Euterpe oder Eutelpe (altgriechisch Εὐτέρπη Eutérpē, deutsch ‚die Erfreuende, Ergötzende‘) ist eine der neun Musen, die gewöhnlich als Vertreterin der Musik und der lyrischen Poesie gilt; ihr Attribut ist daher eine Flöte oder ein Aulos. Auch in römischer Zeit wurde sie als Muse der lyrischen Dichtung und des Flötenspieles betrachtet.[1]
Mythologie
Die neun Musen sind in der griechischen Sagenwelt die Töchter des Zeus und der Titanin Mnemosyne.[2] Euterpe wird dargestellt mit der doppelten Aulos oder mit einfacher Flöte. Im antiken griechischen Glauben agierten Musen oft als Schiedsrichterinnen von musischen Talenten, wobei insbesondere die Musik eine große Rolle spielte. Einmal wurden sie von den neun Töchtern des Pierus musikalisch herausgefordert. Nach ihrem Sieg verwandelten sie ihre Herausforderinnen in Elstern.[3]
Euterpe gebar dem Strymon Rhesos.[4]
Rezeption
Literatur
Kunst
- Johann Heinrich Tischbein: Die neun Musen - Euterpe (Gemälde von 1782)
- Arnold Böcklin: Euterpe (Gemälde von 1872)
Musik
- George Chadwick: Euterpe. Konzert-Ouvertüre, 1906[6]
Literatur
- Ulrich Hoefer: Euterpe. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 1493 f.
Weblinks
- Literatur von und über Euterpe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Datensatz „Euterpe“ im Mythoskop, dem Webportal zu antiken Mythen
- Euterpe from Theoi Project
Einzelnachweise
- ↑ Horaz, Oden 1,1,33
- ↑ Hesiod, Theogonie 52–54 und 76–79; Bibliotheke des Apollodor 1,3,1,2; Diodor 4,7; Orphische Hymnen 76,8
- ↑ Ovid, Metamorphosen 5,294–317 und 662–678; Antoninus Liberalis 9
- ↑ Bibliotheke des Apollodor 1,3,3,3
- ↑ Plutarch, Quaestiones convivales 746e (Εὐτέρπῃ δὲ πᾶς ἄν τις ἀποδοίη τὸ θεωρητικὸν τῆς περὶ φύσιν ἀληθείας)
- ↑ Eintrag zum Werk beim International Music Score Library Project.