Clausthal Berg- und UniversitÀtsstadt Clausthal-Zellerfeld
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| Koordinaten: | 51° 48âČ N, 10° 20âČ O | |
| Höhe: | 560 m ĂŒ. NHN | |
| Eingemeindung: | 1924 | |
| Postleitzahl: | 38678 | |
| Vorwahl: | 05323 | |
Lage von Clausthal in Niedersachsen
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Bergstadt Clausthal um 1654/1658, Stich von MatthÀus Merian
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Die ehemals freie Bergstadt Clausthal ist der gröĂte Ortsteil der niedersĂ€chsischen Berg- und UniversitĂ€tsstadt Clausthal-Zellerfeld.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Clausthal liegt im Oberharz sĂŒdlich des Ortsteils Zellerfeld und nördlich der Grenze zum Landkreis Göttingen.
Geschichte
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Clausthal entstand ab 1548[1] an der Kreuzung der Alten HarzstraĂe mit der HarzhochstraĂe, den VorgĂ€ngern der BundesstraĂen 241 und 242.
Die 1554 zur âFreien Bergstadtâ erhobene Stadt Clausthal schloss sich im Jahr 1924 mit der benachbarten Kreisstadt Zellerfeld zur neuen Bergstadt Clausthal-Zellerfeld zusammen. Zum 1. Januar 1972 wurde die sĂŒdlich von Clausthal gelegene Gemeinde Buntenbock eingemeindet. Von 1972 bis 2014 war Clausthal Verwaltungssitz der Samtgemeinde Oberharz, die am 1. Januar 2015 aufgelöst wurde. Aus der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld, der Bergstadt Altenau, der Bergstadt Wildemann und der Gemeinde Schulenberg im Oberharz wurde die Berg- und UniversitĂ€tsstadt Clausthal-Zellerfeld neu gebildet. Das Rathaus befindet sich in Clausthal neben der Marktkirche.
StadtbrÀnde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt erlebte mehrere Feuerkatastrophen. 1631 wurden 43 WohnhĂ€user nach einem Blitzschlag zerstört. Am 20. September 1634 zerstörte ein Brand 162 WohnhĂ€user und NebengebĂ€ude, Rathaus, die Marktkirche â VorgĂ€nger der heutigen Marktkirche â und weitere öffentliche GebĂ€ude.[2] Knapp fĂŒnf Jahre spĂ€ter, am 15. April 1639, forderte ein weiterer Stadtbrand 53 WohnhĂ€user.[3]
Nachdem die Stadt von den 1654 vorhandenen 36 WohnhĂ€usern bis 1725 auf 862 WohnhĂ€user angewachsen war, brach am 25. MĂ€rz 1725 erneut ein Feuer aus. Diesem fielen 400 WohnhĂ€user, das Amthaus, das Rathaus, die Clausthaler MĂŒnze und weitere öffentliche GebĂ€ude zum Opfer.[3]
Zur PrÀvention weiterer verheerender Brandkatastrophen erlieà Georg II. eine verbesserte Feuerordnung.[3]
Es folgten weitere BrĂ€nde. 1805 wurden acht HĂ€user am Zellbach zerstört, 1818 29 HĂ€user, 1820 zwölf HĂ€user, 1822 28 HĂ€user, 1823 17 HĂ€user, 1833 neun HĂ€user und 1842 sieben HĂ€user, bevor am 15. September 1844 eine weitere groĂe Brandkatastrophe ausbrach, welche 213 WohnhĂ€user, 235 NebengebĂ€ude, diverse öffentliche GebĂ€ude sowie die Gottesackerkirche[2] zerstörte.[3]
Am 18. April 1854 zerstörte ein weiterer Brand 101 HÀuser und 114 NebengebÀude. Das Brauhaus und vier umliegende GebÀude wurden am 6. Juli 1874 durch ein Schadfeuer zerstört.[3]
