Fabian Ernst
Fabian Ernst, 2016
Personalia
Geburtstag	30. Mai 1979
Geburtsort	Hannover, Deutschland
Größe	183 cm
Position	Mittelfeld
Junioren
Jahre	Station
1983–1996	Hannover 96
Herren
Jahre	Station	Spiele (Tore)1
1996–1998	Hannover 96	54 0(1)
1998–2000	Hamburger SV	48 0(0)
2000–2005	Werder Bremen	152 (11)
2005–2009	FC Schalke 04	106 0(1)
2009–2012	Beşiktaş Istanbul	105 0(7)
2012–2013	Kasımpaşa Istanbul	30 0(0)
2014–2015	OSV Hannover	24 0(8)
Nationalmannschaft
Jahre	Auswahl	Spiele (Tore)
1994–1995	Deutschland U16	15 0(3)
1995–1996	Deutschland U17	4 0(0)
1996–1998	Deutschland U18	16 0(2)
1998–2001	Deutschland U21	31 0(2)
2002–2003	Team 2006	3 0(0)
2002–2006	Deutschland	24 0(1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Fabian Ernst (* 30. Mai 1979 in Hannover) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Ernst begann 1983 im Alter von vier Jahren mit dem Vereinsfußball bei Hannover 96. Er durchlief sämtliche Jugendmannschaften des Vereins und mehrere Jugendnationalteams und bekam 1996 als 17-Jähriger einen ersten Profivertrag bei den Niedersachsen, auf dem er in den Saisonen 1996/97 und 1997/98 zum Stammspieler wurde. 1998 wechselte er zum Hamburger SV, den er 2000 wieder verließ und zu Werder Bremen ging.^[1] Nach dem Gewinn der Meisterschaft und des DFB-Pokals 2004 wechselte er 2005 zum Ligakonkurrenten FC Schalke 04, mit dem er im selben Jahr den Ligapokal gewinnen konnte. Im Winter 2009 wechselte er zum Ende der Transferfrist in die Türkei zu Beşiktaş Istanbul.^[2] Mit dem Traditionsclub gewann Ernst noch in der gleichen Saison den türkischen Pokal durch einen 4:2-Erfolg im Finale über den Lokalrivalen Fenerbahçe Istanbul sowie die türkische Meisterschaft.

Im Sommer 2012 löste er seinen noch bis zum Sommer 2014 laufenden Vertrag in gegenseitigem Einvernehmen mit Beşiktaş auf. Bereits wenige Tage nach dieser Vertragsauflösung wechselte er zum Süper-Lig-Aufsteiger Kasımpaşa Istanbul.^[3] Am 18. Juni 2013 erklärte der Verein, der ursprünglich bis 2014 laufende Vertrag sei in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst worden. Ernst beendete damit seine Karriere als Profifußballspieler.^[4] Im Sommer 2014 schloss er sich als Amateur dem OSV Hannover in der Landesliga Hannover an.^[5] Dort beendete er im Sommer 2015 endgültig seine Karriere als Spieler und läuft nun für die Altherren vom Polizei-sv Hannover auf.^[6] Er ist als Trainer für die 96-Fußballschule aktiv.^[7]

Fabian Ernst war deutscher Nationalspieler, hat 24 Länderspiele absolviert und dabei ein Tor erzielt.^[8] Er wurde im Mai 2002 als „Aushilfsspieler“ für zwei Vorbereitungsspiele der Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft 2002 nominiert. Sein erstes Länderspiel absolvierte er kurze Zeit später am 9. Mai 2002 in Freiburg im Breisgau beim 7:0-Erfolg gegen Kuwait. Nach dem Spiel gegen Wales, bei dem ihm ein Einsatz verwehrt blieb, wurde er mit den anderen „Aushilfsspielern“ wieder – wie geplant – aus dem Kader gestrichen. Im vorläufigen WM-Kader war er zu keinem Zeitpunkt vertreten.^[9] Mit der Nationalmannschaft nahm Ernst an der Europameisterschaft 2004 in Portugal teil, wo er jedoch nur einen Kurzeinsatz im ersten Gruppenspiel gegen die Niederlande verbuchen konnte. Für die Weltmeisterschaft 2006 wurde er in letzter Minute überraschend nicht nominiert.

Ernst spielte auch im Team 2006, das er, wie auch alle Jugendnationalmannschaften (er durchlief jede), als Kapitän aufs Feld führte. 1998 wurde er Vizeeuropameister mit der U-18, er ist Rekordhalter der U-21 mit 31 Spielen.

