| Deutscher Wetterdienst â DWD â | |
|---|---|
| Staatliche Ebene | Bund |
| Stellung | Bundesoberbehörde, teilrechtsfÀhige Anstalt des öffentlichen Rechts |
| Aufsichtsbehörde | Bundesministerium fĂŒr Verkehr |
| GrĂŒndung | 11. November 1952 |
| Hauptsitz | Offenbach am Main, |
| Behördenleitung | Sarah Catherine Jones (PrÀsidentin, Vorsitzende des Vorstands und Vorstandssprecherin[1]) |
| Bedienstete | 2156[2] |
| Haushaltsvolumen | 382,037 Mio. EUR (2025)[3] |
| Netzauftritt | dwd.de |
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist eine Bundesanstalt mit Sitz im hessischen Offenbach am Main. Der Deutsche Wetterdienst ist eine teilrechtsfĂ€hige Anstalt des öffentlichen Rechts im GeschĂ€ftsbereich des Bundesministeriums fĂŒr Verkehr (§ 1 Abs. 1 DWDG). Die Bundesoberbehörde ist der nationale zivile meteorologische Dienst der Bundesrepublik Deutschland. Er erbringt meteorologische Dienstleistungen (Wettervorhersage) fĂŒr die Allgemeinheit oder einzelne Nutzer, wie zum Beispiel die Schifffahrt, die Landwirtschaft oder die Wissenschaft.
Aufgaben und Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hauptaufgabe ist es, vor wetterbedingten Gefahren zu warnen sowie das Klima in Deutschland zu ĂŒberwachen, zu dokumentieren und seine VerĂ€nderungen zu bewerten.[4] Der DWD betreibt zugleich das nationale Klimaarchiv der Bundesrepublik Deutschland und verfĂŒgt mit der Deutschen Meteorologischen Bibliothek ĂŒber eine der gröĂten Fachbibliotheken zu den Themen Wetter und Klima weltweit. Es besteht ein stĂ€ndiger Kontakt mit Bundesregierung, Bundes- und Landesministerien, Kommunen, Wirtschaft und Industrie zur Beratung und Zusammenarbeit. Gesetzliche Grundlage fĂŒr den DWD ist das Gesetz ĂŒber den Deutschen Wetterdienst (DWD-Gesetz). Der DWD ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Ressortforschungseinrichtungen.
Zur ErfĂŒllung dieser Aufgaben ist der DWD in folgende Bereiche gegliedert:
- Personal und Betriebswirtschaft (Leitung: Leander Jamin)
- Technische Infrastruktur und Betrieb (Leitung: René Kutschke)
- Forschung und Entwicklung (Leitung: Peter Braesicke)
- Wettervorhersage (Leitung: Renate Hagedorn) inkl. Flugwetterdienst, Wetterberatung usw.
- Klima und Umwelt (Leitung: Tobias Fuchs) inkl. Zentrales und Regionale KlimabĂŒros, KlimaĂŒberwachung, Agrarmeteorologie und Hydrometeorologie



Entsprechend § 9 DWDG (Gesetz ĂŒber den Deutschen Wetterdienst) ist dem DWD ein Wissenschaftlicher Beirat zugeordnet, der den Vorstand zur aktuellen Forschung berĂ€t. Er besteht aus zehn Mitgliedern, die jeweils auf die Dauer von vier Jahren durch das Bundesministerium fĂŒr Verkehr und digitale Infrastruktur berufen werden.
