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Bult (andere Form: Bülte) ist eine Bezeichnung für eine mit Gräsern oder Moos bewachsene Bodenerhebung in Mooren oder sumpfigem Gelände.
Namenkunde
Das Wort ist niederdeutschen Ursprungs und bezeichnet in historischen Sprachstufen auch allgemein ‚Hügel‘ und ‚Haufen‘.
Varianten:
- der Bult, Mehrzahl Bülte oder Bulten[1]
- der Bulte (alte Nebenform laut Grimms Wörterbuch)[2]
- die Bülte, Mehrzahl Bülten[3]
Als Landform
- erhöhte Kuppen aus Torf und Torfmoosen in den zentralen Bereichen aufgewölbter Regenmoore und in Zwischenmooren; siehe Bult-Schlenken-Komplex
- schilfbewachsene Inseln bzw. Untiefen, z. B. im Pommerschen, hier Bülten genannt
Andere Worte ähnlicher Bedeutung:
- Werder, im ganzen deutschen Sprachgebiet, als Wörth bis an die südöstlichen Grenzen verbreitet
- Horst, nord- und mitteldeutsch
- Donk, der entsprechende Begriff am Niederrhein
- Kaupe, Talsandinsel im Spreewald
Als vegetative Form
- Horste von Süß- und Sauergräsern (Horstgräser)
- die von der Schwarzerle (Alnus glutinosa) gebildeten erhöhten Wurzelstöcke in Bruchwäldern
Orts- und Flurnamensbeispiele
Das Wort als Bestandteil von Ortsnamen ist ein typischer Name der Moorbesiedlung.
- Bult, Stadtteil von Hannover, daher auch Name der dortigen Pferderennbahn: Große Bult, jetzt Neue Bult in Langenhagen
- Bülten, Ortsteile von Ilsede
- Bült/Altstadt, Teil der Altstadt von Münster, die sich auf einer kleinen Anhöhe befindet. Auch eine Bushaltestelle trägt diesen Namen.
Weitere topografische Objekte:
- Borner Bülten, Jägerbülten, Kleiner Bülten, Meininger Bülten, Neuendorfer Bülten, Schmidt-Bülten Inseln im Bodstedter und Saaler Bodden, in der Darß-Zingster Boddenkette im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Einzelnachweise
- ↑ Bult. Duden online
- ↑ Bulte. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 2: Biermörder–D – (II). S. Hirzel, Leipzig 1860 (woerterbuchnetz.de).
- ↑ Bülte. Duden online