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Anne Sinclair, 2025

Anne Sinclair (* 15. Juli 1948 in New York City, geborene Anne-Élise Schwartz) ist eine amerikanisch-französische Journalistin.

Familie

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Anne Sinclair ist eine Tochter von Joseph-Robert Schwartz (ab 1949 Sinclair), eines französischen Juden und RĂ©sistancekĂ€mpfers, Industriellen und Ritter der Ehrenlegion, und Micheline Nanette Rosenberg. Sie ist eine Enkelin von Paul Rosenberg, einem bedeutenden Galeristen und KunsthĂ€ndler in Paris und spĂ€ter in New York. Dessen GeschĂ€ft und die mehrere hundert Bilder umfassende GemĂ€ldesammlung wurden von der Vichy-Regierung und den Deutschen bei den antisemitischen Maßnahmen wĂ€hrend der deutschen Besatzung Frankreichs beschlagnahmt. Die Bilder wurden nach dem Krieg zu einem kleinen Teil restituiert. Anne Sinclair hat einen Teil der GemĂ€ldesammlung im Wert von vielen Millionen Euro geerbt. Im Jahr 2007 verkaufte Christie’s aus ihrem Erbe das Bild L’Odalisque, harmonie bleue von Henri Matisse fĂŒr $33,6 Millionen.[1] Als Enkelin Rosenbergs wurde sie im MĂ€rz 2014 als eine der beiden rechtmĂ€ĂŸigen Erbinnen benannt, denen aus der Sammlung Gurlitt das als Raubkunst identifizierte Bild Sitzende Frau von Matisse zurĂŒckgegeben werden sollte.[2]

Sie ist geschieden vom Journalisten und HolocaustĂŒberlebenden Ivan LevaĂŻ (* 1937), mit dem sie die zwei Söhne David und Élie hat. Am 24. November 1991 heiratete sie den Politiker Dominique Strauss-Kahn (* 1949). Um Strauss-Kahns Bewerbung bei der Kandidatenaufstellung zur französischen PrĂ€sidentschaftswahl 2012 zu unterstĂŒtzen, begann sie 2011, eine Biografie ihres Großvaters zu schreiben, die wĂ€hrend des Wahlkampfs herauskommen sollte; das Buch erschien, unter verĂ€nderten UmstĂ€nden, 2012.[3]

Strauss-Kahn hatte im Mai 2011 nach VergewaltigungsvorwĂŒrfen seinen Chef-Posten beim IWF aufgeben mĂŒssen. Sinclair hielt zu ihm, hinterlegte eine hohe Kaution aus ihrem privaten Vermögen und besuchte ihn demonstrativ in der Untersuchungshaft.[4] Im MĂ€rz 2013 erfolgte die Scheidung.[5][6] Sinclair lebte seither mit dem Historiker Pierre Nora zusammen.[3]

Sinclair ist JĂŒdin.[7]

Beruflicher Werdegang

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ZunĂ€chst Lizentiatin des Rechts, erwarb sie 1972 am Institut d’études politiques de Paris das Diplom. Sie begann 1973 ihre Karriere als Journalistin beim Sender Europe 1.

Im Jahr 1983 wurde sie vom Sender TF1 fĂŒr die Sendereihe Édition spĂ©ciale engagiert. Sinclair moderierte die in Frankreich Ă€ußerst populĂ€re Sonntagabendsendung Sept sur Sept („7/7“) und wurde damit eine der bekanntesten Journalistinnen des Landes: Jeden Sonntag um 19 Uhr fĂŒhrte Sinclair ein einstĂŒndiges Interview mit einer fĂŒhrenden französischen oder internationalen Persönlichkeit. Sie interviewte die französischen PrĂ€sidenten François Mitterrand und Nicolas Sarkozy sowie den US-PrĂ€sidenten Bill Clinton, Michail Gorbatschow, Schimon Peres, Felipe GonzĂĄlez, die deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl und Gerhard Schröder, König Hassan II. von Marokko, Hillary Clinton und Prinz Charles. Obwohl sie sich hauptsĂ€chlich auf Politik konzentrierte, umfassten ihre Interviews auch Prominente wie Madonna, Sharon Stone, Paul McCartney, Woody Allen, George Soros und Elie Wiesel. Sie fĂŒhrte ebenso GesprĂ€che mit französischen Kulturschaffenden wie Johnny Hallyday, Alain Delon, Yves Montand, Simone Signoret und Bernard-Henri LĂ©vy.[8][9]

Sie gewann dreimal die Auszeichnung Sept d’Or, das französische Äquivalent des Emmy Awards.[10] Nach der Privatisierung von TF1 wurde sie Vizedirektorin fĂŒr Information, spĂ€ter Generaldirektorin des Unternehmens. Im Jahre 1997, nach der Ernennung ihres Ehemanns Dominique Strauss-Kahn zum Minister fĂŒr Wirtschaft, Finanzen und Industrie, beschloss sie, keine politischen Sendungen mehr zu leiten, um den Anschein einer Interessenkollision zu vermeiden, und wurde Generaldirektorin der Internet-Tochter e-TF1, spĂ€ter VizeprĂ€sidentin.