Im § 10 des DWDG ist ein Bund-LÀnder-Beirat bestimmt. Durch dessen Mitglieder werden die Interessen der Bundesressorts und der LÀnder vertreten.[5]
Ăber das Hans-Ertel-Zentrum fĂŒr Wetterforschung ist der DWD mit den nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen vernetzt. In diesem Rahmen vergibt der DWD AuftrĂ€ge zur Grundlagenforschung um die QualitĂ€t fĂŒr Wettervorhersage und Klimaservices stĂ€ndig zu verbessern.[6]
Standorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben der Zentrale in Offenbach gibt es sechs Regionalzentralen, die sich in Hamburg, Potsdam, Leipzig, Essen, Stuttgart und MĂŒnchen befinden.[7] DarĂŒber hinaus betreibt der DWD das dichteste und gröĂte meteorologische Messnetz in Deutschland mit 51 hauptamtlichen mit Personal besetzten Wetterwarten, darunter 16 Flugwetterwarten, und 131 hauptamtlichen automatischen Wetterstationen. Das nebenamtliche Messnetz des DWD umfasst 1794 Stationen, die von ehrenamtlichen Wetterbeobachtern betreut werden.[8]
2015 eröffnete der DWD am Berliner Alexanderplatz die erste Stadtklimastation, um Messwerte der dicht bebauten StĂ€dte zu erhalten, in denen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung lebt und arbeitet. Im Vergleich zu den Messstationen im Umland können in diesen WĂ€rmeinseln die Temperaturen bis zu 10 °C höher sein. Damit will man besser auf den Klimawandel reagieren.[9] 2018 wurde am DWD-Standort Freiburg im Breisgau, wo sich das Zentrum fĂŒr Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg (ZMMF) befindet, die fĂŒnfte von insgesamt zehn geplanten Stadtklimastationen eröffnet.[10][11]
Ferner gab es seit Eröffnung der ehemaligen Flugsicherungsschule der BFS in Langen (Hessen), die spĂ€ter nach GrĂŒndung der DFS GmbH in der Flugsicherungsakademie der DFS aufging, in diesem GebĂ€udekomplex auch das Bildungszentrum des DWD.[12] Dieses wurde im Juli 2025 vom Fachbereich Wetterdienst der Hochschule des Bundes fĂŒr öffentliche Verwaltung in Offenbach abgelöst.[13]


Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der DWD wurde am 11. November 1952[14] durch die ZusammenfĂŒhrung der Wetterdienste der verschiedenen westalliierten Besatzungszonen gegrĂŒndet. Erster PrĂ€sident war Ludwig Weickmann, der aber aufgrund seines hohen Alters schon im Folgejahr von Rudolf Benkendorff abgelöst wurde. Dieser blieb bis 1955 im Amt und prĂ€gte die ersten Jahre entscheidend mit.[15] 1954 erfolgte der Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur Weltorganisation fĂŒr Meteorologie.
1954 hĂ€ngte der Deutsche Wetterdienst in Zusammenarbeit mit der Deutschen Eisenbahn-Reklame und dem Deutschen ReisebĂŒro in Bahnhöfen der Deutschen Bundesbahn Wetterkarten im Format 52 Ă 68 cm aus und wechselte sie regelmĂ€Ăig aus.[16]
Von 1955 bis 1957 wurde die Zentrale an der Frankfurter StraĂe in Offenbach gebaut. Der Entwurf von Paul Friedrich Posenenske zeichnete sich durch eine Trennung von AuĂenwĂ€nden und tragender Struktur aus, die durch die versetzten FensterbĂ€nder betont wurde und gilt als âbedeutender Bau der deutschen Nachkriegsmoderne.â[17] Das bald fĂŒr die Anforderungen eines modernen Wetterdienstes zu klein werdende GebĂ€ude wurde nach mehr als zehnjĂ€hrigen Planungen Ende 2004 abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen. Die neue von Michael Frielinghaus entworfene Zentrale wurde im September 2008 eingeweiht und beherbergt seitdem zentral in einem GebĂ€ude die gesamte zu der Zeit etwa 900 Mitarbeiter umfassende Belegschaft des Standortes Offenbach.[18] Im Innenhof des GebĂ€udekomplexes wurden drei Holzarbeiten des Frankfurter KĂŒnstlers Thomas Bayrle installiert.[19]
Seit 1960 ist der DWD selber nicht mehr im deutschen âFernsehwetterâ aktiv â fĂŒr die ARD ĂŒbernahm der Hessische Rundfunk diese Aufgabe. Inzwischen gestalten alle deutschen Fernsehanstalten in Deutschland ihre Wettersendungen entweder mit eigenen Wetterredaktionen oder mit Hilfe externer Dienstleister. Der DWD liefert ausschlieĂlich die Beobachtungs- und Vorhersagedaten, die der Arbeit der dortigen Meteorologen als Basis dienen.[20][21]
Der DWD installierte 1966 seinen ersten Supercomputer, eine CDC 3800, und begann mit der tÀglichen Produktion einer numerischen Wettervorhersage.
