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  1. WeltenzyklopÀdie
  2. Cahn-Ingold-Prelog-Konvention
Cahn-Ingold-Prelog-Konvention 👆 Click Here!
aus Wikipedia, der freien EnzyklopÀdie
Beispiel fĂŒr die Anwendung der CIP-Konvention: die Substituenten werden nach ihrer PrioritĂ€t geordnet, der Substituent niedrigster PrioritĂ€t wird unter die Bildebene gedreht, die Richtung der Kreisbewegung an den Substituenten entlang definiert die absolute Konfiguration.

Die Cahn-Ingold-Prelog-Konvention (kurz: CIP-Konvention oder (RS)-System) dient zur eindeutigen Beschreibung der rĂ€umlichen Anordnung der unterschiedlichen Substituenten an Atomen oder an Doppelbindungen. Die CIP-Konvention wurde 1966 von Robert Sidney Cahn, Christopher Kelk Ingold und dem Schweizer NobelpreistrĂ€ger Vladimir Prelog vorgeschlagen[1] und 1982 von Vladimir Prelog und GĂŒnter Helmchen ĂŒberarbeitet.[2]

Zweck der CIP-Nomenklatur ist:

  • die Bestimmung der absoluten Konfiguration – (R)- oder (S)-Deskriptor – der Substituenten am Stereozentrum eines MolekĂŒls mit ChiralitĂ€tszentren
  • die Bestimmung der geometrischen Anordnung – (E)- oder (Z)-Notation, auch (E)- oder (Z)-Deskriptor – der Substituenten an der Doppelbindung eines cis-trans-Isomers
  • die Bestimmung der Anordnung – (RA)- oder (SA)-Deskriptor – an kumulierten Doppelbindungen (siehe Allene)

Komplexe MolekĂŒle mit mehreren Stereozentren und/oder mehreren Doppelbindungen mit cis-trans-Isomerie können in ihrem geometrischen Aufbau eindeutig durch dem systematischen IUPAC-Namen vorangestellte CIP-Deskriptoren benannt werden.

Vorgehensweise bei der Bestimmung der Stereodeskriptoren an ChiralitÀtszentren und PseudochiralitÀtszentren

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Identifizierung der ChiralitÀtszentren

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Zuerst werden die ChiralitĂ€tszentren des MolekĂŒls identifiziert. Ein ChiralitĂ€tszentrum ist ein Atom, das vier verschiedene Substituenten trĂ€gt. An den meisten MolekĂŒlen finden sich Stereozentren an Kohlenstoffatomen. Sie können aber auch an Stickstoff-, Schwefel-, Silicium- oder Phosphoratomen auftreten. Als Substituenten zĂ€hlen Atome, Atomgruppen oder freie Elektronenpaare. Man markiert die Stereozentren in der Strukturformel durch Sternchen. Jedes ChiralitĂ€tszentrum wird einzeln betrachtet.

Priorisierung der Substituenten

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Es werden die ersten Atome der Substituenten unmittelbar am ChiralitĂ€tszentrum betrachtet. Ziel ist es, den 4 verschiedenen Substituenten die PrioritĂ€ten 1 (höchste) bis 4 (niedrigste) zuzuordnen, dabei wird wie folgt vorgegangen:[3]

  1. Die Atome, die direkt am ChiralitĂ€tszentrum gebunden sind (man bezeichnet diese als Atome der ersten SphĂ€re) werden nach ihrer Ordnungs- bzw. Kernladungszahl geordnet, wobei freie Elektronenpaare die fiktive Ordnungszahl 0 und damit die niedrigste PrioritĂ€t erhalten. Die ĂŒbrigen PrioritĂ€ten werden von hoher nach niedriger Ordnungszahl vergeben (PrioritĂ€t 1: höchste Ordnungszahl, PrioritĂ€t 2: zweithöchste Ordnungszahl etc.). Sind zwei Atome verschiedene Isotope desselben Elements (z. B.: normaler Wasserstoff, Deuterium und Tritium), so hat das Isotop mit der grĂ¶ĂŸeren Masse außerdem auch die höhere PrioritĂ€t.
  2. Sind zwei oder mehr Atome identisch, werden diese einzelnen Atome durch eine Liste aller in der zweiten SphĂ€re an sie gebundenen Atome ersetzt, wieder in Reihenfolge der Ordnungszahl. Die Listen werden miteinander verglichen, wobei das erste unterschiedliche Atom den Ausschlag gibt. Wieder werden die PrioritĂ€ten an die Substituenten der SphĂ€re 1 entsprechend der Ordnungszahl (diesmal des ersten unterschiedlichen Atoms) vergeben. (Beispiel: Die Seitenkette –CH(CH3)2 hat Vorrang vor der Seitenkette –CH2CH2CH3)
  3. Sind die Listen der Atome in der zweiten SphĂ€re identisch, werden die einzelnen Atome in dieser SphĂ€re durch eine Liste derer in der dritten SphĂ€re ersetzt, in Reihenfolge ihrer Ordnungszahlen. Es wird wieder entsprechend Punkt 2. vorgegangen.
  4. Punkt 3. wird solange in der jeweils nÀchsten SphÀre wiederholt, bis eine Unterscheidung getroffen ist.[4]
  5. Ist selbst bei Betrachtung der letzten SphĂ€re (dem MolekĂŒlende, oder bei Cyclen dem Ausgangsatom (s. u.)) keine Unterscheidung möglich, mĂŒssen weitere Unterscheidungskriterien in folgender Reihenfolge untersucht werden:[4]
    1. Sind im MolekĂŒl unterschiedlich konfigurierte Doppelbindungen vorhanden, so hat an erster unterschiedlicher Stelle das (Z)-Isomer höhere PrioritĂ€t als das (E)-Isomer.
    2. Gleiche Deskriptorenpaare in den substituierenden Atomgruppen haben PrioritÀt vor unterschiedlichen [beispielsweise (SS) vor (RS)].
    3. Handelt es sich um ein PseudochiralitÀtszentrum, so haben (R)-konfigurierte Atomgruppen PrioritÀt vor (S)-konfigurierten.

