| Chihuahua | |||||
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| FCI-Standard Nr. 218 | |||||
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| Ursprung: | |||||
| Alternative Namen: |
Techichi, Chihuahueño | ||||
| Gewicht: |
Ideal 1,5–3 kg | ||||
| Varietäten: |
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| Liste der Haushunde | |||||

Der Chihuahua [] ist eine von der FCI anerkannte mexikanische Hunderasse (FCI-Gruppe 9, Sektion 6, Standard Nr. 218). Er ist die kleinste Hunderasse der Welt.
Herkunft
Es existieren verschiedene Theorien über die Abstammung des Chihuahuas. Eine davon ist die, dass er von den Opferhunden im alten Mexiko, den Techichis, abstammt.[1] Adlige Azteken, die bestattet wurden, bekamen geopferte Chihuahuas als spirituelle Begleiter ins Jenseits mit auf den Weg. Möglicherweise wurde der Techichi mit einer anderen, beliebten Hunderasse, den haarlosen Xoloitzcuintli, gekreuzt. Andere Theorien schlagen als Herkunft die Insel Malta vor.[2]
Beschreibung
Der Chihuahua gilt seit seiner Entdeckung durch die westliche Kultur um das Jahr 1850 als die kleinste Hunderasse der Welt. Der Chihuahua hat einen Apfel- oder Rehkopf und einen ausgeprägten Stop mit kurzem, manchmal etwas zugespitztem Fang. Typisch sind die großen, im Winkel von 45 Grad abstehenden Ohren. Der trotz seiner Kleinheit kompakte Körper ist etwas länger als hoch und steht auf nicht zu feinen, gut bemuskelten und geraden Läufen. Die mäßig lange Rute trägt der Chihuahua über den Rücken gebogen.
„Die Chihuahua, in Mexiko heimisch, gehören einer sehr seltenen Rasse an. Ihre außerordentlich starke Konstitution wird gewiß alle Versuche, sie in England zu ziehen, scheitern lassen. Der größere Teil der Chihuahuas von den wenigen, die ich sah, schienen mir sehr empfänglich für Temperaturwechsel zu sein, wie sie in unserem Lande vorkommen. Die, welche ich auf Ausstellungen sah, klapperten vor Kälte mit den Zähnen und boten einen erbarmungswürdigen Anblick. Ihre Farbe gleicht jener der Hirsche mit etwas mehr oder weniger Weiß. Einige haben verhältnismäßig kurzes Haar, andere wieder mehr oder weniger langes, wie man dies auch bei den Toy Spaniels beobachten kann. Der letztere Typ scheint der bessere zu sein. Die Augen sind groß und blicken traurig, die Kopfform erinnert in gleicher Weise an die des Toy Terriers wie des Toy Spaniels. Die Ohren werden breit getragen, sind ziemlich groß und behaart.“
Der Standard erlaubt alle Farben: von rein weiß über weißlich mit cremefarbenen Abzeichen, Tricolor (dreifarbig) und andere bis hin zu rein schwarz. Die Farbe Blau und Merle-Schattierungen sind jedoch nicht ganz unproblematisch, da sie häufiger mit bestimmten Krankheiten oder Missbildungen einhergehen können.
An Haarvarianten werden unterschieden:
- Der langhaarige Chihuahua (spanisch pelo largo, französisch poil long, englisch long-haired) hat weiches Haar, befranste Ohren, einen ausgeprägten Halskragen und die Rute voll behaart. Das Haar ist entweder glatt oder leicht gewellt.
- Der kurzhaarige Chihuahua (spanisch pelo corto, französisch poil court, englisch smooth-haired) besitzt dichtes, weiches, glänzendes Haar, das geschmeidig am Kopf und Körper anliegt.
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es neben diesen glatt- und langhaarigen Varietäten auch eine dritte, fast nackte Variante: „Ihr Körper ist fast gänzlich haarlos, nur Augenbrauen und einige Haare zwischen den Ohren und am Ende des Schwanzes besitzen sie.“[3]
Zuchtprobleme
Besonders auffällig sind seine überproportional großen Augen und die kurze Schnauze, was bei falscher Zucht zu sehr empfindlichen Augen, Atemproblemen und Zahnproblemen führen kann. Häufig treten bei der Rasse auch Patellaluxationen auf.
