Technopedia Center
PMB University Brochure
Faculty of Engineering and Computer Science
S1 Informatics S1 Information Systems S1 Information Technology S1 Computer Engineering S1 Electrical Engineering S1 Civil Engineering

faculty of Economics and Business
S1 Management S1 Accountancy

Faculty of Letters and Educational Sciences
S1 English literature S1 English language education S1 Mathematics education S1 Sports Education
  • Registerasi
  • Brosur UTI
  • Kip Scholarship Information
  • Performance
  1. WeltenzyklopÀdie
  2. HTML5
HTML5 👆 Click Here!
aus Wikipedia, der freien EnzyklopÀdie
HTML5-Logo des W3C

HTML5[1] ist die fĂŒnfte Fassung der Hypertext Markup Language (engl. fĂŒr Hypertext-Auszeichnungssprache), einer Computersprache zur Auszeichnung und Vernetzung von Texten und anderen Inhalten elektronischer Dokumente, vorwiegend im World Wide Web.

Das World Wide Web Consortium (W3C) hat am 28. Oktober 2014 die fertige HTML5-Spezifikation („W3C Recommendation“) vorgelegt.[2] HTML5 wird damit als Nachfolger von HTML4 die Kernsprache („core language“) des Webs. Sie ersetzt die Standards HTML 4.01, XHTML 1.0 und DOM HTML Level 2. Sie bietet neue Funktionen wie Video, Audio, lokalen Speicher und dynamische 2D- und 3D-Grafiken, die von HTML4 nicht direkt unterstĂŒtzt wurden und sich ohne HTML5 nur mit zusĂ€tzlichen Software-Erweiterungen (z. B. Adobe Flash) umsetzen ließen.[3] Zukunftsweisend sind weiterhin neue Elemente, die eine verbesserte semantische Struktur ermöglichen.

Entstehung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Veröffentlichung der Spezifikation von HTML 4.0 im Dezember 1997 lag die Weiterentwicklung von HTML lange brach. Außer der Version 4.01 im Dezember 1999, die lediglich Fehlerkorrekturen enthĂ€lt, gab es bis zum April 2009 keine Aktualisierungen der Auszeichnungssprache mehr. Das World Wide Web Consortium (W3C) setzte auf XML, das zum Nachfolger von HTML werden sollte, und reformulierte HTML 4.01 zu der XML-basierten Auszeichnungssprache XHTML 1.0. Dabei blieb der Funktionsumfang von HTML 4.01 ohne Änderungen erhalten. Daraufhin begann das W3C mit der Entwicklung von XHTML 1.1 und spĂ€ter von XHTML 2.0, das nicht mehr viel mit HTML 4.01 gemeinsam hatte. Dies fĂŒhrte dazu, dass XHTML 1.1 und XHTML 2.0 durch diese Neuentwicklungen nicht mehr abwĂ€rtskompatibel waren. Außerdem war die Erstellung von XHTML-2.0-Dokumenten in vielen Punkten im Vergleich zu HTML sehr schwer und erforderte viel Hintergrundwissen. Die Entwicklung von CSS verlief zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nur sehr langsam, weshalb das W3C immer mehr in die Kritik geriet.

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, veröffentlichte die von mehreren Browserherstellern gegrĂŒndete Web Hypertext Application Technology Working Group (WHATWG) Mitte 2004 unter dem Namen Web Applications 1.0 den ersten Vorschlag fĂŒr HTML5.

Am 27. Oktober 2006 kĂŒndigte Tim Berners-Lee, der GrĂŒnder und Vorsitzende des World Wide Web Consortiums, eine neue Arbeitsgruppe mit dem Ziel der Weiterentwicklung von HTML an.[4] Das W3C nutzte als Grundlage fĂŒr seine Arbeit an HTML5 einen Fork der Version der WHATWG. Damit schuf sich das W3C Konkurrenz im eigenen Haus, da dieses ebenfalls schon die Entwicklung von XHTML 2.0, einem rein XML-basierten Format zur Webseitenauszeichnung, vorantrieb.

Um die Konkurrenz innerhalb des W3C abzumildern, wurden zwischen November 2006 und MĂ€rz 2007 die vorhandenen Arbeitsgruppen beim W3C umgestaltet. HTML5 und XHTML 2.0 wurden als verwandte Sprachen mit unterschiedlichen Zielgruppen definiert.[5]

Im Mai 2007 entschieden die Mitglieder der HTML-Arbeitsgruppe in einer Abstimmung, dass der Web-Applications-1.0-Entwurf der WHATWG als Startpunkt zur Diskussion und Weiterentwicklung von HTML verwendet werden soll.[6][7] Seitdem arbeiten das W3C und die WHATWG gemeinsam an der HTML5-Spezifikation.

Mitte 2009 gab das W3C bekannt, dass die Entwicklung von XHTML 2.0 mit Ende desselben Jahres nicht mehr weitergefĂŒhrt werde.[8] Die nĂ€chste Generation der Auszeichnungssprachen fĂŒr das Web ist damit keine neue Variante von XHTML, sondern HTML5.

Verschiedene Arbeitsmodelle von W3C und WHATWG

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die WHATWG verfolgt ein versionsloses Modell der Entwicklung. Sie arbeitet an einem sogenannten Living Standard, also einer Spezifikation, die einer stĂ€ndigen Korrektur und Erweiterung unterliegt.[9] Daher verzichtet die WHATWG auf die Versionsangabe „5“ und spricht nur noch vom „HTML-Standard“.[10]

Ziel der HTML-Arbeitsgruppe des W3C ist es dagegen, eine stabile Momentaufnahme dieser Spezifikation unter dem Namen HTML5 zu publizieren. Dazu wird ein vordefiniertes Prozedere durchlaufen, bis die Spezifikation schließlich zu einer W3C-Empfehlung (Recommendation) heranreift.[11] Die Vorstufe davon, eine Proposed Recommendation wurde im September 2014 veröffentlicht,[12] die Empfehlung schließlich am 28. Oktober 2014.[2]

VerhÀltnis der Spezifikationen des W3C und der WHATWG

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
VerhÀltnis von Webtechnologie-Spezifikationen im Umfeld von HTML5

Der Verfasser (engl. editor) der Spezifikation ist Ian Hickson,[13] GrĂŒnder der WHATWG und Angestellter von Google.[14] Aus dem von ihm bearbeiteten Rohtext werden verschiedene Spezifikationen generiert, sowohl die auf Seiten der WHATWG als auch die W3C-Pendants.