Bestimmung des Deskriptors

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Verteilung der PrioritĂ€ten „im Uhrzeigersinn“ oder „gegen den Uhrzeigersinn“

Der Substituent mit der niedrigsten PrioritĂ€t 4 wird hinter die Bildebene gestellt. Anschließend zĂ€hlt man kreisförmig um das aktive Zentrum vom Substituenten mit der PrioritĂ€t 1 bis zur PrioritĂ€t 3. LĂ€uft diese Kreisbewegung rechtsherum, also im Uhrzeigersinn, so liegt eine (R)-Konfiguration vor, lĂ€uft sie linksherum (gegen den Uhrzeigersinn), so liegt eine (S)-Konfiguration vor. (R) ist die AbkĂŒrzung von lateinisch rectus (gerade) und (S) von lateinisch sinister (links).

Aus dem Uhrzeigersinn, der sich beim AbzĂ€hlen der PrioritĂ€ten der Substituenten zur Festlegung der Konfiguration (R oder S) ergibt, kann nicht automatisch auf den Drehwinkel α oder die Drehrichtung [(+) oder (−)] der Polarisationsebene des linear polarisierten Lichts geschlossen werden. Beispiele:

  • (S)-Alanin hat einen Drehwinkel α von + 13,0° (c=2 in 5 N SalzsĂ€ure)[5]
  • (R)-Cystein hat einen Drehwinkel α von + 7,9° (c=2 in 5 N SalzsĂ€ure)[5]

Besonderheiten

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Doppelbindungen und konjugierte Systeme

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Doppel- und Dreifachbindungen werden so behandelt, als ob das jeweilige Atom bzw. die jeweilige Gruppe doppelt bzw. dreifach vorhanden wĂ€re (Duplikatatome).[3] Duplikatatome besitzen konventionsgemĂ€ĂŸ keine Substituenten in der nĂ€chsten SphĂ€re.[4] Dabei ist zu beachten, dass Doppelbindungen zwischen Heteroatomen mit wenigstens einem Element ab der dritten Periode konventionsgemĂ€ĂŸ als Einfachbindungen betrachtet werden (beispielsweise wird P=O als P–O interpretiert).[4] In konjugierten Systemen (wie Aromaten) wird anstelle des Duplikatatoms ein fiktives Duplikatatom, dessen Ordnungszahl dem Mittelwert der Ordnungszahlen der Atome entspricht, zu denen in mesomeren Grenzstrukturen Doppelbindungen gezeichnet werden können, verwendet.[4]

(Carbo-)Cyclen

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An ChiralitĂ€tszentren an Carbocyclen wird jeder Zweig des Rings in allen SphĂ€ren betrachtet, bis der Ausgangspunkt erreicht wird, dieser wird nur noch als Duplikatatom berĂŒcksichtigt.[4]

Anwendung einer Zusatzregel zur Bestimmung des Stereodeskriptors in BINOL, hier: (S).

Die CIP-Regeln können auch zur eindeutigen Bestimmung der Konfiguration von MolekĂŒlen mit ChiralitĂ€tsachsen, ChiralitĂ€tsebenen oder helikalen Strukturen verwendet werden. Bei Atropisomeren wie z. b. BINOL, bei denen durch den Wegfall der C 3 {\displaystyle C_{3}} {\displaystyle C_{3}}-Drehsymmetrie von einer Tetraeder-Umgebung hin zum tetragonalen Disphenoid (gestreckter Tetraeder) in der idealisierten MolekĂŒlgeometrie schon jeweils zwei unterschiedliche Substituenten ausreichen um ChiralitĂ€t zu verursachen, kommt die Zusatzregel zum Tragen, dass die in der Newman-Projektion um die ChiralitĂ€tsachse die dem Betrachter nĂ€her liegenden Substituenten Vorrang vor den weiter weg liegenden haben. So erreicht man wieder eine AufzĂ€hlung bis 4 und Drehsinn ist in derselben Newman-Projektion abzulesen.[4]

MolekĂŒle mit mehreren stereogenen Zentren

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Wenn ein MolekĂŒl mehrere stereogene Zentren enthĂ€lt, wird die Konfiguration jedes einzelnen stereogenen Zentrums angegeben und die Positionsnummer im MolekĂŒl dem Stereodeskriptor – (R) oder (S) – vorangestellt. Wenn alle Stereozentren gleiche Konfiguration aufweisen, stellt man dem Namen der Verbindung entweder „(all-R)-“ oder „(all-S)-“ voran.

