Dannenwalde Gemeinde Gumtow
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Koordinaten: | 53° 2′ N, 12° 15′ O | |
Höhe: | 57 m ü. NHN | |
Fläche: | 18 km² | |
Einwohner: | 394 (2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 30. Juni 2002 | |
Postleitzahl: | 16866 | |
Vorwahl: | 033975 | |
Lage von Dannenwalde in Brandenburg
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Blick vom Kolreper Wiesenweg auf Dannenwalde
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Dannenwalde ist ein Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Gumtow im Landkreis Prignitz in Brandenburg.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt fünf Kilometer nördlich von Gumtow und 26 Kilometer östlich von Perleberg.[3] Zum Ortsteil gehören zwei bewohnte Gemeindeteile: das zwei Kilometer südlich gelegene Gut Bärensprung und der drei Kilometer westlich zu findende Weiler Friedheim. Darüber hinaus zählt der vier Kilometer südwestlich gelegene Wohnplatz Luisenhof zum Ort.[2][4]
Nachbarorte sind Schönebeck im Norden, Breitenfeld und Waldhof im Nordosten, Kolrep im Osten, Gumtow und Döllen im Süden, sowie Krams, Vettin und Kehrberg im Westen.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1438 soll Dannenwalde ein Gut der Familie von Krüsicke[6] gewesen sein, dessen letzter Vertreter Hans Siegfried als Offizier im Siebenjährigen Krieg starb. Über seine Schwester Katharina Margarethe (1737–1781) kam Dannenwalde über Heirat[7] 1764 an ihren Ehemann, den königlich preußischen Hauptmann (Kapitän) Johann Christoph von Tresckow-Niegripp (1720–1781).[8]
1804 waren im 24 Hufe großen Dorf und Gut insgesamt 307 Einwohner ansässig und 39 Feuerstellen vorhanden. Neben neun Ganzbauern, zwei Kossäten, 16 Büdnern und 20 Einliegern zählten damals eine Schmiede, eine Ziegelei, eine Wassermühle und ein Förster, sowie über 600 Morgen Holz dazu. Zu dieser Zeit war Albrecht von Rohr, preußischer Regierungspräsident in Kleve, der Besitzer des zum Pritzwalkischen Kreise in der Prignitz der Mark Brandenburg, zur Kirchengemeinde in Demerthin und postalisch zu Kyritz gehörenden Ortes.[9] Otto von Rohr (1852–1908) gehörten vor 1880 das Rittergut Dannenwalde mit 1189 ha, Teil dessen war der Waldbesitz mit 358 ha. Zum Gut gehörte auch eine Ziegelei.[10] Er war mit Elisabeth von Köckritz verheiratet.
Ihre Tochter Anna von Rohr-Dannenwalde (1883–1951) wurde Erbin der damaligen 1801 ha und heiratete den letzten namhaften Dannenwalder Grundbesitzer,[11] den Juristen und Politiker Joachim von Oppen-Dannenwalde.[12] Gut Dannenwalde mit Vorwerk Bärensprung beinhaltete 1929 konkret 1901 ha und wurden durch einen Oberinspektor und einen Rendanten geleitet. Joachim und Anna von Oppen waren gleichberechtigte Eigentümer.[13]
Am 15. Oktober 1897 wurde die Schmalspurbahnstrecke von Perleberg nach Kyritz in Betrieb genommen und mit dem Bahnhof Dannenwalde wurde der Ort an die erste Verbindung der Kleinbahnen der Kreise West- und Ostprignitz angeschlossen.[14] 1969 erfolgte die Stilllegung der Strecke, zeitgleich zur Einstellung des Betriebes auf dem gesamten Kleinbahnnetz in der Prignitz.[15]
Zum 30. Juni 2002 schloss sich Dannenwalde mit 15 anderen Gemeinden zur Gemeinde Gumtow zusammen. Damals lebten hier 509 Einwohner.[16]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einen Kilometer südwestlich vom Dorf breitet sich das Große Luch aus, ein größtenteils trockengelegtes Feuchtgebiet in dem sich die Quelle der Westlichen Jäglitz befindet.[3]
Söhne und Töchter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elisabeth von Falkenhausen, geborene von Oppen-Dannenwalde (1923–2021), deutsche Autorin
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam). Begründet von Friedrich Beck. Band 3. Teil 1: Prignitz – A–M. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-032-6, S. 150 ff.