Die WHATWG-HTML-Spezifikation integriert mehrere verwandte Teilspezifikationen, welche seitens des W3C in einzelne Dokumente aufgeteilt werden.[15] Sie können damit unabhĂ€ngig von der HTML5-Hauptspezifikation den W3C-Entwicklungsprozess durchlaufen. Diese separaten Standards sind Microdata-Metadaten, der 2D-Zeichenkontext des Canvas-Elementes sowie dokumentĂŒbergreifende Nachrichten (HTML5 Web Messaging).

W3C-Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Folgenden sind die Veröffentlichungen der HTML5-EntwĂŒrfe durch das W3C aufgefĂŒhrt. Neben den regelmĂ€ĂŸigen ArbeitsentwĂŒrfen (Working Drafts) veröffentlicht das W3C in AbstĂ€nden von Tagen sogenannte Editor’s Drafts. Die jeweils tagesaktuelle Fassung des Entwurfs – erweitert um WHATWG-spezifische Elemente â€“ ist auf der Website der WHATWG verfĂŒgbar.

Datum Veröffentlichung (und Hinweise)
22. Januar 2008 1. „Working Draft“ (Arbeitsentwurf)[16]
10. Juni 2008 2. Arbeitsentwurf, in den der bis dahin separate Web-Forms-2.0-Entwurf eingearbeitet wurde.
12. Februar 2009 3. Arbeitsentwurf
23. April 2009 4. Arbeitsentwurf
25. August 2009 5. Arbeitsentwurf
4. MĂ€rz 2010 6. Arbeitsentwurf. HTML Canvas 2D[17] und HTML Microdata[18] als eigene ArbeitsentwĂŒrfe ausgelagert. Neues Dokument „HTML: The Markup Language“.[19]
25. Juni 2010 7. Arbeitsentwurf und Überarbeitung der verwandten Spezifikationen und Dokumente. Neu hinzugefĂŒgt wurden die unterstĂŒtzenden Dokumente HTML5: Techniques for providing useful text alternatives[20] und Polyglot Markup: HTML-Compatible XHTML Documents.[21]
19. Oktober 2010 8. Arbeitsentwurf
18. November 2010 1. Arbeitsentwurf von „HTML5 Web Messaging“[22]
13. Januar 2011 9. Arbeitsentwurf
5. April 2011 10. Arbeitsentwurf
25. Mai 2011 11. Arbeitsentwurf
29. MĂ€rz 2012 12. Arbeitsentwurf
25. Oktober 2012 13. Arbeitsentwurf
17. Dezember 2012 Candidate Recommendation (Empfehlungskandidat)
6. August 2013 Candidate Recommendation (Empfehlungskandidat)
4. Februar 2014 Candidate Recommendation (Empfehlungskandidat)
29. April 2014 Candidate Recommendation (Empfehlungskandidat)
17. Juni 2014 Letzter Arbeitsentwurf
31. Juli 2014 Candidate Recommendation (Empfehlungskandidat)
16. September 2014 Proposed Recommendation (Empfehlungsvorschlag)
28. Oktober 2014 Recommendation (Empfehlung)[2]

Fortschritt in der Entwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Spezifikation der WHATWG wird darauf hingewiesen, dass bestimmte Abschnitte ausgereifter sind als andere. Von den reiferen Neuentwicklungen sind viele bereits in aktuellen Browserversionen enthalten und können verwendet werden.[23]

Im Mai 2011 erhielt HTML5 beim W3C den Status „Last Call“, der als letzte Aufforderung dienen sollte, Kommentare zum HTML5-Entwurf einzureichen.[24] Die WHATWG hat den Status „Last Call“ bereits am 27. Oktober 2009 ausgerufen.[25] Am 28. Oktober 2014 hat die W3C die HTML5-Empfehlung veröffentlicht.[2] Am 14. Dezember 2017 wurde HTML 5.2 als W3C-Empfehlung,[26] und gleichzeitig das Working Draft fĂŒr HTML 5.3 veröffentlicht.[27] In den meisten Browsern ist HTML5 bereits implementiert.

Ziele

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten wichtigen Ziele fĂŒr HTML5 wurden von Tim Berners-Lee in dessen Blogeintrag „Reinventing HTML“ (HTML neu erfinden) festgelegt:[28] An der Entwicklung sollen dabei vor allem auch die Gruppen beteiligt sein, die HTML verwenden (Webautoren, Hersteller von Browsern). Dabei muss HTML inkrementell, also durch Überarbeitung und Erweiterung der Vorversion, entwickelt werden, und der Übergang zu wohlgeformten Dokumenten soll dadurch weiter vorangetrieben werden. Die Entwicklung von Formularen in HTML soll erweitert werden und im Idealfall einen Schritt von der bestehenden Formularstruktur hin zu XForms bilden.

Im Zuge der Einrichtung der neuen HTML-Arbeitsgruppe[29] und als Teil der architektonischen Vision fĂŒr HTML, XForms und XHTML 2.0[5] wurden diese Ziele detaillierter festgelegt, teilweise verĂ€ndert und um weitere Punkte ergĂ€nzt:

  • Im Gegensatz zur bisherigen Vorgehensweise, in jeder Spezifikation nur die Unterschiede zu einer alten Version abzubilden, soll eine vollstĂ€ndige Spezifikation geschrieben werden.
  • Das Vokabular von HTML muss als klassisches HTML und als XML-Dialekt verfasst werden können. UnabhĂ€ngig von dieser Form muss das Vokabular in ein definiertes Infoset, das heißt in eine DOM-Abbildung des Quelltextes umgesetzt werden können.

ZusĂ€tzlich wurden zum Aufgabenbereich der Arbeitsgruppe die Definition von DOM-Schnittstellen fĂŒr die Arbeit mit dem HTML-Vokabular sowie eine separate mit eingebundenen Medien festgelegt. Die Arbeitsgruppe soll Formulare und allgemeine Benutzereingabeelemente wie Fortschrittsanzeigen oder MenĂŒs entwickeln und Schnittstellen fĂŒr benutzerdefinierte WYSIWYG-Bearbeitungsfunktionen definieren.