Software zur Bestimmung der absoluten Konfiguration

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Eine Reihe von kommerziellen Softwarepaketen unterstĂŒtzt die Bestimmung der Konfiguration von organisch-chemischen MolekĂŒlen. Unter anderem wird dies durch die chemischen Zeichenprogramme ChemDraw oder Symyx Draw unterstĂŒtzt.

Doppelbindungen: (E)- oder (Z)-Notation

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(EZ)-Nomenklatur bei Alkenen. Die CIP-PrioritÀt der vier Substituenten ist
a > b und c > d.

FĂŒr Alkene und Ă€hnliche Doppelbindungen in MolekĂŒlen wendet man den gleichen Prozess der Festlegung der CIP-PrioritĂ€ten fĂŒr alle Substituenten an der Doppelbindung an. Dann wird geprĂŒft, wie die beiden Substituenten mit der höchsten CIP-PrioritĂ€t relativ zueinander an den beiden Atomen der Doppelbindung stehen. Wenn die beiden Substituenten mit der höchsten CIP-PrioritĂ€t auf der gleichen Seite (= ekliptisch angeordnet) an den beiden benachbarten Atomen der Doppelbindung stehen, wird diesem Stereoisomer der CIP-Deskriptor (Z) von Zusammen zugeordnet. Stehen hingegen die beiden Substituenten mit der höchsten CIP-PrioritĂ€t relativ zueinander an den beiden Atomen der Doppelbindung auf entgegengesetzter Seite (= anti-periplanar)[6] wird diesem Stereoisomer der CIP-Deskriptor (E) von Entgegen zugeteilt.

Oft – aber nicht immer! – sind cis-Isomere zugleich (Z)-Isomere und trans-Isomere zugleich (E)-Isomere. Im Falle disubstituierter Alkene ist stets das cis-Isomer als (Z)-Isomer und das trans-Isomer als (E)-Isomer zu klassifizieren.[7]

Software zur Bestimmung des (E)- oder (Z)-Deskriptors

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Eine Reihe von kommerziellen Softwarepaketen unterstĂŒtzt die Bestimmung des (E)- oder (Z)-Deskriptors von Alkenen und anderen Stoffgruppen mit Ă€hnlichen Doppelbindungen, z. B. das chemische Zeichenprogramm ChemDraw.

Weblinks

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  • Cahn-Ingold-Prelog-Konvention
  • Cahn-Ingold-Prelog-Konvention (englisch)
  • Tutorial (Memento vom 19. August 2006 im Internet Archive) (englisch; PDF; 333 kB)

Einzelnachweise

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  1. ↑ R. S. Cahn, Christopher Ingold, V. Prelog: Spezifikation der molekularen ChiralitĂ€t. In: Angewandte Chemie. Band 78, Nr. 8, 1966, S. 413–447, doi:10.1002/ange.19660780803. 
  2. ↑ Vladimir Prelog, GĂŒnter Helmchen: Grundlagen des CIP-Systems und VorschlĂ€ge fĂŒr eine Revision. In: Angewandte Chemie. Band 94, Nr. 8, 1982, S. 614–631, doi:10.1002/ange.19820940805. 
  3. ↑ a b Bernard Testa, Börries KĂŒbel, Bernard Testa: Grundlagen der organischen Stereochemie. Verl. Chemie, Weinheim 1983, ISBN 978-3-527-25935-9. 
  4. ↑ a b c d e f g Karl-Heinz Hellwich: Stereochemie: Grundbegriffe. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 2007, ISBN 978-3-540-71707-2 (Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  5. ↑ a b Hans-Dieter Jakubke, Hans Jeschkeit: AminosĂ€uren, Peptide, Proteine. Verlag Chemie, Weinheim 1982, ISBN 3-527-25892-2, S. 30.
  6. ↑ Albert Gossauer: Struktur und ReaktivitĂ€t der BiomolekĂŒle. Eine EinfĂŒhrung in die organische Chemie. Verlag Helvetica Chimica Acta, ZĂŒrich 2006, ISBN 3-906390-29-2, S. 102.
  7. ↑ Jonathan Clayden, Nick Greeves, Stuart Warren, Peter Wothers: Organic Chemistry. Oxford University Press, Oxford (u. a.) 2001, ISBN 0-19-850346-6, S. 487.
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