Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 6′ N, 12° 5′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Wunsiedel im Fichtelgebirge | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Thiersheim | |
Höhe: | 565 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,95 km2 | |
Einwohner: | 1055 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 71 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95186 | |
Vorwahl: | 09235 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUN, MAK, REH, SEL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 79 126 | |
Gemeindegliederung: | 6 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
V.-Waldenfels-Platz 2 95186 Höchstädt i.Fichtelgebirge | |
Website: | www.95186-hoechstaedt.de | |
Erster Bürgermeister: | Gerald Bauer (CSU) | |
Lage der Gemeinde Höchstädt i.Fichtelgebirge im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge | ||
Höchstädt im Fichtelgebirge (amtlich „Höchstädt i.Fichtelgebirge“), bis 1995 Höchstädt bei Thiersheim, ist eine Gemeinde und deren Hauptort im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.
Gemeindegliederung
Es gibt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Braunersgrün (Dorf)
- Hofmühle (Weiler)
- Höchstädt im Fichtelgebirge (Pfarrdorf)
- Rügersgrün (Dorf)
- Tännig (Einöde)
- Witzlebensmühle (Einöde)
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung und -fusion
Urkundlich wurde die Siedlung 1298 erstmals erwähnt. Höchstädt gehörte zu den ersten Erwerbungen der Burggrafen von Nürnberg im späteren Sechsämterland, die im Amt Hohenberg/Wunsiedel zusammengefasst wurden. Die Vorbesitzer waren wahrscheinlich die Herren von Hohenberg. Im Ort gab es zwei Rittergüter, die beide von den Burggrafen von Nürnberg, beziehungsweise den späteren Markgrafen zu Brandenburg zu Lehen gingen: Oberhöchstädt und Unterhöchstädt. Das Rittergut Oberhöchstädt befand sich von 1398 bis 1559 im Besitz der egerländischen Reichsministerialenfamilie Rorer. Auf diese folgten die aus Thüringen stammenden Herren von Witzleben. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Rittergut Oberhöchstädt weitgehend zerstört und seine Besitzer kamen ihren Lehenspflichten nicht mehr nach. Deshalb wurde es durch Markgraf Christian zu Brandenburg-Kulmbach als verwirkt eingezogen und 1644 für 6200 Gulden an die Wunsiedler Hospitalstiftung verkauft. Diese erwarb zumindest die Rittergutsgebäude im Jahr 1982 von der Familie Rohrer zurück, sie besitzen heute wieder Nachkommen der spätmittelalterlichen Eigentümer. Sie betreiben dort neben einer Kunstgalerie das Schlossmuseum Höchstädt. Das Rittergut Unterhöchstädt besaß um 1370 die Familie von Uttenhofen, es kam dann an die Niederadelsfamilie Santner und wurde 1413 von den ursprünglich von der Burg Rabeneck bei Waischenfeld in der Fränkischen Schweiz stammenden Herren von Rabenstein erworben. Diese waren bis 1534 im Besitz des Rittergutes, dann folgten ihnen die Herren von Haidenaab. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Unterhöchstädt in arge Mitleidenschaft gezogen; 1668 gelangte das Rittergut an die Herren von Waldenfels, die das Schloss bis 1847 bewohnten. Bald darauf ging das durch Brand beschädigte Schloss Unterhöchstädt in den Besitz der Gemeinde über. Nach einer langjährigen Nutzung als Schulhaus dient es heute als Sitz der Gemeindeverwaltung und zu Wohnzwecken.
Im Jahre 1791 war Höchstädt mit dem Markgraftum Bayreuth zu Preußen gelangt. 1806 besetzten es französische Truppen, 1810 kam der Ort zu Bayern. 1818 entstanden die Gemeinden Unter- und Oberhöchstädt, 1821 erfolgte die Vereinigung zur Gemeinde Höchstädt.
Namensänderung
Im Jahr 1995 wurde der Ortsname von Höchstädt bei Thiersheim in Höchstädt im Fichtelgebirge geändert.
Eingemeindungen
Im Jahre 1923 wurde Tännig eingemeindet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1978 ein Teil der aufgelösten Gemeinde Neudes mit damals etwa 100 Einwohnern eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 sank bzw. stagnierte die Einwohnerzahl von 1092 auf 1080 um 12 bzw. um 1,1 %.
