Das Schiff lief im Jahr 1877 in Triest vom Stapel. Ab 1878 versah die Taurus den Stationsdienst für die k.u.k. Botschaft in Konstantinopel. Es wurde zur Tradition Österreichs, in der Hauptstadt des Osmanischen Reiches zu diesem Zweck ein repräsentatives Schiff zu stationieren, das von 1858 bis 1914 stets Taurus hieß.[1] Da bereits ein Vorgängerschiff denselben Namen führte, wird es daher auch Taurus II genannt. Die Botschaften andere Staaten waren mit vergleichbaren Schiffen vertreten.[2] Die Bewaffnung bestand aus drei Geschützen mit 15, 10 und 7 Zentimetern Rohrdurchmesser.
Die Schiffsbesatzung erhielt auch Aufgaben außerhalb des Stationsdienstes. So unterstützte sie im Mai 1894 eine Tiefsee-Expedition bei der Erforschung des Marmarameeres. Um dies vor der osmanischen Regierung zu verschleiern, wurde die Fahrt als Übung ausgegeben. In den Jahren 1898, 1902 und 1907 leistete die Besatzung Brandhilfe bei Feuern in Küstennähe.[3]
Der letzte Kommandant der Taurus in Konstantinopel war der spätere ungarische Staatschef Miklós Horthy.[4] Im Jahr 1909 wurde das Schiff in Eta umbenannt und 1913 außer Dienst gestellt.
↑Rudolf Agstner: „Die Hitze ist hier wieder kolossal… – Des Kaisers Diplomaten und Konsuln auf Reisen. Reiseschilderungen 1808–1918.“ Lit, Berlin/Münster/Wien 2014, ISBN 978-3-64350577-4, S. 41.
↑Rudolf Agstner: Der Palazzo di Venezia in Konstantinopel als k.k. Internuntiatur und k.u.k Botschaft bei der Hohen Pforte 1799–1918 und das Palais in Yniköy als Sommersitz der k.u.k. Botschaft 1899–1918. In: Rudolf Agstner, Elmar Samsinger (Hrsg.): Österreich in Istanbul: K. (u.) K. Präsenz im Osmanischen Reich. Lit, Münster/Wien 2010, ISBN 978-3-643-50230-8. S. 19–108 (hier: S. 98).
↑Manfred Mischinger: Feuer am und beim Wasser Band 4. Brandschutz und Feuerwehr in der KuK Kriegsmarine von Venedig über Triest bis Pola. BoD, Norderstedt 2002, ISBN 978-3-756-20766-4, S. 185.
↑Rudolf Agstner, Elmar Samsinger (Hrsg.): Österreich in Istanbul: K. (u.) K. Präsenz im Osmanischen Reich. Lit, Berlin/Münster/Wien 2010, ISBN 978-3-643-50230-8, S. 335.