1975 wurde das EuropĂ€ische Zentrum fĂŒr mittelfristige Wettervorhersage in Reading gegrĂŒndet, um Vorhersagen von bis zu zehn Tagen zu erstellen.
Im Jahr 1989 nimmt auf Bitte der Weltorganisation fĂŒr Meteorologie im DWD das Weltzentrum fĂŒr Niederschlagsklimatologie (Global Precipitation Climatology Centre, GPCC) den Betrieb auf.
1990 integrierte der DWD den Meteorologischen Dienst der Deutschen Demokratischen Republik.
Seit den 1990er Jahren wird die Zahl der bemannten Wetterstationen im Deutschen Wetterdienst kontinuierlich reduziert, was zwangslĂ€ufig einen erheblichen Personalabbau zur Folge hat. Nach Ansicht des DWD sind QualitĂ€tseinbuĂen nicht zu befĂŒrchten, da moderne Fernerkundungsinstrumente wie Wetterradar oder Wettersatelliten mit ihrer flĂ€chenhaften Messung fĂŒr eine deutliche Verbesserung der Beobachtungsdaten sorgten.
Im Jahr 1999 nimmt die Satellite Application Facility on Climate Monitoring (CM SAF) im DWD den Betrieb auf.[22] Im Auftrag von EUMETSAT werden unter Leitung des DWD in internationaler Zusammenarbeit mit weiteren Partnern satellitenbasierte DatensĂ€tze fĂŒr die KlimaĂŒberwachung erstellt.
Am 1. Dezember 1999 begann die operationelle Nutzung des globalen Wettermodells GME, das die Modelle GM und EM ersetzt.[23]
2006 wurde das Datenverarbeitungs- und Visualisierungssystem NinJo eingefĂŒhrt, das im Rahmen internationaler Kooperation entstand. Am 15. Juli 2005 wurde der Wetterpark Offenbach eingeweiht.
2008 wurde die neue DWD-Zentrale an gleicher Stelle â der Frankfurter StraĂe â eröffnet. Das alte GebĂ€ude aus den 1950er Jahren musste weichen, hĂ€tte es doch wegen neuer Sicherheitsvorschriften umfassend umgebaut werden mĂŒssen. Zudem schuf der Neubau ausreichend Platz fĂŒr die BeschĂ€ftigten, die bis dahin in angemieteten BĂŒros untergebracht waren, sowie fĂŒr den neuen GroĂrechner.[24][25]
Von MĂ€rz 2009 an betrieb der DWD einen NEC SX-9-Hochleistungscomputer mit einer Spitzenleistung von 109 TFLOPS, um Wettervorhersagen zu berechnen.[26]
Bis Ende 2013 hat der DWD seine 16 Stationen des Radarverbunds von operationellen Verbundradars mit QualitÀtssicherungsradars auf Dual-Polarisations-RadargerÀten umgestellt. Bereits im Jahr 2011 wurde eine 17. Station in Niederrieden bei Memmingen in Betrieb genommen.[27] 2014/2015 reduzierte der DWD seine mit Personal besetzten Wetterwarten von 70 auf nunmehr 51 Standorte.
