Family Snapshot | |
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Peter Gabriel | |
Veröffentlichung | 30. Mai 1980 |
Länge | 4:28 |
Genre(s) | Artrock, Pop, Progressive Rock |
Autor(en) | Peter Gabriel |
Produzent(en) | Steve Lillywhite |
Label | Charisma (UK), Mercury (USA) |
Album | Peter Gabriel (Melt) |
Family Snapshot ist ein Lied des britischen Pop-Rock-Musikers Peter Gabriel. Es erschien erstmals als Teil seines dritten Studioalbums Peter Gabriel (Melt) am 30. Mai 1980.[1]
Inhalt und Bedeutung
Inspiriert wurde der Song durch das 1973 erschienene Buch An Assassin’s Diary (Tagebuch eines Attentäters) von Arthur Bremer, der am 15. Mai 1972 ein Attentat auf George Wallace, einen Politiker der Demokratischen Partei, der sich für die Rassentrennung einsetzte, verübte. Wallace, damals Gouverneur des Bundesstaates Alabama, blieb gelähmt. Bremer wurde zu 63 Jahren – nach Berufung zu 53 Jahren – Haft verurteilt. Am 9. November 2007 wurde er auf Bewährung freigelassen. Gabriel sprach über das Buch in einer 1988 autorisierten Biographie:
„An Assassin’s Diary war ein wirklich böses Buch, aber man bekommt ein Gefühl für die Person, die es schreibt. Bremer war besessen von der Idee des Ruhmes. Er kannte die Nachrichtensendungen in der ganzen Welt und versuchte, das Attentat so zu timen, dass es in den USA in den frühen Abendnachrichten und in Europa in der späten Nacht ausgestrahlt wurde, um ein Maximum an Berichterstattung zu erhalten.“
Gabriel erklärte in der Einleitung zu dem Lied während seines Konzerts im Paramount Theatre in Seattle am 10. August 1983, dass das Lied „teilweise aus den Schriften von Arthur Bremer und The Diary of an Assassin entnommen und mit ein paar Bildern von Dallas (Attentat auf John F. Kennedy am 22. November 1963) vor zwanzig Jahren vermischt“ sei.
Komposition
Die musikalische Überleitung spiegelt den Verlauf und die Emotionen der Geschichte wider. Es beginnt als langsames, unaufdringliches Stück, in dem der Attentäter seinen Plan durchführt, und wird immer intensiver, je näher die Zielperson dem Attentäter unwissentlich kommt. Schließlich geht das Lied in einen ruhigen, schwermütigen Höhepunkt über, als der Schütze, der gerade sein Ziel erschossen hat, sich an die Einsamkeit seiner Kindheit und seinen Durst nach Aufmerksamkeit erinnert, die ihn dorthin geführt haben, wo er jetzt ist.
