Earth would have global glaciation.“ North, 1975.
  20. ↑ „
 and oceans would never have condensed.“ Rasool & DeBurgh, 1970.
  21. ↑ Schneider and Thompson, 1980.
  22. ↑ Kasting, 1991.
  23. ↑ Kasting, 1988.
  24. ↑ „IR trapping is greater than water cloud albedo cooling, and Venus would have to have started ‘dry’.“ Ramanathan and Collins, 1991.
  25. ↑ Lovelock, 1991.
  26. ↑ Whitemire u. a., 1991.
  27. ↑ James F. Kasting: Habitable Zones around Mainsequence Stars. (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive) Bei: astro.berkeley.edu. (PDF; 1,1 MB), abgerufen am 19. Juli 2011.
  28. ↑ Arnold Hanslmeier: Habitability and cosmic catastrophes. Springer, Berlin 2009, ISBN 978-3-540-76944-6, Table 3.4., S. 62.
  29. ↑ JĂ©rĂ©my Leconte, Hanbo Wu, Kristen Menou, Norman Murray: Asynchronous rotation of Earth-mass planets in the habitable zone of lower-mass stars. Science 347 (2015), S. 632–635, arxiv:1502.01952v2.
  30. ↑ M. Joshi: Climate Model Studies of Synchronously Rotating Planets. In: Astrobiology. Band 3, 2003, S. 415–427, bibcode:2003AsBio...3..415J (englisch). 
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