2014 wurde der bisherige Hochleistungsrechner durch zwei neue Supercomputer von Cray zur Berechnung der numerischen Wettervorhersage fĂŒr 24 Millionen Euro ersetzt, die je 550 Teraflops leisten und die Verwendung eines genaueren Prognosemodells ermöglichen.[28]
Anfang 2015 wurde GME durch das neue, mit dem Max-Planck-Institut fĂŒr Meteorologie entwickelte ICON ersetzt, das sowohl global als auch auf einem Europa-Ausschnitt betrieben wird.[29] ZusĂ€tzlich besteht mit COSMO-DE ein feinskaliges, regionales Wettermodell, das Deutschland, Ăsterreich und die Schweiz abdeckt.[30]
Ende 2016 wurden die Cray-Hochleistungsrechner auf eine Spitzenleistung von je 1,1 Petaflops ausgebaut. Seit 2020 nutzt der DWD einen NEC-Supercomputer SX-Aurora mit bis zu 5,6 Petaflops.[31]
Seit 2021 setzt der DWD das ICON-Modell auch fĂŒr die hochaufgelöste Vorhersage (ICON-D2 mit 2 km horizontaler Auflösung) ein.[32] Das ICON-Modell wird Basis des COSMO-Konsortiums[33] (bestehend aus Deutschland, Schweiz, Italien, Russland, RumĂ€nien, Griechenland, Polen und Israel) fĂŒr die hochaufgelöste numerische Wettervorhersage.[34]
AnlÀsslich seines 70-jÀhrigen Bestehens zeigte der DWD von Mitte April bis Mitte Mai 2023 im Paul-Löbe-Haus in Berlin die Ausstellung 70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft.[35][36]
PrÀsidenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]| Zeitraum | Name |
|---|---|
| 1946â1952 | Ludwig Weickmann |
| 1953â1955 | Rudolf Benkendorff |
| 1955â1966 | Georg Bell |
| 1966â1977 | Erich SĂŒĂenberger |
| 1977â1984 | Ernst Lingelbach |
| 1984â1992 | Heinz Reiser |
| 1992â1995 | Tillmann Mohr |
| 1995â2005 | Udo GĂ€rtner |
| 2006â2010 | Wolfgang Kusch |
| 2010â2023 | Gerhard Adrian |
| seit 2023 | Sarah Catherine Jones |
Ăffentliche Dienstleistungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemein
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Der DWD veröffentlicht seine Wetterwarnungen fĂŒr die Ăffentlichkeit im Internet. Dazu gehören zum Beispiel Sturmwarnungen, Warnungen vor schweren Gewittern oder Schneefallwarnungen. Im Rahmen der Grundversorgung bietet der Deutsche Wetterdienst einen kostenlosen tĂ€glichen Deutschlandwetterbericht an, der per E-Mail abonniert werden kann.[37] Die aktuelle Wetterlage wird auf der Internetseite des DWD fĂŒr die einzelnen BundeslĂ€nder angegeben.[38]
Seit 1952 erstellt und verbreitet er ĂŒber den Seewetterdienst Seewetterberichte und -vorhersagen.
Seit 1971 gibt er die Zeitschrift promet â Meteorologische Fortbildung heraus.[39]
Seit 2005 gibt der Deutsche Wetterdienst auch regionale Hitzewarnungen heraus. Mit dem Warnsystem soll die Zahl der Todes- und KrankheitsfĂ€lle bei Hitze verringert werden. Anlass fĂŒr die Entwicklung des Warnsystems war die Hitzewelle in Europa 2003, in der allein in Deutschland vermutlich mehr als 3500 Menschen Opfer der hohen Temperaturen wurden.
Seit 2006 können die Pollenflugwarnungen des DWD ĂŒber die Internetseite als E-Mail-Newsletter abonniert werden. Der Deutsche Wetterdienst gibt auch den Starkregenkatalog Kostra heraus.
BeitrĂ€ge zur KlimaĂŒberwachung
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Der DWD veröffentlicht regelmĂ€Ăig Analysen ĂŒber die Klimaentwicklung in Deutschland. Er wertet dazu die aktuellen Messungen aus seinem eigenen Messnetz sowie die Daten der VorgĂ€ngerorganisationen aus. Seit etwa 1881 erfolgen in Deutschland systematische und flĂ€chendeckende Beobachtungen, so dass der DWD eine Bewertung des Klimawandels ĂŒber diesen Zeitraum vornehmen kann.[41] Im Zeitraum 1881 bis 2022 ergibt sich daraus ein Temperaturanstieg von 1,7 °C (linearer Trend ĂŒber die jĂ€hrlichen Gebietsmittelwerte).[42]
Nach Information des DWD war 2024 das Jahr mit der höchsten Durchschnittstemperatur (10,9 °C) seit Beginn der flÀchendeckenden Wetteraufzeichnungen in Deutschland.[43]
Kontroverse WarnWetter-App
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juni 2015 wurde die kostenfreie App WarnWetter fĂŒr Android und iOS veröffentlicht.[44] Seit MĂ€rz 2017 ist die App fĂŒr Windows 10 (Mobile) verfĂŒgbar. Darin werden die amtlichen Wetterwarnungen sowie Wettervorhersagen zugĂ€nglich gemacht.
