Brunn ist der Name eines mittelmärkischen Uradelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammhaus im Havelland. Seit 1853 ist auch der Name Brunn genannt von Kauffungen üblich, dessen Führung durch preußische Kabinettsorder genehmigt wurde. Die von Brunn sind eines Stammes und Wappens mit den Itzenplitz.
Die Familie ist von den gleichnamigen elsässischen Brunn als weder stamm- noch wappenverwandt zu unterscheiden.
Geschichte
Die Familie wird bereist 1237 mit Daniel de Brunnen erstmals urkundlich erwähnt.[1] Die Stammreihe beginnt 1540 mit Hans von Brunn. Im Jahre 1788 wurden nur noch zwei lebende männliche Familienangehörige der Familie von Brunn genannt. Es handelt sich dabei um Albrecht Georg Friedrich Wilhelm von Brunn (1760–1830) und Casper Siegmund Julius Friedrich von Brunn. Beide waren Leutnante im Möllendorf'schen Infanterieregiment (Altpreußisches Infanterieregiment No. 15). Des Erstgenannten gleichnnamiger Sohn Wilhelm jun. von Brunn (1800–1861) heiratete Kathinka von Kauffungen, ihr zweitältester Sohn Oskar (1839–1880) wiederum vollzieht durch vorheriger Verfühung durch König Friedrich Wilhelm IV. 1853 die Namens- und Wappenvereinigung von Brunn gen. von Kauffungen[2] mit Nachfahren bis heute.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Rot ein mit drei schwarzen Bärenköpfen mit goldenen Halsbändern und Ringen belegten silbernen Schrägrechtsbalken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender schwarzer Bär mit beringtem goldenem Halsband von drei (rot-silber-rot) Straußenfedern.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden im Tyroff'schen Wappenwerk auch einmal irrtümlich braune Doggenköpfe, und auf dem Helm die Dogge wachsend dargestellt.
Bedeutende Vertreter
- Balthasar von Brunn (1593–1643), brandenburgischer Staatsmann
- Adalbert von Brunn (1842–1907), Offizier
- Kunz von Kauffungen, eigentl. Kunz von Brunn gen. von Kauffungen (1904–1989), Journalist
Siehe auch
Das elsässische Adelsgeschlecht Brunn und die ursprünglich aus dem Fürstentum Anhalt-Köthen stammende briefadelige Familie von Brunn, in jüngerer Zeit bekannt geworden durch den Arzt Albert von Brunn und dessen Sohn Walter von Brunn, dessen Nachfahren Walter Albert Leopold von Brunn und den Astronomen Albert von Brunn, den Philologen Albert von Brunn und den Politiker Florian von Brunn (* 1969), Abgeordneter im Bayerischen Landtag, sind nicht mit uradeligen Brunn verwandt.[3]
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1900. 1. Jg., Justus Perthes, Gotha 1899, S. 153 f. (Stammreihe);
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Deutscher Uradel. 1921. 22. Jg., Justus Perthes, Gotha 1920, S. 163.; ff. 1923, S. 133; ff. 1929, S. 153; ff. 1934, S. 83. (Siehe: FamilySearch/Kostenfrei).
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A (Uradel). 1938. 37. Jg., Justus Perthes, Gotha 1937, S. 53 f. (Siehe: FamilySearch/Kostenfrei).
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band II, Band 58 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler. Et al., C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, ISSN 0435-2408, S. 139–140.
Einzelnachweise
- ↑ Adolph Friedrich Riedel (Hrsg.): Codex diplomaticus Brandenburgensis. (CDB. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstiger Quellenschriften), I. Haupttheil, III. Band, F. H. Morin, Berlin 1843, S. 341. Daniel de Brunnen, In: Die Gebrüder Johann und Gebhard von Plote verleihen ihrer Stadt Kyritz bestimmte Verfassungsrechte, im Jahre 1237.
- ↑ Verfügung vom 28. Juni 1853 zu Berlin, In: Kunz v. Brunn genannt v. Kauffungen: Die von Kauffungen. Nachträge. In: Mitteilungen des Altertumsvereins zu Plauen i. V. 16. Jahresschrift auf die Jahre 1903 bis 1904. Hrsg. Chr. A. Scholtze, C. von Raab, A. Neupert, Plauen i. V. 1904, S. 147 ff.
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser. B (Briefadel). 1986. Band XVII, Band 89 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler. Et al., C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1986, ISSN 0435-2408, S. 49–62.