Die jährliche Fußwallfahrt nach Bornhofen gehört zum religiösen Brauchtum der Katholiken in Kottenheim.

Für das Jahr 1695 ist die erste Fußwallfahrt von Kottenheim zum Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes im Kloster Bornhofen belegt. Seit 1719 pilgern die Kottenheimer jährlich am 7. September nach Bornhofen zu Mariä Geburt am 8. September.

Die Wallfahrt startet früh morgens am 7. September, nach einem Pilgeramt in der Pfarrkirche St. Nikolaus, am Friedhof von Kottenheim. Hier begrüßen die Brudermeister die Pilger. Die Wegstrecke führt über Hausen und Nettesürsch nach Polch. Dort wird in einer Gaststätte ein Frühstück eingenommen. Weiter geht es über Grappenach und Küttig nach Kalt. Am Kalter Kappelchen folgt eine kurze Rast. Vorbei an der Kehr-Kapelle geht es durch das Nachtigallental nach Löf. Über die Moselbrücke erreicht man Alken. In der Schützenhalle erwartet die Pilger ein Mittagessen von der dortigen Schützengesellschaft. Danach führt ein steiler Anstieg nach Pfaffenheck. Nach einem ebenso steilen Abstieg wird das Bopparder Mühltal erreicht. In Boppard setzt die Pilgergruppe dann mit dem Schiff auf die andere Rheinseite nach Bornhofen über, um dort feierlich Einzug in die Klosterkirche zu halten. Nach dem Abendessen in einem der örtlichen Lokale besteht für die Pilger, die nicht in Bornhofen übernachten möchten, die Möglichkeit, mit dem Bus nach Kottenheim zurückzukehren.

Am 8. September besteht das Angebot, mit dem Bus von Kottenheim zum Hochamt zu Mariä Geburt nach Bornhofen zu reisen. Nach der Messe am Vormittag geht es zum Mittagessen auf die Burg Liebenstein oberhalb von Bornhofen. Am späten Nachmittag kehren alle mit dem Bus zurück nach Kottenheim. Dort werden die Pilger am Bahnhof schon erwartet. Hierbei wird an die Vergangenheit angeknüpft, als man mit dem Schiff nach Andernach und von dort mit dem Zug nach Kottenheim zurückgekehrt ist. Vom Bahnhof ziehen die Pilger und viele Kottenheimer Bürger zum feierlichen Abschlussgottesdienst in die Pfarrkirche ein. Dabei werden dem Pfarrer weiße und rote Trauben überreicht. Im Anschluss an die Messe werden die „Bornhofenwecken“ durch die Brudermeister verteilt.

Waren zunächst zwei Brudermeister für die Organisation der Wallfahrt verantwortlich, so wird diese Aufgabe seit 1954 von vier Brudermeistern wahrgenommen. Die Amtszeit beträgt vier Jahre. Auf der Überfahrt mit dem Schiff von Boppard nach Bornhofen scheidet der älteste Brudermeister aus und wird aus der Mitte der männlichen Pilger sein Nachfolger gewählt.

• Alexander Saftig: Geschichte der Kottenheimer Bornhofenwallfahrt zur schmerzhaften Mutter Gottes. 4. Auflage. Vulkan-Druckerei, Kottenheim 2020. 

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• Wallfahrtskloster Bornhofen