Astrid Lorenz (* 1975 in Rostock, Deutsche Demokratische Republik) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin mit dem Forschungsschwerpunkten politische Systeme, Demokratieentwicklung, Verfassungs- und Rechtspolitik. Seit 2010 ist sie Professorin für Politisches System der Bundesrepublik Deutschland/Politik in Europa an der Universität Leipzig.
Leben
Lorenz legte 1993 ihr Abitur in Neubrandenburg ab und studierte anschließend Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, wo sie 1997 als Diplom-Politikwissenschaftlerin abschloss, 1998 schloss sie ihr Magisterstudium der Osteuropastudien ab. Von 1998 und 2001 promovierte sie als Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin im Graduiertenkolleg „Das neue Europa. Nationale und internationale Dimensionen institutionellen Wandels“ mit einem Forschungsprojekt zur politischen Entwicklung in Belarus. Ab 1999 nahm sie Lehraufträge an der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin sowie der Universität Potsdam wahr. Von 2002 bis 2006 war sie wissenschaftliche Assistentin an der Professur für Innenpolitik der Bundesrepublik Deutschland von Gert-Joachim Glaeßner am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität. 2006 wurde sie dort Juniorprofessorin und habilitierte 2008 mit einer Arbeit zum Thema „Verfassungsänderungen in etablierten Demokratien. Motivlagen und Aushandlungsmuster“. Für diese Arbeit erhielt sie 2009 den Wissenschaftspreis der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft.[1]
2010 folgte Lorenz einem Ruf auf die Professur Politisches System der Bundesrepublik Deutschland/Politik in Europa an die Universität Leipzig, welcher seit 2017 als Jean Monnet Chair im Rahmen des Jean-Monnet-Programms der Europäischen Union gefördert wird. Von 2016 bis 2019 war sie Prodekanin und ist seit 2019 Dekanin der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie.
Mitgliedschaften (Auswahl)
- Gründungsvorsitzende (1999–2002) und Beiratsmitglied (2002–2006) der Deutsch-Belarussischen Gesellschaft
- Redaktionsmitglied (2010–2015) der Politischen Vierteljahresschrift
- Mitglied (seit 2015) des Kuratoriums der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung
- Mitglied (seit 2017) im Fachbeirat Wissenschaft der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
- Mitglied (2022/23) der Jury für den Standortwettbewerb für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation[2]
Schriften (Auswahl)
- Vorwärts in die Vergangenheit? Der Wandel der politischen Institutionen in der Republik Belarus' seit 1991. (Dissertation) Humboldt-Universität, Berlin 2001.
- Verfassungsänderungen in etablierten Demokratien: Motivlagen und Aushandlungsmuster. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-15667-5.
- Demokratisierung in Ostdeutschland: Verfassungspolitische Weichenstellungen in den neuen Ländern und Berlin. Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-03186-2.
- mit Andreas Anter und Werner Reuter: Politik und Regieren in Brandenburg. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-07225-4.
- mit Hana Formánková (Hrsg.): Das politische System Tschechiens. Springer VS Wiesbaden 2018, ISBN 978-3658-21558-3.
Quellen und weiterführende Literatur
Weblinks
- Literatur von Astrid Lorenz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Astrid Lorenz auf der Website der Universität Leipzig
- Astrid Lorenz auf der Website des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Einzelnachweise
- ↑ Constanze Haase: Juniorprofessorin Astrid Lorenz erhielt Wissenschaftspreis. Auszeichnung für ihr Buch „Verfassungsänderungen in etablierten Demokratien“. In: hu-berlin.de. Humboldt-Universität zu Berlin, 4. Januar 2010, abgerufen am 15. November 2020.
- ↑ Jury für den Standortwettbewerb für das Zukunftszentrum (Pressemitteilung 290). In: bundesregierung.de. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 16. September 2022, abgerufen am 16. Februar 2023.
Personendaten | |
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NAME | Lorenz, Astrid |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikwissenschaftlerin |
GEBURTSDATUM | 1975 |
GEBURTSORT | Rostock, Deutsche Demokratische Republik |