Die Cachette von Bab el-Gasus ist eine altägyptische Grabanlage. Der Name Bab el-Gasus stammt aus dem ägyptischen Arabisch und meint so viel wie „Pforte der Priester“ oder Priesterpforte. Sie wurde im Februar 1891 durch Georges Daressy, Eugène Grébaut und Urbain Bouriant entdeckt und enthielt 153 sehr gut erhaltene Sarg-Ensembles (52 Einzel- und 101 Doppel-Särge) der 21. Dynastie, sowie 80 Statuetten, nahezu 100 Papyri und 110 Uschebti-Boxen. Die Bergung dieser bislang größten Cachette wurde seinerzeit durch Émile Bayard dokumentiert und stellte nach der ersten, bereits im Juni 1881 erfolgten Entdeckung der Cachette von Deir el-Bahari eine weitere, immense Verbesserung der Faktenlage zur Dritten Zwischenzeit dar. Dennoch nahm die Erforschung dieser zweiten, für die Geschichte der 21. Dynastie so bedeutenden Cachette von Bab el-Gasus insgesamt rund 130 Jahre in Anspruch, weil ihre Sarkophage aus Platzmangel über die Museen der ganzen Welt verteilt worden waren, dort oftmals über lange Zeiträume hinweg unbeachtet blieben und vernachlässigt wurden.
Literatur
- Georges Daressy: Les cercueils des prêtres d’Ammon (deuxième trouvaille de Deir el_Bahari). In: Annales du Service des l’Antiquités de l’Égypte. (ASAE), Band 8, Kairo 1907, S. 3–38 (Digitalisat).
- Georges Daressy: Les sépultures des prêtres d’Ammon à Deir el-Bahari. In: Annales du Service des l’Antiquités de l’Égypte. Band 1, Kairo 1900, S. 141–148 (Digitalisat).
- Emile Chassinat: Catalogue général des antiquités égyptiennes du musée du Caire. (CG), Band 44, Nr. 6001–6029: La seconde trouvaille de Deir el-Bahari, 5 Février 1891 (Sarcophages). Band 1, Fascicule 1, Imprimerie de l’Institut français d’archéologie orientale, Kairo 1909 / K. E. Hiersemann, Leipzig 1909 (Digitalisat).
- Rogério Sousa, Kathlyn Mary Cooney, Alessia Amenta: Bab El-Gasus in context: Rediscovering the tomb of the Priests of Amun. "L'Erma" di Bretschneider, Rom 2021, ISBN 978-88-913-2068-1 (Digitalisat).
Weblinks
- Dik van Bommel: All known Bab el-Gasus ushabti types, boxes and papyri (digitalisat). Auf: ushabtis.com; zuletzt abgerufen am 5. Februar 2024.
Koordinaten: 25° 44′ 16,4″ N, 32° 36′ 31″ O