2007 gab Ernst bekannt, dass er nicht mehr für die Nationalmannschaft unter Löw spielen werde.^[10]

Seit Januar 2019 war Ernst Miteigentümer des dänischen Zweitligisten Næstved BK.^[11] Nach dem Abstieg in die drittklassige 2. Division beendete er das Engagement Ende 2020 wieder.^[12]

2019 hoben Ernst und ein Freund bereits einen Verein aus der Taufe, die Football Innovation Academy (FIA) umfasst sechs Jugendmannschaften. Grundlage war der Gedanke, Individualtraining für Kinder anzubieten.^[13]

2022 wurde bekannt, dass er gemeinsam mit anderen Fußballern den "smarten Fußball" erfunden hat. Dabei wird ein Chip in den Ball integriert und übermittelt in Echtzeit wichtige Daten an eine spezielle App.^[14]

Fabian Ernst ist bis heute seinem Geburtsort Hannover treu geblieben. Dort wohnt er nämlich seit seinem Karriereende gemeinsam mit seiner Familie; diese besteht aus seiner Frau Julia und den Zwillingen im Teenageralter.^[15] Ernst pflegt seit Jahren eine enge Freundschaft mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Gerald Asamoah, der wie Ernst in der Jugend von Hannover 96 spielte und sogar in dieselbe Realschulklasse ging, bevor Ernst auf das Gymnasium Wilhelm-Raabe-Schule und dann auf die Humboldtschule Hannover wechselte. Man traf sich öfter in der Nationalmannschaft wieder und von 2005 bis Januar 2009 spielten sie zusammen beim FC Schalke 04.

Vereinsebene

• Deutscher Meister: 2004
• DFB-Pokalsieger: 2004
• Deutscher Ligapokalsieger: 2005
• Türkischer Meister: 2009
• Türkischer Pokalsieger: 2009, 2011

Individuell

• Bremer Sportler des Jahres: 2003

Commons: Fabian Ernst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Fabian Ernst in der Datenbank von weltfussball.de
• Fabian Ernst in der Datenbank von fussballdaten.de
• Fabian Ernst in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)
• Fabian Ernst in der Datenbank der Türkiye Futbol Federasyonu (englisch)
• Fabian Ernst in der Datenbank von mackolik.com (türkisch)
• Fabian Ernst über die Türkei und Istanbul
• Fabian Ernst Internetseite

1. ↑ Matthias Arnhold: Fabian Ernst - Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF, 10. März 2016, abgerufen am 17. März 2016. 
2. ↑ Kevin Kuranyi macht Andeutungen | Bundesliga - kicker. In: kicker.de. 2. Februar 2009, abgerufen am 2. Februar 2024. 
3. ↑ trtspor.com.tr: „Beşiktaşlı yıldız Kasımpaşa’da“ (abgerufen am 19. Juli 2012)
4. ↑ spiegel.de: „Früherer Nationalspieler: Fabian Ernst beendet vorzeitig Türkei-Engagement“ (abgerufen am 20. Juni 2013)
5. ↑ Ernst auf Asche Ex-Nationalspieler kickt in der Landesliga
6. ↑ Interview mit Ex-HSV-Spieler Fabian Ernst
7. ↑ https://www.hannover96.de/ueber-96/historie/120-jahre/unsere-jubilaeumsgrafik/ernst, abgerufen am 10. Juni 2024
8. ↑ Matthias Arnhold: Fabian Ernst - International Appearances. RSSSF, 10. März 2016, abgerufen am 17. März 2016. 
9. ↑ Teamchef Völler lässt zwei Youngsters im DFB-Kader
10. ↑ N-TV.de 10. Oktober 2007 (Memento des Originals vom 12. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.n-tv.de
11. ↑ Ex-DFB-Spieler Ernst übernimmt Naestved BK: „Musste keinen Kredit aufnehmen“, transfermarkt.de, abgerufen am 25. Januar 2019
12. ↑ Fabian Ernst verkauft seinen Klub | Der Nordschleswiger. 18. Dezember 2020, abgerufen am 12. November 2023. 
13. ↑ https://www.focus.de/sport/fussball/fabian-ernst-ex-nationalspieler-ist-jetzt-investor-neues-produkt-soll-fussball-grundlegend-veraendern_id_12923394.html, abgerufen am 10. Juni 2024
14. ↑ https://www.neuepresse.de/lokales/hannover/ex-profi-fabian-ernst-erfindet-den-smarten-fussball-TI5URSVIWVTTBZ4M3WDRI4ZZPA.html, abgerufen am 10. Juni 2024
15. ↑ https://www.tipico.de/wett-tipps/sportwetten-news/was-macht-fabian-ernst-heute, abgerufen am 10. Juni 2024