U-Bahn Berlin Kleinprofil-Baureihe JK | |
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Anzahl: | Erster Abruf: 140 Wagen
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Hersteller: | Stadler Pankow |
Baujahr(e): | ab 2023 |
Achsformel: | (1A)Bo’+Bo’(A1) (1A)Bo’+Bo’(A1)+(1A)Bo’+Bo’(A1) |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Kupplung: | 25 820 mm 51 640 mm |
Höhe: | 3160 mm |
Breite: | 2400 mm |
Drehgestellachsstand: | 1800 mm |
Höchstgeschwindigkeit: | 70 km/h |
Traktionsleistung: | 100 kW (pro Fahrmotor) |
Stundenleistung: | 600 kW 1200 kW |
Motorentyp: | Drehstrom-Asynchron TMR 39A-18-4[1] |
Stromsystem: | 750 V = |
Stromübertragung: | seitliche, von oben bestrichene Stromschiene |
Kupplungstyp: | Scharfenbergkupplung mit untenliegendem Kontaktsatz |
Sitzplätze: | 28/88 |
Stehplätze: | 114/222 |
Fußbodenhöhe: | 875 mm |
Die BVG-Baureihe JK ist eine von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) bestellte Baureihe für das Kleinprofilnetz der Berliner U-Bahn. Die Baureihe JK ist technisch sehr eng mit der Großprofilbaureihe J verwandt. Der erste fertiggestellte Zug der Baureihe wurde im Januar 2024 vorgestellt.[2] Aufgrund technischer Probleme kam es zu Verzögerungen, sodass der Testbetrieb voraussichtlich im Herbst 2024 beginnen soll.[3] Die Serienlieferung verschob sich auf frühestens März 2025, womit der Regelbetrieb frühestens im September 2025 startet.[4][5]
Beschaffung
Um ihre veraltete Fahrzeugflotte abzulösen und eine Angebotsausweitung zu ermöglichen, schrieb die BVG im Oktober 2016 die Beschaffung neuer Fahrzeuge für das Großprofil und das Kleinprofil aus.[6] Für das Kleinprofil sollten 440 und für das Großprofil 1060 neue Wagen für einen Preis von drei Milliarden Euro beschafft werden. Auf die Ausschreibung bewarben sich die Hersteller Alstom und Stadler sowie ein Konsortium von Siemens und Bombardier. Den Zuschlag zum Bau der neuen Wagen wollte die BVG am 20. Mai 2019 an Stadler erteilen, allerdings legte Alstom hiergegen zunächst Einspruch bei der Vergabekammer ein. Nachdem dieser Einspruch abgelehnt wurde, klagte Alstom beim Berliner Kammergericht.[6] Das Gericht entschied am 20. März 2020 das Verfahren zu Gunsten der BVG, sodass die Züge der Baureihen J und JK nunmehr bei Stadler bestellt werden konnten.[7]
Die BVG hat zunächst 262 Wagen der Baureihe JK bestellt, mit einer Option auf weitere 178. Laut der Antwort auf eine Parlamentarische Anfrage im Sommer 2021 sollten die ersten 16 Wagen 2023 ausgeliefert werden, im Jahr 2022 lediglich vier Wagen der Baureihe J.[8] Diese Termine konnten jedoch nicht eingehalten werden. Die Testfahrten sollten ab dem 22. Januar 2024 starten[9], nachdem der erste Zug am 11. Januar 2024 am U-Bahnhof Olympiastadion der BVG übergeben und der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Ab Spätsommer 2024 sollten die Züge dann für zwölf Wochen vorerst probeweise in den Fahrgastbetrieb gehen.[10] Nach Medienberichten verzögert sich der Probebetrieb aufgrund von technischen Problemen und soll voraussichtlich im Herbst 2024 beginnen, während von einer Serienlieferung der Baureihe ab Anfang 2025 ausgegangen wird.[3]
Geplant ist eine Nutzungszeit von 40 Jahren.[8] Die Züge werden von Stadler im Werk in Pankow gebaut, wo Stadler für diesen Auftrag eine weitere Fertigungshalle errichtet.[11] Stadler garantiert für 32 Jahre Ersatzteile.[11] Ein Mock-Up eines Endwagens wurde in Berlin im Deutschen Technikmuseum ausgestellt.[12]
Fahrzeugbeschreibung
Die Züge der Baureihe JK können als durchgängige Zwei- oder Vier-Wagen-Einheiten mit jeweils einem Führerstand in den Endwagen zusammengestellt werden.[13] Im Gegensatz zu den Zügen der beiden Vorgängerbaureihen HK und IK ist es damit möglich, sie auch als Zwei- und Sechs-Wagenzüge einzusetzen. Die 140 bestellten Wagen sollen als 36 Zwei-Wagen-Züge und 17 Vier-Wagen-Züge ausgeliefert werden.[13] Die Baureihe JK wird auf Basis der Baureihe IK entwickelt. Um den Aufwand bei der Ersatzteilhaltung zu reduzieren, werden möglichst viele gemeinsame Bauteile mit der Baureihe J verwendet.