Nach GrĂŒndung der Arbeitsgruppe wurden die HTML-Gestaltungsprinzipien[30] als erstes Dokument veröffentlicht. Darin werden weitere Zielsetzungen ausfĂŒhrlich erlĂ€utert. Dazu gehören etwa:

KompatibilitÀt
Bestehender Inhalt muss weiterhin unterstĂŒtzt werden. Neue Elemente der Sprache dĂŒrfen den bestehenden Inhalt nicht negativ beeinflussen.
Verwendbarkeit
Neue Funktionen sollen echte Probleme lösen, und dies vorrangig fĂŒr Autoren, dann Browserhersteller und zuletzt der „reinen Lehre“ dienend; Funktionen jedoch, die bereits einen bestimmten Zweck erfĂŒllen, sollen nicht neu erfunden werden.
Sicherheit
Bei der Entwicklung neuer Funktionen mĂŒssen Sicherheitsaspekte berĂŒcksichtigt werden.
Konsistenz
Teile aus XML, die in XHTML Anwendung finden, sollen auch in HTML erlaubt werden. HTML und XHTML besitzen eine gemeinsame DOM-Abbildung.
Vereinfachung
Durch genau definiertes Verhalten (auch in Fehlersituationen) und geringe KomplexitÀt soll HTML interoperabel implementiert werden können.
UniversalitÀt
HTML soll auf allen EndgerÀten und mit Inhalt in allen Weltsprachen verwendbar sein.
Barrierefreiheit
Die Barrierefreiheit von Inhalt und Funktion soll gewÀhrleistet sein.

Aufbau

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HTML5, so wie es das W3C definiert, besteht insgesamt aus mehreren Spezifikationen und Dokumenten, deren Inhalt im folgenden Abschnitt erlÀutert wird.

HTML5 – Ein Vokabular und dazugehörige Schnittstellen fĂŒr HTML und XHTML

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„HTML5“ ist die Hauptspezifikation, in der die wichtigsten Grundlagen von HTML5 enthalten sind.

Vokabular

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vokabular von HTML5 setzt sich aus dem Vokabular vorangehender HTML-Spezifikationen, bis dato proprietĂ€ren Bestandteilen sowie einigen neuen Elementen zusammen, darunter z. B. Teile der Ruby-Elementgruppe, die in XHTML 1.1 eingefĂŒhrt wurden. Es umfasst dabei aber nur den Teil von HTML, den Autoren fĂŒr das Erstellen von Dokumenten und Webanwendungen benutzen dĂŒrfen.

Neben dem Vokabular wird ein klares Strukturmodell definiert, also die Regeln, nach denen die verschiedenen Elemente ineinander verschachtelt werden dĂŒrfen.

HTML-Parser

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals seit der Entstehung von HTML wird die Sprache nicht mehr als eine Anwendung von SGML, sondern selbst als eine generalisierte Sprache in der Art von SGML definiert. Dies wird damit begrĂŒndet, dass moderne Browser HTML nicht mit einem SGML-Parser, sondern einem fĂŒr das Web passenden Parser verarbeiten.

Wie diese Parser funktionieren, ist derzeit nicht definiert. HTML5 will dies durch die Definition eines HTML-Parsers Àndern und so vermeiden, dass es Unterschiede zwischen den HTML-Parsern der verschiedenen Browserhersteller gibt.

Das Besondere an dem in HTML5 enthaltenen Parser ist, dass er nicht nur das erlaubte Vokabular versteht, sondern auch alle anderen Elemente, die in frĂŒheren Versionen vorhanden waren oder nur als proprietĂ€re Elemente existierten. Durch diese genaue Definition will HTML5 sicherstellen, dass der Parser zu den im Web vorhandenen Dokumenten rĂŒckwĂ€rtskompatibel ist.

HTML, XHTML und DOM

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Element und Attribut, das in HTML5 bekannt ist, ist in den Begriffen des Dokumentobjektmodells definiert. Das gilt unabhÀngig davon, ob das Element oder Attribut ein erlaubter Sprachbestandteil ist. Das bedeutet, dass neben der strukturellen Bedeutung der Elemente auch deren DOM-Interface sowie die damit verbundenen Schnittstellen (Methoden und Eigenschaften) definiert werden.

Auf Basis dieser Definition erlaubt HTML5 die ReprÀsentierung von Dokumenten in drei Varianten:

  • Dokumente, die den Medientyp „text/html“ besitzen, gelten als HTML-Dokumente. Sie werden mit dem HTML-Parser verarbeitet. Diese Variante wird umgangssprachlich als HTML5 bezeichnet.
  • Dokumente, die einen XML-Medientyp – z. B. „application/xhtml+xml“ oder „application/xml“ â€“ besitzen, gelten als XML-Dokumente, die von einem XML-Parser verarbeitet werden. Diese Variante wird umgangssprachlich als XHTML5 bezeichnet.
  • Die vorherigen Dokumente besitzen ein gemeinsames Dokumentobjektmodell. Das DOM wird in diesem Zusammenhang oft DOM5 genannt.

HTML5 versucht, die Unterschiede zwischen diesen drei Varianten auf die der jeweiligen Form innewohnenden BeschrĂ€nkungen einzugrenzen. Beispielsweise ist die Zeichenkette „-->“ innerhalb von HTML und XML ungĂŒltig, im DOM kann sie jedoch dargestellt werden.

Ein anderes Beispiel ist der Versuch, die Unterschiede zwischen HTML und XHTML zu verringern: Die Kernspezifikation des DOM sagt aus, dass HTML-Elemente im null-Namensraum enthalten sind (wĂ€hrend XHTML-Elemente dem Namensraum „http://www.w3.org/1999/xhtml“ angehören). HTML5 definiert jedoch, dass auch HTML-Elemente dem Namensraum „http://www.w3.org/1999/xhtml“ zuzuordnen sind.

Standarddarstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HTML5 versucht, die Erwartung von Autoren an die Standarddarstellung der Elemente wiederzugeben. FĂŒr alle Elemente und deren Attribute gibt es daher eine „erwartete Darstellung“, die durch CSS-Eigenschaften definiert wird. HTML5 unterscheidet dabei zwischen Darstellungseigenschaften, die bei der standardkonformen und der kompatibilitĂ€tsorientierten Verarbeitung von Webseiten angewendet werden sollen.

