Berliet VIL | |
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Basisinformation | |
Hersteller | Berliet |
Modell | Berliet VIL |
Produktionszeit | 1929–32 |
Karosseriebauform | Chassis, Limousine, Coupé |
Vorgängermodell | Berliet VIL |
Nachfolgemodell | Berliet 944 |
Technische Daten[1] | |
Eigengewicht | 660 kg (Chassis) |
Radstand | 2,83 m |
Motor | Otto, 4-Zylinder Typ MLD2 |
Bohrung × Hub | 65 × 111,7 mm |
Hubraum | 1483 cm³ |
Leistung | ? |
Getriebe | 4V, 1R |
Antriebsformel | 4×2 |
Der Berliet VIL, auch „9 HP“ genannt, war ein PKW-Modell des Fahrzeugherstellers Berliet in Lyon aus dem Jahre 1929.
Geschichte
Der Typ Berliet VIL erhielt seine allgemeine Betriebserlaubnis am 18. September 1930[2]. Er war ein Fahrzeug der unteren Mittelklasse. Über produzierte Stückzahlen ist nichts bekannt, das Fahrzeug soll jedoch, als es am Pariser Autosalon 1930 erstmalig vorgestellt wurde, sofort ein großer Erfolg gewesen sein. Das bloße Chassis kostete 17.800.- Franc, die komplette Limousine 25.600.- und in der Luxusausführung 29.500.- Franc[3]. Im Jahr 1932 löste der Berliet 944 den Berliet VIL in der Produktion ab.
Ein Exemplar des Berliet VIL ist erhalten und im Conservatoire der Fondation Berliet in Le Montellier 30 km nordöstlich von Lyon ausgestellt.
Technik
Gegenüber seinem Vorgänger war der Kolbenhub um 0,3 mm verkürzt worden, wodurch der Hubraum insgesamt 4 cm³ kleiner war: Dies bewirkte jedoch, dass steuerlich das Fahrzeug mit 9 statt mit 10 CV einzustufen war[A 1]. Die bei 1500/min entwickelte Höchstleistung ist nicht genannt[4]. Der Radstand betrug 2,83 m[5], Im Übrigen wird auf die in der Info-Box genannten Daten verwiesen.
Anmerkungen
- ↑ Nach der ab 1928 gültigen Formel wurden die Steuer-PS wie folgt berechnet: Zylinderzahl × Bohrung in cm × Bohrung in cm × Hub in cm × 30 U/sec. × Koeffizient 0,00015, bei 112 mm Hub (wie beim Vorgänger Berliet VIG) errechnet sich also: 9,5176, was auf 10 Steuer-PS aufzurunden ist. Bei 111,7 cm Hub errechnet sich indessen 9,49475, was auf 9 Steuer-PS abzurunden ist. Auf die effektive Motorleistung blieben die 4 cm³ weniger Hubraum praktisch ohne Einfluss, andererseits sparte der Halter 10 % an jährlich zu entrichtender Kraftfahrzeugsteuer.
Literatur
Originalquellen
Eine Publikation, in der alle vor 1945 gebauten Berliet-Typen individuell abgehandelt wären, gibt es nicht. Neben der unten erwähnten Literatur wurde auf die folgende in der Fondation Berliet verwahrte Originalunterlagen zurückgegriffen:
- „Fiches des Mines“: Es sind die Werksunterlagen zur Erteilung einer allgemeinen Betriebserlaubnis, hierfür ist in Frankreich der „Inspecteur des mines“ sachlich zuständig. Diese Unterlagen sind im Berliet-Archiv chronologisch geordnet und nummeriert. Nicht zu jedem Typ bzw. Variante gibt es entsprechende Unterlagen, teils, weil sie wohl als Untervarianten eines anderen Typs verstanden wurden, für den eine gesonderte Erlaubnis nicht erforderlich war, teils wohl, weil diese Unterlagen im Laufe der letzten 100 Jahre verlorengegangen sind. Bei Militärtypen gibt es Hinweise, dass eine Betriebserlaubnis direkt durch militärische Dienststellen erfolgte, was entsprechende „fiches des mines“ überflüssig machte. Die Quellenbezeichnung lautet: „Fiches No....“
Sonstige Quellen
- René Bellu, Toutes les voitures Françaises 1929, in Automobilia Hors-Serie No.84, Paris 2006, zit. als „Bellu 1929“
- René Bellu, Toutes les voitures Françaises 1930, in Automobilia Hors-Serie No.74, Paris 2005, zit. als „Bellu 1930“
- René Bellu, Toutes les voitures Françaises 1931, in Automobilia Hors-Serie No.90, Paris 2008, zit. als „Bellu 1931“
- René Bellu, Toutes les voitures Françaises 1932, in Automobilia Hors-Serie No.80, Paris 2006, zit. als „Bellu 1932“
- Monique Chapelle: Berliet. 1. Auflage. EMCE, Saint-Chamond 2016, ISBN 978-2-35740-049-8.
Weblinks
- Fondation de l'Automobile Marius Berliet (französisch und englisch, abgerufen am 19. Mai 2023)