Die Wagenkästen sind aus Aluminium gefertigt und erhalten zwei Türen pro Seite, die 1300 mm breit sind.[13] Dies weicht von der zuvor genutzten Anordnung von drei Türen pro Wagenseite ab und ähnelt der Türanordnung der Baureihe G. Die Türsäulen sind schmaler als die der Baureihe IK. Zwischen den Türen wird jeweils nur noch ein Fenster angeordnet, neben dem die Monitore des Fahrgastinformationssystems platziert werden. Wie bei den Wagen der Baureihe J liegen die Anzeigen des Fahrgastinformationssystems innen und außen sowohl an den Frontseiten der Fahrzeuge, als auch an den Seiten.[13]
Die Mehrzweckabteile befinden sich in den Endwagen. Eine Zwei-Wagen-Einheit verfügt über 28 Sitz- und 114 Stehplätze, eine Vier-Wagen-Einheit über 88 Sitz- und 222 Stehplätze.[13]
Weblinks
- Seite der BVG zu den Baureihen J/JK
- 360°-Modell des Mock-Ups
- Datenblatt – U-Bahn vom Typ JK (PDF; 3,0 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Stadler Rail J-JK series Metro für BVG Berlin. In: .tsa.at. Abgerufen am 28. Januar 2023.
- ↑ Erster neuer U-Bahn-Zug ein Jahr verspätet in Berlin angekommen. In: rbb24.de. 12. Januar 2024, abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑ a b Nicolas Šustr: Neue U-Bahnen: »Stadler kriegt die Software nicht auf die Reihe«. In: nd-aktuell.de. Neues Deutschland, 1. Juli 2024, abgerufen am 2. Juli 2024.
- ↑ Auslieferung neuer Züge für Linien U1 und U3 verzögert sich bis 2025. 10. Juli 2024, abgerufen am 14. November 2024.
- ↑ Zughersteller Stadler verspricht Klarheit über neue U-Bahn-Wagen bis November. 17. Oktober 2024, abgerufen am 14. November 2024.
- ↑ a b Jörn Hasselmann: Unterlegene Firma klagt gegen BVG-Auftragsvergabe. In: Der Tagesspiegel. 14. November 2019, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
- ↑ Jörn Hasselmann: Kammergericht entscheidet für BVG und gegen Alstom. In: Der Tagesspiegel. 20. März 2020, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
- ↑ a b Abgeordnetenhaus Berlin: (XI) 3 Jahre Mobilitätsgesetz – Wat bewegt sich in Berlin? Der Ausbau des ÖPNV, Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Sven Kohlmeier (SPD) vom 13. Juli 2021 und Antwort vom 28. Juli 2021; Drucksache 18/28164. (PDF; 2,1 MB) 18. Juli 2021, abgerufen am 22. April 2024.
- ↑ Nicolas Šustr: Neue U-Bahnen in Berlin: Lichtstreif am Ende des Tunnels. In: nd-aktuell.de. Abgerufen am 10. Dezember 2023.
- ↑ Die Zukunft heißt „J“ und bleibt gelb: Erster neuer Zug für Berliner U-Bahn vorgestellt. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. Januar 2024]).
- ↑ a b Jörn Hasselmann: Wo die 1500 neuen U-Bahn-Wagen der BVG gebaut werden. In: Der Tagesspiegel. 25. August 2020, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 26. Dezember 2021]).
- ↑ BVG stellt Vorführmodell der neuen U-Bahn-Baureihe vor. In: berlin.de. 11. Mai 2021, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. Dezember 2021; abgerufen am 22. April 2024.
- ↑ a b c d e U-BAHN VOM TYP JK (Datenblatt). (PDF; 8,1 MB) In: unternehmen.bvg. Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), abgerufen am 22. April 2024.