Unter einem Exzenter (von lateinisch ex centro ‚aus der Mitte‘; in der Bedeutung ‚aus dem Zentrum gerückt‘) versteht man in der Mechanik und im Maschinenbau eine auf einer Welle angebrachte Steuerungsscheibe, deren Mittelpunkt außerhalb der Wellenachse liegt.
Mit einem Exzenter können zum Beispiel rotatorische (Dreh-) in translatorische (Längen-)Bewegungen umgewandelt werden und umgekehrt. Je kleiner die Exzentrizität ist – etwa bei Werkzeugmaschinen – desto mehr Kraft kann von der Antriebswelle entwickelt werden (Hebelgesetz), desto geringer wird dafür der Hub.
Der Zweck des Exzenters kann also eher bei der Umsetzung von Dreh- zu Längsbewegung liegen, oder eher bei der Kraftverstärkung, wobei im Allgemeinen beide Effekte gewünscht sind.
Die Kraftverstärkung wird vor allem häufig bei der Exzenterpresse zum Stanzen und Pressen von Blechen oder Kunststoffen angewendet. Beispiele für die Richtungsumsetzung sind „Exzenterschleifer“, Hobelmaschine, Stichsäge und Verbindungsbeschläge bei Selbstbau-Möbeln.
Literatur
- Heinrich Dubbel (Hrsg.): Taschenbuch für den Maschinenbau. Julius Springer, Berlin 1914.
- Oscar Thiering: Die Getriebe der Textiltechnik. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1926.
- H. Mauri: Der Vorrichtungsbau. I. Teil, achte Auflage, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1965.