Ahasiten (oder Antiochianer) wurden im 17. Jahrhundert[1] die Anhänger der Lehre Thomas Hobbes’ genannt, dass die Kirche vollständig der weltlichen Gewalt unterzuordnen und dem Landesfürsten oder der sonstigen Obrigkeit die unumschränkte Gewalt über kirchliche Angelegenheiten (jus territoriale circa sacra) einzuräumen sei.
Die Lehre ist nach den biblischen Königen Ahas und Antiochus benannt, die die Religion in extremer Weise der weltlichen Obrigkeit untergeordnet hatten. Hobbes vertrat in seinem Werk De cive (1642) diese Ansicht, weshalb er und seine Anhänger auch Ahasiten genannt wurden.[2]
Literatur
- Ahasiten. In: Brockhaus Konversations-Lexikon. 14. Auflage. Band 1: A – Astrabad. Brockhaus, Leipzig 1894, S. 254 (retrobibliothek.de).
Einzelnachweise
- ↑ Johann Heinrich Raphael Biesenthal: Biblisches, Kirchenhistorisches und Archäologisches Handwörterbuch für Prediger, Schullehrer, Seminaristen und gebildete Bibelleser. C.F. Amelang, Berlin 1841, S. 11 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ August Daniel von Binzer, Heinrich August Pierer: Encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe. Band 1. Literatur-comptoir, Altenburg 1824, S. 213 ( Textarchiv – Internet Archive).