Browserkontext

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HTML5 fĂŒhrt das Konzept eines Browserkontextes ein: in jedem Browserkontext wird ein Dokument geladen bzw. weitere Browserkontexte (im Fall von Frames) erzeugt. Zu den Bestandteilen eines Browserkontextes gehören großteils JavaScript-Objekte, die zuvor keinem Standard angehörten, z. B. das History-Objekt, in dem die Abfolge der besuchten Webseiten gespeichert wird. Dadurch wird versucht, das Verhalten der Browser zu vereinheitlichen und einer gemeinsamen Definition zu unterwerfen.

HTML Microdata

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Spezifikation versucht, das Einbinden maschinenlesbarer Informationen in HTML-Dokumente zu definieren. Ziel dabei ist, dass dieser Mechanismus eindeutig definiert und zu anderen Formaten wie RDF und JSON kompatibel ist.

HTML-Canvas-2D-Kontext

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser Spezifikation werden Schnittstellen zum Zeichnen zweidimensionaler Formen festgelegt. Als ZeichenoberflĂ€che dient das in der Hauptspezifikation eingefĂŒhrte Canvas-Element.

Gezeichnet werden können Linien, Schatten, einfache und komplexe Konturen (Pfade) sowie Texte und im Dokument enthaltene Bilder.

HTML5-NachrichtenĂŒbermittlung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Arbeitsentwurf definiert zwei Methoden, die es voneinander unabhÀngigen Browserkontexten erlauben sollen, miteinander Daten auszutauschen:

  • „Cross-document messaging“, das die Kommunikation von ineinander eingebetteten Dokumenten (z. B. ĂŒber iframes) ermöglichen soll, und
  • „Channel messaging“, das die Kommunikation fĂŒr voneinander unabhĂ€ngige Dokumente (z. B. getrennt durch zwei verschiedene Browserfenster) ermöglichen will.

HTML+RDFa – Ein Mechanismus zum Einbetten von RDF in HTML

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dokument adaptiert die Einbettung von RDF in XHTML fĂŒr Dokumente, wie sie in HTML5 definiert sind.

UnterstĂŒtzende Dokumente

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HTML: Die Auszeichnungssprache

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei „HTML: Die Auszeichnungssprache“ handelt es sich um keine Spezifikation, sondern um ein unterstĂŒtzendes Dokument, das die Auszeichnungssprache HTML genauer beschreibt. Es will Autoren Details ĂŒber die korrekte Verwendung der Sprache nĂ€her bringen, dabei aber kein Tutorium oder Handbuch darstellen. Das Dokument macht keine Aussagen ĂŒber Definitionen oder wie HTML verarbeitet werden sollte.

Unterschiede zwischen HTML5 und HTML4

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In diesem Dokument werden die Unterschiede zwischen HTML4 (genauer: HTML 4.01 und in Teilen XHTML 1.0 sowie DOM Level 2 HTML) und HTML5 aufgefĂŒhrt und BegrĂŒndungen fĂŒr die Änderungen gegeben. Das Dokument wird jeweils bei Veröffentlichung eines neuen Arbeitsentwurfs der Hauptspezifikation aktualisiert und veröffentlicht.

HTML5-Techniken fĂŒr nĂŒtzliche Textalternativen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser entstehende Leitfaden fĂŒr HTML-Autoren beschreibt, welche Alternativtexte fĂŒr Bilder (vor allem im alt-Attribut des img-Elements) zu wĂ€hlen sind. Diese sind wichtig, damit die Inhalte, die durch Bilder transportiert werden, auch fĂŒr beispielsweise blinde Webnutzer zugĂ€nglich sind.

„Polyglottes“ Markup: HTML-kompatible XHTML-Dokumente

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dokument beschreibt Regeln fĂŒr HTML5-Dokumente, welche in XHTML-Syntax verfasst sind und somit sowohl von HTML5-Parsern als auch von XML-Parsern verarbeitet werden können.

Technische Neuerungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nachfolgende Übersicht der Neuerungen in HTML5 erhebt keinen Anspruch auf VollstĂ€ndigkeit und unterliegt durch den Status der Spezifikationen bedingt VerĂ€nderungen.

Grundlegend lÀsst sich vorweg sagen, dass praktisch alle Elemente aus HTML 4.01 auch in HTML5 enthalten sind. HTML4 ist so gesehen eine Teilmenge von HTML5.

Dokumenttypangabe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dokumenttypangabe in HTML5-Dokumenten besteht aus der Zeichenkette „<!DOCTYPE html>“,[3] wobei Groß- und Kleinschreibung keine Rolle spielen. Diese Zeichenkette bewirkt in allen modernen Browsern das Verarbeiten des Quelltextes im standardkonformen Modus.

Da ein Browser HTML-Dokumente nicht nach ihrer Version unterscheidet, wurde bewusst auf jede Art von Versionierung verzichtet. Auch hier zeigt sich, dass HTML5 sich als Obermenge von HTML 4.01 definiert.

Einbindung von SVG und MathML

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HTML5 ermöglicht das einfache Einbinden von SVG und MathML in den HTML-Quelltext. Es bestehen nur zwei EinschrÀnkungen:

  • Die Elemente dĂŒrfen keine NamensraumprĂ€fixe enthalten.
  • Der NamensraumprĂ€fix fĂŒr XLink (bei Attributen) muss „xlink“ lauten.

Als Nebeneffekt sind alle benannten EntitÀten aus SVG und MathML als Teil von HTML erlaubt.

Neue Elemente

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HTML5 fĂŒhrt zahlreiche neue Elemente ein, die nachfolgend vorgestellt werden.

Strukturierende Elemente

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Elemente section, nav, article, aside, header und footer sollen eine bessere Strukturierung ermöglichen. Anders als div-KĂ€sten, die bislang zur Strukturierung von HTML-Dokumenten verwendet wurden, wird durch das Element hier auch definiert, welche Art von Inhalt sich in dem Element befindet. Zum Beispiel bezeichnet section einen Abschnitt eines durchgĂ€ngigen Textes, nav ein MenĂŒ, article einen Artikel oder footer einen Seitenfuß.