Politik
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Thiersheim.
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Gerald Bauer (CSU).[5] Er wurde in einer Stichwahl am 30. März 2014 mit 55,5 % zum Nachfolger von Rudolf Reichel (CSU) gewählt und 2020 mit 76,5 % der Stimmen im Amt bestätigt.[6]
Gemeinderat
CSU | SPD | Parteilose Liste/Freie Wahlgemeinschaft | GRÜNE | Gesamt | |
2020[7] | 5 | 4 | 2 | 1 | 12 Sitze |
2014 | 5 | 4 | 3 | – | 12 Sitze |
2008 | 5 | 4 | 3 | – | 12 Sitze |
2002 | 6 | 4 | 2 | – | 12 Sitze |
Wappen
Blasonierung: „Unter einem von Silber und Schwarz gevierten Schildhaupt geviert von Rot und Schwarz, belegt mit einem silbernen Balken.“[8] | |
Wappenbegründung: Das Wappen ist aus den Wappen der Familie Rohrer (unterer Teil) und der Familie von Hohenzollern (schwarz-silberne Vierung) zusammengesetzt. Die Familie Rohrer ist wegen ihrer langen Tradition auf dem Schloss Oberhöchstädt im Wappen vertreten. Die Familie von Hohenzollern herrschte 500 Jahre über das Sechsämterland, in dem Höchstädt liegt. Um an diese Verbindung zu erinnern, wurde die schwarz-silberne Vierung in das Wappen aufgenommen.
Wappengeschichte: [9] Dieses Wappen wird seit 1954 geführt.[10] |
Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Peter- und Paul-Kirche
- Rathaus
- Schlossmuseum
- Töpferhof, eine Erlebnistöpferei
- „Stoakirch’n“ eine Felsformation auf dem Schlosshügel
- Hofmühle
- Adelsmühle
- Gasthof Reichsadler
- Gasthof zur Hölle (unverändert seit 1902)
- Berggaststätte Schlosshügel (seit 1910)
- Gasthof Einhorn
Bodendenkmäler
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Höchstädt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 696 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Oberhöchstett. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 177 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Unterhöchstätt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 629 (Digitalisat).
- Chronik Höchstädt im Fichtelgebirge – 1298–1998 – 700 Jahre. Höchstädt 1998.
- Dietmar Herrmann: Der Rathausbrunnen in Höchstädt. In: Der Siebenstern, Heft 3-2015, S. 18
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land: Lexikon. Ackermannverlag, Hof 2000, ISBN 3-929364-18-2.
- Elisabeth Jäger: Freimannensiedlungen an kaiserlichen Straßen im Fichtelgebirge. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 2002. S. 45–70.
- Josef Maria Ritz, Bernhard Hermann Röttger: Landkreis Wunsiedel und Stadtkreis Marktredwitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 1). R. Oldenburg, München 1954, DNB 457322578, S. 123–129.
- Martin Schikora: 100 Jahre ATV Höchstädt – vom politischen Turnverein zum Familiensportverein mit Kultur. Höchstädt 2011.
- Harald Stark: Das Rittergut Oberhöchstädt. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Band 78. Bayreuth 1998. S. 41–112.
- Pleikard Joseph Stumpf: Höchstädt. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 634 (Digitalisat).
Weblinks
- Gemeinde Höchstädt
- Höchstädt im Fichtelgebirge: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Höchstädt i.Fichtelgebirge in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 21. November 2020.
- ↑ Gemeinde Höchstädt i.Fichtelgebirge, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 700 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Grußwort. Gemeinde Höchstädt im Fichtelgebirge, abgerufen am 19. August 2020.
- ↑ Bürgermeisterwahlen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2020; abgerufen am 23. November 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinderatswahl Höchstädt 2020 15. März 2020, Amtliches Endergebnis. 14. Mai 2020, ehemals im ; abgerufen am 23. November 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Eintrag zum Wappen von Höchstädt im Fichtelgebirge in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Eintrag zum Wappen von Höchstädt im Fichtelgebirge in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zum Wappen von Höchstädt im Fichtelgebirge in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.