- Dannenwalde und andere Prignitz-Dörfer. In: Elisabeth von Falkenhausen: Die Prignitz entdecken – Natur und Kultur einer Region 5. Auflage. Hendrik Bäßler Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-930388-70-7, S. 45 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dannenwalde im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Dannenwalde. dannenwalde-prignitz.de
- Dannenwalde. gemeindegumtow.de
- Findlingspark Dannenwalde
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohnerzahl leicht gesunken. maz-online.de, 24. Januar 2019.
- ↑ a b Gumtow. Service Brandenburg, abgerufen am 25. Februar 2024.
- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Dannenwalde. In: gemeindegumtow.de. Gemeinde Gumtow, abgerufen am 25. Dezember 2015.
- ↑ BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
- ↑ Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern mit der Angabe ihrer Abstammung, ihres Besitzthums, ihres Wappens und der aus ihnen hervorgegangenen Civil- und Militärpersonen, Helden, Gelehrten und Künstler. Supplement-Band oder des ganzen Werkes fünfter Band, Krüsicke. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1839, S. 290 (bsb-muenchen.de).
- ↑ Dietrich von Oppen: Lebensskizzen aus der Familie von Oppen vornehmlich im 20. Jahrhundert. Ein zeitgeschichtliches Lesebuch. In: Familienverband von Oppen (Hrsg.): Chronik/Genealogie. 5. Kapitel, d) Haus Dannenwalde. Eigenverlag, Bad Homburg, Freiburg im Breisgau 1985, DNB 860582469, S. 408–409.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1904. In: „Der Gotha“. 5. Auflage. Treschow. 3. Haus, Dannenwalde. Justus Perthes, Gotha 2. November 1903, S. 832–833 (uni-duesseldorf.de).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten, Erster Band. Die allgemeine Einleitung zur Kurmark, die Altmark und Prignitz enthaltend, Verlag Friedrich Maurer, Berlin 1804, S. 450.
- ↑ P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, ISBN 3-226-00787-4, S. 138–139, doi:10.18452/377.
- ↑ Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehem. Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Alumnatsverzeichnis. Band I, Zögling: Joachim von Oppen-RA-No.: 1561. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 358 f. (staatsbibliothek-berlin.de).
- ↑ Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A (Uradel) 1962. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen / Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band VI, Nr. 29. C. A Starke, Limburg an der Lahn 1962, DNB 456719733, S. 288 f.
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hofgrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliches Adreßbücher, VII, Provinz Brandenburg. 1929. Verzeichnis der Rittergüter, Güter und Höfe über 20 ha. Nach amtlichen Angaben. In: Paul Niekammer Nachfolge (Hrsg.): Letzte Ausgabe des Standardwerkes eines Landwirtschaftlichen Adressbuches. 4. Auflage. Reg.-Bez. Potsdam, Kreis Ost-Prignitz. Niekammer Adressbuch Verlag, Leipzig 1929, S. 67 (martin-opitz-bibliothek.de).
- ↑ Zur Geschichte des Pollo. Prignitzer Kleinbahnmuseum Lindenberg e. V., 5. November 2013, abgerufen am 19. Dezember 2015.
- ↑ Eröffnungen und Stilllegungen. Prignitzer Kleinbahnmuseum Lindenberg e. V., 5. November 2013, abgerufen am 19. Dezember 2015.
- ↑ Gemeindezusammenschlüsse–Gumtow. Hrsg. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, Potsdam, Stand 2016-04-16.