Der Wetterdienstleister WetterOnline erhob gegen das unentgeltliche Anbieten der App Klage beim Landgericht Bonn, da der deutsche Wetterdienst damit gegen das âGesetz ĂŒber den Deutschen Wetterdienstâ (DWDG) verstoĂe.[45] In diesem war in der Fassung vor dem 25. Juli 2017 unter anderem festgelegt, dass zu den Aufgaben des deutschen Wetterdienstes die Erbringung meteorologischer Dienstleistungen fĂŒr die Allgemeinheit gehört (vgl. § 4 Abs. 1 Nr. 1 DWDG) und dass der Deutsche Wetterdienst fĂŒr die Erbringung seiner Dienstleistungen eine VergĂŒtung verlangt (vgl. § 6 Abs. 2 DWDG).
Im Januar 2017 initiierte die Bundesregierung einen Ănderungsgesetzesentwurf zum DWDG, der die unentgeltliche Erbringung meteorologischer und klimatologischer Dienstleistungen fĂŒr die Allgemeinheit oder einzelne Kunden und Nutzer explizit erlaubt hĂ€tte.[46] Im Gesetzgebungsverfahren folgte der Bundestag jedoch unter anderem Argumenten von privaten Wetterdienstleistern, die ihr GeschĂ€ftsmodell bedroht sahen.[47] Dem DWD wurde in der novellierten Fassung des DWDG das unentgeltliche Anbieten von Smart Services nur insoweit auferlegt, als sie der Warnung vor Unwettern und RadioaktivitĂ€t oder dem Katastrophenschutz zugeordnet sind.[47][48]
Mit Urteil vom 15. November 2017 hat das Landgericht Bonn in der Folge den unentgeltlichen Vertrieb der WarnWetter-App dem DWD untersagt.[49][50] Am 19. Dezember 2017 musste der DWD das vorlÀufig vollstreckbare Urteil dahingehend umsetzen, dass in der kostenlosen WarnWetter-App gewisse Informationen erst gegen einen Einmalbetrag von 1,99 Euro dauerhaft freigeschaltet werden können.[51]
Die Berufung des DWD gegen das Urteil hatte zunÀchst Erfolg.[52] Am 12. MÀrz 2020 war jedoch die Revision von WetterOnline erfolgreich beim Bundesgerichtshof.[44] Der Bundesgerichtshof verwies dabei darauf, dass es sich bei den oben genannten Regelungen im DWDG um Marktverhaltensregelungen im Sinne des Wettbewerbsrechts handle und das unentgeltliche Anbieten der App daher wettbewerbswidrig sei.[44]
Der DWD wird die Vollversion der WarnWetter-App weiterhin kostenpflichtig anbieten entsprechend dem Urteil.[53]
Weitere Dienstleistungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben den öffentlich zugĂ€nglichen Informations- und Warnportalen betreibt der DWD auch Systeme fĂŒr spezifische Zielgruppen[54], zum Beispiel fĂŒr Energiewirtschaft, Landwirtschaft, Luftfahrt, Schifffahrt, Bauwirtschaft und Verwaltung.
