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Dieser Artikel behandelt die englische Burg. Für das gleichnamige Passagierschiff siehe Durham Castle (Schiff).
Durham Castle
Durham Castle mit Durham Cathedral im Hintergrund

Durham Castle mit Durham Cathedral im Hintergrund

Staat Vereinigtes Königreich
Ort Durham
Burgentyp Motte
Ständische Stellung Bischofsburg
Geographische Lage 54° 46′ N, 1° 35′ W54.774722222222-1.5761111111111Koordinaten: 54° 46′ 29″ N, 1° 34′ 34″ W
Durham Castle (Durham)
Durham Castle (Durham)
p3

Durham Castle ist eine normannische Burg in der Stadt Durham im County Durham, England. Sie steht auf einem Hügel oberhalb des Flusses Wear gegenüber der Durham Cathedral.

Geschichte

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Nachdem Waltheof II., Earl of Northumbria rebelliert und sein Earldom verloren hatte, durfte Bischof Walcher von Durham 1076 das Earldom erwerben. Die Burg in Durham wurde in der Folge zum Schutz des Bischofs von Durham vor Angriffen gebaut. Der Norden Englands war, insbesondere nach der Eroberung des Landes durch die Normannen im Jahre 1066 (beginnend mit der Schlacht bei Hastings), ein „sehr wildes“ Gebiet. Die Burg ist beispielhaft für die von den Normannen bevorzugte Mottenbauweise.

Das County Palatine of Durham wurde – ähnlich einem Hochstift im Heiligen Römischen Reich – bis zur Aufhebung seiner Rechte durch den "Durham (County Palatine) Act 1836" von den Fürstbischöfen verwaltet, deren Sitz Durham Castle war.[1]

Räumlichkeiten

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Große Halle

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Die im frühen 14. Jahrhundert von Bischof Antony Bek errichtete Große Halle war die größte ihrer Zeit in Großbritannien, bis Bischof Richard Fox sie gegen Ende des 15. Jahrhunderts verkleinerte. Sie ist heute 14 m hoch und über 30 m lang.

Kapellen

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Durham Castle verfügt über zwei Kapellen: Norman Chapel, erbaut um das Jahr 1078, und Tunstall's Chapel (benannt nach Cuthbert Tunstall, Führer der englischen Kirche und zweimaliger Bischof von Durham, 1474–1559), erbaut 1540.

Norman Chapel ist der älteste begehbare Teil der Burg. Die Architektur der Kapelle ist sächsischer Herkunft, vermutlich aufgrund der Tatsache, dass Sachsen zum Bau zwangsverpflichtet wurden. Im 15. Jahrhundert wurden ihre drei Fenster durch den Ausbau des Keeps fast vollständig blockiert. Bis 1841 wurde sie nicht mehr genutzt und diente danach als Korridor für den Keep. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte die Royal Air Force die Kapelle als Kommando- und Beobachtungsposten und man entdeckte ihre ursprüngliche Bedeutung. Kurz nach dem Krieg wurde die Kapelle wieder gesegnet und noch heute finden wöchentlich Gottesdienste statt.

Tunstall's Chapel, als größere der beiden Kapellen, wurde häufiger für Gottesdienste verwendet. Die Bischöfe Cosin und Crewe erweiterten sie im späten 17. Jahrhundert. Im hinteren Teil der Kapelle finden sich noch heute einige der Miserikordien (kleine hölzerne Ablagen die das Stehen während der Gottesdienste erleichtern sollten) aus dem 16. Jahrhundert.

Küche

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Küche und Butterei des Schlosses wurden unter Bischof Richard Fox eingerichtet. Sie gehören zu den nördlichsten Zeugnissen gotischen Backsteinbaus in England.[2]

University College

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1837 spendete Bishop Edward Maltby die Burg der neu gegründeten University of Durham als Wohnraum für die Studenten und sie erhielt den Namen University College. Der viktorianische Architekt Anthony Salvin rekonstruierte den zerfallenden Keep nach den Originalplänen. Eröffnet im Jahre 1840, dient sie noch heute Studenten als Wohnheim und ist damit das älteste bewohnte Universitätsgebäude der Welt.

