Giovanni Antonio Serbelloni (* 1519 in Mailand; † 18. März 1591 in Rom) war ein italienischer Kardinal.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft und frühe Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Eltern waren Giampiero Serbelloni und Elisabetta Rainoldi, die aus einem vornehmen Mailänder Haus stammte. Er war der jüngste Sohn, seine Brüder waren der General Fabricius, der Großprior von Ungarn Gabriel, und der Bischof von Cassano all’Jonio, Giovanni[1]. Vettern waren die Kardinäle Carlo Borromeo und Mark Sittich von Hohenems.
Kirchliche Laufbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er wandte sich der geistlichen Laufbahn zu und wurde am 7. Mai 1557 als Nachfolger seines Onkels Giovanni Angelo Medici, der sich allerdings einen Teil der Einkünfte vorbehielt, Bischof von Foligno[2]. Nachdem sein Onkel im Dezember 1559 als Pius IV. zum Papst gewählt wurde, ernannte dieser ihn in seinem ersten Konsistorium am 31. Januar 1560 zum Kardinaldiakon von San Giorgio in Velabro[3] – außer ihm wurden auch Carlo Borromeo und Giovanni de’ Medici in demselben Konsistorium ernannt – und Serbelloni wurde wenige Wochen nach der Kardinalserhebung Bischof von Novara, das durch die Resignation des Kardinals Giovanni Morone vakant geworden war.[4] 1565 wechselte er nach Santa Maria degli Angeli, 1570 wurde er zunächst Kardinalpriester von San Pietro in Vincoli, dann von San Clemente, um schließlich nach Sant’Angelo in Pescheria zu wechseln[5]. 1577 wurde Santa Maria in Trastevere die letzte Station vor der Ernennung zum Kardinalbischof der Sabina im Juli des Jahres 1578. In rascher Folge stieg Kardinal Serbelloni nun nacheinander zum Inhaber der suburbikarischen Bischofssitze von Palestrina (Oktober 1578), Frascati (März 1583), Porto (Dezember 1587) und schließlich im März 1589 zum Kardinalbischof von Ostia auf und wurde damit Dekan des Kardinalskollegiums. Zudem wurde er Gouverneur von verschiedenen Städten des Kirchenstaates, dann wurde er Legat in Perugia, später in der Romagna. Er war für insgesamt vier Päpste tätig: Pius IV., Pius V., Gregor XIII. und Sixtus V.
Tod und Begräbnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Giovanni Antonio Serbelloni starb 1591 in Rom und wurde in der dortigen Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri beigesetzt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Serbelloni, Anton. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 34. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1877, S. 137 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Serbelloni, Giovanni Antonio. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 2. Februar 2017.
- Eintrag zu Giovanni Antonio Serbelloni auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 2. Februar 2017.
- Grabmal im Projekt Requiem
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 1561 als Nachfolger von Mark Sittich von Hohenems bis zu Giovannis Amtsverzicht 1579: Konrad Eubel: Hierarchia Catholica medii et recentioris aevi, vol. III: Saeculum XVI ab anno 1503 complectens, Editio altera quam curavit Ludovicus Schmitz-Kallenberg, Münster 1923, S. 156.
- ↑ Konrad Eubel: Hierarchia Catholica medii et recentioris aevi. Vol. III: Saeculum XVI ab anno 1503 complectens. Editio altera quam curavit Ludovicus Schmitz-Kallenberg, Münster 1923, S. 199; nach der Kardinalserhebung blieb Serbelloni zunächst Administrator von Foligno.
- ↑ Konrad Eubel: Hierarchia Catholica medii et recentioris aevi. Vol. III: Saeculum XVI ab anno 1503 complectens. Editio altera quam curavit Ludovicus Schmitz-Kallenberg, Münster 1923, S. 37 mit der Kardinalskarriere. Da Serbelloni bereits Bischof war, wurde ihm die Titeldiakonie als Kardinalpriester (tamquam presbytero) übertragen, vgl. Eubel S. 73.
- ↑ Konrad Eubel: Hierarchia Catholica medii et recentioris aevi. Vol. III: Saeculum XVI ab anno 1503 complectens. Editio altera quam curavit Ludovicus Schmitz-Kallenberg, Münster 1923, S. 260–261. 1574 resignierte Serbelloni unter Beibehaltung eines Teils der Einkünfte.
- ↑ Sant’Angelo war eigentlich Diakoniekirche, wurde aber damals bisweilen auch an einen Kardinalpriester als Titelkirche pro hac vice verliehen: Konrad Eubel: Hierarchia Catholica medii et recentioris aevi. Vol. III: Saeculum XVI ab anno 1503 complectens. Editio altera quam curavit Ludovicus Schmitz-Kallenberg, Münster 1923, S. 72.
Personendaten | |
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NAME | Serbelloni, Giovanni Antonio |
ALTERNATIVNAMEN | Serbelloni, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Kardinalbischof und Kirchenpolitiker, Konzilslegat und -präsident |
GEBURTSDATUM | 1519 |
GEBURTSORT | Mailand |
STERBEDATUM | 18. März 1591 |
STERBEORT | Rom |