Der DWD in seiner Funktion als Bundesoberbehörde betreibt auch Systeme fĂŒr die im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Dazu zĂ€hlen zum Beispiel das Feuerwehr-Wetterinformationssystem FeWIS und das Wasserwirtschafts-Wetterinformationssystem WaWIS.[55]
Wetterfunksender Pinneberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Deutsche Wetterdienst betreibt die Sendeanlage Pinneberg, ĂŒber die Wettermeldungen weltweit ausgestrahlt werden.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Horst: Der Deutsche Wetterdienst. In: Geowissenschaften in unserer Zeit. Band 2 (1984), Ausgabe 3, ISSN 0723-0834, S. 97â101, doi:10.2312/geowissenschaften.1984.2.97.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und ĂŒber Deutscher Wetterdienst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eigene Homepage: dwd.de
- Aktuelle Wetterwarnungen, Unwetterwarnungen, Hitzewarnungen und andere Wettergefahren in Deutschland: wettergefahren.de
- WarnWetter-App (Inklusive FAQ)
- Feuerwehrwetterinformationssystem: FeWIS
- Wasserwirtschaftswetterinformationssystem: WaWIS
- Seewetterberichte: Sendeplan
- UV-Index-Vorhersagen: Gefahrenindexuvi
- Aktuelle Wetterwarnungen, Unwetterwarnungen, Hitzewarnungen und andere Wettergefahren in Deutschland: wettergefahren.de
- Meteorologische Station Forschungszentrum JĂŒlich: fz-juelich.de (Zur Beschreibung einer komplexen Station, die in das Klimamessnetz des Deutschen Wetterdienstes integriert ist; mit aktuellen Wetter-/Klimadaten)
- Online-Archiv der Zeitschrift promet â Meteorologische Fortbildung
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- â Vorstand DWD, BeirĂ€te. In: dwd.de, abgerufen am 9. August 2023.
- â Bundeshaushaltsplan 2020 â Einzelplan 12 â Bundesministerium fĂŒr Verkehr und digitale Infrastruktur. (PDF) Bundesministerium der Finanzen, abgerufen am 27. August 2020 (Planstellen-/StellenĂŒbersicht Seite 256f.).
- â Bundeshaushalt.de: www.Bundeshaushalt.de. Abgerufen am 7. September 2025.
- â Genauer:
âAufgaben des DWD [âŠ]
- Erbringung meteorologischer und klimatologischer Dienstleistungen
- Meteorologische Sicherung der Luftfahrt
- Der Flugwetterdienst ist SES-zertifiziert und in die weltweite Sicherung und meteorologische Betreuung der Zivilluftfahrt eingebunden.
- Meteorologische Sicherung der Seefahrt
- Weltweite Sicherung und Betreuung der Seeschifffahrt (International Convention for the Safety of Life at Sea)
- Meteorologische Sicherung der Verkehrswege sowie wichtiger Infrastrukturen â insbesondere der Energieversorgung und der Kommunikationssysteme
- Herausgabe von amtlichen Warnungen ĂŒber Wettererscheinungen
- Kurzfristige und langfristige Erfassung, Ăberwachung und Bewertung der meteorologischen Prozesse, Struktur und Zusammensetzung der AtmosphĂ€re
- Erfassung der meteorologischen und klimatologischen Wechselwirkung zwischen der AtmosphÀre und anderen Bereichen der Umwelt
- Analyse und Vorhersage der meteorologischen und klimatologischen VorgÀnge, sowie Analyse und *Projektion des Klimawandels und dessen Auswirkungen
- Ăberwachung der AtmosphĂ€re auf radioaktive Spurenstoffe und die Vorhersage deren Verfrachtung
- Betrieb der erforderlichen Mess- und Beobachtungssysteme
- Bereithaltung, Archivierung, Dokumentierung und Abgabe meteorologischer und klimatologischer Geodaten und Dienstleistungenâ
â DWD: Aufgaben. - â DWDG â Gesetz ĂŒber den Deutschen Wetterdienst. Bundesministerium der Justiz, abgerufen am 11. Februar 2022.
- â Was ist HErZ. Deutscher Wetterdienst, 19. August 2019, ehemals im (nicht mehr online verfĂŒgbar); abgerufen am 11. Februar 2022. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- â Standorte.
- â Zahlen und Fakten zum DWD. Stand 2015.
