Das Bauernecho war eine Tageszeitung der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD) in der DDR.[1] Als Parteizeitung mit der ISSN 0323-6471 hatte sie eine hohe Auflage und veröffentlichte zahlreiche agrarfachliche Texte.
Die DBD war die einzige der fünf DDR-Blockparteien, die in den Bezirken keine Regionalzeitungen unterhielt. Die Selbstbezeichnung des Blattes lautete „Bauern-Echo: Organ der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands“. Zu unterschiedlichen Zeiten wurde zwischen einer „Ausgabe A“ und einer „Ausgabe B“ unterschieden, die die regionale Untergliederung der DDR in Bezirke gruppierend berücksichtigte.
Die erste Ausgabe des Bauernechos als Tageszeitung erschien am 18. Juli 1948[2] in einer Auflage von 125.000 Exemplaren,[3] 1985 waren es nur noch 91.100.[4] Erster Chefredakteur war Leonhard Helmschrott, der bis 1989 Chefredakteur des Blattes blieb.[5] Sein Nachfolger, der bereits seit 1974 als stellvertretender Chefredakteur fungierende Uwe Creutzmann,[6] wurde im November 1989 in geheimer Wahl unter mehreren Kandidaten gewählt.[7]
Nach der Wende und friedlichen Revolution wurde das Bauernecho von der Verlagsgruppe Frankfurter Allgemeine Zeitung übernommen und unter dem Namen Deutsches Landblatt zunächst weitergeführt. Am 31. Juli 1992 wurde dann das Deutsche Landblatt wie auch die anderen Zeitungen der DDR-CDU – in der die DBD 1990 aufging –, die ebenfalls von der FAZ übernommen worden waren, eingestellt.[8]
Literatur
- Jürgen Philippi: Die Agitation und Propaganda des „Bauern-Echo“ im Prozeß der landwirtschaftlichen Kollektivierung in der DDR. Eine computerunterstützte Inhaltsanalyse ausgewählter Zeitungsartikel. Bonner Studien zur Wirtschaftssoziologie, Bd. 9 (Diss., Univ. Bonn). Wehle, Witterschlick/Bonn 1998, ISBN 978-3-89573-080-1.
- Wilfried Bock: Die öffentliche Kunstkommunikation in Tageszeitungen der DDR und deren Leistung für die Rezeption literarischer Werke: untersucht anhand der Tageszeitungen „Neues Deutschland“, „Bauern-Echo“, „Der Morgen“, „National-Zeitung“ und „Neue Zeit“ in den Jahren 1970–1973. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1975 (unveröffentlicht). Bibliotheksnachweis:
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Birgit Wolf: Sprache in der DDR. Ein Wörterbuch. De Gruyter, Berlin/Boston 2000, ISBN 978-3-11-080592-5, S. 255.
- ↑ Hans Reichelt: Blockflöten – oder was? Zur Geschichte der DBD. Edition Ost, Berlin 1997, S. 382.
- ↑ Theresia Bauer: Blockpartei und Agrarrevolution von oben. Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands 1948–1963. 2003, ISBN 3-486-56703-9, Seite 219, Online,
- ↑ Hartmut Zimmermann u. a.: DDR-Handbuch. Bd. 2 M-Z. Verlag Wissenschaft und Politik, Bonn 1985, S. 1044.
- ↑ Theresia Bauer: Blockpartei und Agrarrevolution von oben. Die Demokratische Bauernpartei Deutschlands 1948–1963 2003, ISBN 3-486-56703-9, Seite 115, Online
- ↑ Hans Reichelt: Blockflöten – oder was? Zur Geschichte der DBD. Edition Ost, Berlin 1997, S. 382.
- ↑ Uwe Creuzmann: Darauf eingestellt, ein guter Partner zu sein. In: Parteivorstand der DBD (Hrsg.): Außerordentlicher Parteitag der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands am 27. und 28. Januar 1990 in Berlin. Materialien, Teil II. Berlin 1990, S. 58–59, hier S. 58.
- ↑ Hans Reichelt: Blockflöten – oder was? Zur Geschichte der DBD. Edition Ost, Berlin 1997, S. 382.