In einer Untersuchung des Suchmaschinenanbieters Google wurde festgestellt, dass die am hÀufigsten vergebenen Klassennamen in HTML-Dokumenten sich gut den jeweiligen neuen HTML-Elementen zuordnen lassen.[31]

Einige dieser Elemente (section, nav, article und aside) bringen auch eine Funktion in der Kombination mit den Überschriftenelementen h1 bis h6. Die Überschriftenhierarchie wird nicht mehr nur allein anhand der Überschriftenelemente bestimmt, sondern auch anhand derer Position innerhalb der neuen Elemente. Verwendet ein Dokument beispielsweise eine Überschrift erster Ordnung und nutzt dann in einem Artikelelement ebenfalls eine Überschrift erster Ordnung, so ist diese der nicht-verschachtelten Überschrift untergeordnet. Das gilt selbst dann, wenn die nicht-verschachtelte Überschrift niedrigerer Ordnung ist.

Derartige neue Elemente werden von Ă€lteren Browsern (vor allem von Internet Explorer 6, aber auch von neueren Versionen des Internet Explorers bis IE8 inklusive) nicht erkannt. FĂŒr diese Versionen wird JavaScript benötigt, damit der IE die neuen Elemente als solche erkennt und darstellt.

Gruppierungselement figure

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das figure-Element und das dazu passende Überschriftenelement figcaption wurden hinzugefĂŒgt, um die Auszeichnung zusĂ€tzlicher Inhalte, beispielsweise Abbildungen mit Bildunterschriften, zu vereinfachen.

Elemente zur Textauszeichnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Textauszeichnungsebene wurden die Elemente time fĂŒr Zeitangaben, die dynamisch lokalisiert werden können; mark fĂŒr hervorgehobene Textabschnitte; ruby, rp und rt fĂŒr einfache Ruby-Annotierungen und das vormals proprietĂ€re wbr-Element, das Textumbruchsmöglichkeiten in langen Wörtern bietet, hinzugefĂŒgt.

Multimedia-Elemente

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HTML5 fĂŒhrt spezifische Elemente zur Einbindung von Audio- und Videodateien ein. FĂŒr diese können eine oder mehrere Quellen bzw. verschiedene Formate hinterlegt werden, aus denen ein Browser dann ein fĂŒr ihn verstĂ€ndliches Format auswĂ€hlt. Die Wiedergabe von 5.1 Surround Sound Content war bisher in HTML4 ĂŒber das mehrkanaltonfĂ€hige VLC-Browser-Erweiterung oder, in Dolby Pro Logic II codiert, ĂŒber den Stereokanal einer sonstigen, gĂ€ngigen Software-Erweiterung und einen an die Soundkarte angeschlossenen Mehrkanalton-Decoder möglich.[32][33] Mit HTML5 ist es erstmals möglich, 5.1 Surround Sound Content direkt aus dem Browser an entsprechende Soundkarten im Mehrkanalton auszugeben, ohne dass eine Browser-Erweiterung oder eine Codierung bei der Erstellung der Medien und eine anschließende Decodierung beim Abspielen im Browser nötig wĂ€ren. Die Mediendatei wird dabei per progressivem Download in den Cache des Browsers geladen.[34] FĂŒr das Einbinden von Anwendungen oder interaktiven, nicht auf HTML basierenden Inhalten beschreibt HTML5 das vormals proprietĂ€re embed-Element.

Zudem wurde eine ZeichenoberflĂ€che (Canvas-Element) hinzugefĂŒgt, auf der mit Hilfe von Skripten zweidimensionale Bilder gezeichnet werden können.

Formularelemente (nach WHATPAG 7.1324)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das input-Element wurde um verschiedene Typen erweitert, z. B. zur Eingabe von Suchbegriffen, Telefonnummern, URL- und E-Mail-Adressen, Datums- und Zeitangaben, Zahlen sowie Farbangaben.

Zum Entwurf wurden darĂŒber hinaus folgende Elemente hinzugefĂŒgt: datalist, mit dem beispielsweise VervollstĂ€ndigungsvorschlĂ€ge angegeben werden; output, das Ergebnisse von Berechnungen darstellt; progress, das den Fortschritt einer Aktion abbildet; meter, das fĂŒr messbare Wertebereiche (z. B. Speicherbelegung auf der Festplatte) gedacht ist und das vormals proprietĂ€re keygen-Element, das zur Erstellung von Identifikations-SchlĂŒsselpaaren dienen soll.

Interaktive Elemente

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die details- und summary-Elemente Àhneln im Aufbau den figure und figcaption-Elementen. Der Inhalt des summary-Elements wird dabei stÀndig angezeigt, der restliche Inhalt des details-Elements kann ein- und ausgeblendet werden.

FĂŒr das Erstellen von Werkzeugleisten und (Kontext-)MenĂŒs werden das menu-Element als strukturierende Basis und das command-Element als Interaktionspunkt definiert.

Elemente mit geÀnderter Bedeutung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einigen, vormals nur der Darstellung dienenden Elementen (z. B. b, i, hr oder small) wurde eine Semantik gegeben. Die jeweiligen Definitionen sind dabei relativ weit gefasst, wodurch sichergestellt werden soll, dass die neue Bedeutung nicht der Benutzung in existierenden Webseiten widerspricht.

Im Gegensatz dazu werden einige Elemente (z. B. cite) umdefiniert. Dadurch ist unter anderem das direkte Portieren von Ă€lteren Standards nur noch bedingt möglich.[35][36]

Aus dem Vokabular von HTML5 entfallen einige Elemente (z. B. acronym, center, font, frame etc.). Es wird jedoch weiterhin definiert, wie ein Browser mit diesen Elementen umzugehen hat. Dadurch wird die KompatibilitĂ€t zu bestehenden Webseiten sichergestellt.

Elemente und Attribute in HTML und XHTML

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das noscript-Element ist zwar in HTML5, jedoch nicht in XHTML5 erlaubt, da das Elementmodell nicht mit den XML-Verarbeitungsregeln vereinbar ist.[37]

In HTML5 ist das xml:base-Attribut nicht erlaubt, da es dort keine Wirkung hat.

Unterschiede zu DOM HTML Level 2

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HTML5 definiert einige DOM-Schnittstellen, die der Erstellung von Webanwendungen dienen sollen, dazu gehören unter anderem Schnittstellen fĂŒr:

  • die Kontrolle von Multimediaelementen,
  • die Manipulation der History (feingradigere Vor- und ZurĂŒcknavigation),
  • Drag & Drop,
  • bearbeitbare Inhalte,
  • Offlineanwendungen,
  • das Speichern von Anwendungsdaten (ĂŒblicherweise 5 MB pro Domain).

