Deutsches Sportpferd | |
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Frank Ostholt auf dem Deutschen Sportpferd Little Paint | |
Wichtige Daten | |
Ursprung: | Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen |
Hauptzuchtgebiet: | Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen |
Verbreitung: | Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen |
Stockmaß: | um 165 cm |
Farben: | alle Farben |
Haupteinsatzgebiet: | Reitpferd, Sportpferd |
Brandzeichen | |
Das Deutsche Sportpferd ist eine seit dem Jahr 2003 gezüchtete Warmblutpferderasse. Sie entstand durch die Schaffung eines gemeinsamen Ursprungszuchtbuchs für ihre Reitpferdepopulation der Pferdezuchtverbände Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.
Bedingt dadurch, dass es sich beim Deutschen Sportpferd um eine sehr junge Zucht handelt, sind Exterieur und Interieur weitgehend mit den Zuchten identisch, aus denen sie hervorgegangen sind.
Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.
Exterieur
Als Zuchtziel wird beim Deutschen Sportpferd ein Pferd angestrebt, das folgende Kriterien erfüllt: ein elegantes, großliniges und harmonisches Sportpferd mit trockenem und ausdrucksvollem Kopf, einem großen Auge, gut geformter Halsung, plastischer Bemuskelung, sowie korrekten, klaren Gliedmaßen und einem zum Körperbau passenden, trockenen Fundament. Außerdem sind taktmäßige, raumgreifende Grundgangarten gewünscht.
Interieur
Laut dem vorgegebenen Zuchtziel sollte das Pferd willig an den Hilfen stehen, Gelassenheit ausstrahlen und grundsätzlich unkompliziert, umgänglich und einsatzfreudig sein. Es sollten Anlagen für ein geschicktes, vermögendes, vorsichtiges, mit Übersicht verbundenes Springen vorhanden sein. Die Pferde sollten auch für Menschen eingesetzt werden können, die Reiten als Freizeitbeschäftigung ausüben.[1]
Zuchtgeschichte
Vorgeschichte
Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Pferdezucht in Deutschland stark regional geprägt. Der Krieg selbst und die Überführung von Pferden in die Sowjetunion als Reparationszahlung führten zu einem stark gesunkenen Pferdebestand in der damaligen sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 Deutsche Demokratische Republik (DDR). Zusätzlich führte die einsetzende Motorisierung, auch in der Landwirtschaft, zu weiteren Problemen in der Pferdezucht, die ja hauptsächlich als Arbeitspferde gehalten worden waren. In den Jahren 1970/1971 entstand daher eine Zentralstelle für Pferdezucht beim Landwirtschaftsministerium der DDR, die eine vereinheitlichte, exportorientierte Pferdezucht anstrebte. Daher wurden anstelle der bisherigen Pferdezuchten das Edle Warmblut der DDR geschaffen.[2] Nach der deutschen Einheit wurden in den einzelnen Bundesländern Pferdezuchtverbände gegründet und die regionalen Zuchten neu gegründet. Hierzu gehören das Mecklenburger Warmblut, das Brandenburger Warmblut, das Sachsen-Anhaltiner Warmblut, das Thüringer Warmblut und das Sächsische Reitpferd.
Vorgehensweise und Beschreibung
Im Jahr 2003 beschlossen die Pferdezuchtverbände Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, ihre Pferdebestände zusammenzuschließen und ein gemeinsames Ursprungszuchtbuch zu schaffen. Ab dem Geburtsjahrgang 2003 wurden alle Fohlen aus diesen Zuchtgebieten als Deutsches Sportpferd eingetragen. Als Brandzeichen wird seitdem „ein von einer Schlange umwundener Pfeil“ verwandt. Dieses Brandzeichen wurde bereits als Brandzeichen für das Brandenburger Warmblut und in ähnlicher Form mit einem "E" darunter für das Edle Warmblut, "T" für Trakehner Abstammung und "S" für das Schwere Warmblut der DDR verwandt.
Ziel des Zusammenschlusses war insbesondere eine bessere, gemeinsame Vermarktung der Pferde. Hierzu wurde unter anderem das Schaufenster der Besten geschaffen, eine gemeinsame Körung und Auktion für das Deutsche Sportpferd in der Graf-von-Lindenau-Halle beim Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt. Ebenfalls werden im Landgestüt Prussendorf, im Landgestüt Moritzburg sowie bei privaten Hengsthaltern Hengste für die Zucht des Deutschen Sportpferdes gehalten.
In der Zwischenzeit haben sich die Zuchtverbände des Deutschen Sportpferdes auch organisatorisch teilweise zusammengeschlossen, so verbleiben noch zwei Zuchtverbände: Brandenburg-Anhalt und Sachsen-Thüringen.
Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Pferdezuchtverbände
Der Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt wurde im Jahr 2009 in die Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Pferdezuchtverbände (AGS) aufgenommen und wurde damit auch Gesellschafter der Süddeutsche Pferdezuchtverbände Vermarktungs GmbH. Damit sollen Deutsche Sportpferde auch auf den süddeutschen Vermarktungsveranstaltungen präsentiert und gehandelt werden.
Die AGS umfasste zuvor den Pferdezuchtverband Baden-Württemberg, den Landesverband der Bayerischen Pferdezüchter, den Pferdezuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar, den Pferdezuchtverband Sachsen/Thüringen, den Bayerischen Zuchtverband für Kleinpferde und Spezialrassen, und den Verband der Ponyzüchter Hessen.
Im Gegenzug zur Aufnahme wurde die Entwicklung eines gemeinsamen Zuchtprogramms angestrebt. Die AGS plant hierbei, einheitlich das Deutsche Sportpferd zu züchten.[3] Aus dem Deckblatt des Equidenpasses soll hervorgehen, aus welchem der AGS-Bundesländer das Pferd kommt. Über die gemeinsame Zuchtrasse sollten die Delegierten auf den Versammlungen der AGS-Mitgliedsverbände 2013 abstimmen.[4] Anfang September 2013 stimmten alle AGS-Verbände der Vereinbarung zur gemeinsamen Führung des Ursprungszuchtbuchs des Deutschen Sportpferdes zu.[5]
Siehe auch
Weblinks
- Artikel zum Deutschen Sportpferd beim Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt einschließlich Verweis auf das Zuchtziel
- Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Pferdezuchtverbände
- Internetseite des Schaufensters der Besten
Einzelnachweise
- ↑ Deutsches Sportpferd. In: Berliner Zeitung, 20./21. Oktober 2018, S. 20.
- ↑ Die Zucht des Edlen Warmbluts der DDR von 1970 bis 1990.
- ↑ Meldung "Ab 2011 Deutsches Sportpferd bis hin nach Bayern" auf der Internetseite des Pferdezuchtverbands Brandenburg-Anhalt
- ↑ AGS: Das "Deutsche Sportpferd" ist auf dem Weg
- ↑ Nun doch: Württemberger stimmen für das "Deutsche Sportpferd", zuechterforum.com, 25. Oktober 2013.