Der Song steigert sich von einem ruhigen nur von Klavier begleiteten Gesangspart zu einem treibenden Rockrhythmus, an dem das unheimlich stimmig gespielte Saxofon einen starken Anteil hat, bis das Abfeuern des Schusses („and I let the bullet fly“) in den introspektiven Schlussteil überleitet, der uns einen Einblick in das Seelenleben und die offensichtlich problematische Kindheit des Attentäters gewährt. Am Ende kann der Hörer kaum glauben, dass diese Vielfalt an Stimmung und dieses gekonnt aufgebaute Drama nur viereinhalb Minuten gedauert hat.[3]
Aufnahme
Die Aufnahme zeigt Gabriels ersten Einsatz des Yamaha CP-70 Electric Grand Piano.[3] Der Arbeitstitel lautete „FMR“, wie frühe Tourneelisten belegen.[4]
Schnappschuss (Ein Familienfoto)
Schnappschuss (Ein Familienfoto) | |
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Peter Gabriel | |
Veröffentlichung | 2. Juni 1980 |
Länge | 4:26 |
Genre(s) | Artrock, Pop, Progressive Rock |
Autor(en) | Peter Gabriel |
Produzent(en) | Steve Lillywhite |
Label | Charisma (UK), Mercury (USA) |
Album | Ein deutsches Album |
Von diesem Lied wurde wie von allen anderen Liedern des Albums Peter Gabriel (Melt) eine deutschsprachige Version unter dem Titel Schnappschuss (Ein Familienfoto) kreiert, die am 2. Juni 1980 auf dem Album Ein deutsches Album[5][6] in Westdeutschland erschien. Gabriel singt darauf selbst den von Horst Königstein auf Deutsch übersetzten Text.[7] Peter Gabriel arbeitete sorgfältig mit Horst Königstein zusammen, um sicherzustellen, dass der deutschsprachige Text mehr ist als eine einfache Übersetzung des englischsprachigen Originals. Die Sprache vermittelt nicht nur die Bedeutung und die beabsichtigte Bildsprache des ursprünglichen Songs, sondern ermöglicht es den Worten auch, zur Musikalität des Liedes beizutragen.[5]
Mitwirkende
Musiker
- Phil Collins – Snare Drum
- Larry Fast – Synthesizer
- Peter Gabriel – Hauptgesang, Piano
- John Giblin – E-Bass
- Dave Gregory – E-Gitarre
- Jerry Marotta – Schlagzeug
- Dick Morrissey – Saxophon
- David Rhodes – E-Gitarre
Technisches Personal
- John Dent – Soundeditor
- Peter Gabriel – Songwriter
- Steve Lillywhite – Produktion
- Hugh Padgham – Toningenieur
Siehe auch
Literatur
- Alfredo Marziano, Luca Perasi: Peter Gabriel - The Rhythm Has My Soul. The Stories Behind the Songs. L.I.L.Y. Publishing, Mailand 2024, ISBN 978-88-909122-7-6, Peter Gabriel III, S. 62–64 (englisch).
Weblinks
- Peter Gabriel - Family Snapshot auf YouTube, 6. November 2014, abgerufen am 17. Mai 2024 (britisches Englisch; Audio (Englische Version); Laufzeit: 4:29 min.).
- Peter Gabriel - Schnappschuß (Ein Familienfoto) auf YouTube, 18. Dezember 2015, abgerufen am 17. Mai 2024 (britisches Englisch; Audio (Deutsche Version); Laufzeit: 4:30 min.).
- Family Snapshot. Spotify, 2023, abgerufen am 26. August 2023 (amerikanisches Englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Peter Gabriel Ltd.: Peter Gabriel – Released 30th May, 1980. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 26. August 2023 (britisches Englisch).
- ↑ Spencer Bright: Peter Gabriel - An Authorized Biography. Revised and Updated Edition. Pan Books, London 2000, ISBN 0-330-37044-8 (britisches Englisch).
- ↑ a b Jan Hecker-Stampehl: Peter Gabriel - III ("Melt") - Veröffentlichung: Mai 1980. Deutscher Genesis Fanclub it - Christian Gerhardts, 2000, abgerufen am 26. August 2023 (deutsch).
- ↑ Peter Gabriel 3 (album 1979, tour 1980). Photos from Larry Fast's archives of Peter Gabriel's albums and tours as featured on the remastered reissues of the albums, 2002. 27. Oktober 2009, abgerufen am 26. August 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b Peter Gabriel Ltd.: ein deutsches album - Released 2nd June, 1980. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 26. August 2023 (britisches Englisch).
- ↑ Peter Gabriel III (Melt) - Ein Deutsches Album. Rate Your Music, 27. Juli 2008, abgerufen am 26. August 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Bernd Zindler, Peter Schütz: Horst Königstein - Ein deutsches Interview - Hamburg, 24.10.1997. Deutscher Genesis Fanclub it - Christian Gerhardts, 24. Oktober 1997, abgerufen am 26. August 2023 (deutsch).