Obwohl das Idealgewicht zwischen 1,5 und 3 Kilogramm liegt, werden auch Hunde zwischen 500 Gramm und 1,5 Kilogramm akzeptiert. Exemplare über 3 Kilogramm werden allerdings in den meisten Vereinen von Zucht und Ausstellungsbewertung ausgeschlossen, wobei es auch Vereine gibt, die im Interesse der Gesundheit des Chihuahuas auch etwas kräftigere Tiere zulassen. Im Rassestandard werden keine Angaben zur Widerristhöhe gemacht, bei Ausstellungen wird jedoch bei ansonsten gleichwertigen Hunden in der Regel dem kleineren der Vorzug gegeben. Dies hat in der jüngeren Vergangenheit zur Züchtung extrem kleiner Hunde (500 Gramm) geführt, die allerdings in deutlich erhöhtem Maße zu gesundheitlichen Problemen neigen. Die Unterordnung dieser Probleme unter das Zuchtziel, zunehmend kleinere Hunde zu züchten, wird unter Tierschutzaspekten als Qualzucht kritisiert.[4]
Da bei Chihuahua-Hunden das Risiko einer Dystokie besteht, werden bei dieser Rasse sehr häufig geplante Kaiserschnitte durchgeführt, um das Geburtsrisiko für Hündin und Welpen zu verringern.[5]
Wesen
Der Rassestandard beschreibt den Chihuahua als lebhaft, wachsam, ruhelos und sehr mutig.[6]
Wert
Die Hunde waren im 19. Jahrhundert so wertvoll, dass es zu Diebstählen und Betrugsfällen kam:
„Die sogenannten Chihuahua- oder mexicanischen Hunde wurden in so hohem Maasse aus Mexico ausgeführt, dass es fast unmöglich sein soll, einen echten solchen Hund zu erwerben, für die übrigens unglaubliche Preise gefordert werden. Wer in Mexico selbst einen echten Chihuahua besitzt, hält ihn in einem solchen Gewahrsam, als würde es sich um einen förmlichen Schatz handeln. Nichtsdestoweniger nützt das gar nichts, denn die raffinirtesten Einbrüche werden vollführt, namentlich um sich in den Besitz einer guten Hündin zu setzen. Die schlauen Mexicaner verfielen jedoch auf eine Täuschung der Käufer, meist Reisende, die nicht Zeit haben, sich mit einer eingehenden Prüfung des ihnen zum Kaufe angebotenen Hundes zu befassen. Meist geschieht dies auf Eisenbahnstationen, wo ganz junge Hunde dieser Race den Durchreisenden förmlich aufgedrängt werden. Man unterdrückt das Wachsthum von Puppies irgend einer ersteren ähnlichen Race, scheert und rasirt sie bis auf den charakteristischen Schopf, so dass sie echten Chihuahuas möglichst ähnlich sehen. 200–300 Dollars[Anm. 1] sind dann gewöhnliche Preise, und – sie werden gezahlt. Im Verlaufe weniger Wochen zeigt sich die Täuschung und damit der Verlust einer Summe, die der schlaue Mexicaner auf die leichteste Weise erschwindelte. In England, wo derzeit eine wahre Chihuahua-Manie herrscht, sind plötzlich, und namentlich aus Frankreich her, Hunde dieser Race auf getaucht, für die unglaublich hohe Preise gezahlt werden. In kurzer Zeit wird der am Continent ziemlich stark vertretene mexicanische Hund eine Goldquelle bilden, wie schon lange keine zweite Hunderace sie darbot.“
Ende der 1940er Jahre kostete ein Chihuahua 4.000 US-Dollar.[8][Anm. 2]
Verwendung
- Familienhund
- Schoßhund
- Begleithund
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ D. Caroline Coile: The Chihuahua Handbook. Barron’s Educational Series, Hauppauge NY 2000, ISBN 0-7641-1521-9, S. 5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Geschichte des Chihuahua auf akc.org (englisch).
- ↑ a b Zwinger. Der Chihuahua. In: Allgemeine Sport-Zeitung, Jahrgang 1907, S. 417 (online bei ANNO).
- ↑ Animal Welfare. In: Ethical eye. Council of Europe Publishing, 2006, ISBN 92-871-6016-3, S. 125 (englisch, 276 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Jasmine Fusi, Massimo Faustini et al.: Apgar score or birthweight in Chihuahua dogs born by elective Caesarean section: which is the best predictor of the survival at 24 h after birth?. In: Acta Veterinaria Scandinavica, Band 62, Artikel Nr. 39, Juli 2020.
- ↑ Rassestandard Nr. 218 der FCI: Chihuahua (Hunderasse) (PDF)
- ↑ Notizen. In: Allgemeine Sport-Zeitung, Jahrgang 1895, S. 560 (online bei ANNO).
- ↑ Die kleinsten Hunde der Welt. Ein ausgewachsener „Chihuahua“ wiegt nur 45 Dekagramm und kostet 4000 Dollar. In: Wiener Kurier. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die Wiener Bevölkerung, 7. Juni 1948, S. 6 (online bei ANNO). (Mit Abbildungen der Hunde in einem Schuh sowie einer Kaffeetasse.)
Anmerkungen
- ↑ Entspricht heute ungefähr 8.000–12.000 US-Dollar. Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 1.000 US-Dollar gerundet und bezieht sich auf Januar 2025.
- ↑ Entspricht heute ungefähr 52.000 US-Dollar. Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 1.000 US-Dollar gerundet und bezieht sich auf Januar 2025.