Sie verließ im Jahr 2001 die TF1-Gruppe nach Meinungsverschiedenheiten mit Patrick Le Lay, dem Generaldirektor des Senders. Sie kehrte zurĂŒck zur Gruppe Netgem, ging 2002 zu RTL und arbeitete mit dem Magazin Paris Match zusammen. Von 2003 bis 2007 leitete sie bei France Inter die Sendung „Libre Cours“, in der sich Studenten mit Personen treffen, die anspruchsvolle Berufe ausĂŒben. Im Jahr 2008 arbeitete sie mit an der Sendung „Le Grand Journal“ bei Canal+ und berichtete – abwechselnd mit Laurence HaĂŻm – aus den USA ĂŒber die PrĂ€sidentenwahl (bei der Barack Obama gewann).

Ebenfalls 2008 startete sie ihren Internetblog Two or three things from America mit Kommentaren zu amerikanischen und internationalen politischen Themen. Dieser Blog wurde einer der anerkanntesten in Frankreich.[11]

Im Januar 2012 ĂŒbernahm sie die geschĂ€ftliche Leitung des Onlinemagazins der französischsprachigen Ausgabe der Huffington Post.[12]

Sinclair ist Autorin mehrerer BĂŒcher.

Schriften

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  • Une annĂ©e particuliĂšre (Ein ungewöhnliches Jahr), 1982
  • Deux ou trois choses que je sais d’eux (Zwei oder drei Dinge, die ich von ihnen weiß), 1997
  • CamĂ©ra subjective, 2002
  • 21, rue La BoĂ©tie, Grasset & Fasquelle, Paris, 2012, ISBN 978-2-24673731-5; deutsche Übersetzung: Lieber Picasso, wo bleiben meine Harlekine. Mein Großvater, der KunsthĂ€ndler Paul Rosenberg, Kunstmann, MĂŒnchen, 2013, ISBN 978-3-88897-820-3
  • Chronique d'une France blessĂ©e : Juillet 2015 - janvier 2017, Grasset & Fasquelle, MĂ€rz 2017, ISBN 978-2246812234

Weblinks

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  • Anne Sinclair bei IMDb
  • Die Frau an Strauss-Kahns Seite in: Spiegel Online vom 7. Juni 2011
  • Stefan Ulrich: Anne Sinclair, unerschĂŒtterlich in ihrer Treue, SĂŒddeutsche Zeitung, 17. Mai 2011
  • Amour fou in: Tages-Anzeiger vom 25. August 2011
  • FAZ.net (April 2017): Interview vor der PrĂ€sidentschaftswahl in Frankreich 2017

Einzelnachweise

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  1. ↑ Die komplizierte Wohnungssuche von Strauss-Kahn, auf welt.de, abgerufen am 28. Dezember 2020
  2. ↑ Cornelius Gurlitt will erstes Bild zurĂŒckgeben, auf faz.net
  3. ↑ a b Rachel Donadio: The lady reappears, International New York Times, 13. September 2014, S. 18, S. 20
  4. ↑ Frankfurter Rundschau
  5. ↑ Violetta Simon, Jana Stegemann: In schlechten Zeiten. Abgerufen am 14. Oktober 2021. 
  6. ↑ DSK et Anne Sinclair ont officiellement divorcĂ© la semaine derniĂšre, voici.fr, abgerufen am 8. November 2013
  7. ↑ Interview in der Welt am Sonntag
  8. ↑ A-Z Interviews - LegendĂ€re GesprĂ€che. Abgerufen am 28. Dezember 2020. 
  9. ↑ About Anne Sinclair. Abgerufen am 28. Dezember 2020. 
  10. ↑ Awards for Anne Sinclair (Memento des Originals vom 11. Juni 2011 im Internet Archive) In: IMDb. Abgerufen am 8. Juli 2011 
  11. ↑ Anne Sinclair dans le ‚top 12‘ des blogs politiques. In: L’Express. 13. Februar 2009, abgerufen am 8. Juli 2011. 
  12. ↑ Anne Sinclair : «Je suis une femme libre !», auf leparisien.fr
Normdaten (Person): GND: 1026678838 (lobid, GND Explorer, OGND, AKS) | LCCN: n82129500 | VIAF: 103661402 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Sinclair, Anne
KURZBESCHREIBUNG französische Journalistin
GEBURTSDATUM 15. Juli 1948
GEBURTSORT New York City
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anne_Sinclair&oldid=259798655“
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