- â DWD eröffnet erste Stadtklimastation in Berlin am Alex. (PDF) DWD, abgerufen am 6. September 2018.
- â DWD eröffnet neue Stadtklimastation in Freiburg-Mitte. DWD, abgerufen am 6. September 2018.
- â Wetter und Klima â Deutscher Wetterdienst â Niederlassungen â DWD â Zentrum fĂŒr Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg (ZMMF). Abgerufen am 3. Februar 2021.
- â Das Bildungszentrum des DWD in Langen. In: https://www.dwd.de. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 23. April 2025.
- â Offenbach hat seit dem 1. Juli 2025 einen neuen Hochschulstandort
- â Ein einmaliger Moment fĂŒr den DWD. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 11. November 2025.
- â Deutscher Wetterdienst. (PDF; 5,9 MB) Jahresbericht 2012. S. 90, abgerufen am 14. April 2018.
- â Bundesbahndirektion Mainz (Hrsg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 21. Mai 1954, Nr. 23. Bekanntmachung Nr. 265, S. 139.
- â Richtfest fĂŒr Deutschen Wetterdienst in Offenbach. In: BauNetz.de. 2. April 2007.
- â Neubau fĂŒr 72 Millionen Euro in Offenbach. In: Frankfurter Allgemeine. 10. Juli 2003, abgerufen am 9. April 2020.
- â Thomas Bayrle: Brushstroke 2008. In: Museum der 1000 Orte, abgerufen am 9. April 2020.
- â Karsten Hufer: 50 Jahre Wetterkarte, Interview mit der Leiterin der hr-Wetterredaktion Silke Hansen. hr-online.de, 23. Februar 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfĂŒgbar) am 25. Februar 2010; abgerufen am 30. November 2012.
- â 50 Jahre Hochs und Tiefs, Wetterprognosen im Fernsehen. In: Stuttgarter Zeitung. 1. MĂ€rz 2010, abgerufen am 9. April 2020.
- â History â CM SAF. Abgerufen am 22. Juni 2024 (englisch).
- â Detlev Majewski, Dörte Liermann, Peter Prohl, Bodo Ritter, Michael Buchhold, Thomas Hanisch, Gerhard Paul, Werner Wergen, John Baumgardner: The Operational Global IcosahedralâHexagonal Gridpoint Model GME: Description and High-Resolution Tests. In: Monthly Weather Review. 130. Jahrgang, Nr. 2. American Meteorological Society, Februar 2002, S. 319â338, doi:10.1175/1520-0493(2002)130<0319:TOGIHG>2.0.CO;2, bibcode:2002MWRv..130..319M (englisch, ametsoc.org).
- â SchlĂŒsselĂŒbergabe Neubau Deutscher Wetterdienst. Tiefensee: KrĂ€ftiges Hoch an der Klimafront! ( vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 24 kB) Pressemitteilung des Bundesministeriums fĂŒr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, 4. September 2008. In: dwd.de, abgerufen am 9. April 2020.
- â Einweihung der neuen Zentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach am Main am 4. September 2008 ( vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 261 kB) Bau-Infos. In: dwd.de, abgerufen am 9. April 2020.
- â Neuer Computer sagt Wetter genauer voraus In: Berliner Morgenpost, 18. MĂ€rz 2009
- â DWD: Der Radarverbund des Deutschen Wetterdienstes ( vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 2,3 MB) In: dwd.de, 4. MĂ€rz 2011, abgerufen am 30. November 2012.
- â Peter Badenhop: Mehr PrĂ€zision mit 550 Teraflops. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 14. Januar 2014, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. Dezember 2015]).
- â Globalmodell ICON. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 31. Januar 2019.
- â Regionalmodell COSMO-DE. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 31. Januar 2019.
- â Deutscher Wetterdienst | TOP500. Abgerufen am 12. Januar 2022.
- â Wetter und Klima â Deutscher Wetterdienst â NWV-Ănderungen â Ănderungen des ICON-D2 Modells (ab 2021). Abgerufen am 12. Januar 2022.
- â Cosmo Public area. Archiviert vom (nicht mehr online verfĂŒgbar) am 19. Januar 2022; abgerufen am 12. Januar 2022.