Am 26. August 1883 wurden erneut zehn WohnhĂ€user durch ein Feuer zerstört sowie weitere fĂŒnf WohnhĂ€user am 29. Dezember 1924.[3]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Clausthal befinden sich die Grundschule Clausthal, eine Haupt- und Realschule, die Robert-Koch-Schule (Gymnasium), die Fachschule fĂŒr Wirtschaft und Technik (FWT) und die Technische UniversitĂ€t Clausthal (TUC).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen der Bergstadt Clausthal ist seit 1556 nachgewiesen. Es zeigte das GezĂ€he des Bergmanns (also SchlĂ€gel und Eisen); als religiöses Symbol zum Schutz der Bergleute war ein Bildstock in das Wappen aufgenommen worden. Dieser zeigt Jesus am Kreuz, darunter knien zwei Beter. Vor dem Bildstock schreitet ein Löwe, der als Symbol fĂŒr das Geschlecht der Welfen steht, zu dessen Herrschaftsbereich im FĂŒrstentum Grubenhagen Clausthal damals gehörte. In spĂ€teren Abbildungen des Wappens wurde der Bildstock um eine Kapelle ergĂ€nzt, in deren Giebelwand das Kreuz mit den Betern aufgenommen wurde. Die Kapelle, die ja auch als âKlauseâ bezeichnet wird, sollte dabei fĂŒr den Namen der Stadt stehen. Im 19. Jahrhundert setzte sich dann die gezeigte Darstellung durch, bei der der Löwe auf grĂŒnem Rasen liegt; hinter der Klause das Bergmannssymbol SchlĂ€gel und Eisen.
Nach der Vereinigung von Clausthal und Zellerfeld (1924) dauerte es noch bis 1934, bis die neue Stadt Clausthal-Zellerfeld ein eigenes Wappen erhielt. Hierbei wurde wieder die alte Darstellung ohne die Klause aufgegriffen, als Symbol fĂŒr den hinzugekommenen Stadtteil Zellerfeld wurden dessen Farben Gold-Rot ĂŒbernommen. Dieses Wappen wurde 1953 nochmals farblich ĂŒberarbeitet und wird seit 1955 von der Stadt Clausthal-Zellerfeld gefĂŒhrt.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Clausthal-Zellerfeld und der Haltepunkt Clausthal Ost lagen an der Bahnstrecke LangelsheimâAltenau. Diese Strecke ist heute stillgelegt, die Trasse wird als Wanderweg und zum Skilanglauf genutzt. Der heutige ZOB liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Alten Bahnhofes an der Grenze zwischen den Stadtteilen Clausthal und Zellerfeld.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Schwarzkopf (1685â1760), Zimmermann und Bergbauingenieur
- Johann Wilhelm Schlemm (vor 1743â1788), Jurist, MĂŒnzwardein, MĂŒnzmeister und MĂŒnzdirektor
- Hermann Koch (1814â1877), Geheimer Bergrat beim Oberbergamt Clausthal und Vater des Mediziners und NobelpreistrĂ€gers Robert Koch
- Gustav Kraft (1823â1898), deutscher Forstmann
- Heinrich Hermann Robert Koch (1843â1910), Mediziner, Mikrobiologe, Arzneimittelforscher und Hygieniker[4]
- Else Holzschuh (1877â1966), Malerin
- Paul Banniza (1898â1945), Politiker (NSDAP)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Braunschweiger Zeitungsverlag, 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 79â80.
- Herbert Lommatzsch: Die Bergstadt Clausthal â im Anfang des 18. Jahrhunderts. In: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender fĂŒr das Jahr 1960. Piepersche Druckerei, 1959, S. 30â33.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- â Mitteldeutsche Studien. 1964 (google.de [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
- â a b Heinrich Morich: Die Oberharzer Kirchen. In: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender. 1938, S. 35â38
- â a b c d e f Heinrich Morich: Die frĂŒheren Brandkatastrophen im Oberharz. In: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender. 1939, S. 42â44
- â RKI - Robert Koch - Robert Koch: Der MitbegrĂŒnder der Mikrobiologie. Abgerufen am 22. Juli 2022.