Studenten des Colleges nehmen heute ihre Mahlzeiten in der Großen Halle zu sich wo auch der jährliche Frühlingsball der Alumni der Durham Business School stattfindet, während der Keller als Bar dient. Beide Kapellen werden heute sowohl für Gottesdienste als auch Theaterveranstaltungen genutzt. In der Burg befindet sich außerdem die Bibliothek des Colleges, die Palace Green Library. Während der Semesterferien werden preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten und Konferenzräume zur Verfügung gestellt. Für die Öffentlichkeit ist die Burg ansonsten nur im Rahmen von Führungen zugänglich.

Weltkulturerbe

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1986 wurde die Burg zusammen mit der Durham Cathedral von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die britische Regierung begründete die Nominierung:

Few buildings in England can boast a longer history of continuous occupation than Durham Castle. Founded soon after the Norman Conquest, the Castle has been rebuilt, extended and adapted to changing circumstances and uses over a period of 900 years.
(Nur wenige Gebäude in England können eine längere Geschichte kontinuierlicher Nutzung aufweisen als Durham Castle. Gegründet bald nach der normannischen Eroberung, wurde die Burg im Laufe von 900 Jahren immer wieder rekonstruiert, erweitert und an die sich verändernden Gegebenheiten angepasst.)
  • Eingang
    Eingang
  • Innenhof
    Innenhof
  • Blick in den Hof mit Keep
    Blick in den Hof mit Keep
  • Keep
    Keep
  • Great Hall
    Great Hall

Weblinks

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Commons: Durham Castle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website, abgerufen am 14. September 2025

Einzelnachweise

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  1. ↑ Palace Green Library. In: Durham World Heritage Site. Abgerufen am 8. Juni 2023 (englisch). 
  2. ↑ Durham World Heritage Site: The Kitchen and Buttery
Welterbe-Emblem
Flagge des Vereinigten Königreichs
Welterbestätten im Vereinigten Königreich

Kulturerbe:
Durham Castle und Durham Cathedral (1986) | Schlucht von Ironbridge mit The Iron Bridge (1986) | Königlicher Park von Studley mit den Ruinen der Fountains Abbey (1986) | Stonehenge, Avebury und zugehörige Stätten (1986) | Burgen und Stadtbefestigungen König Edwards I. in Gwynedd (1986) | Blenheim Palace (1987) | Palace of Westminster und Westminster Abbey mit St Margaret’s Church (1987) | Innenstadt von Bath (1987) | Grenzen des Römischen Reiches: Hadrianswall (1987) und Antoninuswall (2008) | Tower of London (1988) | Kathedrale, Abtei St. Augustinus und St- Martin’s Church in Canterbury (1988) | Alt- und Neustadt von Edinburgh (1995) | Maritimes Greenwich (1997) | The Heart of Neolithic Orkney (1999) | Altstadt von Saint George’s (Bermuda) mit Festungsanlagen (2000) | Industrielandschaft Blaenavon (2000) | Industrielle Mustersiedlung New Lanark (2001) | Industriedorf Saltaire (2001) | Spinnereien in Derwent Valley (2001) | Königliche Botanische Gärten von Kew (2003) | Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon (2006) | Pontcysyllte-Aquädukt und Kanal (2009) | Forth Bridge (2015) | Gorham-Höhle (2016) | Lake District (2017) | Jodrell-Bank-Radioobservatorium (2019) | Bedeutende Kurstädte Europas: Bath (2021, transnational) | Schieferlandschaft von Nordwestwales (2021) | Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine: Gracehill (2024)

Naturerbe:
Giant’s Causeway und Küste (1986) | Henderson (Pitcairninseln) (1988) | Gough-Insel und Inaccessible (1995) | Küste von Dorset und East Devon (2001) | Flow Country (2024)


Kultur-/Naturerbe:
St. Kilda (Schottland) (1986)

Ehemaliges Welterbe:
Historische Hafenstadt Liverpool (2004–2021)

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