Einige vormals proprietĂ€re oder nur in Funktionssammlungen enthaltene Eigenschaften und Methoden wie innerHTML und getElementsByClassName() wurden der Spezifikation hinzugefĂŒgt.

Des Weiteren ist das Verhalten der Elemente in HTML dem Verhalten der Elemente in XHTML angepasst worden, d. h.:

  • localName gibt den Element- bzw. Attributnamen kleingeschrieben wieder.[38]
  • namespaceURI jedes Elements lautet „http://www.w3.org/1999/xhtml“[39]

Media Source Extensions

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Media Source Extensions (MSE) ist eine vom W3C definierte Programmierschnittstelle, die es ermöglicht, durch JavaScript generierte Video-Datenströme im Webbrowser wiederzugeben.[40]

Kritik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

HTML5 ist ein langjÀhriges, umfangreiches Projekt, zu dem es auch viele kritische Stimmen gibt.

Kritik an der Weiterentwicklung von HTML

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joe Clark, Autor und Webaktivist fĂŒr ZugĂ€nglichkeit, gesteht zwar der Vorversion HTML 4.01 Probleme zu, ist aber nicht der Meinung, dass die Sprache bezĂŒglich bereits vorhandener Elemente weiterentwickelt werden mĂŒsse. Selbst sehr schlecht geschriebener Code fĂŒhre demnach bereits heute in allen Browsern zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Clark kritisiert, dass die Weiterentwicklung von HTML in die falsche Richtung verlaufe. Das W3C habe an wichtigeren Baustellen zu arbeiten, beispielsweise dem in der Szene umstrittenen WCAG-2.0-Standard.[41]

Shane McCarron, der als Editor fĂŒr zahlreiche XHTML-Spezifikationen mitverantwortlich ist, vermutet, dass HTML weiterentwickelt werde, weil die großen Browserhersteller der Herausforderung, die in der Implementierung des Semantic Web liegt, nicht gewachsen seien. Daraus folgert er, dass das W3C auf Druck dieser Hersteller das Ziel eines XML-basierten Ökosystems aufgegeben habe.[42]

Kritik am Entstehungsprozess von HTML5

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alleiniges Schreibrecht von Ian Hickson

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ian Hickson war von Anfang an eine der treibenden KrĂ€fte hinter HTML5. Er schrieb 2004 die EntwĂŒrfe fĂŒr Web Forms 2.0 und Web Applications 1.0 und wurde 2005 von Google angestellt, um sich auf die WeiterfĂŒhrung dieser Arbeit konzentrieren zu können. Durch dieses Engagement wuchs Hickson in die Rolle des „wohlwollenden Diktators“. Er allein besaß das Bearbeitungsrecht fĂŒr den HTML5-Entwurf und war fĂŒr viele Entscheidungen, die die Spezifikation betreffen, allein verantwortlich.

Diese Vorgehensweise entspricht kaum der des W3C, dessen Spezifikationen auf demokratischem Konsens basieren. Daher fragen sich viele Webautoren, beispielsweise Kyle Weems,[43] ob der Zweck (eine funktionale Spezifikation) die Mittel (konsequente, nichtdemokratische Entstehung jener Spezifikation) rechtfertigt.

Fehlende Ernsthaftigkeit fĂŒr interne VorschlĂ€ge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mathias SchĂ€fer, Webentwickler und Mitautor verschiedener Dokumentationen (beispielsweise SELFHTML), kritisiert die fehlende Sachlichkeit bei der Diskussion von HTML5 wĂ€hrend der Entstehung. Anhand des Beispiels der „verteilten Erweiterbarkeit“ (Erweiterung des HTML-Vokabulars um proprietĂ€re bzw. private, etwa firmeninterne Elemente) zeigt er, dass VorschlĂ€ge nicht ernst genommen werden, obwohl SchĂ€fer meint, dass gerade diese Vorgehensweise HTML5 zum Erfolg fĂŒhren könnte.[44]

Kritik an der WHATWG

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die WHATWG selbst steht in der Kritik, da sie HTML5 nach wie vor auf ihrer Webseite als Spezifikation fĂŒhrt. TatsĂ€chlich handelt es sich dabei jedoch nicht um HTML5, sondern – nach eigenen Angaben – um die nĂ€chste Generation von HTML. Das heißt, der Entwurf umfasst zwar den aktuellen Stand von HTML5, erweitert diesen aber um neue, noch unausgereifte Funktionen. Zudem besitzt der WHATWG-Entwurf einige Unterschiede zur Variante des W3C. Problematisch sind Unterschiede in den normativen Abschnitten, da hier das W3C den Standard festlegt, Browserhersteller aber in der Regel dem WHATWG-Entwurf folgen.

Audio- und Videoelemente

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Einbinden von Audio- bzw. Videodaten definiert HTML5 die Elemente audio und video. Da jedoch kein Format definiert ist, welches als Mindeststandard unterstĂŒtzt werden muss, gab es lange Zeit kein Format, das von allen Browsern unterstĂŒtzt wurde. Zur Diskussion standen in der Vergangenheit unter anderem die Formate Ogg, Vorbis und Theora (die, ohne LizenzgebĂŒhren zahlen zu mĂŒssen, verwendet werden können und ursprĂŒnglich als Mindeststandard festgelegt waren), H.264 (das eine bessere QualitĂ€t bietet, jedoch patentiert ist) und WebM mit den Codecs VP8/VP9.