- â ICON Transition. Archiviert vom (nicht mehr online verfĂŒgbar) am 8. Januar 2022; abgerufen am 12. Januar 2022.
- â Wetter und Klima â Deutscher Wetterdienst â Willkommen. Abgerufen am 17. April 2023.
- â Deutscher Bundestag â Ausstellung â70 Jahre zwischen Natur & Gesellschaftâ. Abgerufen am 17. April 2023.
- â Kostenfreier Deutschlandwetterbericht als Newsletter.
- â | Aktuelle Wetterlage der BundeslĂ€nder
- â Wetter und Klima â Deutscher Wetterdienst â Promet â meteorologische Fortbildung. Abgerufen am 14. August 2024.
- â Seite âZeitreihen und Trendsâ des Deutschen Wetterdienstes.
- â Frank Kaspar, Hermann MĂ€chel: Beobachtung von Klima und Klimawandel in Mitteleuropa und Deutschland. In: Klimawandel in Deutschland: Entwicklung, Folgen, Risiken und Perspektiven. 2. Auflage. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2023, ISBN 978-3-662-50397-3, S. 19â29, doi:10.1007/978-3-662-66696-8_3.
- â Frank Kaspar, Karsten Friedrich, Florian Imbery: Observed temperature trends in Germany: Current status and communication tools. In: Meteorologische Zeitschrift. 2023, doi:10.1127/metz/2023/1150 (englisch).
- â Klimatologischer RĂŒckblick auf 2024: Das bisher wĂ€rmste Jahr in Deutschland Bericht des Deutschen Wetterdienstes
- â a b c Pressestelle des Bundesgerichtshofs: Die âDWD WarnWetter-Appâ darf nur fĂŒr Wetterwarnungen kostenlos und werbefrei angeboten werden. Pressemitteilung Nr. 028/2020 zum Urteil vom 12. MĂ€rz 2020 â I ZR 126/18 â Warnwetter-App. In: bundesgerichtshof.de. 12. MĂ€rz 2020, abgerufen am 14. MĂ€rz 2020.
- â Caspar von Au: BGH-Urteil: Vollversion der DWD-App muss Geld kosten. 12. MĂ€rz 2020, abgerufen am 17. Februar 2025.
- â Bundestagsdrucksache 18/11533.
- â a b Stefan Krempl: Bundestag: Deutscher Wetterdienst kann Unwetter- und Katastrophendaten gratis anbieten. In: Heise online. 22. Juni 2017, abgerufen am 30. August 2017.
- â Bundesgesetzblatt BGBl. Online-Archiv 1949 - 2022 | Bundesanzeiger Verlag. Abgerufen am 17. Februar 2025.
- â Landgericht Bonn, Urteil vom 15. November 2017, GeschĂ€ftsnummer 16 O 21/16 (unveröffentlicht; nicht rechtskrĂ€ftig).
- â Landgericht Bonn: Wetter-App des DWD ist wettbewerbsrechtlich unzulĂ€ssig. In: (Pressemitteilung). 15. November 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfĂŒgbar) am 16. November 2017; abgerufen am 16. November 2017.
- â Landgericht Bonn untersagt DWD kostenfreie Abgabe der WarnWetter-App. In: DWD Pressemitteilung. 19. Dezember 2017, abgerufen am 28. Juli 2019.
- â Oberlandesgericht Köln: Teilerfolg fĂŒr Deutschen Wetterdienst im Streit um WarnWetter-App. (PDF; 87 kB) Pressemitteilung. In: olg-koeln.nrw.de. 13. Juli 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfĂŒgbar) am 28. Juli 2019; abgerufen am 9. August 2018.
- â Volker Briegleb: BGH-Urteil: Staatlicher Wetterdienst muss Gratis-App beschrĂ€nken. In: heise online. 12. MĂ€rz 2020, abgerufen am 14. MĂ€rz 2020.
- â Auflistung hier
- â dwd.de
Koordinaten: 50° 6âČ 11,4âł N, 8° 44âČ 51,8âł O