Nachdem die MPEG Licensing Administration im August 2010 beschlossen hatte, dauerhaft keine LizenzgebĂŒhren fĂŒr freies Internet-Streaming von H.264-Inhalten zu verlangen, wird das Format mittlerweile von allen Browsern unterstĂŒtzt und hat sich als De-facto-Standard etabliert.[45][46]

Digitale Rechteverwaltung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 richteten die Unternehmen Google, Microsoft und Netflix an das W3C den Wunsch, dass ĂŒber eine sogenannte Encrypted Media Extension (EME) verschlĂŒsselte Medieninhalte ĂŒber HTML5 ausgegeben werden können sollen. Durch dieses wurde Digital Rights Management (DRM) in Browser integriert.[47] Unter den meistbenutzten Browsern unterstĂŒtzen alle EME. Mozilla Firefox unterstĂŒtzt EME ab Version 38, bot 2015 auch eine EME-freie Version an.[48][49] Seitdem wird eine Möglichkeit geboten, EME bzw. DRM in den Einstellungen zu deaktivieren, womit auch das closed-source Widevine-CDM (Content Decryption Module) deinstalliert wird.[50] Google Chrome unterstĂŒtzt EME ab Version 26 mit selbstentwickelten Widevine-CDM,[51] Internet Explorer ab Version 11.[52] Am 18. September 2017 beschloss die W3C die EinfĂŒhrung von Encrypted Media Extensions als Webstandard.[53] Aus Protest gegen diese Entscheidung ist die Electronic Frontier Foundation aus dem W3C-Konsortium ausgetreten.[54] Im Oktober 2017 wurde der österreichische Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie Behörden und Verwaltung an das W3C fĂŒr die EinfĂŒhrung von EME als Webstandard verliehen.[55]

Siehe auch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Shadow DOM

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Clemens Gull, Stefan MĂŒnz: HTML5 Handbuch. 2., akt. und erw. Auflage, Franzis Verlag, Haar bei MĂŒnchen 2011, ISBN 978-3-645-60151-1.
  • Peter Kröner: HTML5 – Webseiten innovativ und zukunftssicher. 2. erw. Auflage, Open Source Press, MĂŒnchen 2011, ISBN 978-3-941841-34-5.
  • Mark Pilgrim: Durchstarten mit HTML5. O’Reilly Verlag, 2010, ISBN 978-3-89721-571-9.

Weblinks

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons – Medieninhalte (Kategorie)
Wiktionary – WörterbucheintrĂ€ge
Wikibooks – Lehr- und SachbĂŒcher
  • HTML5, Living Standard. WHATWG, 20. Oktober 2020; abgerufen am 19. Mai 2023 (englisch, stĂ€ndig aktualisierter Standard). 
  • Mark Pilgrim: Dive Into HTML5. 2011, archiviert vom Original am 6. Juni 2024; abgerufen am 19. Mai 2023 (englisch, EinfĂŒhrung in HTML5). 

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. ↑ Henri Sivonen: Spelling HTML5. In: The WHATWG Blog. 10. September 2009, abgerufen am 1. Oktober 2015 (englisch): „What’s the right way to spell “HTML5”? The short answer is: “HTML5” (without a space).“ 
  2. ↑ a b c d Open Web Platform Milestone Achieved with HTML5 Recommendation. W3C, 28. Oktober 2014, abgerufen am 28. Oktober 2014 (englisch). 
  3. ↑ a b HTML5 Differences from HTML4. W3C Working Group Note. W3C, 9. Dezember 2014, abgerufen am 26. Dezember 2014 (englisch): „HTML 5 replaces these documents. [DOM2HTML] [HTML4] [XHTML1]“ 
  4. ↑ Tim Berners-Lees Blogeintrag „Reinvent HTML“ (Memento vom 9. Juni 2007 im Internet Archive) auf dig.csail.mit.edu.
  5. ↑ a b Architectural vision for HTML/XHTML2/Forms Chartering auf w3.org.
  6. ↑ Abstimmungsergebnis zur Frage, ob die WHATWG-EntwĂŒrfe Web Applications 1.0 und Web Forms 2.0 als Startpunkt der Arbeitsgruppe dienen sollen. auf w3.org.
  7. ↑ Wie HTML5 aus der WHATWG entstanden ist und die Konkurrenz zu XHTML (Memento des Originals vom 13. MĂ€rz 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprĂŒft. Bitte prĂŒfe Original- und Archivlink gemĂ€ĂŸ Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/diveintohtml5.org auf diveintohtml5.org.
  8. ↑ XHTML 2 Working Group Expected to Stop Work End of 2009 auf w3.org.
  9. ↑ What does „Living Standard“ mean?, WHATWG-FAQ.
  10. ↑ HTML is the new HTML5, WHATWG-Blogeintrag vom 19. Januar 2011.
  11. ↑ W3C Technical Report Development Process
  12. ↑ W3C Confirms May 2011 for HTML5 Last Call, Targets 2014 for HTML5 Standard, W3C-Pressemitteilung vom 14. Februar 2011.
  13. ↑ How does the WHATWG work?, WHATWG-FAQ.
  14. ↑ Ian Hickson’s ResumĂ©.
  15. ↑ What are the various versions of the spec?, WHATWG-FAQ.
  16. ↑ Pressemitteilung zur Veröffentlichung des ersten HTML5-Arbeitsentwurfs auf w3.org.
  17. ↑ HTML Canvas 2D Context auf w3.org.
  18. ↑ HTML Microdata auf w3.org.
  19. ↑ HTML: The Markup Language auf w3.org.
  20. ↑ HTML5: Techniques for providing useful text alternatives auf w3.org.
  21. ↑ Polyglot Markup: HTML-Compatible XHTML Documents auf w3.org.
  22. ↑ HTML5 Web Messaging auf w3.org.
  23. ↑ WHATWG-Antwort auf die Frage, wann HTML5-Features verwendet werden dĂŒrfen auf wiki.whatwg.org.
  24. ↑ W3C Confirms May 2011 for HTML5 Last Call, Targets 2014 for HTML5 Standard. 14. Februar 2011, abgerufen am 5. Juli 2024 (englisch). 
  25. ↑ The WHATWG Blog — HTML5 at Last Call. 27. Oktober 2009, abgerufen am 5. Juli 2024 (englisch). 
  26. ↑ HTML 5.2 W3C Recommendation, 14 December 2017. W3C, abgerufen am 5. Juli 2024. 
  27. ↑ HTML 5.3 W3C First Public Working Draft, 14 December 2017. W3C, abgerufen am 5. Juli 2024. 
  28. ↑ Blogeintrag von Tim Berners-Lee (Memento vom 9. Juni 2007 im Internet Archive) (abgerufen am 9. Dezember 2010).
  29. ↑ Zielsetzung im GrĂŒndungsdokument der HTML-Arbeitsgruppe auf w3.org.
  30. ↑ HTML-Gestaltungsprinzipien auf w3.org.
  31. ↑ Google Code: Web Authoring Statistics: Classes (Memento vom 11. Februar 2010 im Internet Archive) auf code.google.com.
  32. ↑ VLC Player: Ein Player fĂŒr alle Formate Artikel vom 10. Juli 2010 auf bild.de
  33. ↑ Flash Player and 5.1 Surround Sound (Memento des Originals vom 9. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprĂŒft. Bitte prĂŒfe Original- und Archivlink gemĂ€ĂŸ Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.overdigital.com auf overdigital.com
  34. ↑ HTML5 AAC Audio Playback Tests - Multichannel des Fraunhofer-Instituts
  35. ↑ Steve Webster: HTML5’s <cite> element: what is it good for? In: static.html. 12. Dezember 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfĂŒgbar) am 1. Oktober 2011; abgerufen am 13. August 2011 (englisch). 
  36. ↑ Jeremy Keith: Incite A Riot. In: 24ways.org. 11. Dezember 2009, abgerufen am 13. August 2011 (englisch). 
  37. ↑ No-Scriptelement in der Spezifikation auf w3.org.
  38. ↑ HTML5 Differences from HTML4 W3C Working Group Note 9 December 2014 This Version:. W3C, abgerufen am 5. Juli 2024. 
  39. ↑ HTML Living Standard — Last Updated 2 July 2024, 2.1.3. Abgerufen am 5. Juli 2024. 
  40. ↑ Media Source Extensions. W3C, 9. Januar 2015, abgerufen am 28. Januar 2015. 
  41. ↑ How not to fix HTML von Joe Clark.
  42. ↑ W3C, you ignorant slut! von Shane McCarron.
  43. ↑ Behold Leviathan, Confused (Memento vom 2. Februar 2011 im Internet Archive) von Kyle Weems.
  44. ↑ Mathias SchĂ€fer: HTML5: Ein soziales Desaster? In: molily. 7. Dezember 2009, abgerufen am 13. Dezember 2024. 
  45. ↑ heise online: MPEG LA: Dauerhaft keine Lizenzkosten fĂŒr freies Internet-Streaming von MPEG-4 AVC (H.264). Abgerufen am 3. MĂ€rz 2019. 
  46. ↑ Hogan, Brian P.: HTML5 & CSS3 : Webentwicklung mit den Standards von morgen. 1. Auflage. O’Reilly, Beijing 2011, ISBN 978-3-89721-316-6, S. 134. 
  47. ↑ Eva Huber: DRM in HTML5: Protestpetition gegen Kopierschutz im Browser. In: spiegel.de. Spiegel Online, 5. April 2013, abgerufen am 5. April 2013. 
  48. ↑ Ian Paul: Firefox 38 arrives with contentious closed source DRM integrated by default. In: pcworld.com, 13. Mai 2015 (englisch).
  49. ↑ Andreas Gal: Reconciling Mozilla’s Mission and W3C EME. In: Mozilla.org, 14. Mai 2014 (englisch).
  50. ↑ Inhalte mit DRM-Kopierschutz in Firefox ansehen. In: mozilla.org. Abgerufen am 31. Mai 2019. 
  51. ↑ Chrome 26 Beta: Template Element & Unprefixed CSS Transitions. In: chromium.org, 26. Februar 2013 (englisch).
  52. ↑ Supporting Encrypted Media Extensions with Microsoft PlayReady DRM in web browsers.
  53. ↑ Encrypted Media Extensions: W3C Recommendation 18 September 2017. W3C, 18. September 2017, abgerufen am 19. September 2017 (englisch). 
  54. ↑ Cory Doctorow: An open letter to the W3C Director, CEO, team and membership. Electronic Frontier Foundation, 18. September 2017, abgerufen am 19. September 2017 (englisch). 
  55. ↑ Innenminister Wolfgang Sobotka erhielt Big Brother Award. In: derStandard.at. 26. Oktober 2017, abgerufen am 26. Oktober 2017. 
Standards des World Wide Web Consortiums (W3C)
V – D
Empfehlungen

ActivityPub | ARIA | Canonical XML | CDF | CSS | DOM | Geolocation API | HTML | HTML5 | InkML | ITS | JSON-LD | MathML | OWL | P3P | PLS | PNG | RDF | RDF-Schema | RIF | SCXML | SISR | SKOS | SMIL | SOAP | SRGS | SSML | SVG | SPARQL | Timed Text | Turtle | VoiceXML | WSDL | XForms | XHTML | XHTML+RDFa | XInclude | XLink | XML | XML Base | XML-Encryption | XML Events | XML Information Set | XML Namespace | XML Schema | XML Signature | XPath | XPointer | XProc | XQuery | XSL | XSL-FO | XSLT (Elemente)

Logo des World Wide Web Consortiums
ArbeitsentwĂŒrfe
und Kandidaten

CCXML | CURIE | SMIL Timesheets | sXBL | WICD | XFrames | XBL | XHTML+MathML+SVG | XMLHttpRequest

Anmerkungen

XAdES | XFDL | XHTML+SMIL | XUP

Richtlinien

Web Content Accessibility Guidelines | Multimodal Interaction Activity | Markup Validation Service

Initiativen

Web Accessibility Initiative

Normdaten (Sachbegriff): GND: 7704810-6 (GND Explorer, lobid, OGND, AKS)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=HTML5&oldid=260168757“
Kategorien:
  • IT-Standard
  • Beschreibungssprache
  • HTML
Versteckte Kategorie:
  • Wikipedia:Defekte Weblinks/UngeprĂŒfte Archivlinks 2025-06

  • indonesia
  • Polski
  • Ű§Ù„ŰčŰ±ŰšÙŠŰ©
  • Deutsch
  • English
  • Español
  • Français
  • Italiano
  • Ù…Ű”Ű±Ù‰
  • Nederlands
  • æ—„æœŹèȘž
  • PortuguĂȘs
  • Sinugboanong Binisaya
  • Svenska
  • ĐŁĐșŃ€Đ°Ń—ĐœŃŃŒĐșа
  • Tiáșżng Việt
  • Winaray
  • äž­æ–‡
  • РуссĐșĐžĐč
Sunting pranala
Pusat Layanan

UNIVERSITAS TEKNOKRAT INDONESIA | ASEAN's Best Private University
Jl. ZA. Pagar Alam No.9 -11, Labuhan Ratu, Kec. Kedaton, Kota Bandar Lampung, Lampung 35132
Phone: (0721) 702022
Email: pmb@teknokrat.ac.id